Einen guten Ruf hat Air India über viele Jahre eher nicht genossen. Der tragische Absturzes im Juni 2025 war ein weiterer Rückschlag. Zuvor konnte ich das aktuelle Borderlebnis testen und zeige Stärken und Schwächen, wie sich in meiner ausführlichen Air India Business Class Boeing 787-9 Bewertung nachlesen lässt!
Inhaltsverzeichnis
- Air India Business Class Boeing 787-9 – die Buchung
- Air India Business Class Boeing 787-9 – die Kabine
- Air India Business Class Boeing 787-9 – der Schlafkomfort
- Air India Business Class Boeing 787-9 – das Catering
- Air India Business Class Boeing 787-9 – das Entertainment
- Air India Business Class Boeing 787-9 – die Annehmlichkeiten
- Air India Business Class Boeing 787-9 – Mein Highlight
- Air India Business Class Boeing 787-9 – Das hätte besser sein können
- Air India Business Class Boeing 787-9 – Fazit
- Weitere reisetopia Airline Reviews
Die indische Nationalfluggesellschaft Air India hat eine ausgesprochen wechselhafte Vergangenheit, die zuletzt noch einmal eine Wende genommen hat. Seit der Fusion mit dem privaten Anbieter Vistara und einem damit einhergehenden Investment durch Singapore Airlines plant die Airline einen komplett neuen Ansatz, bei dem auch ein großer Fokus auf die Flottenerneuerung und ein deutlich besseres Borderlebnis im Fokus steht. Wie diese neue Air India aussieht, zeige ich Euch in meiner Air India Business Class Boeing 787-9 Bewertung!
Air India Business Class Boeing 787-9 – die Buchung
Gebucht habe ich meinen Flug in der Air India Business Class als Teil meines besonderen Erlebnisses in der Lufthansa Allegris First Class, wie ich bereits ausführlich in meinem Booked-Artikel berichtet habe. Recht kurzfristig als One-Way-Flug von Mumbai nach Frankfurt mit einem Anschlussflug nach München gebucht, kostet das Ticket dabei etwa 1.600 Euro, was sicherlich nicht ganz günstig ist.
Relevant war bei diesem Ticket allerdings auch ein weiterer Aspekt, denn ich habe bewusst nach einer Boeing 787-9 Ausschau gehalten. Diese kommen von Vistara und bieten allesamt flach verstellbare Sitze mit direktem Zugang zum Gang. Da die Maschinen teils von anderen Airlines übernommen wurden, gibt es verschiedene Sitzprodukte. In meinem Fall handelte es sich um das seltener vorkommende Produkt, das allerdings dennoch einen Blick wert ist, kommt die Maschine doch an fast jedem Tag auf der Verbindung von Mumbai nach Frankfurt zum Einsatz.
Erwähnt sei ansonsten noch, dass der Flug der Star Alliance Mitgliedschaft von Air India wegen sowohl Meilen als auch Points im Miles & More Programm gebracht hat.
Der Flug in der Air India Business Class Boeing 787-9 fand im Februar 2025 statt.
Air India Business Class Boeing 787-9 – die Kabine
Die etwas weniger stark vertretene Kabinenausstattung in der Air India Business Class in der Boeing 787-9 kommt mit insgesamt 30 Business Class Sitzen vom Typ Safran Cirrus III, die sicherlich eher zu den älteren Reverse Herringbone Sitzen gehören.
Die Anordnung ist dabei vergleichsweise simpel. Es gibt jeweils einen Platz am Fenster sowie zwei Plätze in der Mitte, die jeweils vom Gang weg (zum Fenster oder in die Mitte) ausgerichtet sind. Alle Sitze sind dabei mit Ausnahme des Ausblicks aus dem Fenster identisch.
Den Sitztyp als solchen kenne ich beispielsweise bereits von meiner Cathay Pacific Business Class Airbus A350 Bewertung und meinem Vietnam Airlines Boeing 787 Business Class Review, wobei ich jeweils recht gute, aber auch keine überragenden Eindrücke hatte.
Genau denselben Eindruck hatte ich persönlich auch von den Sitzen an Bord der ehemaligen Vistara-Maschine, die ursprünglich für Hainan Airlines bestimmt war. Die Kabine ist dabei auch vergleichsweise generisch und wenig an die Airline personalisiert. Einzig die Farbe der Sitzbezüge (lila) fällt auf.
Die Sitze selbst würde ich persönlich als recht bequem einschätzen. Wie heutzutage üblich lassen sie sich zudem stufenlos in zahlreiche verschiedene Positionen, darunter auch ein komplett flaches Bett, verstellen.
Jeder Sitz bietet eine Ottomane, unter der es ein wenig Stauraum gibt. Schuhe passen hier gut drunter, einen Rucksack bekommt man je nach Größe dagegen schwieriger unter.
Generell empfand ich bei meiner Air India Business Class Boeing 787-9 Bewertung das Thema Stauraum als eine der Schwachstellen des Sitzes. So gibt es seitlich zwar einen angenehm großen Ablagetisch, allerdings dafür kaum Fächer.
Zu nennen sind hier grundsätzlich ein offenes Fach, in dem die Kopfhörer untergebracht sind und ein weiterer Bereich nahe den Füßen, in dem beim Start bereits eine Wasserflasche bereitsteht. Daneben kann man auch eine Zeitung oder Magazine unterbringen.
Ansonsten gibt es noch ein Fach in der hoch fahrbaren Armlehne in Richtung des Ganges, das auch verschlossen werden kann. Dies ist aus meiner Sicht auch der einzige Ort, an dem man etwa ein Portemonnaie gut verstauen kann.
Davon ab bietet der Sitz in einer klugen Position die Verstellmöglichkeiten für die Liegefläche sowie den Entertainment-Controller.
Der Bildschirm selbst ist durch die Form des Sitzes ausklappbar, was insoweit ein Nachteil ist, dass man diesen für Start und Landung verstauen und somit nicht mehr richtig weiterschauen kann.
Zuletzt sei noch kurz die Privatsphäre des Sitzes erwähnt. Diese ist sicherlich eine der großen Schwächen, denn nicht nur im Vergleich zu modernen Suite-Produkten wie der British Airways Club Suite, sondern auch gegenüber Produkten wie dem in der SAS Business Class fällt der „Schutz“ hin zum Gang ausgesprochen knapp aus.
Nichtsdestotrotz würde ich bei meinem Air India Business Class Boeing 787-9 Test ein ordentliches Fazit zum Sitz ziehen. Dieser ist zwar sicherlich nicht einer der besten, den man heutzutage findet, allerdings dennoch auf einem soliden Niveau.
Air India Business Class Boeing 787-9 – der Schlafkomfort
Dass ich insgesamt einen guten Eindruck hatte, liegt sicherlich auch daran, dass ich die Liegefläche der Cirrus III Sitze nicht nur in meiner Erinnerung, sondern auch konkret bei diesem Flug als ziemlich bequem wahrgenommen habe.
So hat man gerade im Bereich der Füße ausreichend Platz und kann sich so gut ausstrecken und auch in verschiedenen Positionen vergleichsweise gut schlafen.
In diesem Kontext sei in meiner Air India Business Class Boeing 787-9 Bewertung auch darauf verwiesen, dass die Airline stark in ihr Produkt investiert hat und mittlerweile zahlreiche Dinge reicht, um den Schlafkomfort zu erhöhen. Zu nennen ist hier primär eine Matratzenauflage, die den Schlafkomfort noch einmal erhöht.
Ebenfalls darf man sich über ein recht robustes Kissen, eine kuschelige Decke sowie sogar einen Pyjama und Hausschuhe freuen.
Ehrlich gesagt hätte ich gerade bei einem Tagflug gar nicht einmal ein so breites Angebot erwartet, das etwa die Swiss Business Class deutlich schlägt. Entsprechend würde ich auch trotz der fehlenden Privatsphäre eine Empfehlung für Air India aussprechen, wenn es um den Schlaf an Bord geht.
Air India Business Class Boeing 787-9 – das Catering
Gespannt war ich bei meiner Air India Business Class Bewertung fraglos auch auf das Catering. Auch hier hat die Airline gegenüber früher viel investiert. Serviert wurden auf meinem Flug dabei zwei Mahlzeiten, sodass ich mir ein umfangreiches Bild machen konnte. Los ging es allerdings schon am Boden, denn hier wurde ein alkoholfreier Willkommensdrink gereicht. Von der Buttermilch (eine kreative Wahl) war ich allerdings nicht so ganz begeistert.
Ebenfalls wurden zu diesem Zeitpunkt die Menüs für den Flug ausgeteilt. Diese wiesen für das Mittagessen nach dem Start zwei Vorspeisen, vier Optionen für das Hauptgericht sowie eine Auswahl an vier Desserts auf. Auch für die zweite Mahlzeit gab es beim Hauptgericht drei Optionen, anders als bei der Vorspeise und dem Dessert.
Ansonsten gibt es im Menü natürlich auch einen Überblick über die verschiedenen Getränkeoptionen an Bord. Die üblichen nicht-alkoholischen Getränke gibt es genauso wie je zwei Weiß- und Rotweinsorten und sogar Laurent Perrier Champagner. Ausgewählte Mocktails und ein paar kleine Snacks seien ansonsten als weitere Optionen auf der Karte erwähnt.
Nach dem Start wurde zuerst (wie auch im späteren Verlauf noch einmal) ein heißes Tuch gereicht, was ich immer für eine nette Geste vor der Mahlzeit halte.
Noch am Boden wurde ich nach meinen Wünschen für die erste Mahlzeit sowie ein erstes Getränk gefragt. Letzteres – ein Wasser mit Kohlensäure – wurde gemeinsam mit ein paar leckeren Nüssen etwa eine halbe Stunde nach dem Start serviert.
Eine weitere halbe Stunde später wurde dann meine Vorspeise auf einem Tablett serviert. Ich habe mich hierbei für die glasierte Zucchini mit Balsamico entschieden – durchaus lecker.
Was mich dabei gestört hat, war, dass das Tablett zwar schön mit einem Brotteller, individuellen Salz- und Pfefferstreuern und Butter bestückt war, allerdings kein Brot angeboten wurde. Selbst auf Nachfrage wurde ich darauf verwiesen, dass es dieses erst zum Hauptgang gibt. Ein Kuriosum, das ich so auch noch nicht erlebt habe.
Beim Hauptgang war ich insofern etwas genervt, als ich trotz eines Sitzes relativ weit vorn schon meine erste Wahl nicht mehr erhalten habe. Stattdessen bin ich auf das Tandoori Bharwan Murg (ein indisches Ofengericht mit Hühnchen) ausgewichen, das auch durchaus schmackhaft und reichhaltig war. Mit dem Hauptgang folgte dann auch das Brot, das durchaus stilvoll serviert wurde und auch lecker war.
Zum Abschluss der ersten Mahlzeit wurde dann noch eine Coffee Feuilletine serviert – ein ausgesprochen leckeres und auch stilvoll serviertes Dessert.
Wenngleich mein Eindruck beim Essen per se gut war und ich den Eindruck hatte, dass Air India hier auf einem guten Weg war, empfand ich den Service leider als ziemlich enttäuschend. Zum einen war die Crew sehr robotisch und nicht allzu freundlich, zum anderen haben die Serviceabläufe gar nicht gepasst. Getränke wurden zu keinem Zeitpunkt proaktiv nachgeschenkt und auch abgeräumt wurde nur sporadisch. Jede Frage, die nicht in den konkreten Ablauf passte (z.B. nach dem Brot) wurde konsequent verneint.
Etwas kurios empfand ich auch die Auswahl der Speisen auf der Karte, beim Hauptgang gab es primär indische Gerichte. Man konnte bei der zweiten Mahlzeit zwischen einem Chicken Pie, einer vegetarischen Quesadilla und immerhin einem indischen Gericht wählen. Ich habe mich für die vegetarische Quesadilla entschieden.
Serviert wurde die geschmacklich durchschnittliche Quesadilla auf einem Tablett mit einem kleinen Salat, der bei mir einen ganz guten Eindruck hinterlassen hat, sowie einer Linzer Torte, die ebenfalls ganz gut war.
Zusammenfassend würde ich das Catering Erlebnis bei meinem Air India Business Class Test als durchschnittlich einstufen. Man merkt, dass die Richtung – etwa hinsichtlich der Präsentation – stimmt und auch auf Qualität geachtet wird. Allerdings wirkt momentan alles noch ein wenig zusammengewürfelt und die Abläufe passen nicht zum gewünschten hohen Niveau, an dem man sich orientieren möchte.
Air India Business Class Boeing 787-9 – das Entertainment
Ein paar Worte möchte ich in meinem Air India Business Class Boeing 787-9 Review auch zum Entertainment verlieren. Hier gibt es zuerst einmal den Bildschirm am Sitz, der durch das Alter der Sitze eine mittelmäßige Bildqualität bietet – besonders bei starker Lichteinstrahlung.
Dafür erwartet einen aber ein recht solides Angebot an Filmen, Serien, Musik und Spielen. Ich sehe die Auswahl zwar nicht auf dem Niveau der Lufthansa, aber man findet dennoch einige Dutzende Filme auf Englisch, sodass die meisten Passagiere fündig werden dürften.
Zeitschriften oder Zeitungen werden an Bord nicht angeboten, sodass man sich in dieser Hinsicht selbst versorgen muss. Dafür gibt es allerdings WLAN an Bord, das anfangs zwar noch Probleme bereitet hat, aber nach gut einer Stunde Flugzeit funktionierte.
Positiv überrascht hat mich dabei, dass das WLAN aktuell noch kostenlos (in allen Reiseklassen) angeboten wird, was nach einem Test aber wohl nicht mehr so sein soll.
Die Geschwindigkeit habe ich dabei als durchschnittlich wahrgenommen – je nach Ort konnte man einigermaßen arbeiten, teilweise aber auch gerade mal nur eine Nachricht schreiben.
Air India Business Class Boeing 787-9 – die Annehmlichkeiten
Zum Abschluss möchte ich auch noch einen Blick auf die Annehmlichkeiten an Bord werfen. Hier sei zuerst einmal das ausgesprochen charmant in einem kleinen Säckchen mit indischem Motiv eingepackte Amenity Kit erwähnt.
Dieses überzeugt dabei auch keineswegs nur optisch, sondern auch mit Blick auf den Inhalt. Freuen darf man sich hier über hochwertige Produkte von Ferragamo sowie die üblichen Utensilien wie Socken, eine Zahnbürste oder Ohrstöpsel.
Darüber hinaus ist mir positiv aufgefallen, dass Air India in der Business Class sowohl einen hochwertigen Pyjama als auch Hausschuhe austeilt, was keineswegs alle Airlines in der Business Class tun.
Zuletzt sei noch erwähnt, dass man als Business Class Passagier zwei Toiletten nutzen kann. Zumindest bei meinem Flug waren diese meist verfügbar und auch recht sauber.
Besonderheiten bei der Ausstattung der Waschräume gibt es dabei allerdings nicht.
Air India Business Class Boeing 787-9 – Mein Highlight
Die zahlreichen Annehmlichkeiten, die insbesondere für einen erhöhten Schlafkomfort sorgen, haben mich in der Air India Business Class sehr positiv überrascht. Man merkt, dass die Airline hier auf einem hervorragenden Weg ist und mittlerweile sogar auf Tagflügen beispielsweise einen Pyjama anbietet!
Air India Business Class Boeing 787-9 – Das hätte besser sein können
Der Service war auf meinem Flug leider alles andere als hervorragend. Die Crew schien leicht desinteressiert und hat beispielsweise keinerlei Getränke proaktiv angeboten oder nachgefüllt. Jegliche „normalen“ Wünsche, etwa Brot zur Vorspeise, die nicht in den normalen Serviceflow gepasst haben, wurden zudem abgelehnt, was in der Business Class schade ist.
Air India Business Class Boeing 787-9 – Fazit
Bei meiner Air India Business Class Boeing 787-9 Bewertung zeigt sich, dass das Bordprodukt deutlich mehr zu bieten als die alten Maschinen von Air India und insgesamt solide ist. Mit den neuen Jets mit eigenem Produkt soll sich hier allerdings noch einmal einiges verbessern. Auf einem guten Weg ist Air India auch bereits mit dem Catering-Konzept – weniger beim Service – sowie bei den gebotenen Annehmlichkeiten, die unter anderem für einen hohen Schlafkomfort sorgen. Entsprechend würde ich persönlich durchaus wieder mit Air India fliegen – sofern es sich um eine ehemalige Maschine von Vistara handelt – und bin schon sehr gespannt auf die weitere Transformation der Airline, wenngleich das tragische Unglück im Juni 2025 ein trauriger Rückschlag ist.
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Hier ist was falsch: „Dieser ist zwar sicherlich einer der besten, den man heutzutage findet, allerdings dennoch auf einem soliden Niveau.“
Hi Hugo, danke für den Hinweis 🙂 da fehlt in der Tat ein “nicht”.