Das J Hotel Shanghai Tower gilt je nach genauer Definition als höchstes Hotel der Welt. Was das außergewöhnliche Hotel zu bieten hat, präsentiere ich Euch in meiner umfangreichen J Hotel Shanghai Tower Bewertung!
Inhaltsverzeichnis
- J Hotel Shanghai Tower – die Buchung
- J Hotel Shanghai Tower – die Lage
- J Hotel Shanghai Tower – das Zimmer
- J Hotel Shanghai Tower – die Gastronomie
- J Hotel Shanghai Tower – die Erholung
- J Hotel Shanghai Tower – mein Highlight
- J Hotel Shanghai Tower – das hätte besser sein können
- J Hotel Shanghai Tower – Fazit
- Weitere reisetopia Reviews
Wer auf der Suche nach den absoluten Superlativen ist, der wird in Luxushotels in Shanghai sicherlich fündig. Das gilt insbesondere auch für das J Hotel Shanghai Tower, das erst kurz vor der Pandemie nach einigen Jahren Verzögerung in einem der höchsten Gebäude der Welt eröffnet hat. Das Besondere am Hotel ist dabei, dass es auf den mitunter höchsten Stockwerken des Turms liegt. Dies führt dazu, dass es je nach Definition als höchstes Hotel der Welt gilt, residiert man doch teilweise mehr als 500 Meter über dem Boden. Doch ob das Hotel ab von dieser Besonderheit auch zu überzeugen weiß, präsentiere ich in meinem J Hotel Shanghai Tower Review!
J Hotel Shanghai Tower – die Buchung
Gebucht habe ich meinen Aufenthalt im J Hotel Shanghai Tower über reisetopia Hotels. Dabei habe ich mich direkt für die Buchung von einem Stateroom (der zweiten Kategorie) für knapp 700 Euro für eine Nacht entschieden, um ein Upgrade auf einen Premium Stateroom zu erhalten. Auch ansonsten erwarten Euch bei der Buchung über reisetopia Hotels neben einem Premium-Service sehr umfassende Vorteile im J Hotel!
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Eigentlich ist das Check-in Erlebnis im J Hotel Shanghai Tower bereits Teil des Erlebnisses. Nachdem man in der unteren Lobby empfangen wird, geht es direkt einmal in 500 Meter Höhe, um in der Lobby über den Wolken einzuchecken.
Der Ausblick über die Stadt ist auch hier schon absolut beeindruckend, zumal die Privatsphäre sehr hoch ist, da die Lobby nur von Hotelgästen genutzt werden kann. Getränke und ein paar kleine Snacks stehen hier auch generell kostenfrei zur Verfügung.
Leider war der Check-in Prozess dann nicht auf dem Niveau, das man erwarten würde. Zum einen gab es eine gewisse Sprachbarriere, zum anderen war der Prozess ausgesprochen wenig herzlich, sondern maximal noch professionell. Ich hatte teils schon das Gefühl, dass wir eher als Bürde wahrgenommen wurden. Das galt insbesondere, nachdem ich bezüglich der Benefits nachgefragt habe und man mir zuerst klarmachen wollte, dass ich bereits ein Upgrade erhalten hätte, da ich ein Standardzimmer gebucht hätte (was nicht stimmte).
Als ich deutlich gemacht habe, dass ich dieses Vorgehen inakzeptabel finde, hat man dann doch noch ein Premium Stateroom gefunden. Nicht allerdings ohne zu erwähnen, dass es noch zwei Stunden dauern würde, bis das Zimmer fertig wäre. Als ich dann meinte, dass dies kein Problem sei, war das Zimmer auf einmal doch sofort fertig. Ein Beigeschmack bleibt bei einem solchen Vorgehen.
Ansonsten wurden die Vorteile einigermaßen vernünftig erklärt, allerdings war man auch hier wieder bei Rückfragen ziemlich überfordert. Auf diesem Niveau hätte ich doch einen viel professionelleren Check-in erwartet, was in den anderen Hotels in Shanghai im Verhältnis auch deutlich besser funktioniert hat.
J Hotel Shanghai Tower – die Lage
Durch die schiere Größe und Ausbreitung von Shanghai ist die Einschätzung der Lage nicht ganz einfach. Der imposante Shanghai Tower liegt im Hochhaus-Distrikt Pudong und damit mitten im Geschäftsviertel von Shanghai. Dies gilt auch als internationaler geprägt als der Puxi-Teil der Stadt. Direkt unten im Gebäude findet man eine Mall, weitere Einkaufszentren sowie andere Hochhäuser sind problemlos fußläufig erreichbar.
Wenn man auf die Puxi-Seite der Stadt möchte, empfiehlt sich entweder die Metro oder alternativ ein Taxi, wobei man je nach Ziel zwischen 15 und 30 Minuten einrechnen sollte. Ich persönlich würde bei einem touristischen Aufenthalt eher auf der Puxi-Seite übernachten, insbesondere mit Blick auf den Fluss, da man hier die beeindruckende Skyline von Pudong sieht. Dennoch ist die Lage des J Hotel sicherlich insgesamt als gut einzuschätzen, weil man sehr zentral in Pudong wohnt. Zu den beiden internationalen Flughäfen von Shanghai braucht man jeweils etwa 45 bis 90 Minuten, je nach genauer Verkehrslage. Nicht allzu weit vom J Hotel entfernt ist zudem die Maglev-Station, sofern man dieses Erlebnis einmal testen möchte.
Der Aufenthalt im J Hotel Shanghai Tower fand im November 2024 statt.
J Hotel Shanghai Tower – das Zimmer
Ein Blick auf die Zimmer ist im Rahmen der J Hotel Shanghai Tower Bewertung sicherlich besonders spannend, da es jede Menge Besonderheiten gibt. Das beginnt damit, dass alle Zimmer enorm groß sind. Schon die regulären Skyline Zimmer bieten 61 Quadratmeter auf, die Premium Stateroom Kategorie ist dann bereits über 70 Quadratmeter groß und die darauf folgenden Suiten (insgesamt gibt es sechs verschiedene Kategorien) sind zwischen 100 und 380 Quadratmeter groß.
Jedes der Zimmer bietet einen unfassbaren Blick über die Stadt, da alle Stockwerke (86 bis 98) mindestens 400 Meter hoch sind. Bedenken sollte man jedoch zwei Dinge: Erst ab dem Premium Stateroom sieht man in der Regel den Bund, weil die beiden Kategorien darunter auf der anderen Seite des Gebäudes sind. Daneben befinden sich die Zimmer immer hinter einer Art Doppelverglasung mit größerem Abstand dazwischen durch den besonderen Bau des Gebäudes, sodass die Zimmer relativ dunkel sind und man den Ausblick schlecht fotografieren kann.
Zuletzt ist noch erwähnenswert, dass es die meisten Kategorien in zwei Design-Varianten gibt. Einmal in einer „neuen chinesischen“ und einmal in einer „kontemporären“. Uns wurde automatisch ein Zimmer der letztgenannten Art zugeteilt. Auf diesem Niveau hätte ich mir jedoch gewünscht, dass man fragt, was uns lieber ist.
Der Eingangsbereich
Beim Schreiben meiner J Hotel Shanghai Tower Bewertung bin ich mir noch immer nicht recht so sicher, was ich von dem Zimmer halten soll, was beim Eingangsbereich beginnt. Dieser ist nämlich vergleichsweise wenig geräumig für ein so großes Zimmer.
Man findet hier im Grunde genommen nur einen kleinen Schrank, der unter anderem die kostenfrei nutzbare Kaffeemaschine enthält.
Daneben ist hier auch die Minibar untergebracht, die kostenfreie nicht-alkoholische Getränke mit ein wenig Auswahl bietet. Snacks und alkoholische Getränke werden dagegen berechnet.
Kurz zuvor bei meinem Regent Shanghai on the Bund Review fand ich das Angebot in der ebenfalls kostenfreien Minibar allerdings einen Tick besser.
Der Ankleidebereich
Der besondere Schnitt des Zimmers sorgt dafür, dass man vom Eingangsbereich als nächstes auf der linken Seite ins Badezimmer gelangt und rechts zum Ankleidebereich.
Durch die Verwendung von sehr viel Glas sind beide Bereiche stark einsehbar, was ich gerade beim Bereich für das Gepäck nicht ganz ideal finde, weil man so auch vom Schlafzimmer immer auf Koffer und Gepäck blickt.
Der Ankleidebereich ist ansonsten zwar recht schmal, allerdings mit seinen offenen und wenigen geschlossenen Schränken zumindest mit regulärem Reisegepäck geräumig genug. Zwei bis drei Koffer kann man hier problemlos öffnen und findet zudem genug Hänge- und auch ein wenig Liegefläche vor.
Bademäntel, Badeschuhe sowie die üblichen Wäschebeutel findet man hier ebenfalls. Sofern man ein Bügelbrett benötigt, muss man dieses allerdings gesondert bestellen.
Das Badezimmer
Der Aufteilung des Zimmers wegen will ich in meinem J Hotel Shanghai Tower Test zuerst einen Blick auf das Badezimmer werfen, das direkt gegenüber des Ankleidebereichs liegt und das durch das viele verwendete Glas ebenfalls sehr offen ist.
Man findet hier direkt nach dem Eingang erst einmal einen in der Mitte des Raumes stehenden großen Waschtisch mit zwei Waschbecken und ausreichend Ablagefläche sowie zwei große Spiegel.
Direkt auf der linken Seite davon ist die Toilette hinter einer Milchglastür versteckt. Freuen darf man sich hier auf jede Menge Funktionen. Negativ ist mir allerdings aufgefallen, dass die Tür nicht gänzlich schließt, sodass man durch das verglaste Badezimmer nahezu gar keine Privatsphäre hat.
Ansonsten ist noch zu erwähnen, dass an einem etwas komischen Ort seitlich des Waschtisches noch ein Flachbildfernseher angebracht ist.
Geht man auf eben jener Seite am Waschbecken vorbei, gelangt man zur frei stehenden Badewanne, die sehr schick wirkt und insbesondere wegen des Badewannenkissens auch komfortabel wirkt.
Hinter den Waschbecken und gegenüber der Badewanne ist die Dusche in einem Glaskasten untergebracht.
Diese bietet sowohl einen regulären als auch einen Regenduschkopf, wobei bei letzterer der Wasserdruck zu wünschen übrig lässt.
Von hoher Qualität sind derweil die bereitgestellten Pflegeprodukte von der italienischen Luxusmarke Aqua di Parma, die ich etwa auch von meiner The Chedi Andermatt Bewertung kenne.
Da das gesamte Badezimmer nach draußen ausgerichtet ist, kommt viel gedimmtes Tageslicht hinein und man genießt natürlich auch einen tollen Blick nach draußen, wobei man primär den Himmel sieht.
Das gilt insbesondere im Schminkbereich, der im hinteren Teil des Badezimmers zu finden ist. Am Schminktisch mit kleinem Hocker kann man sich für den Abend vorbereiten und derweil einen tollen Ausblick genießen.
Fraglos fehlt es in den Badezimmern im J Hotel Shanghai Tower an nichts, allerdings ist das sehr offene Design sicherlich nicht für jedermann ideal. Luxuriös wirkt das Bad allerdings fraglos dennoch.
Der Schlaf- und Wohnbereich
Das gilt auch für den Schlaf- und Wohnbereich, der von der Aufteilung ein wenig an eine Junior Suite erinnert. Durch die geschwungene Form des Turms ist der Schnitt der Zimmer im Vergleich zu anderen Hotels allerdings generell ziemlich speziell.
Im Schlafzimmer findet man zuerst einmal das große King Bed vor, das hinsichtlich der Schlafqualität fraglos überzeugen konnte. Die gewählten Bettwaren sind von sehr hoher Qualität und bei den Kissen gibt es verschiedene Stärken – weitere Optionen können ebenfalls bestellt werden.
Auf beiden Seiten des Bettes gibt es einen mittelgroßen Nachttisch, der genügend Platz bietet und von dem auch die Lichter kontrolliert werden. Internationale Steckdosen gibt es zudem genauso wie eine Taschentuchbox und einen Wecker. Abends wird außerdem ein Turndown-Service durchgeführt, im Rahmen dessen eine Flasche Wasser am Bett bereitgestellt wird.
Gegenüber vom Bett ist geradezu ein Flachbildfernseher auf einer Kommode zu finden, was ich insofern nur teilweise ideal finde, weil der Ausblick aus dem Fenster ein wenig blockiert wird.
Daneben ist seitlich auch noch ein großer Schreibtisch zu finden, der nicht nur viel Platz bietet, sondern darüber hinaus auch noch mit einem bequemen Sessel daherkommt. Auf dem Schreibtisch gibt es unter anderem auch ein iPad mit Informationen über das Hotel, Briefpapier und ein paar Postkarten gibt es ebenfalls.
Im hinteren und enger zulaufenden Teil des Zimmers folgt dann noch eine Art Wohnbereich. Hier findet man eine bequeme Couch und einen Sessel vor, zudem auch noch einen mittelgroßen Couchtisch auf einem Teppich.
Sprechen möchte ich aber natürlich auch noch über den Ausblick, denn dieser ist sicherlich mitunter der Grund, warum man einen Aufenthalt im J Hotel Shanghai Tower bucht. Je nach Lage des Zimmers gibt es hier Unterschiede, allerdings ist der Blick durch die Höhe des Hotels in jedem Fall ziemlich besonders.
In unserem Fall ging der Blick zum einen auf den ebenfalls sehr hohen „Flaschenöffner“ (zum Vergleich lohnt ein Blick auf mein Park Hyatt Shanghai Review, in dem ich den Ausblick aus dem zweitgrößten Gebäude der Stadt erleben kann) nebenan sowie den Shanghai River und seitlich den Bund, was fraglos ziemlich beeindruckend ist.
Bedenken sollte man, dass der Blick durch die Doppelverglasung etwas eingeschränkt ist, aber sowohl tagsüber als auch nachts ist das Erlebnis, aus so einer Höhe über die Stadt zu schauen, sicherlich ziemlich einmalig.
Was das Zimmer insgesamt angeht, bin ich bei meinem J Hotel Shanghai Tower Test ein wenig unentschlossen. Fraglos ist das Design sehr modern und besonders, man merkt auch die hochwertigen verwendeten Materialien und genießt natürlich einen tollen Blick. Dennoch finde ich nicht alle Details gelungen und finde das Zimmer zudem durch das sehr viele Glas und viele Chrom etwas zu steril und nicht enorm gemütlich – auch das ist aber sicherlich Geschmackssache.
J Hotel Shanghai Tower – die Gastronomie
Jede Menge Superlative erwarten einen im J Hotel Shanghai Tower auch mit Blick auf die Gastronomie, gibt es doch gleich eine Vielzahl an Restaurants mit außergewöhnlichem Ausblick und besonderem Konzept. Das beginnt mit der Lobby Lounge, die durch das Stockwerk einen tollen Ausblick über die Stadt bietet und für Gäste des Hotels inklusive kostenfreien „Refreshments“ den ganzen Tag über nutzbar ist.
Doch daneben gibt es noch so viel mehr, darunter die Yi Lounge, die tagsüber eine Art Lounge ist, in der Gäste einen inkludierten Afternoon Tea genießen können, und abends zur Bar wird. Weiterhin gibt es das kantonesische Jin Yan Restaurant, den Italiener Centuono, den Japaner Kinnjyou Inaka und das Spitzenrestaurant Heavenly Jin im 120. Stockwerk – alle genannten Restaurants befinden sich allerdings auf einer Höhe jenseits der 500 Meter und bieten einen entsprechend außergewöhnlichen Ausblick.
Bei unserem Aufenthalt haben wir diverse verschiedene Optionen getestet. Beginnend mit der Lobby Lounge über den Afternoon Tea in der Yi Lounge bis hin zum Abendessen im höchsten Restaurant der Welt und dem Frühstück im Centuono Restaurant. Nicht genutzt, aber angeboten wird natürlich auch ein 24 Stunden am Tag verfügbarer Room Service mit einer recht umfassenden Karte.
Das Frühstück
Beginnen möchte ich in meiner J Hotel Shanghai Tower Bewertung mit einem Blick auf das Frühstück. Hier sitzt man auf derselben Ebene wie der Lobby mit einem außergewöhnlichen Ausblick über die Stadt und den Bund. Alleine das ist schon beeindruckend.
Durch die Aufteilung des Restaurants gibt es zudem nicht allzu viele Tische im selben Bereich, was das Frühstück noch einmal ein Stück exklusiver wirken lässt. Serviert wird das Frühstück in einer Kombination aus Buffet und à la carte.
Das Menü ist hierbei sehr umfassend und weist mehrere verschiedene chinesische Spezialitäten, diverse Eierspeisen und auch Süßspeisen auf. Ebenfalls am Tisch bestellen kann man Getränke, darunter etwa ziemlich leckeren Barista-Kaffee.
Das Buffet ist in verschiedene Bereiche unterteilt. Beispielsweise gibt es auch eine kleine Brotstation, an der es auch Croissants und beispielsweise Laugenstangen gibt.
Eine kleine, aber feine Auswahl an Käse- und Wurstspezialitäten sowie Lachs steht ebenfalls bereit.
Wie bei einem asiatischen Frühstücksbuffet üblich, gibt es ferner auch ein Salatbuffet sowie daneben eine kreative und hochwertige Auswahl an aufgeschnittenem Obst und Stückobst.
Der Rest des Buffets ist stärker auf warmes Essen konzentriert, wobei die westlichen Optionen im Verhältnis eher knapp ausfallen.
Dominant sind wohl auch der primären Klientel des Hotels wegen verschiedene asiatische Optionen, darunter etwa eine sehr umfangreiche Auswahl an Dim Sum.
Daneben werden beispielsweise auch chinesische Pfannkuchen frisch zubereitet. Weiterhin gibt es in Warmhalteboxen diverse verschiedene andere warme Speisen unterschiedlicher asiatischer Küchen.
Insgesamt würde ich beim Buffet sicherlich eher von einem Fokus auf Qualität statt auf Quantität sprechen, was aber nicht zwingend schlecht sein muss. Ebenfalls ganz gut waren die bestellten Speisen, etwa die Eggs Royal.
Genossen habe ich auch die Nudelsuppe sowie einen speziellen schwarzen Dumpling mit Trüffel. Kreativ ist außerdem auch die Präsentation der Pfannkuchen mit Ahornblättern – das sieht man so auch nicht jeden Tag.
Zusammenfassend ist das Frühstück im J Hotel Shanghai Tower fraglos ein tolles Erlebnis, insbesondere in der Kombination aus hoher Qualität und einem beeindruckenden Ausblick. Der einzige Wermutstropfen ist meines Erachtens, dass der Service (auch der Sprachbarriere wegen) nicht ganz auf demselben hohen Niveau ist.
Der Afternoon Tea
Eine Besonderheit im J Hotel Shanghai Tower ist, dass alle Gäste einen kostenfreien Afternoon Tea in der Yi Lounge genießen können. Die Lounge als solche ist schon ein absoluter Hingucker, besteht sie doch aus zahlreichen verschiedenen Bereichen in einem außergewöhnlichen Design.
Man kann sich in zahlreichen privaten Räumen oder größeren Bereichen niederlassen und den unglaublichen Ausblick über die Stadt genießen – ein echtes Erlebnis.
Verhungern muss man zudem auch keineswegs, findet man doch ein großes Buffet vor, das unter anderem aus Wurst- und Käsespezialitäten besteht.
Daneben gibt es zahlreiche weitere kalte Speisen, an denen man sich bedienen kann.
Sogar ein warmes Gericht mit sehr hochwertigem Fleisch wurde bei unserem Besuch des Afternoon Teas angeboten, sodass man hier fraglos eine volle Mahlzeit einnehmen kann.
Süße Optionen in Form von verschiedenen Kuchen, aber auch anderen Speisen, gibt es natürlich auch. Sogar ein kleines Eis-Buffet gibt es.
Am Tisch werden auch zahlreiche Getränke serviert, wobei auch hier der Kaffee zu überzeugen weiß. Bestellen kann man dabei so viel man möchte.
Da ich in meinem J Hotel Shanghai Tower Test ohne das Wissen über dieses zusätzliche Angebot hineingegangen war, handelt es sich fraglos um eine der positivsten Überraschungen meines Aufenthalts. Insbesondere mit Blick darauf, was für ein spannender Ort die Yi Lounge ist und wie umfangreich das Speiseangebot ist.
Das Abendessen
Ein wahres Erlebnis sollte auch das Abendessen werden, denn wie oft speist man schon in einem Restaurant im 120. Stockwerk, das als höchstes Restaurant der Welt gilt?
Entsprechend gespannt waren wir natürlich nicht auf das Essen, sondern auch auf das Restaurant selbst. Besonders beeindruckend ist dieses aber eigentlich tagsüber, sodass ich unabhängig von einem Abendessen einen Besuch am Tag für ein paar Bilder empfehlen würde (nur als Hotelgast möglich).
Abends sieht man zwar von ganz weit oben auch die Stadt, diese wirkt mit ihren Lichtern aber fast schon mikroskopisch klein, zumal man durch die Lage des Restaurants nicht direkt zum Bund blickt, sondern in südlicher Richtung auf die Stadt.
Die Tische sind dem hohen Preisniveau (Hauptgerichte ab etwa 40 Euro) entsprechend stilvoll, aber auch nicht allzu extravagant eingerichtet. Leider hört es da aber schon auf, denn das sonstige Erlebnis im Restaurant sollte ein echtes Fiasko werden.
Von Anfang war der Service nicht unbedingt exklusiv, dauerte es doch trotz eines nahezu leeren Restaurants ewig, bis Karten gebracht wurden. Nicht gerade schneller ging es mit Blick auf die Getränke und die Aufnahme der Bestellung, bei der es die eine oder andere Sprachbarriere zu überwinden galt.
Bei einem Dinner zu zweit empfand ich es zudem als befremdlich, dass die Speisen einfach nach und nach gebracht wurden, wobei gut und gerne zehn Minuten und mehr zwischen des Servierens verschiedener warmer Gerichte dauerte. So musste man entweder alleine oder kalt essen. Die Qualität der Speisen war zwar durchaus gut, aber das sollte bei diesem Preisniveau auch die Voraussetzung sein. Am besten war dabei das Rindfleisch. Dieses war allerdings mit knapp 80 Euro für ein paar Stücke ohne Beilage auch sehr sportlich bepreist.
Selbst als wir angemerkt haben, dass wir alle Speisen gleichzeitig haben wollten, wurden wir nicht nur maßgeregelt, dass dies nicht das Konzept des Restaurants wäre. Vielmehr wurde sogar hinterfragt, ob unsere Aussage stimmte, dass eine Speise nicht warm sei, die erst eine Minute vorher gebracht wurde. Als Test hat die Kellnerin doch tatsächlich mit den Fingern ins Essen gefasst. Ein Erlebnis, das für mich auch nach hunderten Restaurantbesuchen neu war.
Da es uns irgendwann reichte – wir sprechen von einem Abendessen mit Preisen im dreistelligen Bereich pro Person – haben wir nach einem Manager verlangt. Dies war um 21 Uhr aber bereits unmöglich, sei der Manager doch gerade gegangen. Eine erfahrenere Mitarbeiterin nahm sich danach der Sache an und hat tatsächlich Verständnis gezeigt und versucht, den Abend zu retten. Ein Lichtblick in einem ansonsten kurios schlechten Servicekabinett.
Trotz der Besonderheit eines Dinners im höchsten Restaurant der Welt und des Ausblicks würde ich definitiv keine Empfehlung aussprechen. Ich würde eher zu einem der anderen Restaurants im Hotel raten. Hier lohnt auch der Hinweis, dass Hotelgäste immer 20 Prozent Rabatt in hauseigenen Restaurants erhalten. Darauf hatte uns natürlich niemand beim Check-in hingewiesen. Entsprechend war dies sicherlich noch die positivste Überraschung des Abendessens.
J Hotel Shanghai Tower – die Erholung
Natürlich darf bei meiner J Hotel Shanghai Tower Bewertung auch ein Blick auf den Erholungsbereich nicht fehlen. Auf zwei Stockwerken darf man sich hier über einen großen Fitnessbereich, einen Pool mit Sitz- und Liegemöglichkeiten sowie stilvolle Umkleidebereiche freuen. Allesamt mit Panoramablick über die Stadt, insbesondere zum Sonnenuntergang.
Selbstverständlich gibt es daneben auch noch einen Spa mit einer umfassenden Auswahl an Behandlungen. Hierfür blieb bei meinem Aufenthalt aber leider keine Zeit mehr.
Der Pool
Etwas fragend hinterlassen hat mich der Pool im J Hotel Shanghai. Auf der einen Seite darf man sich auf einen der verrücktesten Pools der Welt freuen, liegt dieser doch auf 500 Metern Höhe in einem gläsernen Hochhaus – in diesem Stockwerk ist die Sicht bzw. Sonne auch weniger blockiert.
Gleichzeitig ist die Atmosphäre im Poolbereich so klinisch und ungemütlich, dass man hier ungern Zeit verbringt. Auch das Schwimmen macht irgendwie nicht so richtig viel Spaß.
Der Pool an sich ist fraglos groß genug, um die eine oder andere Bahn zu ziehen, dafür allerdings auch relativ kalt. Entsprechend handelt es sich definitiv eher um einen Schwimm- denn einen Planschpool.
Wie in China üblich, darf man nur mit einer Badekappe in den Pool, die das anwesende Personal einem auch organisiert, sofern man nachdrücklich nachfragt. Beobachtet wird man beim Schwimmen leider auch die ganze Zeit, was in Fernost aber normal ist. Ebenfalls kurios ist, wie in dem verhältnismäßig großen Poolbereich nur vergleichsweise wenige Liegen bereitgestellt werden. Diese könnten zudem nicht weniger bequem sein. So will man auch wirklich nicht länger am Pool bleiben, als man schwimmen geht.
Das ist in so vielerlei Hinsicht schade, weil das Potenzial so groß wäre, einen gemütlichen und außergewöhnlichen Entspannungsbereich zu schaffen. So gibt es sogar noch einen weiteren Bereich mit ein paar Sesseln und einem außergewöhnlichen Blick. Hier ist es dann aber wiederum so kühl, dass man nicht verweilen möchte.
Ob bei meinem The St. Regis on the Bund Shanghai Review zuvor oder noch mehr etwa im Vergleich zu meinem Rosewood Schloss Fuschl Review zeigt sich gut, wie man einen Poolbereich so gestaltet, dass er enorm gemütlich ist. Hier hat das J Hotel noch jede Menge Nachholbedarf.
Die Umkleiden
Generell ist irgendwie verwunderlich, wie wenig das Hotel aus seiner Fläche gemacht hat. Der Weg hin zum Pool und den Umkleiden ist beispielsweise riesengroß, aber ansonsten einfach nur leer. Die Umkleiden selbst sind dann zwar modern, aber vergleichsweise beengt.
So gibt es hier, anders als in den meisten Luxushotels in China, auch keine Sauna. Einen Jacuzzi oder Ähnliches sucht man in den Umkleiden genauso wie am Pool zudem vergeblich.
Der Fitnessraum
Sehr viel Platz und noch einiges an Potenzial gibt es auch mit Blick auf den Fitnessraum. Diesen sehe ich insofern weniger kritisch, als er eine insgesamt ziemlich gute Ausstattung und auch eine ganz schöne Atmosphäre mit viel Tageslicht und einem tollen Ausblick bietet.
Hier findet man etwa eine breite Auswahl an Cardio-Geräten verschiedener Typs. Diese sind auch dann mehr als ausreichend, wenn mehrere Gäste gleichzeitig den Fitnessraum besuchen.
Deutlich größer als etwa bei meiner Regent Shanghai on the Bund Bewertung ist auch das Angebot an weiteren Fitnessgeräten für das Training weiterer Muskelgruppen. Hervorragend ist auch das Angebot an Kurz- und Langhanteln jeglicher Gewichtsklassen. Einem vollwertigen Krafttraining steht hier nichts im Weg.
Dazu gibt es auch noch einige weitere besondere Geräte von TechnoGym sowie ein breites Angebot an weiteren Utensilien für ein vollwertiges Fitnesstraining.
Einen weiteren Raum für Yoga-Übungen und Ähnliches gibt es ebenfalls.
Kritik kann ich auch hier nur wieder mit Blick auf den Service anbringen. Obwohl nichts los war und ein Mitarbeiter nur die Aufgabe hatte, sich um den Fitnessraum zu kümmern, waren nach zwei Gästen sowohl die Handtücher als auch das bereitgestellte Wasser aus. Aufgefüllt wurde beides nur auf Nachfrage.
J Hotel Shanghai Tower – mein Highlight
Beeindruckend ist fraglos das Gebäude an sich, denn der Shanghai Tower ist eines der weltweit höchsten Gebäude. Entsprechend hat man einen schier unfassbaren Ausblick, gilt das J Hotel doch je nach Betrachtung als höchstes Hotel der Welt. Ob öffentliche Flächen oder Zimmer – immer wenn man aus dem Fenster schaut, fühlt man sich wie in einer anderen Welt!
J Hotel Shanghai Tower – das hätte besser sein können
Der Service war leider an vielen Stellen des Aufenthalts keineswegs auf dem Niveau eines Luxushotels, erst recht nicht in dieser Preisklasse. Hier muss das Hotel unbedingt ansetzen. Ein weiteres Thema sind die Englischkenntnisse, die keineswegs auf einem Level sind, das man von einem der teuersten Hotels in Shanghai erwarten würde.
J Hotel Shanghai Tower – Fazit
Zusammenfassend war der Aufenthalt im J Hotel Shanghai Tower von zahlreichen Superlativen geprägt. Ein unglaublicher Ausblick, teilweise ein verrückter Luxus mit enormer Opulenz und das Gefühl über den Wolken zu schweben sorgen dafür, dass das J Hotel ein echtes „once in a lifetime“-Erlebnis ist. Gleichzeitig gibt es noch so viel Potenzial für das Hotel, insbesondere was den Service und die Gastronomie, aber auch den Poolbereich angeht. Ich hoffe sehr, dass das Hotel hier noch an Verbesserungen arbeitet, dann ist irgendwann vielleicht auch der enorm hohe Preis gerechtfertigt. In der Zwischenzeit würde ich das Hotel nur als einmaliges Erlebnis und keineswegs des Preis-Leistungsverhältnisses wegen empfehlen.
Exklusive Vorteile bei jeder Buchung:
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Hallo Moritz,
ich war ebenfalls im Februar im J-Hotel und habe bezüglich des Services gänzlich andere Erfahrungen gemacht. Mein Zimmer (inklusive Upgrade) stand bereits um 9 Uhr am Morgen kostenfrei für den Check-In zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen an der Rezeption haben durchweg ein passables Englisch gesprochen. Grundsätzlich wurde ich in allen Abteilungen mit Namen angesprochen, auch von Mitarbeitenden, die ich davor noch nie gesehen hatte. Als ich mir die Restaurants ansehen wollte, kam eine Managerin und hat mir mit viel Zeit alle Restaurants ausführlich erklärt und auch jedes mit seinen Besonderheiten gezeigt. Hierbei wurde ich auch durch alle (in China üblichen) Séparées geführt. Sie sprach sehr gut Englisch und hat sich ca. 45 Minuten Zeit genommen.
In den meisten Restaurants in China ist es Usus, dass die Speisen nach und nach serviert werden, in der Mitte stehen und geteilt werden. Wenn ihr dies anders wünscht, hättet ihr dies aus meiner Sicht vorab kommunizieren müssen. (Das mit dem Finger geht natürlich gar nicht.)
Alles in allem war ich höchst angetan von der Zugewandtheit und Freundlichkeit des Personals. Dies hat mich neben dem spektakulären Gebäude am meisten abgeholt.
Vielleicht habt ihr einfach einen schlechten Tag erwischt 😉
VG Frederic