Die Lufthansa First Class ist gerade unter Meilensammlern oft das Ziel. Doch gleichzeitig ist das Produkt mittlerweile ein wenig in die Jahre gekommen. Ob das Erlebnis dennoch überzeugt, zeige ich Euch in meinem Lufthansa First Class Airbus A340-600 Review.
Inhaltsverzeichnis
- Lufthansa First Class Airbus A340-600 – die Buchung
- Lufthansa First Class Airbus A340-600 – die Kabine
- Lufthansa First Class Airbus A340-600 – der Sitz
- Lufthansa First Class Airbus A340-600 – das Bett
- Lufthansa First Class Airbus A340-600 – das Catering
- Lufthansa First Class Airbus A340-600 – das Entertainment
- Lufthansa First Class Airbus A340-600 – die Annehmlichkeiten
- Lufthansa First Class Airbus A340-600 – der Service
- Lufthansa First Class Airbus A340-600 – Fazit
- Weitere reisetopia Airline Reviews
- Häufig gestellte Fragen zur Lufthansa First Class A340
Es ist mittlerweile eine ganze Weile her, dass ich mich einem Lufthansa First Class Review gewidmet habe – konkret war dies sogar noch in den Anfangsjahren von reisetopia. Mittlerweile ist viel passiert und ich hatte die unglaubliche Ehre noch zahlreiche weitere First Class Produkte zu testen, sodass ich mittlerweile auch einen besseren Vergleich ziehen kann. Wenngleich ich entsprechend auch den einen oder anderen kritischen Punkt über das Produkt der Lufthansa parat habe, ist ein First Class Produkt doch auch immer ein ziemlich einmaliges Erlebnis. Alle Details zum Flug findet Ihr in meiner Lufthansa First Class Airbus A340-600 Bewertung!
Lufthansa First Class Airbus A340-600 – die Buchung
Die Buchung meines Lufthansa First Class Fluges war tatsächlich ein wenig zufällig. Eigentlich ging es mir um ein Ticket nach Miami, allerdings habe ich bei meiner Recherche für Business Class Flüge zufällig Verfügbarkeiten für gleich zwei Plätze in der Lufthansa First Class nach New York gefunden und diese direkt gebucht. Dank des Companion Award, den ich als einen der wichtigsten Vorteile des Lufthansa Senator Status sehe, habe ich für das zweite Ticket auch nur den halben Preis bezahlt. Bezahlt habe ich so für einen Flex Plus Award mit nur etwa 100 Euro Zuzahlung pro Person insgesamt 172.500 Meilen für die Strecke Berlin – München – New York. Wenige Tage vor Abflug – zu diesem Zeitpunkt werden oft noch einmal zusätzliche Verfügbarkeiten freigegeben – konnte ich zudem noch kostenfrei auf einen Flug via Frankfurt umbuchen, da mir die frühere Ankunftszeit in New York wichtig war.
Zudem konnte ich so auch noch einen Abstecher ins First Class Terminal machen, das für mich allerdings bei einer Umsteigeverbindung nicht zwingend ein Entscheidungskriterium ist. Gesammelt habe ich die Meilen über die Jahre auf verschiedenen Wegen, teilweise über Flüge, teilweise über Zeitungs- und Zeitschriftenabonnements, aber auch via Payback und nicht zuletzt durch die Miles & More Kreditkarte, die ich für fast alle regelmäßigen Zahlungen nutze. Zudem verwende ich die Karte auch zur Zahlung meiner Miete und der Nebenkosten, was ein praktischer Weg ist, um das Meilenkonto weiter zu füllen.
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Der Flug fand im Mai 2023 statt.
Lufthansa First Class Airbus A340-600 – die Kabine
Es ist nicht unbedingt eine große Neuigkeit, dass die First Class der Lufthansa mittlerweile in die Jahre gekommen ist. Anfang des Jahres hatte die Lufthansa bereits die neue Allegris First Class vorgestellt, allerdings wird diese frühestens im Jahr 2024 in die Flotte stoßen. Das ältere Produkt wird also noch über viele Jahre in der Luft sein, sodass einem die Kabine mit acht Sitzen (die neue hat nur noch vier) auch noch länger begegnen wird.
Das Produkt befindet sich in der Boeing 747-8 im Unterdeck in der gekrümmten Nase des Flugzeugs und hat deshalb eine andere Aufteilung, im Airbus A340-600 erwartet einen dagegen eine klassische Konstellation mit zwei Reihen. Hier befinden sich auf beiden Seiten zwei Fenstersitze sowie vier Sitze in der Mitte.
Die Kabine macht an sich einen sehr angenehmen Eindruck und kommt hell und offen daher. Anders als etwa in der neuen Emirates First Class gibt es keine geschlossenen Suiten, was zumindest allgemein für ein angenehmeres Raumgefühl sorgt. Dazu trägt auch bei, dass über den Mittelsitzen keine Gepäckfächer sind, was die Kabine geräumiger wirken lässt.
Zu erwähnen ist, dass die Lufthansa neben dem klassischen Branding und einer roten Rose an jedem Sitz auch den Bereich vor den ersten beiden Mittelsuiten immer besonders drapiert, sodass diese Sitze im Verhältnis etwas weniger privat sind. Insgesamt finde ich die Kabine auch heute noch stilvoll, allerdings handelt es sich gleichzeitig natürlich nicht um das absolute „cutting edge“-Produkt, das man in der First Class einer führenden Airline erwarten würde.
Lufthansa First Class Airbus A340-600 – der Sitz
Die Sitze in der Lufthansa First Class im Airbus A340-600 unterscheiden sich nicht von denen in der Boeing 747-8. Es handelt sich damit um ein mehr als zehn Jahre altes Produkt, das noch näher an einem Sitz als an einer Suite ist.
Das finde ich im ersten Moment nicht allzu schlimm, denn die Sitze sind fraglos sehr großzügig und kommen meines Erachtens auch in einem der Reiseklasse angemessenen, gediegenen Design mit Pastell- und Grautönen daher.
Die vier Sitze am Fenster sind für Alleinreisende sicherlich die präferierte Wahl, bieten sie doch insbesondere mit hochgefahrener Sichtblende die meiste Privatsphäre und gleichzeitig einen Blick aus dem Fenster.
Die vier Sitze in der Mitte liegen jeweils dicht am jeweiligen Nebensitz und eignen sich damit insbesondere für diejenigen, die mit einem Partner verreisen. Dennoch lässt sich auch hier zwischen den Sitzen sowie auch zum Gang eine Sichtblende hochfahren, sodass die Privatsphäre gewährt ist.
Jeder Sitz misst eine Breite von etwas weniger als einem Meter und eine Länge von mehr als zwei Metern, was die Geräumigkeit sehr deutlich machen würde. Positiv finde ich zudem, dass die Sitze auch noch nach vielen Jahren noch bequem sind und eine gute Polsterung aufweisen.
Das Kopfteil eines jeden Sitzes lässt sich zudem sehr flexibel verstellen, seitlich findet man außerdem ein Leselicht.
In der Start- und Landeposition des Sitzes hat man fraglos eine enorme Beinfreiheit und verliert sich fast schon ein wenig in dem sehr geräumigen Sitz.
Alle Sitze verfügen zudem noch über eine Ottomane, die direkt über dem vergleichsweise kleinen Bildschirm zu finden ist. Diese kann auch aufgeklappt werden, um größere Gegenstände zu verstauen.
Auf der dem Gang abgewandten Seite findet man eine lange Ablage, die während des Fluges etwa für Gläser oder andere Gegenstände genutzt werden kann. Darunter verstecken sich allerdings auch zwei ausklappbare Fächer. Die Staufläche hat mich generell etwas mehr überzeugt als etwa bei meiner Swiss Airbus A330 First Class Bewertung.
Eines davon ist zum Verstauen von Habseligkeiten gedacht, aus dem anderen wird der große Tisch ausgeklappt, auf dem man mehr als genügend Platz findet.
Auf der dem Gang zugewandten Seite findet man nicht nur die Sichtblende, sondern darüber hinaus auch ein weiteres Staufach, das sich insbesondere für Zeitschriften oder einen kleinen Laptop anbietet. Hier gibt es zudem je zwei Steckdosen und USB C-Buchsen.
Vom Sitz aus kann man über je ein Panel sowohl das Entertainment-System als auch den Sitz steuern. Hierfür gibt es diverse Möglichkeiten, sodass wirklich jeder eine bequeme Position finden sollte. Insgesamt kann man bei den Sitzen also an sich ein positives Fazit ziehen, allerdings ist die Privatsphäre nicht mehr mit dem vergleichbar, was man bei vielen anderen Airlines findet. Schon bei meiner Bewertung der alten ANA First Class fand ich die Privatsphäre beispielsweise deutlich besser.
Gleichzeitig sei noch auf ein anderes Programm verwiesen, das bei einer Lufthansa First Class Bewertung nicht ausgeblendet werden darf: Die Sitze haben mittlerweile relevante technische Probleme. Ein Sitz auf unserem Flug ließ sich gar nicht verstellen, bei einem anderen konnte die Sichtblende nur manuell bedient werden. Dies ist für Passagiere sehr ärgerlich und dürfte zudem mit der Zeit zu einem immer größeren Problem werden.
Lufthansa First Class Airbus A340-600 – das Bett
Alle Sitze in der Lufthansa First Class lassen sich – wenn es keine technischen Probleme gibt – in ein komplett flaches Bett verwandeln, das größer ist als ein klassisches Einzelbett.
Positiv ist hier, dass sowohl die gesamte Sitzfläche als auch die Ottomane als Liegefläche genutzt werden und es auch in der Breite keine Einschränkungen gibt, wodurch eine, mit zwei kleinen Ausnahmen, gerade Liegefläche entsteht.
Doch die Liegefläche allein ist nur ein Aspekt, der bei einem Lufthansa First Class Test eine Rolle spielt – mindestens genauso wichtig ist das Bettzeug, das für zusätzlichen Komfort sorgt. Sobald man sich entscheidet, schlafen zu gehen, wird das Bett von einer Stewardess oder einem Steward bereitet.
Das bedeutet, dass man sich auf eine bequeme Matratzenauflage, eine weiche und sehr komfortable Decke sowie ein angenehmes, wenngleich für meinen Geschmack etwas zu weiches, Kissen freuen darf.
Der Schlafkomfort ist entsprechend enorm hoch und setzt sich noch einmal deutlich von dem ab, was ich bei meinem Lufthansa Business Class Review erlebt habe.
Auffällig ist zwar sicherlich, dass die Privatsphäre nicht ideal ist, weil man eben „nur“ am Kopf einen höheren Sichtschutz hat, allzu sehr hat mich das zumindest bei einem kleinen Nickerchen auf einem Tagflug allerdings nicht gestört.
Hervorzuheben ist an dieser Stelle auch, dass die Lufthansa in der First Class einen bequemen Pyjama bietet, der für Frauen und Männer jeweils individualisiert und in verschiedenen Größen erhältlich ist. Die Produkte von van Laak weisen dabei eine hohe Qualität auf und sorgen für ein noch besseres Schlaferlebnis. Mit Blick auf den Schlafkomfort habe ich entsprechend relativ wenig auszusetzen, denn die Liegefläche ist enorm großzügig und auch der Komfort ist dank Matratzenauflage und Bettzeug sehr hoch.
Lufthansa First Class Airbus A340-600 – das Catering
Ein Aspekt, der bei einer Lufthansa First Class Bewertung für die allermeisten Reisenden eine sehr große Rolle spielen dürfte, ist das Catering. Wenig überraschend ist dieses umfangreich, gleichzeitig allerdings habe ich den einen oder anderen Kritikpunkt ausgemacht. Los geht das Erlebnis gemeinhin schon vor dem Start: hier wird ein Getränk nach Wahl und Macadamia Nüsse angeboten.
Zweifellos beginnt man den Flug gut mit einem Glas Champagner, aber bereits vor dem Start erhält man die erste “Aufgabe”, da das Menü für die Mahlzeiten sowie die Weinkarte ausgehändigt werden.
Auf meinem Flug wurde unter anderem ein Thienot Cuvée Stanislas Champagner aus 2007 neben zahlreichen anderen Alkoholika, etwa vier Weiß- sowie vier Rotweinen, serviert. Ansonsten stehen auch noch zahlreiche Spirituosen, Liköre sowie ein Dessertwein zur Verfügung. Natürlich sind auch eine Vielzahl von Softdrinks, Kaffee und vielem mehr erhältlich.
Hinsichtlich des Speiseangebots war ich nach einem Blick auf die Karte etwas kritischer. Bei den Vorspeisen gab es zwar fünf Optionen, wobei gleich drei mit Fisch waren. Ähnlich sah es beim Hauptgang aus, wo die Hälfte der vier Optionen mit Fisch angeboten wurde. Auffällig war zudem der immerhin saisonal begründete Hang zum Spargel: Insgesamt fünf angebotene Gerichte waren mit Spargel. Nun ist das natürlich kein Drama, aber mit einem etwas spezielleren Geschmack kommt man bei diesem Menü nicht zwingend auf seine Kosten.
Neben dem großen Menü, aus dem man ein Drei-, Vier- oder Fünfgangmenü machen kann (u.a. gibt es auch einen Käse- und einen Zwischengang), gibt es auch noch einige warme und kalte Snacks, die man zu jeder Zeit bestellen kann. Auf dem vergleichsweise kurzen Flug nach New York habe ich so vor der Landung noch einmal gegessen.
Auf Flughöhe erhält man neben einem weiteren Getränk erst einmal ein kleines Amuse Bouche, das bei meinem Flug auch sehr lecker war.
Zum Start einer jeden Mahlzeit wird auf einem Lufthansa First Class Flug der Tisch gedeckt. Hier darf man sich auf eine weiße Tischdecke, individuelle Salz- und Pfefferstreuer, Olivenöl, Butter sowie eine Auswahl aus dem Brotkorb neben einer Serviette freuen.
Ich habe mich zu Beginn der Mahlzeit für einen First Class Klassiker, den Kaviar, entschieden, der mit den üblichen Beilagen und einer Scheibe Toast (ich hätte eher Blini erwartet) serviert. Nett war die Präsentation in Form eines Flugzeuges.
Danach wollte ich mich an der Spargelcremesuppe probieren, die mich optisch nicht recht überzeugen konnte. Geschmacklich war das Gericht aber durchaus lecker.
Anschließend sollte es das Surf & Turf sein, das in der Luft nicht gerade ein leichtes Gericht sein dürfte. Das hat man dann leider auch gemerkt, denn die Garnele wirkte in der Komposition nicht wirklich durch, der Spargel so, als wäre er zu lange warmgemacht worden. Insgesamt war das Gericht zwar in Ordnung, auch weil das Fleisch gut gegart war, aber vielleicht ist Surf & Turf eben nicht die ideale Wahl für ein Flugzeugessen.
Meine Begleitung hat sich derweil am sehr traditionell servierten Spargel probiert, der in einer ziemlich umfangreichen Portion daherkam und geschmacklich sehr gut war.
Auf ein Dessert haben wir mit Blick auf eine vorangehende Mahlzeit im First Class Terminal verzichtet, sodass es mit Ausnahme eines Glases Wasser erstmal kein weiteres Catering mehr sein sollte. Nach dem Aufstehen sollte es dann allerdings ein Cappuccino sein, der sehr gelungen ist und über den Wolken in dieser Qualität für mich immer ein positives Erlebnis ist.
Vor der Landung sollte es zudem noch ein Snack sein, wobei ich mich für den Salat mit Hühnchen entschieden habe, der sich als recht reichhaltige, aber sehr leckere Variante herausstellen sollte.
Danach haben wir uns noch an zwei Desserts versucht, die wir zuvor ausgelassen hatten. Einmal ein Aprikosenkompott mit Eis und zum anderen die Stracciatella Black Pearl Kugel – beides erwies sich als ausgesprochen lecker.
Insgesamt kann ich mich bezüglich des Essens bei meinem Lufthansa First Class Test also keineswegs beklagen. Gleichzeitig finde ich, dass sich über die Jahre fast gar nichts getan hat und es auch ein wenig an Kreativität fehlt. Weder bei den Weinen noch bei den Speisen ist die Lufthansa meines Erachtens in der ersten Liga, was das First Class Erlebnis angeht. Dazu kommt eine eher geringe Flexibilität, auf die ich in einem gesonderten Abschnitt noch genauer eingehen möchte.
Lufthansa First Class Airbus A340-600 – das Entertainment
Ein Kritikpunkt meiner Lufthansa First Class Airbus A340-600 Bewertung ist ohne Frage das Entertainment. Das hatte verschiedene Gründe, beginnend damit, dass der Bildschirm wirklich extrem klein ist – insbesondere, weil man ziemlich weit weg sitzt.
Im Vergleich zu meiner Swiss First Class Boeing 777 Bewertung war ich fast schockiert, wie groß der Unterschied tatsächlich ist. An sich ist das System zwar ganz gut zu bedienen, allerdings habe ich auch schon intuitivere Systeme gesehen.
Was dagegen nicht schlecht ist, ist das Angebot an verschiedenen Filmen, Serien und anderen Optionen, die im Entertainment-System in verschiedenen Sprachen zur Verfügung stehen.
Was mir im Vergleich zu einem früheren First Class Flug negativ aufgefallen ist, sind die fehlenden Zeitungen und Zeitschriften. Vor dem Start wurde mir – anders als etwa bei der Swiss – keine Tageszeitung und auch kein Magazin angeboten.
Dass es mit Blick auf das Entertainment auf diesem Flug einfach nicht laufen sollte, stellte sich dann kurz darauf auch beim WLAN heraus. An sich bietet die Lufthansa in ihrer gesamten Langstreckenflotte eine WLAN-Verbindung – allerdings funktionierte diese auf dem gesamten Flug nach New York nicht, ein Hinweis darauf wurde zudem nicht gegeben.
Positiv ist in der Theorie, dass First Class Passagiere einen Gutschein für die kostenfreie Nutzung des WLANs für den gesamten Flug erhalten.
Das WLAN funktioniert – wenn es denn funktioniert – auch an sich recht gut, wenngleich man nicht davon ausgehen sollte, dass alle Webseiten in Sekunden laden oder man streamen kann.
Lufthansa First Class Airbus A340-600 – die Annehmlichkeiten
Ein weiterer Aspekt, der bei einem First Class Flug erwähnenswert ist, sind die Annehmlichkeiten. Zwar gibt es anders als in der Emirates First Class keine verrückten Duschen und auch keine Onboard-Bar, die ich etwa bei meinem Qatar Airways First Class Review kennenlernen durfte, aber dennoch erwarten Passagiere etwa sehr komfortabel und immer zu saubere Waschräume.
In diesen stehen dann auch verschiedene Produkte bereit, die man kostenfrei nutzen kann, um sich frisch zu machen.
Daneben erhält man, wie bereits weiter oben in diesem Lufthansa First Class Review angesprochen, einen Schlafanzug, den man natürlich nach dem Flug mitnehmen kann.
Weiterhin gibt es ein großzügig ausgestattetes Amenity Kit, das in einer Tasche von Porsche Design daherkommt – früher gab es auch einige andere Varianten, etwa ein kleines Rimowa-Köfferchen.
Gefüllt ist dieses mit den üblichen Klassikern, etwa Socken, einer Schlafmaske, einem Schuhlöffel, Oropax, einer Zahnbürste, einer Bürste und nicht zuletzt ein paar Cremes.
Zuletzt sei auch noch erwähnt, dass First Class Passagiere der Lufthansa sehr robuste und komfortable Hausschuhe erhalten, die den Aufenthalt an Bord komfortabler machen. An Annehmlichkeiten fehlt es auf einem First Class Flug mit der Lufthansa entsprechend nicht!
Lufthansa First Class Airbus A340-600 – der Service
Die Service-Interaktionen beim Essen erwiesen sich nämlich nicht unbedingt als ein Höhepunkt des Fluges. Das sollte sich gerade bei der Menüauswahl zeigen, denn auf den Wunsch nach einem Vorschlag für ein alternatives Hauptgericht hatte man so gar keine Idee – auf die Idee, eine Option aus der Business Class anzubieten ist man nicht gekommen.
Zwischenzeitlich wurde nur auf Wunsch das Wasserglas gefüllt, proaktiv war der Service dagegen zu keinem Zeitpunkt. Suboptimal fand ich auch die Konversation zum Dessert vor der Landung, denn der Wunsch nach dem Dessert von der „Mittagskarte“ wurde zuerst abgewiesen – wohl des größeren Aufwands wieder. Erst auf Nachdruck konnte dieses Dessert, das angeblich „schon geschmolzen“ wäre, dann doch möglich gemacht werden. Dass auch auf den Hinweis auf das nicht funktionierende WLAN immer nur gesagt wurde, dass das WLAN manchmal eben nicht gehen würde, empfand ich auch als fraglich.
Sicherlich ist das Jammern auf hohem Niveau, aber ich hatte bei meinem bisherigen First Class Flügen (mit der Lufthansa selbst, aber auch mit anderen Airlines) schon deutlich besseren Service erlebt. Mit Ausnahme der genannten Interaktionen war der Service ansonsten professionell und schnell, sodass ich mich insgesamt nicht beklagen möchte. Das Bett wurde gut und schnell gemacht, das Essen dauerte nur etwas mehr als eine Stunde und die Begrüßung sowie kürzere Konversationen verliefen freundlich. Entsprechend ist das sicher Jammern auf hohem Niveau, aber vom Hocker gehauen hat mich der Service auf diesem Flug nicht. Was dagegen wirklich toll ist, ist das Lufthansa First Class Erlebnis vor und nach dem Flug.
Fliegt man über München oder Frankfurt und hat einen Anschlussflug mit einer Kleinraummaschine, wird man mit der Limousine zum Flugzeug gebracht. Dasselbe gilt dann, wenn man das Lufthansa First Class Terminal besucht. Hier empfand ich den Service auch als extrem freundlich und zuvorkommend.
Wirklich angetan war ich auch in New York, denn hier hat zwar das Timing nicht geklappt, aber nachdem die Mitarbeiterin etwas verspätet aufgetaucht ist, wurden alle First Class Passagiere und HON Circle Mitglieder an der wartenden Schlange vorbei zur Diplomatenschlange an der Passkontrolle gebracht, was geschätzt mehr als eine Stunde gespart hat. Diese Aspekte sind bei einem First Class Flug sicherlich etwas, das man im Blick haben sollte, denn der Service geht gerade hier deutlich über das hinaus, was man bei einem regulären Flug erwarten würde.
Lufthansa First Class Airbus A340-600 – Fazit
Der Gesamteindruck meines Lufthansa First Class Reviews ist zumindest in Teilen durchwachsen. Ist ein First Class Flug mit der Lufthansa ein einmaliges Erlebnis, das ich jedem nur ans Herzen legen kann? Ohne Frage! Gleichzeitig allerdings ist das Produkt in die Jahre gekommen, bietet weniger Privatsphäre als Konkurrenzprodukte und weist technische Mängel auf. Dazu kommt das zu kleine Entertainment-System neben einem zumindest nicht immer vollständig überzeugenden Catering. Ich würde deshalb zwar keineswegs von der Lufthansa First Class abraten, persönlich würde ich aber innerhalb des Konzerns immer die Swiss vorziehen. Zu bedenken ist zuletzt allerdings, dass auch die Lufthansa Business Class nicht das Maß der Dinge ist, sodass die First Class im Verhältnis noch einmal ein Erlebnis auf ganz anderem Niveau ist!
Der Höhepunkt eines Fluges in der Lufthansa First Class ist fraglos das besondere bequeme Bett, das besonders Nachtflüge enorm komfortabel macht!
Das Catering war bei meinem Flug leider kein Highlight – weder die Auswahl noch die Flexibilität der Crew konnten mich begeistern.
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Häufig gestellte Fragen zur Lufthansa First Class A340
Die First Class ist die höchste der Buchungsklassen. Als First Class Passagier genießt man zahlreiche Vorteile, wie bevorzugten Check-in, Annehmlichkeiten vor und während des Fluges, mehr Platz, Privatsphäre sowie eine gehobene Servicequalität und hochqualitatives Essen.
Der Flug wurde unabhängig durch einen reisetopia Autor bewertet. Die Kosten wurden dabei vollständig von reisetopia oder dem reisetopia Autor übernommen.
Ja, Passagiere der Lufthansa First Class A340 erhalten ein Amenity Kit.
Ja, in der Lufthansa First Class A340 gibt es WLAN. Als First Class Passagier bekommt man sogar einen Gutschein für die kostenfreie Nutzung des WLANs für den gesamten Flug.
hi, danke für den Bericht!
Ich habe die First von Hamburg über München nach Mumbai mit der A340 gebucht.
weiss jemand was es für Unterschiede zwischen Frankfurt und München gibt bzgl. Transfer service und lounge?
Kann man sich ein spezielles Gericht für den Flug vorbestellen?
Kann man in Mumbai mit einem arrival Service rechnen?
Bin für alle Tipps dankbar.
Ric
Hallo Ricardo, klingt nach einem tollen Erlebnisse 🙂 ich bin persönlich ein großer Fan vom Umstieg in München – die First Class Lounge (besonders im Satelliten) ist top! Einen Transfer-Service gibt es bei Ankuft auf dem Vorfeld ebenfalls (wobei das beim Hamburg Flug eher unwahrscheinlich ist). Du kannst dich ansonsten auch von der First Class Lounge im Hauptterminal zur Langstrecke fahren lassen. Ob es in Mumbai einen Arrival Service gibt, weiß ich leider nicht, gehe aber davon aus!
Hi Moritz, danke dir für deine gute und schnelle Antwort!
Gibt es eigentlich eine separate Hotline für first class Kunden? Die Standard Hotline hat lange Wartezeit und die Mitarbeiter z.T. sehr inkompetent.
Hallo Ric, gibt es in der Tat.
Hallo,
ich habe eine ganz doofe Frage.
Sind die Kopfhörer von Lufthansa in der First Class gut oder sollte man besser seine eigenen nutzen (falls man diese überhaupt an dem Sitz anschließen kann?).
Hallo Thorsten, nach unseren Erfahrungen sind die Kopfhörer gut. Es sind Kopfhörer von Bose mit Noice Cancelling. Mit Adapter ist es in der Regel aber auch kein Problem eigene Kopfhörer zu nutzen.
Liebe Grüße 🙂
Hi , das Problem mit dem WLAN hatte ich bei meinem Flug nach BOG auch, war auch ein A340-600 und über den Bildschirm brauchen wir nicht sprechen 🤣
Hallo Moritz,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht.
Wir hatten im Juli die Chance im A380 in der First nach BOS zu fliegen.
Für uns war es ein Erlebnis, da die Crew einfach nur grandios war. Catering war sehr gut, Service außerordentlich – für mich steht und fällt die First mit der Crew (wir hatten dieses Mal Glück).
Aber was gar nicht ging – die First hat sich bei der Immigration in der regulären Schlange anstellen müssen – 3 Stunden lang… Scheint bei Dir ja anders gewesen zu sein, aber hier muss die LH noch nacharbeiten!!
Stimmt – als ich das letzte Mal in BOS ankam, bestand der “Ground Service” aus einer Begrüßung an der Flugzeugtür mit dem Hinweis, dass wir uns dann am Gepäckband wiedersehen. Da stand die Dame dann auch wieder. Der Mehrwert hat sich mir nicht so recht erschlossen.
Hängt wohl auch an der lokalen CBP-Station, was die so durchgehen lassen.
Hi David II,
wir konnten letzte Woche First Verfügbarkeiten mit A340-600 nach HKG Ende Februar 2024 buchen
befindet sich die First Class in der 747 nicht im Hauptdeck, direkt vorne in der Nase? Im Artikel steht, sie wäre im Oberdeck
Hallo Heinz, danke für den Hinweis – du hast völlig REcht, ist korrigiert 🙂
Swiss hat mittlerweile kostenfreies und unbegrenztes wlan in der First!
Hi Gunni, danke dir für den Hinweis. Hast du dafür eine Quelle parat bzw. wann war das bei deinem Flug so? Bei meinem letzten Flug im letzten Oktober gab es noch kein kostenfreies WLAN.
Klar 🙂
https://www.swiss.com/lu/de/fly/on-board/entertainment-on-board
perfekt, danke dir 🙂
Oder hier:
https://www.blick.ch/wirtschaft/swiss-lanciert-neuen-dienst-jetzt-kannst-du-im-flugi-gratis-whatsapp-nutzen-id18789887.html
Toller Bericht mit vorhersehbarem Fazit. Für mich ist die First der LH das letzte Produkt wo noch Freude aufkommen kann- wenn da nicht die angesprochene Kritikpunkte wären. Manchmal ist die Crew auch spitze. Leider findet sich für mich gerade keine Gelegenheit mein M&M Punkte für einen solchen Flug einzulösen. Speziell der A340-600 hätte es mir doch angetan. Hab doch trotz besserem Wissen 600k an Meilen angesammelt ohne einen Bedarf in absehbarer Zeit.
sehe ich genau so, ich möchte Business nach BKK oder SIN mit Meilen Hin und ZURÜCK einlösen, auf LH Seite sind Plätze vorhanden, sobald ich mit Meilen lösen möchte, sind die Plätze wie mit Zauberhand verschwunden‼️ Mit Glück manchmal nur der Hinflug, danach ist Sense. LH ist für mich das Letzte. deren Meilenpolitik ist Kundenunfreundlich und Abstossend auf diesen Strecken. Da wird der A380 eingesetzt, ich frage mich wie die LH die Plätze voll bekommen will. Vielleicht auf den letzten Tag mit Meilen, also nichts mit Planung!
Es heißt: “Anschließend genossen wir noch einen Cappuccino”. Es ist DER Cappuccino und nicht DAS Cappuccino. Das tat weh.
Ansonsten schöner Flightreport.
Hi Markus, danke für den Hinweis – der Tippfehler ist korrigiert!
🎶 Wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld, wer hat soviel Pinke Pinke, wer hat so viel Geld? 🎶
wie im Artikel beschrieben, habe ich das Ticket mit Meilen gebucht – da ist dann gar nicht so viel Geld notwendig 🙂
Kurze Info zum Abschnitt Kabine… die First befindet sich in der 747-8 im Unterdeck vor der ersten Tür 😉 VG
Hi Thorsten, danke dir – ist korrigiert 🙂
Hey Moritz,
vielen Dank für den ausführlichen Bericht.
Ich habe bald meinen ersten First Class Flug ab Frankfurt und bin schon sehr gespannt 😀
Kannst du mir evtl. sagen, ob man bei der Ankunft am Zielort z.B. bei der Einreise noch weitere “Unterstützung” hat oder ist dort dann alles wie bei Eco/Business Passagieren?
In meinem Fall fliege ich von FRA über BOG nach MDE. Das letzte Stück allerdings “nur” in Business von Avianca.
Falls du eine Info oder eigene Erfahrungen hast wäre ich sehr daran interessiert.
Viele Grüße
Thomas
Hallo Thomas, es gibt an einigen (aber nicht allen) Airports einen Ground Service für First Class Passagiere, so wie in diesem Fall auch in New York. Dadurch ging es deutlich schneller durch die Passkontrolle. Leider weiß ich aber nicht, ob das auch für Bogota gilt – vielleicht kann jemand aus der Community weiterhelfen, der in den letzten Monaten vor Ort war und mit der LH First angekommen ist?
Die LH First ist in der 747-8 nicht im Oberdeck, sondern in der Spitze des Unterdecks (unter den Piloten), beim A380 wiederum ist die LH First im Oberdeck untergebracht.
Hallo Hawk, danke für den Hinweis. Du hast völlig Recht – ich habe das entsprechend im Artikel korrigiert!