Die Einreise nach Thailand gestaltet sich aktuell nicht so einfach, wie in andere Länder. Doch wie läuft diese genau ab und was erwartet vor der Reise, beim Flug sowie vor Ort? Ich schildere meine heutige Erfahrung.

Gestern Abend bin ich im Rahmen meiner Pressereise nach Thailand von Hamburg über Helsinki nach Phuket im Rahmen des Sandbox-Modells geflogen. Besonders gespannt war ich auf den Flug sowie die Einreise vor Ort, wobei ich von der Gründlichkeit aller involvierten Personen positiv überrascht wurde.

Vorbereitung der Dokumente

Bevor man die Reise nach Thailand überhaupt antreten kann, fallen eine Unmenge an Dokumenten an. Diese habe ich nach und nach besorgt bzw. beantragt, würde jedoch raten, dass man sich zuvor genügend Zeit nimmt, da der Thailand Pass bis eine Woche vor Reiseantritt beantragt werden muss.

Dokumente für den Thailand-Pass

Um den Thailand-Pass überhaupt beantragen zu können, braucht man bereits die folgenden Dokumente:

  • Gültigen Reisepass
  • Nachweis über eine vollständige Impfung oder Genesung
  • Versicherung, die bis zu 50.000 Euro inklusive einer möglichen COVID-Behandlung abdeckt
  • Eine oder zwei Hotel-Reservierungen für die ersten 7 Nächte in einer “Corona-verifizierten” Unterkunft (z.B. SHA++)
  • Bestätigung über die Buchung von 2 PCR-Tests während der Zeit vor Ort (bei Einreise und am 5. oder 6. Tag)

Wichtig ist hier zu erwähnen, dass die kompletten Nachweise über die vollständige Impfung verlangt werden und ein Screenshot aus der App bzw. ein Screenshot des Impfpasses NICHT ausreicht. Die Nachweise kann man jedoch ganz einfach in der CovPass App herunterladen.

Bezüglich der Versicherung, habe ich über meine American Express Platinum Card recht einfach und schnell einen Nachweis über 100.000€ bekommen, in dem auch Covid erwähnt wird. Mir wurde am Telefon jedoch deutlich mitgeteilt, dass nicht alles übernommen wird und es immer auf den Einzelfall ankommt. Falls ihr also auf Nummer sicher gehen wollt, empfehle ich noch eine Extra-Versicherung abzuschließen. Inzwischen gibt es viele Versicherungen, die bei kleinen Beträgen anfangen. Hier müsst ihr nur aufpassen, dass die meiste der Versicherungen keine Quarantäne absichern, falls ihr ohne Symptome oder durch einen positiven Test einer anderen Person in Isolation gehen müsst.

Bei den Unterkünften findet man online recht einfach eine große Anzahl an Hotels, die SHA zertifiziert sind. Diese Zertifizierung ist wichtig, da die Hotels direkt mit den Krankenhäusern kooperieren und auch mit den Teststationen, da diese z.B. das Ergebnis eures 1. PCR-Tests direkt auch an das Hotel weitergeben. Die Preise für ein solches Hotel halten sich übrigens auch total im Rahmen, das reisetopia Hotel The Nai Harn Phuket ist beispielsweise schon für 120 Euro pro Nacht buchbar.

Etwas teurer hingegen sind für thailändische Verhältnisse meiner Meinung nach die PCR-Tests, welche vorab hier gebucht werden können. Der Preis dafür beträgt 4.200 Baht, was rund 112 Euro entspricht.

Weitere Dokumente für die Einreise

Hat man nun alle Dokumente zusammen und den Thailand-Pass erfolgreich beantragt, fehlen nur noch zwei Dinge:

  • PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden alt sein darf
  • Installation der MorChana App

Wichtig ist hier zu erwähnen, dass der PCR-Test bei Reiseantritt nicht älter als 72 Stunden sein darf – das Datum der Ankunft ist hierbei egal. Wer auf Nummer sicher gehen will, bucht den Test am besten aber trotzdem so, dass noch etwas Spielraum herrscht. Darüber hinaus: der Test muss in englischer Sprache vorliegen, den Anforderungen Thailands entsprechen sowie Euren Namen und bestenfalls die Passnummer beinhalten.

Für die Einreise muss die MorChana App heruntergeladen werden, nutzen kann man diese jedoch erst, sobald man in Thailand ist – also keine Panik. 😉

Check-In & Hinflug

Gründlicher Check-In am Flughafen

Wie gestern bereits beschrieben, erfolgte mein Flug nach Thailand mit Finnair in der Business Class. Da ich mich aufgrund der Reisebestimmungen nach Thailand vorher nicht online einchecken konnte, musste ich bei Ankunft in Hamburg zum Priority Schalter. Da nicht viel los war, ging der ganze Vorgang recht fix, auch wenn deutlich mehr Dokumente vonnöten waren, als noch vor Corona. Mich überraschte vor allem das Wissen sowie die Gründlichkeit der Mitarbeiterin am Schalter: Sie wollte alle oben genannten Dokumente, inklusive Versicherung und Hotelreservierung noch einmal sehen.

Ansonsten verlief der Check-In wie gewohnt, der PCR-Test wurde nur etwas gründlicher unter die Lupe genommen, als ich es von meinen vergangenen Reisen kenne.

Hinflug in der Business Class zur Kontaktminimierung

Um die Möglichkeit einer Infektion während der Reise zu verringern, durfte ich den Hinflug in der Business Class antreten. Besonders praktisch war das aus mehreren Gründen. Zum einen konnte ich in die Airport Lounge in Hamburg sowie in die Finnair Business Lounge in Helsinki und war dadurch mit deutlich weniger Leuten in Kontakt als normal. Beide Lounges waren relativ leer, obwohl gerade die Finnair Lounge über viele Sitzmöglichkeiten sowie ansprechende Gerichte und Getränke verfügt.

Zum anderen waren die Flüge in der Business Class aber auch praktisch, da ich so keinen direkten Sitznachbarn hatte. Denn wird dein Sitznachbar positiv auf Corona getestet, muss man in der Regel aus Sicherheitsgründen in Quarantäne, auch wenn man selbst negativ getestet wurde. Da ich in der Business Class am Gang saß und die Abstände zwischen den Sitzen deutlich größer ausfallen, gilt diese Regel nicht für mich. Ich empfehle daher, insofern ihr Meilen sammelt oder sowieso gerne Business fliegt: nutzt die Chance und minimiert so euer Risiko.

Der Flug bei Finnair gestaltete sich übrigens problemlos. Vor der Einreise wurden erneut alle Dokumente geprüft. Beim Flug selber trugen alle Passagiere ihre Maske und die Hygienebestimmungen schienen von Finnair ebenfalls ernst genommen zu werden. Das Essen kam immer mit einer Folie, die kurz vor dem Essen abgenommen wurde. Zu Beginn des Fluges erhielt man zudem zwei Zettel für die Behörden, die man für die Einreise ausfüllen sollte.

Ich kann jetzt schon verraten: Einen der Zettel müsst ihr bei der Immigration abgeben (den kleinen) und den anderen scheinbar nicht – zumindest habe ich dafür noch keine Verwendung gefunden.

Einreise in Thailand

Doch jetzt zu dem spannenden Teil: wie verläuft die Einreise konkret? Nach Landung werden eigentlich alle Passagiere des Flugzeuges relativ schnell zur Immigration geleitet. Dort finden sich unzählige Reihen voller Plastikstühle, auf denen man Platz nehmen muss. Flieger für Flieger werden die Leute kontrolliert und dann nacheinander zur Überprüfung des Thailand-Pass geschickt.

Wichtiger Hinweis an dieser Stelle: für die Einreise vor Ort MÜSST ihr die folgenden Dokumente ausgedruckt dabei haben:

  • Thailand-Pass
  • Negatives PCR Testergebnis

Generell lohnt es sich meiner Meinung nach sowieso alle Dokumente ausgedruckt in einer Mappe mitzunehmen – etwas old-school, in diesem Fall aber hilfreich. Denn ich hatte meinen PCR-Test natürlich nicht ausgedruckt vorliegen und musste daher Extra-Wartezeiten in Anspruch nehmen. Vor Ort gibt es aber immerhin einen Drucker, an dem man das PDF senden kann und dann zur Vorlage erhält.

Bei der Kontrolle des Thailand-Pass muss man den QR-Code, das Testergebnis sowie das Einreiseformular aus dem Flugzeug vorlegen. In meinem Fall hat die Überprüfung rund zwei Minuten gedauert, da die Dame meinen PCR-Test im Detail auf alle relevanten Faktoren überprüft hat – deutlich gründlicher, als ich mir das vorstellte.

Wenn das ok für den Thailand-Pass gegeben wird, kann man direkt weiter zur Immigration. Dort erwartet einen das übliche Prozedere, bevor man seinen Koffer abholen kann.

PCR-Test nach der Einreise

Doch alleine mit den vorherigen Schritten ist es noch nicht getan: aktuell muss jeder Einreisende einen Test direkt nach Ankunft sowie nach dem 5. bzw. 6. Tag des Urlaubs machen. In Phuket etwa findet der PCR-Test direkt beim Verlassen des Flughafengebäudes statt. Bei entsprechendem Personal muss man seinen Reisepass sowie den Nachweis über die Hotelbuchung abgeben (am besten auch hier ausgedruckt) und erhält dann sein Röhrchen inklusive Name. Hat man diesen Schritt geschafft, befindet sich direkt hinter der Ausgangstür des Flughafens buntes Treiben: mehrere kleine Häuschen, in denen PCR-Tester stehen, die nur mit ihren Händen aus zwei Löchern in einer Scheibe die Probe entnehmen. Hat man den Test geschafft, bekommt man einen gelben Sticker und darf zu seinem Taxi bzw. Shuttle.

Bis man jedoch Thailand erkunden kann, muss man nach dem Test noch so lange in der Unterkunft bleiben, bis das Ergebnis da ist. Das Ergebnis wird per Mail sowie auch an das Hotel überliefert.

Übrigens: nach aktueller Regelung kann man sich nach dem zweiten Test aktuell noch frei herumbewegen. Mit der Wiedereinführung von Test & Go am 1. Februar wird man jedoch auch nach dem zweiten Test bis zum Ergebnis im Hotelzimmer verbringen müssen.

Fazit zur Einreise in Thailand

In Thailand aktuell einzureisen ist auf jeden Fall nicht mehr so einfach, wie es vor der Pandemie noch war. Man muss im Vorhinein an etliche Dinge denken und mit Mehrkosten, wie z.B. für Tests oder eine Versicherung rechnen. Trotz allem hatte ich mir das ganze Prozedere komplizierter vorgestellt und bin doch positiv überrascht von der Gründlichkeit und der Organisation der gesamten Einreise – auch, wenn man das ein oder andere sicherlich effizienter gestalten könnte. 😉

Übrigens: zwischen der Einreise bei der Phuket Sandbox sowie Test & Go dürfte kein Unterschied bestehen, womit die Angaben auch für alle Einreisenden ab 1. Februar gelten müssten.

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Autorin

Lena Goller ist COO bei reisetopia und seit Februar 2020 Teil des Teams sowie der Geschäftsführung. Auch, wenn sie im Sommer 2021 die Redaktionsleitung übergeben hat, schreibt sie weiterhin noch gerne über ihre luxuriösen Reiseerlebnisse, ansonsten fokussiert sie sich primär auf operative Prozesse sowie ihr Lieblingsthema: das Affiliate Marketing.

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