Review: Qantas Business Class Boeing 787

Was erwartet Passagiere auf dem aktuell zweitlängsten Flug der Welt? Auf meinem Flug von London nach Perth habe ich es getestet und berichte Euch ausführlich in meiner umfangreichen Qantas Business Class Boeing 787 Bewertung!

Besonders lange Flugstrecken haben seit jeher einen gewissen Reiz, fragt man sich doch, wie viel Zeit man in einem Flugzeug angenehm aushalten kann. In der Business Class stellt sich diese Frage dabei sicherlich weniger, allerdings war ich dennoch gespannt, wie sich die knapp 16 Stunden zwischen London und Perth anfühlen würden. Das gilt insbesondere auch insofern, als Qantas in seiner Dreamliner-Flotte keine Differenzierung vornimmt. Was ich hier im Qantas Business Class Boeing 787 Review vorstelle, ist entsprechend auch vergleichbar mit dem, was einen auf anderen Langstreckenflügen mit der Airline erwartet.

Qantas Business Class Boeing 787 – die Buchung

Gebucht habe ich den Flug im Rahmen von unserer American Express® Platinum Weltreise als Kombinationsticket mit einem Rückflug in der Qantas First Class, über den wir natürlich auch berichten.

Grundlegend kann man die Qantas Business Class natürlich auch mit Meilen buchen, wobei dies auf den besonders langen Direktflügen von Europa nach Australien in den meisten Fällen hinsichtlich der Verfügbarkeiten meist schwierig ist. Die besten Optionen zur Buchung mit Meilen findet man hier in der Regel dank der American Express Platinum Card und dem Transfer der Membership Rewards Punkten zum British Airways Executive Club oder Cathay Pacific Asia Miles.

Der erste Flug in der Boeing 787 Business Class von Qantas fand 2019 statt, der zweite im Juni 2024.

Qantas Business Class Boeing 787 – der Sitz

Die Qantas Business Class in der Boeing 787-9 besteht aus zwei Kabinen mit acht beziehungsweise drei Reihen in einer 1-2-1 Bestuhlung, sodass es insgesamt 42 Business Class Sitze in den Maschinen gibt.

Während mir im Vergleich zu meiner Qantas Business Class Airbus A330 Bewertung im Grunde genommen keine relevanten Unterschiede beim Produkt aufgefallen sind, lohnt es sich an die versetzte Position der Sitze zu erinnern.

So gibt es am Fenster zwei verschiedene Arten von Sitzen, wobei die einen näher am Fenster und besser zum Gang hin abgeschirmt sind – einen solchen habe ich gewählt und würde ihn auch für diejenigen empfehlen, die alleine reisen.

Die anderen Fensterplätze haben die Konsole am Fenster und entsprechend weniger Privatsphäre. Bei den Mittelsitzen sieht es ähnlich aus, auch hier gibt es jeweils einen etwas besser und einen etwas schlechter abgeschirmten Sitz, was man so auch aus der Swiss Business Class kennt.

Ansonsten sind die Sitze sicherlich nicht die modernsten weltweit, aber meines Erachtens dennoch gut durchdacht. Mir persönlich gefällt zudem das schlichte Design mit der Kombination aus dunklen Sitzen und Elementen in seichten Farben.

Die Sitze selbst haben eine angemessene Breite und sind auch bei einem längeren Flug bequem und gut gepolstert. Durch die Sitzsteuerung ist es möglich, den Qantas Business Class Sitz in der Boeing 787 in zahlreiche flexible Positionen zu verstellen.

Der Fußraum und Weg zum Gang wirken auf den ersten Blick etwas beengt, allerdings empfand ich dies tatsächlich als weniger problematisch, hat man doch genug Platz sich auszustrecken und auch in verschiedenen Positionen komfortabel zu sitzen. Mein ehemaliger Kollege Julian hat bei seinem Flug vor einigen Jahren genau das Gleiche empfunden.

Durch die direkte Lage des Sitzes am Fenster kann man zudem perfekt auf das Rollfeld blicken und kann zudem problemlos die Dimmung der Fenster regeln. Interessant fand ich zudem, dass hin zum Fenster auch noch eine Armlehne vorhanden ist, um das Sitzerlebnis komfortabler zu gestalten.

Hin zum Gang findet man dagegen die Konsole, die durch eine recht hohe Wand für zusätzliche Privatsphäre sorgt. Zwar gibt es leider keine Türen, wie man sie etwa aus der Qatar Airways QSuite kennt, allerdings ist man zumindest bei den „besten“ Plätzen am Fenster dennoch in seinem kleinen privaten Bereich.

Die Konsole bietet ansonsten einigen offenen Stauraum, in dem sich gut ein Laptop oder auch andere Utensilien unterbringen lassen. Hier erwarten einen auch bereits Kopfhörer, eine Wasserflasche und ein Amenity Kit. Eine Leselampe findet man seitlich des Sitzes ebenfalls. Positiv ist mir bei meinem Qantas Business Class Boeing 787 Test zudem, dass es auf der Konsole viel Ablagefläche gibt, was bei anderen Business Class Produkten oft fehlt.

Zuletzt sei auch noch der ausklappbare Tisch erwähnt, der flach aus der Seitenkonsole kommt und verschoben werden kann. Dennoch kommt man beim Essen nur schwer aus dem Sitz, was nicht ideal ist. Zusammenfassend würde ich den Qantas Business Class Sitz als durchaus gut einschätzen, allerdings sind andere Airlines mit ihren neueren Produkten hinsichtlich Privatsphäre und auch Platz mittlerweile ein Stück weiter – das gilt etwa für die British Airways Club Suite. Wenig überraschend hat Qantas deshalb für die neuen Project Sunrise Flüge auch bereits eine neue Business Class angekündigt.

Qantas Business Class Boeing 787 – der Schlafkomfort

Besonders wichtig dürfte auf den Ultra-Langstreckenflügen von Qantas der Schlafkomfort sein, weswegen ich diesen genau unter die Lupe nehmen möchte. Schon beim Boarding lagen dafür auf dem Sitz Kissen und Decke sowie eine Matratzenauflage bereit.

Kurz nach dem Boarding wird einem zudem ein Pyjama angeboten, der passenderweise mit einem großen Känguru daherkommt. So kann man meines Erachtens deutlich entspannter schlafen – die Regel ist diese Annehmlichkeit dennoch nicht bei allen Airlines.

Selbstverständlich lassen sich auch alle Sitze in der Qantas Langstrecken Business Class in ein flaches Bett verwandeln. Dieses hat durch den Topper auch keine relevanten Unebenheiten, was den Schlafkomfort noch einmal verbessert. Das Kissen ist zudem weder zu hart noch zu weich und auch die Decke ist nicht zu dick, sodass ich beim Bettzeug fraglos ein positives Fazit ziehen kann.

Bedenken sollte man zwar, dass durch die Anordnung der Sitze der Bereiche für die Füße “unter” dem Vordersitz etwas eingeschränkt ist, aber zumindest ich konnte mich in verschiedene Schlafpositionen drehen und bin nur leicht an die Plastikteile gestoßen. Generell würde ich allerdings sagen, dass das Bett in der Qantas Business Class insbesondere dann bequem ist, wenn man entweder auf dem Rücken oder Bauch schläft oder maximal 1,80 Meter groß ist. Danach muss man ein wenig justieren, weil es doch eng werden kann.

Qantas Business Class Boeing 787 – das Catering

Bis hierhin liest sich meine Qantas Business Class Boeing 787 Bewertung durchaus positiv. Gerade auf dem längsten Flug im Netzwerk von Qantas hatte ich auch an das Catering recht große Erwartungen – wurde dann allerdings doch ziemlich enttäuscht. Am stilvoll gestalteten Menü lag das weniger. So bietet die Airline beim Mittagessen nach dem Start in London vier verschiedene Vorspeisen, genauso viele Hauptgänge und mehrere Desserts an. Während des Fluges kann man zudem diverse warme und kalte Snacks bestellen.

Auf einer Frühstückskarte kann man sich zudem die zweite größere Mahlzeit vor der Landung in Perth zusammenstellen, was für mich grundlegend ein stimmiges Konzept darstellt. Das gilt grundlegend auch für die schnelle Bereitstellung eines Willkommensgetränks, inklusive Champagner, vor dem Start. Die Bestellungen für das Mittagessen werden ebenfalls schnell aufgenommen.

Nicht ideal fand ich dann den Serviceablauf nach dem Start, denn schon das Getränk nebst Nüssen – hier werden einem proaktiv auch mehrere verschiedene Optionen angeboten – wurde erst nach 45 Minuten serviert. Das war bei meinem ehemaligen Kollegen Julian nicht der Fall. Bei ihm begann der Service relativ schnell kurz nach dem Start.

Danach dauerte es dann noch einmal fast eine Stunde bis der Tisch gedeckt wurde. Neben der Vorspeise (“Salad of Smoked Salmon”), die leider optisch nicht so ansprechend war, wie ich es mir erhofft hatte, wurde ein kleiner Salat sowie eine Scheibe Brot mit Butter serviert.

Aufgefallen ist mir dabei zum einen, dass keine Auswahl an verschiedenen Brotsorten angeboten wird, wie man es von anderen Airlines in der Business Class kennt und zum anderen auch, dass man sich bei der Präsentation wenig Mühe gegeben hat.

Dazu kommt, dass es danach mit der Geschwindigkeit beim Essen nicht besser werden sollten, denn zwischen Vor- und Hauptspeise verging noch einmal eine ganze Stunde. Beim “Crumbed Filet of Cod” war meine Erwartung hinsichtlich Präsentation und insbesondere auch Geschmack zudem ebenfalls deutlich höher.

Etwas schneller serviert wurde dann zum Abschluss des Essens – mehr als drei Stunden nach dem Start – ein Eis, das ziemlich lecker war.

Nach diesem leider enttäuschenden Erlebnis habe ich mich erst einmal schlafen gelegt und dann nach einigen Stunden einen Cappuccino serviert, der mit Shortbread serviert wurde. Hier ist mir Qantas positiv aufgefallen, denn mein Barista-Getränk war lecker. Da ich nicht allzu hungrig war, habe ich ansonsten auf einen weiteren Snack verzichtet und auf das Frühstück gewartet. Dieses wurde etwa zwei Stunden vor der Landung in Perth serviert und hat mich persönlich mehr überzeugt als das Mittagessen.

Nicht nur das Obst und das Schokocroissant, sondern insbesondere auch die Pfannkuchen waren geschmacklich ziemlich gut. Natürlich bekommt man auch zum Frühstück zusätzliche diverse Säfte und erneut Kaffeespezialitäten.

Anders als für meinen ehemaligen Kollegen Julian war das Catering für mich insgesamt dennoch enttäuschend – sowohl geschmacklich als auch in Bezug auf die Dauer des Service. So richtig warm wurde ich auch nicht beim Service, denn trotz positiver Erfahrungen in dieser Hinsicht mit Qantas in der Vergangenheit, sollte es auf diesem Flug nicht recht harmonieren. Der Mitarbeiter, der sich um mich gekümmert hat, war wenig kommunikativ und auch sehr kühl – zudem las er sich vergleichsweise selten blicken und lieferte auch keinerlei Erklärungen hinsichtlich der Verzögerungen.

Qantas Business Class Boeing 787 – das Entertainment

Die für mich größte Überraschung bei meinem Qantas Business Class Boeing 787 Test war, dass die Airline auch weiterhin kein WLAN auf der Ultralangstrecke anbietet. Auf dem zweitlängsten Flug ist das doch ziemlich überraschend, erwartet einen doch mittlerweile beispielsweise in der Lufthansa Business Class auf fast jedem Langstreckenflug WLAN.

Immerhin ziemlich gut ist allerdings das Entertainment-System, das man entweder mit einem Controller oder auch über den Touchscreen bedienen kann, sofern man sich ein Stück nach vorne lehnt.

Die Auswahl an verschiedenen Serien und Filmen in mehreren Sprachen ist hier hervorragend, dazu gibt es diverse Serien in kompletten Box Sets, sodass man stundenlang am Stück dieselbe Serie schauen kann – in dieser Hinsicht weiß Qantas zu überzeugen.

Als eher mittelmäßig wahrgenommen habe ich die bereitgestellten Kopfhörer, die zwar ein wenig Geräuschreduzierung bieten, aber ansonsten nicht allzu hochwertig sind. Nach knapp zwei Stunden tat mir sogar ziemlich das Ohr weh, weil die Kopfhörer einen starken Druck ausüben. Mein ehemaliger Kollege Julian war dagegen von den Kopfhörern während seines Fluges vor ein paar Jahren begeistert. Potenzial gibt es aber natürlich insbesondere mit Blick auf das WLAN. Zeitschriften oder Zeitungen wurden allerdings ebenfalls nicht angeboten.

Qantas Business Class Boeing 787 – die Annehmlichkeiten

Einige Annehmlichkeiten habe ich in meiner Qantas Business Class Boeing 787 Bewertung schon hervorgehoben, etwa das gute Bettzeug, die Matratzenauflage oder den Pyjama. Daneben gibt es natürlich auch noch ein Amenity Kit, das mit den üblichen Utensilien wie einer Zahnpasta und Socken gefüllt ist.

Davon ab habe ich nichts Besonderes wahrgenommen, sodass man hier auch auf dem zweitlängsten Flug der Welt einen recht normalen Komfort genießt und keine gesonderten Annehmlichkeiten erwarten kann. Auch die Waschräume sind auf diesen Flügen normal ausgestattet und waren auf meinem Flug leider nur teilweise sauber.

Qantas Business Class Boeing 787 – Mein persönliches Highlight

Die Auswahl an Filmen und Serien im Unterhaltungsprogramm fand ich hervorragend. Von aktuellen Blockbustern bis hin zu zeitlosen Klassikern war für jeden Geschmack etwas dabei. Ein weiterer Pluspunkt war der hochwertige Pyjama, der nicht nur praktisch, sondern auch sehr bequem war und das Reiseerlebnis zusätzlich aufgewertet hat.

Tatsächlich sind auch die Sitze direkt am Fenster sehr angenehm für einen Ultra-Langstreckenflug. Die Privatsphäre und auch der Schlafkomfort wissen hier zu überzeugen.

Qantas Business Class Boeing 787 – Das hätte besser sein können

Das Catering in der Boeing 787 Business Class von Qantas war leider enttäuschend. Der Serviceablauf wirkte unorganisiert, was das Premium-Erlebnis trübte. Auch die Präsentation der Speisen ließ zu wünschen übrig. Schade ist dies insbesondere mit Blick darauf, dass ich bei Qantas in der Vergangenheit schon deutlich bessere Erlebnisse in dieser Hinsciht hatte.

Qantas Business Class Boeing 787 – Fazit

Der zweitlängste Flug der Welt klingt nach einem Erlebnis, das über dem Niveau anderer Business Class Flüge liegt. Nach meinem Erlebnis mit Qantas muss ich allerdings sagen, dass dies nicht der Fall ist und das Erlebnis sich nicht von anderen Langstreckenflügen mit der Airline unterscheidet. Auf diesem Flug hatte ich zudem das Pech, nicht unbedingt ein tolles Catering oder einen tollen Service zu genießen, sodass das Erlebnis insgesamt etwas durchwachsen war. Bei meinem ehemaligen Kollegen Julian war das vor ein paar Jahren noch anders, er war von seinem Flug mehr begeistert als ich. Nicht leugnen kann ich allerdings, dass das Erlebnis, direkt von Europa nach Australien zu fliegen, ein tolles ist – gerade weil die 16 Stunden mit ein wenig Schlaf tatsächlich „wie im Flug“ vergehen.

Nach welchen Kriterien wird der Qantas Business Class Boeing 787 Flug bewertet?

Wir haben den Flug im Rahmen unserer American Express Platinum Weltreise gebucht. Der Autor hat dennoch die Neutralität in diesem Review gewahrt.

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