In der zunehmend globalisierten Finanzwelt eröffnen sich für deutsche Anleger und Unternehmen immer vielfältigere Möglichkeiten zur optimalen Verwaltung ihres Vermögens. Ein Instrument, das dabei zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist das Fremdwährungskonto. Ob Ihr internationale Investitionen tätigen möchtet oder Euch vor Währungsrisiken schützen wollen – die Eröffnung eines Fremdwährungskontos ist sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen eine Überlegung wert.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Fremdwährungskonto?
- Wie sicher ist ein Fremdwährungskonto?
- Welche Anbieter gibt es für Fremdwährungskonten?
- Welche Vorteile hat ein Fremdwährungskonto?
- Welche Nachteile hat ein Fremdwährungskonto?
- Fremdwährungskonten für Geschäftskunden und Unternehmen
- Wie eröffnet man ein Fremdwährungskonto?
- Was kostet ein Fremdwährungskonto?
- Welche Steuern fallen für ein Fremdwährungskonto an?
- Für wen eignet sich ein Fremdwährungskonto?
- Fazit zu Fremdwährungskonten
In diesem Artikel werfen wir einen umfassenden Blick auf das Thema und erforschen, welche Vor- und Nachteile mit einem Fremdwährungskonto in US-Dollar, Schweizer Franken und Co. einhergehen. Auch die steuerlichen Aspekte und die Gebühren dürfen natürlich nicht fehlen. Wenn Ihr über die Eröffnung eines Fremdwährungskontos nachdenkt, findet Ihr hier alle Informationen, die Ihr für Eure Entscheidung benötigt.
Was ist ein Fremdwährungskonto?
Worum es sich bei einem Fremdwährungskonto handelt, ist schnell erklärt: Ein Fremdwährungskonto ist ein Bankkonto, das es Euch ermöglicht, Geld in einer anderen Währung als dem Euro zu halten.
Das Fremdwährungskonto eröffnet Euch die Möglichkeit, Einlagen und Transaktionen in Währungen wie US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen Pfund oder anderen internationalen Währungen zu tätigen. Dabei gibt es nicht nur Girokonten in Fremdwährungen, sondern auch Tagesgeld– und sogar Festgeldkonten.
Fremdwährungskonten sind vor allem für Menschen interessant, die internationale Geschäfte tätigen, in ausländischen Märkten investieren oder viel ins Ausland reisen und dabei hohe Kosten vermeiden möchten.
Zwar bieten Euch nicht alle Banken oder Online-Broker die Option auf ein Fremdwährungskonto, bei größeren Banken solltet Ihr jedoch kein Problem haben, ein Konto in beliebten Währungen zu eröffnen. Fremdwährungskonten in untypischen Währungen sind in Deutschland relativ selten, jedoch nicht ausgeschlossen. Bei der Sparkasse könnt Ihr neben gängigen Währungen zum Beispiel auch Fremdwährungskonten in Hongkong-Dollar, südafrikanischen Rand oder thailändischen Baht einrichten.
Wie sicher ist ein Fremdwährungskonto?
Wie bei allen Finanzinstrumenten spielt der Aspekt der Sicherheit auch bei Fremdwährungskonten eine große Rolle – denn nicht in allen Währungen sind Anlagen und Investitionen so sicher wie in Euro. Bevor Ihr Euch für einen Anbieter entscheidet, solltet Ihr die Reputation und die Sicherheitsmaßnahmen der Bank genauestens unter die Lupe nehmen. Natürlich empfiehlt es sich, eine etablierte und vertrauenswürdige Bank zu wählen, da große internationale Banken oft strengeren Regulierungen unterliegen.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen des Landes, in dem die Bank ansässig ist, spielen hinsichtlich der Sicherheit Eures Fremdwährungskontos eine wichtige Rolle. Prinzipiell ist es empfehlenswert, für Euer Fremdwährungskonto nur in der EU ansässige Banken in Betracht zu ziehen, denn diese bieten Euch eine gesetzlich vorgeschriebene Einlagensicherung.
Das bedeutet, dass Euer Vermögen bei europäischen Banken bis zu einer Höchstgrenze von 100.000 Euro abgesichert ist, falls die Bank in Konkurs gehen sollte und zahlungsunfähig wird. Viele andere Länder außerhalb Europas bieten keine solche Absicherung, weshalb Ihr bei ausländischen Banken Vorsicht walten lassen solltet.
Hinweis: Anders als oft angenommen, gibt es keine europäische Einlagensicherung. Stattdessen ist die Einlagensicherung jeweils national organisiert, richtet sich allerdings nach denselben Regeln. Das bedeutet, dass in allen Ländern der EU und des EWR Guthaben bis 100.000 Euro durch die jeweilige nationale Einlagensicherung geschützt sind.
Zu beachten ist, dass die Einlagensicherung jeweils durch das entsprechende Mitgliedsland bereitgestellt wird, sodass die tatsächliche Sicherheit auch von der Bonität der nationalen Finanzen eines jedes Mitgliedsstaates abhängt.
Da Konten in anderen Währungen Schwankungen unterliegen, solltet Ihr Euch der potenziellen Volatilität bewusst sein und Euch Gedanken über zusätzliche risikominimierende Strategien machen.
Welche Anbieter gibt es für Fremdwährungskonten?
Anbieter von Fremdwährungskonten ermöglichen Euch, Geld in verschiedenen Währungen zu halten und zu verwalten, was insbesondere für jeden, der häufig international tätig ist oder in mehreren Ländern Geschäfte macht, von Vorteil ist.
Ein bekannter Dienstleister in diesem Bereich ist Wise (früher TransferWise), der für seine transparente Preisgestaltung und effiziente Währungsumrechnungen bekannt ist.
Wise Debit Mastercard
- Digitale Debit-Mastercard kostenlos inklusive
- Bis zu 200 Euro pro Monat kostenlos abheben
- In lokalen Währungen bezahlen zum live Wechselkurs
- Keine Schufa-Auskunft nötig
- Apple Pay und Google Pay Konnektivität
Ein weiterer Anbieter ist Revolut, der neben günstigen Wechselkursen auch eine Reihe von weiteren Finanzdienstleistungen wie Junior Konten, Krypto-Währungsdienste und internationale Geldüberweisungen anbietet.
Revolut Standard
- Aktion: 3 Monate Premium kostenlos
- Kostenfreie Überweisungen in 36 Währungen
- Kostenlose Aufladung mit Kreditkarten möglich
- Kostenlose VISA Debitkreditkarte
- Keine Fremdwährungsgebühren
- Schnelle Kontoeröffnung ohne Schufa-Abfrage
- 1 RevPoint je 10 Euro (nur bei Aktivierung der Wechselgeld-Funktion)
Die IKB Deutsche Industriebank bietet ebenfalls Fremdwährungskonten, vor allem für Unternehmen.
IKB Tagesgeld
- 2,0 Prozent Zinsen p.a.
- Vierteljährliche Zinsausschüttung
- Einlagensicherung bis 100.000 Euro
- Keine Mindestanlagesumme
PBB Direkt, eine Marke der Deutschen Pfandbriefbank, ist ebenfalls eine Option, die insbesondere für ihre Festgeldkonten in verschiedenen Währungen bekannt ist.
pbb Festgeld
- bis zu 2,4 Prozent Zinsen p.a (5 Jahre Laufzeit)
- Zinsgarantie während der Laufzeit
- Anlagedauer bis zehn Jahre
- Kalkulierbare Rendite
Jeder dieser Anbieter hat seine eigenen Stärken und Besonderheiten, die je nach individuellen Bedürfnissen und Transaktionsvolumen attraktiv sein können.
Welche Vorteile hat ein Fremdwährungskonto?
Im Vergleich zu herkömmlichen Tagesgeld-, Festgeld- oder Girokonten bieten Fremdwährungskonten eine Vielzahl an Vorteilen, die sie nicht nur für international tätige Menschen zu einer interessanten Überlegung machen.
Für alle, die regelmäßig internationale Geschäfte oder Transaktionen tätigen, erlaubt ein Fremdwährungskonto, Einnahmen und Ausgaben direkt in der jeweiligen Währung abzuwickeln – ohne teure Umrechnungsgebühren, hohe Kosten für Auslandstransaktionen oder undurchsichtige Wechselkursaufschläge. Außerdem minimiert das Fremdwährungskonto Währungsrisiken und erleichtert den Handel auf internationalen Märkten.
Doch auch Deutsche, die häufig ins Ausland reisen oder längere Aufenthalte außerhalb Europas haben, können von einem Fremdwährungskonto profitieren. Denn dank eines Fremdwährungskontos könnt Ihr Eure Ausgaben in der lokalen Währung tätigen, ohne Euch den Schwankungen des Euro-Wechselkurses auszusetzen. Das macht das Fremdwährungskonto nicht nur praktisch, sondern auch kosteneffizient.
Doch das Fremdwährungskonto bietet Euch ebenfalls die Möglichkeit, Euch diese Schwankungen zunutze zu machen. Als erfahrener Anleger könnt Ihr ein Fremdwährungskonto nutzen, um gezielt auf Wechselkursbewegungen zu spekulieren. Dies erfordert jedoch ein fundiertes Verständnis der Devisenmärkte und geht mit höheren Risiken einher.
Doch auch Anleger und Investoren, die die ideale Anlagestrategie verfolgen, sollten es in Betracht ziehen, Vermögenswerte in verschiedenen Währungen zu halten. Das trägt zur Diversifikation Eures Portfolios bei, was Euch hilft, Euer Risiko zu streuen und negative Auswirkungen von Währungsschwankungen zu minimieren.
Wenn Ihr auf der Suche nach höheren Renditen als bei Investitionen in Euro seid, lohnt es sich, die aktuellen Zinsen für Festgeld- und Tagesgeldanlagen in US-Dollar und anderen Währungen zu beobachten. Denn in vielen Fällen bekommt Ihr für Anlagen in fremden Währungen höhere Zinsen als für Konten, die in Euro geführt werden.
Welche Nachteile hat ein Fremdwährungskonto?
Natürlich birgt ein Fremdwährungskonto trotz seiner potenziellen Vorteile auch gewisse Risiken und Nachteile, über die Ihr Bescheid wissen solltet, bevor Ihr Euch für die Eröffnung eines Kontos in einer Fremdwährung entscheidet.
Das offensichtlichste Risiko besteht in den bereits erwähnten Währungsschwankungen, die nur bedingt vorhersehbar sind. Da der Wechselkurs zwischen Währungen ständig in Bewegung ist, kann der Wert Eures Fremdwährungskontos stark schwanken. Wenn Eure Heimatwährung (in diesem Fall der Euro) im Vergleich zu der Währung, in der Ihr das Konto führt, an Wert verliert, kann dies zu unerwarteten Verlusten führen, wenn Ihr Euer Geld zurück in Euro umrechnen möchtet.
Dabei solltet Ihr die Komplexität des Devisenmarkts nicht unterschätzen, denn das Management eines Fremdwährungskontos erfordert ein fundiertes Verständnis für die globalen Währungsmärkte. Für unerfahrene Anleger kann die effiziente Führung eines Fremdwährungskontos eine Herausforderung sein.
Auch die Kosten und Gebühren für ein Fremdwährungskonto solltet Ihr bei Eurer Entscheidung nicht außer Acht lassen. Dabei solltet Ihr Euch nicht nur im Klaren über die Kontoführungsgebühren sein, sondern auch Transaktionsgebühren, Umrechnungsgebühren und Verwaltungsgebühren bedenken. Denn all das kann Eure potenziellen Gewinne erheblich beeinträchtigen.
Während Konten im außereuropäischen Ausland unter Umständen bessere Konditionen und Zinsen bieten, solltet Ihr bei diesen Angeboten vorsichtig sein. Denn im Gegensatz zu traditionellen Sparkonten in Europa sind Fremdwährungskonten in anderen Ländern oftmals nicht durch eine Einlagensicherung geschützt oder der Schutz kann geringer sein.
Auch die steuerlichen Aspekte von Fremdwährungskonten außerhalb Deutschlands können komplex sein. Während deutsche Banken die notwendigen Steuern für Eure Gewinne als Quellensteuer direkt ans Finanzamt abführen, müsst Ihr Kursgewinne oder -verluste aus ausländischen Konten möglicherweise selbst bei Eurer Steuererklärung angeben. Die steuerliche Behandlung ausländischer Fremdwährungskonten ist oftmals undurchsichtig, weswegen Ihr mit dem Angebot einer Deutschen Bank besser bedient seid, wenn Ihr Euch nicht mit Steuern auseinandersetzen möchtet.
Fremdwährungskonten für Geschäftskunden und Unternehmen
Nicht nur für Privatkunden sind Fremdwährungskonten interessant. Auch für Unternehmen, die im globalen Markt tätig sind, spielen Fremdwährungskonten eine entscheidende Rolle in ihrer Finanzstrategie. Ein Fremdwährungskonto für Geschäftskunden ermöglicht es Unternehmen, Transaktionen in verschiedenen Währungen abzuwickeln und sich dabei vor Wechselkursschwankungen zu schützen. Auch Währungsumrechnungsgebühren oder die hohen Kosten für internationale Transaktionen fallen dabei weg.
Durch die Nutzung von Fremdwährungskonten können Einzelunternehmer, Selbstständige, GmbHs und andere Unternehmen, Rechnungen in den Währungen ihrer Partner zustellen oder bezahlen. Da sie nicht mehr gezwungen sind, alle Transaktionen in ihrer Heimatwährung zu tätigen, bieten diese Geschäftskonten in Fremdwährungen eine effektive und kostengünstige Möglichkeit, internationale Geschäfte abzuwickeln.
Ein weiterer Vorteil von Fremdwährungskonten für Geschäftskunden ist, dass Unternehmen so besser in der Lage sind, ihre Währungsrisiken zu steuern. Die Möglichkeit, Währungen zu halten und zu tauschen, wenn die Wechselkurse günstig sind, trägt dazu bei, potenzielle Verluste zu minimieren und Chancen zur Optimierung des Wechselkursmanagements zu nutzen.
Außerdem erlaubt das hohe Maß an Flexibilität, sich gegenüber globalen Kunden, Lieferanten und Mitbewerbern wettbewerbsfähig zu positionieren. Denn durch die Vermeidung von Währungsschwankungen lassen sich die Gewinnmargen optimieren, was zum finanziellen Erfolg eines internationalen Unternehmens beiträgt.
Wie eröffnet man ein Fremdwährungskonto?
Die genauen Schritte für die Eröffnung eines Fremdwährungskontos können je nach Bank und Land variieren. In der Regel gilt, dass die Eröffnung eines Fremdwährungskontos deutlich einfacher und schneller ist, wenn Ihr bereits ein Tagesgeld-, Festgeld- oder Girokonto bei der entsprechenden Bank habt – dann ist das Ganze in den meisten Fällen einfach über Euer Online-Banking möglich.
Hier eine allgemeine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Ihr als Leitfaden nutzen könnt:
- Schritt 1: Auswahl der Bank: Vergleicht verschiedene Banken, die Fremdwährungskonten anbieten. Achtet dabei auf die Konditionen, Gebühren und Serviceleistungen, um den Anbieter zu finden, der Euren Anforderungen am besten entspricht.
- Schritt 2: Informationsbeschaffung: Sammelt alle erforderlichen Informationen, Dokumente und Voraussetzungen, die die Bank benötigt, um das Konto Eurer Wahl zu eröffnen. Darunter fallen je nach Bank und Konto persönliche Identifikationsdokumente, Steueridentifikationsnummern, gegebenenfalls Unternehmensdokumente und andere relevante Unterlagen.
- Schritt 3: Online oder Filialbesuch: Entscheidet, ob Ihr Euer Fremdwährungskonto online oder persönlich eröffnen möchtet. Viele Banken bieten mittlerweile Online-Plattformen für die Kontoeröffnung an, andere erfordern einen Besuch in einer Filiale vor Ort.
- Schritt 4: Antragsformular ausfüllen: Füllt das Antragsformular aus, das von der Bank bereitgestellt wird. Gebt dabei alle persönlichen Informationen an, bringt die nötigen Unterlagen mit und wählt die gewünschte Währung für Euer Konto aus.
- Schritt 5: Legitimation: Anschließend prüft die Bank Eure Identität, was üblicherweise durch Vorlage eines gültigen Ausweisdokuments, wie Eurem Personalausweis oder Reisepass, erfolgt. Bei einer Online Eröffnung wird die Verifikation Eurer Identität über das Video– oder Postident-Verfahren durchgeführt.
- Schritt 8: Vertragsunterzeichnung: Nach erfolgreicher Prüfung und Genehmigung müsst Ihr in der Regel nur noch den Vertrag unterzeichnen. Allerdings solltet Ihr die Bedingungen sorgfältig durchlesen, bevor Ihr unterschreibt.
- Schritt 9: Ersteinzahlung: Je nach den Anforderungen der Bank müsst Ihr möglicherweise eine Ersteinzahlung auf Euer Fremdwährungskonto vornehmen, um es zu aktivieren.
- Schritt 10: Kontoaktivierung: Nachdem alle Unterlagen eingereicht und alle erforderlichen Schritte abgeschlossen sind, aktiviert die Bank Euer Fremdwährungskonto. Ab diesem Zeitpunkt könnt Ihr das Konto in vollem Umfang nutzen.
Was kostet ein Fremdwährungskonto?
Die Eröffnung und Führung eines Fremdwährungskontos, sei es als Privatperson oder Unternehmen, geht mit verschiedenen Kosten einher, die je nach Finanzinstitut und Art des Kontos variieren können. Hier sind einige der zu erwartenden Kosten für ein Fremdwährungskonto, die Ihr bei Eurer Recherche nach der idealen Bank berücksichtigen solltet:
- Bei den meisten Banken fallen monatliche Kontoführungsgebühren an, wobei manche Institute auch gebührenfreie Konten für Privatpersonen anbieten. Unternehmen müssen in der Regel mit höheren Kosten rechnen, die von der Art des Kontos und dem Transaktionsvolumen abhängen.
- Konvertierungsgebühren entstehen beim Umtausch von Währungen. Diese Gebühren können prozentual vom Umtauschbetrag oder als fester Betrag festgelegt sein. Während die meisten Banken Aufschläge auf den offiziellen Devisenmittelkurs verlangen, gibt es auch einige Anbieter, die Euer Geld zum echten Wechselkurs umtauschen.
- Überweisungen auf und von Fremdwährungskonten gelten in der Regel als Auslandszahlungsverkehr. Die Kosten für Überweisungen in Fremdwährungen können relativ hoch sein, weswegen Ihr Euch im Preis- und Leistungsverzeichnis der Bank Eurer Wahl erkundigen solltet, bevor Ihr Euer Konto eröffnet.
- Wenn Ihr für Euer Fremdwährungskonto eine Kreditkarte möchtet, um im Ausland günstiger bezahlen zu können, fallen auch dafür Kosten an, insbesondere bei internationalen Transaktionen und Bargeldabhebungen.
- Wie bei den meisten Girokonten in Euro fallen auch bei Fremdwährungskonten zusätzliche Gebühren an, wenn Ihr Kontoauszüge, Services am Schalter oder andere dokumentarische Leistungen in Anspruch nehmt.
Welche Steuern fallen für ein Fremdwährungskonto an?
Die steuerliche Behandlung von Fremdwährungskonten in Deutschland ist ein komplexes und nicht gerade durchsichtiges Thema, das verschiedene Aspekte von Zinserträgen hin zu Kursgewinnen abdeckt. Doch welche Steuern fallen für ein Fremdwährungskonto an?
Genau wie bei Festgeldkonten in Euro unterliegen Konten, die Zinserträge in einer anderen Währung erzielen, in Deutschland der Abgeltungssteuer. Diese Steuer beträgt 25 Prozent Eurer Zinserträge, zuzüglich 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Um die Steuern auf Eure Erträge so gering wie möglich zu halten, solltet Ihr den sogenannten Freistellungsauftrag nutzen, den Ihr bei Eurer Bank bekommt.
Für Anleger, die mit Devisen handeln und damit Kursgewinne erzielen, gelten wieder andere Besteuerungsregeln. Wenn es sich bei Eurem Festgeldkonto um ein Konto ohne Zinszahlung handelt, hängt die Steuerpflicht von der sogenannten Spekulationsfrist ab. Kursgewinne können steuerfrei sein, wenn sie außerhalb der Spekulationsfrist von einem Jahr realisiert werden. Ist das nicht der Fall, müssen Gewinne mit Eurem persönlichen Einkommensteuersatz verrechnet werden.
Auch Fremdwährungskonten, die als Geschäftskonten geführt werden, unterliegen speziellen steuerlichen Regelungen. Für Geschäftskonten in Fremdwährungen könnt Ihr keinen Freistellungsauftrag nutzen, und die Bank zieht die Steuer direkt ein, um sie ans Finanzamt zu überweisen. Es handelt sich dabei nicht um eine abgeltende Steuer, sondern um eine Vorauszahlung auf die Körperschaftssteuer, die wie eine Einkommensteuer von juristischen Personen zu sehen ist. Die erzielten Kapitalerträge beeinflussen nicht nur die Einnahmen des Unternehmens, sondern fließen auch in die Berechnung von Gewerbesteuer und IHK-Beiträgen ein.
Für wen eignet sich ein Fremdwährungskonto?
Ein Fremdwährungskonto eignet sich zwar nicht für jeden Anleger, ist für bestimmte Gruppen, die internationale finanzielle Ziele haben, aber allemal eine Überlegung wert. Vor allem Personen und Unternehmen, die regelmäßig internationale Geschäfte tätigen, profitieren von der Eröffnung eines Fremdwährungskontos. Es ermöglicht die Verwaltung von Einnahmen und Ausgaben in verschiedenen Währungen und minimiert so Währungsrisiken und Transaktions- oder Umtauschgebühren.
Aus diesem Grund sollten selbst Deutsche, die häufig verreisen oder als Expats im Ausland leben, über die Eröffnung eines Fremdwährungskontos nachdenken, um Ausgaben vor Ort in der lokalen Währung zu managen und Währungsschwankungen zu umgehen. Auch Investoren, die ihr Portfolio diversifizieren oder mit Währungen spekulieren möchten, finden in Fremdwährungskonten ein geeignetes Instrument für die Erreichung ihrer Ziele.
Fazit zu Fremdwährungskonten
Fremdwährungskonten bieten für deutsche Anleger eine reiche Palette an Möglichkeiten. Von der Absicherung gegen Währungsrisiken bis zur gezielten Währungsspekulation – dieses Finanzinstrument öffnet Türen zu einem globalen Markt, der jedoch mit Bedacht und Wissen genutzt werden sollte. In Anbetracht der erwähnten Risiken sollten insbesondere unerfahrene Anleger vorsichtig sein und gründlich recherchieren, bevor sie ein Fremdwährungskonto eröffnen.
Um von allen Vorteilen eines Fremdwährungskontos zu profitieren, lohnt es sich, Zeit und Mühe in eine gründliche Forschung zu investieren, bevor Ihr Euch für eine Bank beziehungsweise ein Festgeld-, Tagesgeld- oder Girokonto in Fremdwährung entscheidet.