Revolut ist eines der bekanntesten Banking-Startups überhaupt. Was Ihr vom Revolut Konto und der Kreditkarte erwarten könnt und wie Ihr das Konto nutzen könnt um wertvolle Meilen zu sammeln, zeigen wir Euch in dieser ausführlichen Analyse der Vor- und Nachteile des Fintechs.
Revolut Standard
- Nur für kurze Zeit: Kostenlose Premium-Testphase
- Kostenfreie Überweisungen in 26 Währungen
- Kostenlose Kartentransaktionen in über 130 Währungen
- Kostenlose Maestro oder VISA Karte
Seit nun einigen Jahren stellt Revolut mit seiner Banking-App ein Gegengewicht gegenüber klassischen Banken dar. Wer sich für die Nutzung der App entscheidet, bekommt auf den ersten Blick attraktive Leistungen, doch auch die Nachteile sollte man dabei nicht übersehen. Was für und was gegen Revolut spricht, wollen wir deshalb genau beleuchten. Dazu werden wir Euch einige interessante und alternative Girokonten vorstellen, wozu mitunter die Girokonten von N26 und Consorsbank gehören.
Inhaltsverzeichnis
- Was steckt hinter Revolut?
- Wie genau funktioniert die Anmeldung und Nutzung von Revolut überhaupt?
- Was sind die Vorteile von einem Revolut Girokonto?
- Sind auch die Revolut Premium Girokonten einen Blick wert?
- Welche Nachteile hat ein Revolut Konto?
- Lohnt sich ein Revolut Konto wirklich?
- Welche Alternativen gibt es zu einem Revolut Girokonto?
- Fazit zum Revolut Girokonto
- Häufig gestellte Fragen zum Revolut Girokonto
Was steckt hinter Revolut?
Bevor wir im Detail auf die Stärken und Schwächen der Banking-App eingehen, ist es erst einmal wichtig zu verstehen, das Firmenkonstrukt dahinter zu verstehen. Hinter dem Finanzprodukt steht ein britisches Start-up, das die Welt des Bezahlens revolutionieren möchte. Dabei bietet Revolut in erster Linie ein kostenloses Europäisches Konto an. Der Service wurde seitdem in mehreren Ländern gelauncht, auch auf internationaler Ebene, wie zuletzt in den USA und Japan. Grundsätzlich bietet Revolut für Privatkunden folgende Kontomodelle:
- Revolut Standard (dauerhaft kostenlos)
- Revolut Plus (2,99 Euro pro Monat)
- Revolut Premium (7,99 Euro pro Monat)
- Revolut Metall (13,99 Euro pro Monat)
Dabei bieten die vier verschiedenen Versionen unterschiedliche Finanzleistungen an, auch die Limits für verschiedene Funktionen fallen je nach Abo unterschiedlich aus. Im Folgenden gehen wir auch noch einmal genauer darauf ein, welche Funktionen wo genau enthalten sind. Zudem bietet Revolut aber auch noch verschiedene Geschäftskonto Versionen an:
- Kostenlos
- Grow (25 Euro pro Monat)
- Scale (100 Euro pro Monat)
- Enterprise (Preis auf Anfrage)
Auch hier sind die unterschiedlichen Kontomodelle auf individuelle Unternehmensformen zugeschnitten. Auch für ein Kinderkonto ist bei Revolut gesorgt: Das Revolut <18 Konto können sich Teenager ab 16 Jahren herunterladen und mit der Genehmigung ihrer Erziehungsberechtigten nutzen.
Greift die Einlagensicherung bei Revolut?
Revolut hat zuerst komplett ohne eine Bankenlizenz operiert und setzt seit Ende 2018 auf eine Bankenlizenz in Litauen. Damit greift für Revolut auch die Einlagensicherung der Europäischen Union, die Guthaben bis maximal 100.000 Euro zumindest theoretisch schützt. Wichtig ist hierbei der Hinweis, dass die Einlagensicherung jeweils national organisiert ist – es greift also die lettische Einlagensicherung, nicht die deutsche, was im Ernstfall einen Unterschied machen kann.

Ansonsten allerdings tritt Revolut sehr professionell auf und ist bislang nicht durch Probleme beim Datenschutz oder andere Probleme negativ in Erscheinung getreten. Im Prinzip kann man Revolut, was die Professionalität angeht, auf ein Niveau mit Produkten wie das comdirect Girokonto oder auch das DKB Girokonto heben. Dies spricht schon einmal für das Banking Start-up, denn so etwas ist in der Finanzbranche nicht zwingend die Regel.
Wie genau funktioniert die Anmeldung und Nutzung von Revolut überhaupt?
Nach dem geklärt ist, wer überhaupt hinter Revolut steht und ob das Girokonto ähnlich seriös wie die Konkurrenz von DKB, ING und comdirect ist, wollen wir nun einen Blick darauf werfen, wie Revolut überhaupt funktioniert. Die Logik ist hier nämlich eine andere als bei der Nutzung eines normalen Girokontos. Für die Nutzung von Revolut zwingend erforderlich ist eine App auf dem Smartphone, denn das gesamte Banking läuft ausschließlich über diese. Die Anmeldung für Revolut kann dann innerhalb von wenigen Minuten über die App durchgeführt werden, was natürlich im Vergleich zu anderen Konten enorm viel Zeit spart. Bei der Eröffnung ist zudem auch kein Nachweis über die eigene Bonität notwendig.

Sobald die Anmeldung abgeschlossen ist, kann das Revolut Girokonto direkt benutzt werden. Ihr könnt sofort Geld auf das Girokonto aufladen und dieses auch etwa für Gutschriften bei anderen Händlern hinterlegen. Dafür erhaltet Ihr eine IBAN (Achtung: Es handelt sich nicht um eine deutsche IBAN). Theoretisch könnt Ihr auch direkt Zahlungen vornehmen, etwa per Überweisung oder auch per Lastschrift. Allerdings müsst Ihr hierfür erst einmal Guthaben auf das Konto aufladen. Möglich ist das entweder per Überweisung auf die angegeben IBAN oder ganz einfach per Kreditkarte. Hierbei besonders interessant ist die Nutzung von Kreditkarten zum Meilen sammeln, da Ihr so für Eure Aufladung auch noch Meilen sammeln könnt.
Was sind die Vorteile von einem Revolut Girokonto?
Der wichtigste Vorteil von Revolut findet sich in der Gebührenstruktur des Produkts. Das Standard Girokonto ist komplett kostenlos und kostet weder zur Eröffnung noch bei der weiteren Nutzung eine Gebühr. Dazu kommt, dass die Eröffnung denkbar einfach ist und im Prinzip schneller geht als bei jedem anderen Konto in unserem Girokonto Vergleich. Ebenfalls kostenfrei ist die Nutzung der Debit Card, die Ihr ganz einfach mit bestellen könnt – es handelt sich also nicht nur um eine reine virtuelle Kreditkarte. Hier ist es wichtig, dass die Karte regulär beim Standard Modell mit Versandkosten daherkommt, im Rahmen von wiederkehrenden Aktionen ist eine Beantragung der Karte allerdings wie bei der DKB, ING und comdirect kostenlos möglich. Die Nutzung der Karte für Zahlungen ist dann ebenfalls kostenlos.
Sobald Ihr auch die Kreditkarte im Portemonnaie habt und das Konto sozusagen nicht mehr nur virtuell nutzt, kommt ein weiterer relevanter Vorteil des Revolut Girokontos zu tragen. Mit der Revolut Kreditkarte sind nämlich auch 5 Abhebungen am Geldautomaten komplett kostenlos – zumindest bis zu einem Betrag von insgesamt 200 Euro oder 200 Britischen Pfund im Monat. Danach fällt eine Gebühr von 2 Prozent, mindestens 1 Euro, an. Auch dies ist eine faire Gebühr, allerdings sind besonders die 200 Euro als kostenfreie Abhebung ein großer Gewinn für alle Nutzer von Revolut – zumal die kostenfreien Abhebungen im Prinzip an allen Geldautomaten in ganz Deutschland und auch innerhalb der Euro-Zone ohne Gebühr daherkommen, Ihr also nicht auf gesonderte Bedingungen achten müsst.

Relevant ist das Revolut Konto auch in Hinblick auf die Nutzung mit verschiedenen Währungen. Das Konto des britischen Start-ups kann in insgesamt 25 verschiedenen Währungen genutzt werden, was ein großer Vorteil gegenüber klassischen Konten darstellt. Dazu gehören beispielsweise Konten in US-Dollar, Britischen Pfund oder auch Schweizer Franken. Interessant ist auch, dass beim Standard Modell bis zu 1.000 Euro im Monat kostenlos zwischen verschiedenen Währungen hin- und hergetauscht werden kann. Hier soll der Umrechnungskurs noch besser sein als bei Experten für das Thema wie TransferWise. Nach dem Betrag von 5.000 Euro im Monat fällt hier eine Gebühr von 0,5 Prozent an. Bei den Modellen Premium und Metal entfällt dies sogar komplett. Auch bei internationalen Transfer erhält man bei diesen beiden Versionen Ermäßigungen.
Sehr praktisch ist an Revolut zudem, dass mit der Revolut Kreditkarte alle Zahlungen in Fremdwährungen komplett kostenlos sind. Wenn Ihr die Karte von Revolut in einem Land nutzt, in dem der Euro nicht die Landeswährung ist, bezahlt Ihr dafür keine Gebühren. Bei anderen Karten wie etwa auch den American Express Kreditkarten bezahlt Ihr dagegen eine Gebühr zwischen 0 und 2 Prozent. Auch deshalb lohnt es sich oft das Revolut-Konto mit einer anderen Kreditkarte aufzuladen und dann mit Revolut Geld abzuheben oder in Fremdwährungen zu bezahlen.

Besonders attraktiv ist Revolut zweifelsfrei bei der richtigen Nutzung, denn wer das Konto immer geschickt mit einer Kreditkarte zum Meilen sammeln auflädt (primär kommt hierfür die Miles & More Kreditkarte infrage), erhält dafür jedes Mal die reguläre Meilengutschrift. Mit den aufgeladenen Beträgen können dann reguläre Überweisungen durchgeführt werden. Dies ist damit auch die mitunter einzige Möglichkeit in Deutschland, um bei Überweisungen ohne Aufpreis Meilen zu sammeln. Wer so seine Miete und andere Nebenkosten bezahlt, kann ganz nebenbei einen relevanten Betrag Meilen im Monat sammeln und sich so innerhalb kürzester Zeit besondere Reiseträume erfüllen – und das ohne relevanten Zusatzaufwand.
Früher konnte ein Revolut Konto eröffnet werden, ohne dass dafür irgendeine Art der Identifizierung notwendig war. Dies ist heute nicht mehr der Fall. Mittlerweile muss für die Kontoeröffnung ein Foto der Vorder- und Rückseite des Personalausweises hochgeladen werden, zudem müsst Ihr ein Selfie schießen und an Revolut übermitteln. Danach wird das Konto meist innerhalb von weniger Minuten eröffnet. Ihr seht allerdings gut, dass anders als bei im Prinzip allen anderen Konten in Deutschland kein Video- oder Post-Ident notwendig. Zudem erfolgt weder eine Abfrage bei der Schufa noch gibt es einen Schufa-Eintrag.

Ferner bietet Revolut auch weitere praktische Leistungen, die den Finanzalltag erleichtern. So ist beim Standard Modell bereits ein <18 Konto enthalten. Zudem sorgt Revolut auch mit diversen Instrumente dafür, dass man seine Finanzen stets im Überblick behält. Hierzu gehört etwa ein Abonnement-Management (zum Beispiel für Streamingdienste) aber auch ein Tool für Budgetplanung und Analysen. Auch die sogenannten Pockets helfen bei der Übersicht der finanziellen Einnahmen und Ausgaben. Ein weiteres Highlight ist jedoch auch, dass Ihr beim Standard Plan bereits 3 Prozent Cashback erhaltet.
Ein letzter relevanter Vorteil von Revolut ist, dass der Dienst sowohl mit Apple Pay als auch Google Pay verknüpft werden kann, sofern Ihr die Mastercard-Kreditkarte im Portemonnaie habt. Damit ist es möglich, dass Ihr über Revolut einfach alle Zahlungen mit dem Smartphone tätigt – eine Zusammenarbeit mit beiden Diensten bieten in Deutschland nur wenige Konkurrenten, etwa die DKB mit dem bekannten DKB Girokonto.
Revolut Plus
Für einen Aufpreis von knapp 3 Euro im Monat gibt es bereits weitere attraktive Leistungen. Dazu gehören unter anderem ein kostenloser Kartenversand, ein priorisierter Kundenservice und Bargeldabhebungen sind auch nicht auf nur 5 Mal im Monat begrenzt. Außerdem könnt Ihr Eure Revolut Card personalisieren. Das Besondere bei Revolut Plus ist jedoch, dass Ihr bereits einige Versicherungen inklusive erhaltet. Dazu gehören:
- Erstattungsschutz
- Versicherung für Veranstaltungen und Tickets
- Diebstahl und Unfallschutz
Wie Ihr seht, seid Ihr mit Revolut Plus bereits relativ gut aufgestellt, wirklich mehr signifikante Leistungen sind aber im Premium oder Metall Modell inklusive.
Revolut Pro
Wie Ihr seht, bietet der britische Finanzdienstleister viele innovative Funktionen, um den Finanzalltag smart zu organisieren. Dies wurde auch für Freiberufler erweitert, denn die gratis Funktion Revolut Pro richtet sich genau an diese Gruppe. Mit ähnlichen Funktionen wie ein Geschäftskonto vereinfacht Revolut Pro den Zahlungsalltag von Einzelunternehmen und Selbstständigen. So kann man beispielsweise auf Rechnungsvorlagen zugreifen oder Zahlungen über einfach erstellte Links und QR-Codes empfangen. Überdies können Freiberufler ebenfalls die kostenfreie Pro-Debitkarte beantragen, welche bis zu 1 Prozent Cashback auf Kartenzahlungen bietet.
Sind auch die Revolut Premium Girokonten einen Blick wert?
Wir haben uns in diesem Artikel bislang konkret nur auf das kostenlose Revolut Girokonto konzentriert, doch es gibt bei der britischen Bank mittlerweile auch zwei Premium-Konten. Bei diesen Preisen ist Revolut dann doch recht schnell bei dem, was auch Filialbanken in Deutschland nehmen. Die Unterschiede zu einem Sparkasse Girokonto, Postbank Girokonto oder auch einem Deutsche Bank Girokonto ist damit gar nicht mal mehr so groß. Dafür gibt es aber auch zusätzliche Vorteile.
Revolut Premium
Beim Revolut Girokonto Premium erwarten Euch zusätzlich zum kostenlosen Konto noch diese zusätzlichen Vorteile:
- Kostenlose Bargeldabhebungen bis 400 Euro pro Monat
- Kostenloser Wechsel in FIAT-Währungen ohne Limit
- Kostenfreie Auslandskrankenversicherung
- Kostenfreie Versicherung für Flugverspätungen und Gepäck
- Premium Metall-Kreditkarte mit exklusivem Design
- Priorisierter Kundenservice
- Zugriff auf fünf Kryptowährungen
Dieses Kontomodell könnt Ihr für knapp 8 Euro pro Monat nutzen, neben kostenlosem Express Kartenversand erhaltet Ihr außerdem 20 Prozent Ermäßigung auf internationale Transfers. Das Cashback bei der Buchung von Aufenthalten wird noch einmal auf 5 Prozent angehoben, wirklich interessant sind aber die Vorteile in Flughafen-Lounges. Hier könnt Ihr mit einer weiteren Person über SmartDelay kostenlose Lounge-Pässe erhalten. Außerdem ist auch ein rabattierter Zugang zu Lounges möglich.
Neben einigen weiteren Kleinigkeiten fällt allen voran auf, dass das Revolut Premium Girokonto ohne Limits beim Umtausch von Währungen auskommt und ein höheres Limit für kostenlose Abhebungen bietet. Positiv ist auch, dass Ihr Basis-Versicherungsleistungen mit dem Konto erhaltet. Wirklich sinnvoll erscheint das Upgrade auf Premium allerdings eigentlich nur dann, wenn Ihr wirklich häufig hohe Summen zwischen verschiedenen FIAT-Währungen wechselt. Ansonsten erscheint der Aufpreis pro Monat schlichtweg zu hoch, um einige Basis-Versicherungsleistungen zu erhalten und etwas höhere Limits für kostenfreie Abhebungen zu erhalten.
Revolut Metal
Das teuerste und gleichzeitig auch umfangreichste Kontomodell ist das Revolut Metal Girokonto. Für knapp 15 Euro im Monat werden die Lounge Vorteile noch einmal erweitert, denn hier könnt Ihr bis zu drei Personen mitnehmen. Bis zu 10 Prozent Cashback auf die Buchung von Aufenthalten bekommt Ihr ebenfalls, internationale Transfers werden mit 40 Prozent ermäßigt.
Beim Revolut Metal Girokonto kommen noch einmal weitere Vorzüge hinzu, deren Wert vermutlich auch nicht für jedem sofort klar wird. Allen voran sind die folgenden zusätzlichen Vorzüge von dem Revolut Metall Konto relevant (alle Vorteile & Premium-Girokontos gelten ebenfalls):
- Kostenlose Bargeldabhebungen bis 800 Euro pro Monat
- Exklusive Kreditkarte aus Metall
- Besonderer Concierge-Service
- 0,1 Prozent Cashback auf Kartenzahlungen in Europa
- 1 Prozent Cashback auf Kartenzahlungen außerhalb Europas
Auch hier fällt auf, dass sich Revolut Metal nur dann lohnt, wenn man wirklich die Karte aus Metall haben möchte. Die Erhöhung des Limits für Bargeldabhebungen ist nicht allzu großzügig und auch der Concierge-Service ist wohl eher ein “Soft-Benefit” (zumal dieser sicherlich nicht mit der American Express Centurion Karte mithalten kann). Relevanter könnte die Rückvergütung auf Kartenzahlungen sein. Wer etwa 1.000 Euro im Monat ausgibt, bekommt einen Euro zurückerstattet. Um die monatliche Gebühr wieder reinzuholen, wären also 14.000 Euro Umsatz im Monat notwendig. Wer dagegen wirklich viel jeden Monat außerhalb von Europa ausgibt, kann die Gebühr schon mit nur umgerechnet 1.400 Euro wieder reinholen – das kann sich lohnen.
Dennoch gilt: Wirklich attraktiv sind Revolut Premium und Revolut Metal nur in bestimmten Fällen, das reguläre Revolut Konto ist dagegen im Prinzip für jeden eine attraktive Option.
Welche Nachteile hat ein Revolut Konto?
So praktisch ein Revolut Konto zweifelsfrei klingt, gibt es durchaus auch den einen oder anderen Nachteil. Unter anderem handelt es sich eben nicht um ein deutsches Girokonto, was auch den entsprechenden Einfluss auf das Thema Sicherheit hat. Zwar sind Eure Anlagen bei der britischen Bank mit lettischer Einlagensicherung dennoch vom entsprechenden Fonds geschützt, allerdings ist die Einlagensicherung in Litauen eben nicht ganz so sicher wie die in Deutschland. Damit aber noch nicht genug, problematisch ist auch, dass Ihr eine britische IBAN habt. Zwar solltet Ihr mit dieser theoretisch auch innerhalb Deutschlands problemlos Überweisungen tätigen und Lastschriften durchführen können – doch in der Praxis fordern noch immer viele Anbieter eine deutsche IBAN.
Problematisch ist ansonsten sicherlich, dass es anders als bei deutschen Direktbanken wie DKB, ING oder comdirect nur einen ausbaufähigen Kundenservice am Telefon gibt, der einem bei Fragen schnell und einfach weiterhilft. Auch Filialen gibt es nicht, was Revolut aber natürlich mit anderen Produkten gemein hat. In puncto Unternehmen sollte einem auch klar sein, dass Revolut ein digitaler Finanzdienstleister ist und damit sicherlich nicht dieselbe Sicherheit bietet wie eine Bank, die schon seit Jahren auf dem Markt ist. Dennoch scheint die Firma sehr solide finanziert, sodass man sich grundsätzlich keine Sorgen um die Zukunft machen muss – im Hinterkopf sollte man dies allerdings dennoch haben.

Deshalb ist ein reines Girokonto nur bei Revolut auch nicht wirklich zu empfehlen, dafür gibt es doch noch zu viele kleinere Probleme, etwa bei Lastschriften. Bedenken solltet Ihr auch, dass Revolut selbst keinen Dispositionskredit oder einen Verfügungsrahmen der Kreditkarte anbietet. Im Prinzip funktionieren Girokonto und Kreditkarte damit nach dem Prepaid-Muster. Ihr solltet entsprechend im Blick haben, dass Ihr indirekt auf eine Prepaid-Kreditkarte setzt, die Ihr auch immer entsprechend selbstständig aufladen müsst – dies kann gerade auf längeren Reisen und in Notsituationen nicht allzu ideal sein. Bei der Aufladung solltet Ihr zudem daran denken, dass nur Visa und Mastercard akzeptiert werden, nicht aber Amex. Eine Aufladung mit einer Karte wie der American Express Gold Card oder American Express Platinum Card ist damit nicht möglich.

Kleinere Schwächen kann man beim Revolut Girokonto auch darin ausmachen, dass ein eigener Wechselkurs bei der Umwandlung von Währungen verwendet wird (sowohl bei Kartenzahlungen als auch beim direkten Wechsel), wenngleich die Bank hier bei bisherigen Tests immer sehr nah am Referenzkurs der Europäischen Zentralbank war. Hier sollte man außerdem beachten, dass das Limit für diese Funktion bei Revolut Standard und Revolut Plus auf 1.000 Britische Pfund begrenzt ist.
Darüber hinaus können auch die Gebühren für den Umtausch von Währungen variieren, je nach dem an welchem Tag die Funktion durchgeführt wurde. An Wochenenden werden ein Prozent für gängige Währungen sowie zwei Prozent für thailändische Baht erhoben. Dies gilt für jegliche Revolut Tarife. Ebenfalls werden keine Automaten-Gebühren bei Abhebungen an Automaten, bei denen Zusatzgebühren anfallen, erstattet. Ansonsten gibt es keine Kostenfallen oder sonstigen Nachteile bei Revolut, die einem zwingend sofort auffallen müssten.
Lohnt sich ein Revolut Konto wirklich?
Vield bei reisetopia nutzen Revolut, wobei die Nutzung dabei ganz unterschiedlich ist. Wir sind uns dennoch einig, dass die Eröffnung von einem Revolut Girokonto in jedem Fall eine attraktive Option ist. Dies liegt schon allein daran, dass es sich um die einzige Option in Deutschland handelt, mit der man problemlos Meilen mit Überweisungen sammeln kann. Allein dafür lohnt sich die einfache und schnelle Eröffnung des Revolut Kontos auf jeden Fall, sodass wir nur dazu raten können – auch wenn Ihr das Konto ansonsten nicht nutzen möchtet, sondern immer nur Geld mit der Kreditkarte aufladet und dann für Überweisungen, etwa für die Miete nutzt.
Auch ansonsten ist die Nutzung des Revolut Girokonto aber durchaus interessant, allerdings nicht als allein stehendes Konto. Durch Probleme bei Lastschrift-Zahlungen und die zumindest etwas schwierige Unternehmens-Aufstellung sorgt dafür, dass wir das Konto von Revolut nur als Zweitkonto empfehlen würden. Hier kann es aber sehr attraktiv sein, gerade als Ergänzung zu einem Konto bei einer Filialbank wie dem HypoVereinsbank Konto. Das liegt schon allein daran, dass Ihr einfach jeweils von Eurem Hauptkonto Geld zu Revolut überweisen könnt und dann dort kostenfreie Abhebungen und Zahlungen in Fremdwährungen nutzen könnt.
Die einzige Situation, in der sich ein Revolut Konto für den Alltag nicht lohnt ist, wenn Ihr bereits ein Hauptkonto bei einer Direktbank mit sehr attraktiven Bedingungen habt, etwa dem DKB Girokonto. Doch selbst wer ein N26 Girokonto oder ein comdirect Girokonto hat, kann den von in einigen Bereichen noch einmal besseren Bedingungen von Revolut profitieren, sodass wir uns eigentlich sicher sind, dass sich eine Eröffnung des Kontos – unabhängig von der konkreten Nutzung – definitiv für jeden lohnt.
Welche Alternativen gibt es zu einem Revolut Girokonto?
Das Revolut Girokonto ist nicht unbedingt vergleichbar mit einem normalen Konto, weswegen es schwer ist nach Alternativen zu suchen. Wenn wir uns ganz konkret auf die wichtigsten Bedingungen eines Girokontos (keine Gebühren, kostenlose Kreditkarte, keine Abhebe- und Fremdwährungsgebühren) konzentrieren, kommen als Alternative auf den ersten Blick die Konten der folgenden Direktbanken infrage:
Santander Girokonto
- Aktion: 75 € Startguthaben
- kostenlose Kontoführung
- kostenlose Santander Visa-Debitkarte
- deutschlandweit kostenlos Bargeld abheben
DKB Girokonto
- Kostenlose Kontoführung möglich
- Visa Debitkarte inklusive
- Kostenlose Bargeldabhebungen
- Kostenfreie Zahlungen weltweit
Norisbank Girokonto
- Nur für kurze Zeit: 50 Euro Startguthaben sichern
- Kostenlose Kontoführung möglich
- Kostenlose Abhebungen weltweit
- Kostenfrei Bargeld einzahlen in Deutschland
N26 Girokonto
- Dauerhaft ohne Gebühren
- Banking auf dem Smartphone
- Kostenlose Bargeldabhebungen
- Kostenlose Zahlungen weltweit
comdirect Girokonto Aktiv
- Aktion: 50€ Willkommensbonus
- Kostenloses Girokonto in den ersten 6 Monaten, danach bei aktiver Nutzung
- Filialnetz der Commerzbank nutzbar
- Kostenlos Geld abheben weltweit
- Kostenlose Visa-Debitkarte inklusive
Wie bereits angesprochen, bietet das Girokonto der DKB insgesamt die eigentlich besten Bedingungen, allerdings nur für Aktivkunden (mindestens 700 Euro Geldeingang im Monat). Als Zweitkonto ist das Konto bei der Direktbank also nicht zwingend ideal – hier wäre Revolut dann eine bessere Option. Als Hauptkonto ist das DKB Konto allerdings die beste Option. Mit Ausnahme des Wegfalls der Fremdwährungsgebühr sind auch das Norisbank Girokonto und das N26 Girokonto vergleichbar attraktiv, wobei beide Produkte ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Auch ein Blick auf die niederländische Neobank bunq kann sich lohnen.
Neben kostenlosen Girokonten können auch einfach Kreditkarten mit guten Leistungen eine gute Ergänzung zu einem bestehenden Konto sein und damit Revolut gewissermaßen ersetzen. Besonders attraktiv ist zum Einen die Hanseatic Bank GenialCard , denn sie fällt besonders dadurch auf, dass eine einfache Abrechnung vom Girokonto möglich ist. Ansonsten ist die Kreditkarte komplett kostenlos, alle Zahlungen in Fremdwährungen sind außerdem genauso wie Abhebungen im In- und Ausland kostenlos. Nahezu identisch sind auch die Leistungen der Deutschland-Kreditkarte, die auch eine Alternative zu Revolut darstellen kann. Bei der Santander Kreditkarte fallen die Leistungen ebenfalls sehr positiv auf, dasselbe gilt auch für die Barclays Visa.
Auch die richtige Kreditkarte ist für den finanziellen Alltag besonders wichtig. In unserem Vergleich findet Ihr daher eine Auswahl aus über 100 Anbietern, die Ihr nach Belieben filtern könnt!
Fazit zum Revolut Girokonto
Das Revolut Girokonto ist eine sehr attraktive Alternative für all diejenigen, die endlich auch mit Überweisungen bei Revolut Meilen sammeln wollen. Zudem bietet sich das Konto an, wenn Ihr ein Zweitkonto sucht, um kostenlos Bargeld abzuheben und von Zahlungen in Fremdwährungen ohne Gebühr profitieren möchtet. Auch die kostenfreie Umwandlung von Währungen ist ein großer Vorteil, den in Deutschland so sonst kaum ein anderer Anbieter bietet. Insgesamt kann man das Revolut Girokonto also nur empfehlen. Ist Euch das Konstrukt eines britischen Start-ups mit einer lettischen Banklizenz allerdings zu kompliziert, solltet Ihr lieber einen Blick in unsere Alternativen werfen.
Revolut Standard
- Nur für kurze Zeit: Kostenlose Premium-Testphase
- Kostenfreie Überweisungen in 26 Währungen
- Kostenlose Kartentransaktionen in über 130 Währungen
- Kostenlose Maestro oder VISA Karte
Häufig gestellte Fragen zum Revolut Girokonto
Ja, hinter dem Revolut Girokonto steht ein britisches Start-Up mit Banklizenz in Litauen. Damit gilt eine Einlagensicherung von 100.000 Euro im Monat. Eine Nutzung von Revolut sollte somit bedenkenlos möglich sein.
Ja, für das Revolut Girokonto in der Basis-Version fällt keine Gebühr an – zudem gibt es gebührenfreie Leistungen wie Abhebungen und Zahlungen in Fremdwährungen. Teilweise fällt allerdings für die Ausstellung der Kreditkarte oder Girokarte eine Gebühr an. Zudem gibt es Premium-Varianten des Kontos mit einer monatlichen Gebühr.
Ja, das Revolut Konto ermöglicht kostenfreie Abhebungen im In- und Ausland. In der Basis-Variante gibt es allerdings ein Limit von 200 Euro im Monat. Dieses Limit kann allerdings auch problemlos auf mehrere Abhebungen aufgeteilt werden. In den Premium-Varianten gibt es höhere Limits für kostenfreie Abhebungen.