Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) erklärt einen baldigen Austausch einiger Notrutschen bei dem Flugzeugtyp Airbus A380 für notwendig. Diese EASA-Auflage verzögert die Reaktivierung des Superjumbos.

Mit steigender Nachfrage nach Flugreisen beginnen verschiedene Airlines, auch die Lufthansa, mit der Reaktivierung des Airbus A380. Dies ist jedoch aufgrund der langen Einlagerung des Flugzeugs ein schwieriges Unterfangen. Nach den ersten Fortschritten bei der Wiederbelebung des Airbus A380, ordnet nun die EASA einen zeitnahen Austausch der Notrutschen an, wie aerotelegraph berichtet.

Problem bei den Notrutschen im Airbus A380

Ein Airbus A380 verfügt insgesamt über 16 Notrutschen, dementsprechend acht auf jeder Seite. Betrachtet man nur die linke Seite eines Flugzeugs, befinden sich drei Notrutschen im Oberdeck und fünf im unteren Bereich. An einigen dieser Notrutschen stellten die Flugzeugingenieure bei verschiedenen Testläufen fest, dass sich die Nähte der Rutschen durch das Aufblasen öffneten. Eine sichere und schnelle Evakuierung der Passagiere kann man infolgedessen nicht mehr gewährleisten. Es ist zu vermuten, dass das Öffnen der Nähte auf die lange Lagerzeit des Flugzeugs und die vorherrschenden Umgebungsbedingungen zurückzuführen ist,

Insbesondere die Einwirkung einer Kombination aus Feuchtigkeit (durch Kondensation während des vorherigen Flugbetriebs) und Hitze (während des Parkens und Lagerns) verursacht eine zunehmende Schädigung der Nähte in der aufblasbaren Struktur einer Rutsche.

EASA-Statement

Die EASA räumt den Fluggesellschaften eine Übergangsfrist ein, bis zu deren Ende ein Austausch der Notrutschen stattfinden muss. Der Zeitrahmen hängt dabei unter anderem von der Dauer der Einlagerung und der Seriennummer der Rutsche und des Flugzeugs ab. Der von der EASA gewählte Zeitrahmen für die Ausbesserung liegt zwischen drei und zwölf Monaten.

Anforderungen für die EASA-Zertifizierung des Airbus A380

Um von der europäischen Luftfahrtbehörde eine Betriebsgenehmigung zu erhalten, muss ein Flugzeughersteller verschiedenste Bedingungen einhalten. Eine besagt, dass innerhalb von 90 Sekunden alle Passagiere in einem Notfall das Flugzeug verlassen müssen. Vor allem bei einem Airbus A380 mit 853 möglichen Passagieren und 20 Besatzungsmitgliedern stellte das Airbus anfangs vor größere Probleme.

Lufthansa Airbus A380
90 Sekunden darf eine Evakuierung maximal dauern

Letztendlich konnte man diese Anforderung bei einem Testlauf im Jahr 2006 in Hamburg erreichen, dabei benötigte man sogar nur 80 Sekunden für einen vollbesetzten Airbus A380.

Fazit zu dem Rutschen-Problem im Airbus A380

Ich bin froh, dass diese Problematik bei den Testläufen erkannt und nun alsbald auch behoben wird. Gerade bei Flugzeugen ist die Sicherheit der Passagiere immer noch das oberste Gebot. Dementsprechend verzögert sich zwar die Reaktivierung aufgrund des erforderlichen Austausch der Notrutschen etwas, jedoch funktionieren dann im Fall der Fälle alle Notrutschen auch zuverlässig.

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