Tagesgeldkonten sind eine beliebte Geldanlageform für viele Menschen, die ihr Geld sicher und gleichzeitig flexibel anlegen möchten. Für die meisten Anleger spielt die Zinsgarantie eine entscheidende Rolle bei der Auswahl eines Tagesgeldkontos. In diesem Artikel beleuchten wir die Bedeutung und Funktion der Zinsgarantie bei Tagesgeldkonten, ihre Vor- und Nachteile sowie die relevanten Aspekte, die Anleger bei der Entscheidung für ein Tagesgeldkonto berücksichtigen sollten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Zinsgarantie?
Die Zinsgarantie ist ein Versprechen der Bank oder des Finanzinstituts, das Tagesgeldkonto für einen bestimmten Zeitraum zu einem festen Zinssatz zu verzinsen. Dies bedeutet, dass der Zinssatz, den der Anleger bei Kontoeröffnung erhält, über einen vordefinierten Zeitraum unverändert bleibt, unabhängig von den Schwankungen auf dem Geldmarkt oder den Zinsänderungen der Zentralbank.
Dauer der Zinsgarantie
Üblicherweise liegt die Dauer der Zinsgarantie bei drei bis neun, teilweise sogar bei bis zu zwölf Monaten. Das Angebot richtet sich in den meisten Fällen ausschließlich an Neukunden und erlischt beim Wechsel zur Bestandskundschaft. Es gibt auch einige wenige Anbieter, die gar keine Zinsgarantie anbieten, das ist jedoch die Ausnahme. Sparbücher im Vergleich zu Tagesgeldkonten bieten bei Vereinbarung einer festen Laufzeit immer eine Zinsgarantie, was Euch eine gewisse Sicherheit gibt.
Die Zinsgarantie auf einen Blick:
- Ermöglicht eine Zinsbindung für einen festgelegten Zeitraum
- Bietet zuverlässigen Schutz vor Zinssenkungen
- Die Laufzeit liegt normalerweise zwischen drei und neun Monaten
- Wird in der Regel als Teil eines Neukundenangebots gewährt
- Nach Ablauf der Zinsbindung erhalten Anleger den deutlich niedrigeren Standardzinssatz
In unserem ausführlichen Tagesgeldvergleich findet Ihr eine Übersicht aller Tagesgeldkonten mit Zinsgarantie.
Vivid Tagesgeld
- Zinssatz: 5 Prozent p.a.
- Zinsgarantie: 2 Monate
- Anlagebetrag: bis 1.000.000 Euro
- Einlagensicherung: 100.000 Euro
- Sofortiger Zugriff auf Einlagen
Revolut Sparkonto
- Zinssatz: 3,97 Prozent p.a. für Revolut Ultra
- Zinsgarantie: Keine
- Zinsausschüttung: Täglich
- Anlage in USD, GBP und EUR möglich
- Revolut Girokonto inklusive
ING Tagesgeld
- Zinsgarantie: 3,5 Prozent p.a.
- Zinsgarantie: 4 Monate
- Anlagebetrag: bis 100.000 Euro
- Einlagensicherung: 5.000.000 Euro
- Zinsausschüttung: Jährlich
Consorsbank Tagesgeld
- Zinssatz: 3,5 Prozent p.a.
- Zinsgarantie: 3 Monate
- Anlagebetrag: bis 1.000.000 Euro
- Einlagensicherung: bis 5.000.000 Euro
- Zinsausschüttung: Vierteljährlich
Openbank Tagesgeld
- Zinssatz: 3,45 Prozent p.a.
- Zinsgarantie: 6 Monate
- Anlagebetrag: ab 1 bis 1.000.000 Euro
- Einlagensicherung: 100.000 Euro
- Zinsausschüttung: Monatlich
Was sind die Vorteile einer Zinsgarantie?
Im Folgenden werden wir die bedeutenden Vorteile einer Zinsgarantie genauer beleuchten und erläutern, warum sie für viele Anleger die Voraussetzung ist, damit sich ein Tagesgeldkonto lohnt.
Stabile Zinssätze
Innerhalb der Zinsgarantie bieten Tagesgeldkonten oder andere Geldanlage sehr stabile und oftmals auch erhöhte Zinssätze im Vergleich zu herkömmlichen oder variablen Anlagen. Diese Art der Zinsbindung ist nämlich ein beliebtes Werbemittel, dass Banken für die Neukundenakquise verwenden. Für diesen festgelegten Zeitraum könnt Ihr von stabilen Zinssätzen auf Eure Anlagen profitieren und Eure Sparpläne gezielt vorantreiben.
Planungssicherheit
Zudem bietet die Zinsbindung Inhabern eines Tagesgeldkontos mehr Planungssicherheit, da sie genau wissen, welchen Ertrag sie über den garantierten Zeitraum hinweg erwarten können. Dies ist besonders wichtig, wenn Ihr Eure Finanzen langfristig planen möchtet oder auf einen bestimmten Betrag für zukünftige Ausgaben, wie z.B. für eine anstehende Reise, spart. Da die Zinsen für einen vordefinierten Zeitraum festgelegt sind, könnt Ihr von der Stabilität dieser Zinssätze profitieren, unabhängig von den Schwankungen auf dem Geldmarkt oder den Entscheidungen der Zentralbank.
Schutz vor Zinssenkungen
Der Geldmarkt ist von Natur aus volatil, und Zinssätze können sich schnell ändern. Mit einer Zinsgarantie seid Ihr vor möglichen Zinssenkungen geschützt, die während der Laufzeit des Kontos auftreten könnten. Dies kann besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit von Vorteil sein, wenn die Zentralbanken die Zinsen zur Konjunktursteuerung anpassen.
Keine Zinsüberwachung notwendig
Ein weiterer Vorteil ist, dass bei einem Tagesgeldkonto mit Zinsgarantie keine Zinsüberwachung notwendig ist, weil die Zinsen für einen festen Zeitraum im Voraus vereinbart und garantiert werden. Das bedeutet, dass der Zinssatz für einen bestimmten Zeitraum, zum Beispiel für drei Monate, festgelegt wird und während dieser Zeit unverändert bleibt, unabhängig von Schwankungen auf dem Markt. Da die Bank also verpflichtet ist, den vereinbarten Zinssatz zu halten, könnt Ihr für den garantierten Zeitraum getrost auf tägliche Zinsüberwachungen verzichten.
Geringeres Risiko
Da die Zinssätze für den garantierten Zeitraum festgelegt sind, haben Anleger ein geringeres Risiko, ihr Kapital zu verlieren oder eine negative Rendite zu erzielen. Die Zinsgarantie bietet Euch somit eine solide Absicherung gegen mögliche Verluste.
Was sind die Nachteile einer Zinsgarantie?
Während die Vorteile einer Zinsgarantie den meisten klar sein sollten, gibt es auch einige Nachteile, die auf den ersten Blick nicht unbedingt ersichtlich sind. Auf diese werden wir in diesem Abschnitt deshalb etwas genauer eingehen.
Niedrigere Zinssätze
Wie bereits erwähnt, bietet die Zinsgarantie Geldanlegern ein hohes Maß an Sicherheit. Diese erhöhte Sicherheit hat jedoch ihren Preis, denn die Zinssätze von Tagesgeldkonten mit Zinsgarantie sind in der Regel viel niedriger im Vergleich zu Produkten ohne Zinsgarantie oder langfristigen Anlagen wie zum Beispiel Festgeldkonten. Anleger zahlen also mit der Zinsgarantie den Preis für die Sicherheit und Flexibilität, die Tagesgeldkonten bieten.
Begrenzte Dauer
Ein weiterer Nachteil bei vielen Tagesgeldkonten ist die begrenzte Laufzeit der Zinsgarantie. Dies bedeutet, dass die Anleger nach Ablauf der Garantiezeit möglicherweise mit niedrigeren Zinsen leben müssen, wenn sie das Konto als Bestandskunden weiterführen möchten. Daher sollte man sich vorab über die Konditionen nach Ablauf der Zinsgarantie informieren, um die weitere Strategie zu planen. In diesem Zusammenhang ist zudem zu erwähnen, dass man das Neukundenangebot einer Bank nur einmal nutzen kann – bei den meisten Banken müssen 12 bis 24 Monaten ohne Konto bei der Bank vergehen, damit man erneut als Neukunde gilt.
Inflation
Während die Zinsgarantie vor Zinssenkungen schützt, bietet sie keinen Schutz vor der Inflation. Wenn die Inflationsrate höher ist als der garantierte Zinssatz, kann die tatsächliche Kaufkraft des angelegten Geldes schrumpfen. Dies kann dazu führen, dass der reale Wert der Ersparnisse über die Zeit abnimmt.
Diese Nachteile sind im Vergleich zu den Vorteilen wirklich überschaubar, sodass wir auf jeden Fall dazu raten würden, immer auf ein Tagesgeldkonto mit Zinsgarantie zurückzugreifen.
Was muss man bei der Zinsgarantie beachten?
Wie Ihr anhand der vielen Vorteile bemerkt habt, ist die Zinsgarantie ein attraktives Merkmal bei Tagesgeldkonten und werden daher gerne als Lockmittel für Neukunden eingesetzt. Damit Ihr das beste Angebot für Eure finanziellen Bedürfnisse findet, gibt es einige Aspekte, die Ihr im Zusammenhang mit der Zinsgarantie beachten solltet.
1. Laufzeit der Zinsgarantie
Zum einen solltet Ihr die Dauer der Zinsgarantie beachten, denn diese variiert extrem je nach Bank und Produkt. Daher ist es wichtig, die Laufzeit der Zinsgarantie vorab zu überprüfen. Je länger die Garantie, desto länger profitiert Ihr von einem festen Zinssatz. Nach Ablauf der Garantiezeit könnte der Zinssatz variabel werden und sich möglicherweise verringern. Dies ist sogar bei den allermeisten Anbietern der Fall. Daher gilt die Faustregel, dass je höher der Zinssatz bei Eröffnung des Kontos ist, desto niedriger ist der Fall nach Ablauf der Zinsgarantie. Es lohnt sich also nach einem Tagesgeldkonto mit hohen Zinssätzen zu suchen.
2. Höhe des Zinssatzes
Der garantierte Zinssatz kann von Bank zu Bank und je nach Laufzeit der Zinsgarantie ebenfalls variieren. In der Regel sind die Zinssätze bei Tagesgeldkonten mit Zinsgarantie niedriger als bei Produkten ohne Garantie oder langfristigen Anlagen wie Festgeldkonten. Wir empfehlen daher immer, die Zinsen verschiedener Anbieter zu vergleichen, um das beste Angebot für Euch zu finden. In unserem ausführlichen Tagesgeldkontenvergleich findet Ihr eine Übersicht der besten Angebote samt Höhe des Zinssatzes.
3. Flexibilität der Geldanlage
Tagesgeldkonten mit Zinssicherung bieten im Allgemeinen eine hohe Flexibilität, da das Geld täglich verfügbar ist. Dennoch solltet Ihr die Bedingungen für vorzeitige Kündigungen prüfen, falls es notwendig sein sollte, das Geld vor Ablauf der Zinsgarantie abzuheben, denn manche Banken könnten bei vorzeitiger Kündigung Zinsverluste verlangen.
4. Einlagensicherung
Unabhängig davon, ob das Tagesgeldkonto eine Zinsgarantie hat oder nicht, solltet Ihr immer auf die Einlagensicherung achten. In Deutschland sind Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Bank und Kunde durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Dies bietet zusätzliche Sicherheit für das angelegte Kapital. Falls Ihr höhere Einlagen plant, solltet Ihr Euch nach Tagesgeldkonten mit einer höheren Einlagensicherung umschauen.
Hinweis: Anders als oft angenommen, gibt es keine europäische Einlagensicherung. Stattdessen ist die Einlagensicherung jeweils national organisiert, richtet sich allerdings nach denselben Regeln. Das bedeutet, dass in allen Ländern der EU und des EWR Guthaben bis 100.000 Euro durch die jeweilige nationale Einlagensicherung geschützt sind.
Zu beachten ist, dass die Einlagensicherung jeweils durch das entsprechende Mitgliedsland bereitgestellt wird, sodass die tatsächliche Sicherheit auch von der Bonität der nationalen Finanzen eines jedes Mitgliedsstaates abhängt.
5. Inflation berücksichtigen
Die Zinsgarantie schützt zwar vor Zinssenkungen, aber sie bietet keinen Schutz vor der Inflation. Wenn die Inflation höher ist als der garantierte Zinssatz, kann die tatsächliche Kaufkraft Eurer angelegten Geldmenge schrumpfen. Das bedeutet, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen schneller steigen als Eure Geldanlage wächst und Ihr somit in der Zukunft mit dem gleichen Betrag weniger kaufen könnt. Deshalb ist es ratsam, die potenziellen Auswirkungen der Inflation auf die Rendite zu berücksichtigen.
Fazit zur Zinsgarantie
Die Zinsgarantie bei Tagesgeldkonten ist eine attraktive Option für Anleger, die Wert auf Sicherheit und Flexibilität legen. Sie bietet Planungssicherheit und Schutz vor Zinsänderungen, während Anleger weiterhin auf ihr Geld zugreifen können. Allerdings sollte beachtet werden, dass die Zinsen in der Regel niedriger sind als bei anderen Anlageformen und die Zinsgarantie zeitlich begrenzt ist.
Bevor Ihr Euch für ein Tagesgeldkonto mit Zinsgarantie entscheidet, solltet Ihr also unbedingt, die Konditionen und Zinssätze verschiedener Banken vergleichen. Darüber hinaus ist es wichtig, die eigene finanzielle Situation und Anlageziele zu berücksichtigen, um die passende Anlagestrategie zu finden, die Euren finanziellen Bedürfnissen am besten entspricht.
Falls Ihr noch auf der Suche nach dem passenden Tagesgeldkonto seid, findet Ihr in unserem ausführlichen Tagesgeldkontovergleich eine übersichtliche Gegenüberstellung aller Angebote.
Vivid Tagesgeld
- Zinssatz: 5 Prozent p.a.
- Zinsgarantie: 2 Monate
- Anlagebetrag: bis 1.000.000 Euro
- Einlagensicherung: 100.000 Euro
- Sofortiger Zugriff auf Einlagen
Revolut Sparkonto
- Zinssatz: 3,97 Prozent p.a. für Revolut Ultra
- Zinsgarantie: Keine
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- Anlage in USD, GBP und EUR möglich
- Revolut Girokonto inklusive
ING Tagesgeld
- Zinsgarantie: 3,5 Prozent p.a.
- Zinsgarantie: 4 Monate
- Anlagebetrag: bis 100.000 Euro
- Einlagensicherung: 5.000.000 Euro
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- Zinssatz: 3,5 Prozent p.a.
- Zinsgarantie: 3 Monate
- Anlagebetrag: bis 1.000.000 Euro
- Einlagensicherung: bis 5.000.000 Euro
- Zinsausschüttung: Vierteljährlich
Openbank Tagesgeld
- Zinssatz: 3,45 Prozent p.a.
- Zinsgarantie: 6 Monate
- Anlagebetrag: ab 1 bis 1.000.000 Euro
- Einlagensicherung: 100.000 Euro
- Zinsausschüttung: Monatlich
Häufig gestellte Fragen zur Zinsgarantie
Die Zinsgarantie ist ein Versprechen der Bank oder des Finanzinstituts, den Zinssatz für eine bestimmte Geldanlage über einen festgelegten Zeitraum unverändert zu halten. Dies bedeutet, dass der Anleger während der Garantiezeit eine feste Rendite erhält, unabhängig von den Schwankungen auf dem Geldmarkt oder den Zinsänderungen der Zentralbank.
Die Laufzeit einer Zinsgarantie kann je nach Produkt und Bank variieren. In der Regel liegt sie zwischen drei und neun Monaten. Es gibt aber auch Angebote mit längeren Laufzeiten, etwa für ein oder zwei Jahre.
Zinsgarantien werden häufig im Rahmen von Neukundenangeboten gewährt, um neue Kunden zu gewinnen. Es ist jedoch wichtig zu prüfen, ob die Zinsgarantie an bestimmte Bedingungen geknüpft ist, wie etwa die Eröffnung eines neuen Kontos oder die Höhe der Einlage.
Nach Ablauf der Zinsbindung endet die Garantiezeit, und der Zinssatz kann sich ändern. In der Regel wird der Anleger den Standardzinssatz der Bank erhalten, der oft niedriger ist als der garantierte Zinssatz.
Eine Zinsgarantie bietet mehrere Vorteile: Anleger erhalten Planungssicherheit, da sie genau wissen, wie viel Rendite sie während der Garantiezeit erwarten können. Zudem sind sie vor möglichen Zinssenkungen geschützt, die während der Laufzeit ihrer Anlage auftreten könnten.
Ja, während der Zinsgarantie können in der Regel Geldabhebungen und Einzahlungen wie gewohnt vorgenommen werden. Die Zinsgarantie bleibt davon unberührt.
Nein, die Zinsgarantie bietet keinen Schutz vor Inflation. Wenn die Inflationsrate höher ist als der garantierte Zinssatz, kann die tatsächliche Kaufkraft des angelegten Geldes schrumpfen. Es ist wichtig, die potenziellen Auswirkungen der Inflation auf die Rendite zu berücksichtigen.
Ja, bei einigen Anlageprodukten mit Zinsgarantie gibt es eine Obergrenze für die Anlagesumme. Dies bedeutet, dass nur bis zu einem bestimmten Betrag der garantierte Zinssatz gilt. Für höhere Beträge wird möglicherweise ein niedrigerer Zinssatz gewährt.