Die Emirates First Class in der Boeing 777 hat eine der ältesten First Class Kabinen verbaut, welche die arabische Airline noch im Angebot hat. Trotzdem genießt man hier natürlich ein sehr hohes Maß an Komfort, den ich auf meinem Flug von Dubai nach Colombo testen konnte. Insgesamt muss ich aber sagen, dass das Erlebnis auf dem recht kurzen Flug nach Colombo nicht gerade umwerfend war.
Was Euch auf einem Flug in der Boeing 777 mit Emirates erwartet, zeige ich Euch in diesem Review!
Emirates First Class Boeing 777 – die Buchung
Gebucht hatte ich diesen Flug als Meilenticket von Hamburg über Dubai nach Colombo. Die Kosten lagen dabei pro Person bei 125.000 Meilen zzgl. etwa 400 Euro an Steuern & Gebühren. Absolut nicht günstig, aber dennoch kein unfassbar schlechter Deal, bedenkt man, dass es ansonsten extrem schwierig ist die Emirates First Class mit Meilen zu buchen. Mehr Details zur Buchung findet Ihr auch noch einmal im Intro des Tripreports.
Emirates First Class Boeing 777 – der Sitz
Leider handelte es sich, wie ich auch schon wusste, nicht um eine der neuen Boeing 777 von Emirates, die mit dem bekannten neuen First Class Produkt ausgestattet sind. Die alten Flugzeuge haben was die Kabine angeht eigentlich die selben Sitze wie der Airbus A380, den ich auf dem Weg von Frankfurt nach Dubai testen konnte. Allerdings sind die Sitze leicht an die andere Kabinengröße angepasst, zudem war das Flugzeug, was uns nach Colombo bringen sollte, schon etwas älter.
Im Gegensatz zum Airbus A380 gibt es in der Boeing 777 nur zwei Reihen in der First Class mit je acht Sitzen, aufgeteilt in einer 1-2-1 Konfiguration. Die Sitze sind ähnlich wie im Airbus A380 sehr großzügig und bieten eine Menge Platz und Freiraum. Es gibt einen extrem großen Fernseher, der per Touchscreen bedient werden kann.
Zur Bedienung des Sitzes gibt es auch noch ein kleines Tablet, mit dem auf Wunsch natürlich auch der Monitor gesteuert werden kann.
Am Platz direkt ist eine praktische Ablage unter dem Fernseher, die es erlaubt, Getränke oder andere Gegenstände sehr einfach greifbar abzulegen. Auf dieser findet sich auch der ausfahrbare Spiegel, in dem einige Pflegeprodukte untergebracht sind. Für ein schickeres Ambiente sorgen eine Menge Wurzelholz und Gold in den Verzierungen sowie eine Lampe und eine Orchidee an jedem Platz. Interessanterweise fehlte hier der Snack-Korb, den es auf dem anderen Flug noch gab – ein erstes Indiz für die Unterschiede zwischen den beiden Flügen.
Im Zentrum der Armablage ist die Minibar untergebracht, die sich elektrisch ausfahren lässt. Zwar sind die Getränke hier grundsätzlich etwas warm, dennoch aber finde ich die Minibar eine gute Ergänzung.
Neben den Kontrollelementen für Sitz und Licht gibt es direkt am Sitz auch noch einige Fächer, in denen man persönliche Gegenstände verstauen kann.
Natürlich lässt sich auch in der Boeing 777 die Tür der First Class Suite einfach per Knopfdruck verschließen.
Da ich auf dem Flug von knapp vier Stunden nicht geschlafen habe, wurde der Schlafkomfort des Sitzes nicht getestet. Zum Sitzen und vor allem “loungen” ist der Sitz allerdings wirklich gut geeignet. Der Fußraum ist zwar nicht riesig, aber dennoch mehr als ausreichend.
Man muss zwar sagen, dass der Sitz insgesamt schon deutlich weniger Platz bietet, als etwa die First Class von Lufthansa oder Singapore Airlines, dafür aber optisch wirklich etwas besonderes ist.
Emirates First Class Boeing 777 – das Catering
Wirklich enttäuscht hat mich auf meinem Flug in der Emirates First Class in der Boeing 777 leider das Essen. Während man im Airbus A380 hier wirklich aufgetischt hat, kam mir irgendwie der Eindruck, dass das Essen in der First Class auf dem kurzen Flug exakt gleichwertig zu dem in der Business Class war. Als Vorspeise habe ich mich für die arabische Mezze entschieden, die in Ordnung war, ich aber auch schon besser erlebt habe. Dazu kamen Probleme beim Service, die ich aber im folgenden Absatz noch einmal gesondert beschreiben werde.
Das große Problem war eigentlich eher die Hauptspeise, denn diese war wirklich nicht gut. Hier habe ich mich für ein Pasta-Gericht entschieden, was nicht nur von der Portionsgröße nicht besonders begeistert hat, sondern darüber hinaus auch geschmacklich leider nicht überzeugte.
Das Dessert, zwei Stückchen Kuchen, war zwar in Ordnung, allerdings auch absolut nichts besonderes.
Insgesamt war mein Eindruck nicht nur, dass die Gerichte nicht besonders lecker sind, sondern darüber hinaus auch von der Aufmachung eher wie Business Class aussahen. Wenn ich mir da unsere Reviews aus der Emirates Business Class anschaue, sahen die Gerichte dort fast besser aus.
Es scheint mir insgesamt ein wenig so, als würde Emirates seinen Fokus in der First Class eher auf die “Prime-Strecken” setzen und auf weniger wichtigen Strecken ein wenig auf den Sparknopf drücken. Das merkte man auch daran, dass die First Class Kabine komplett voll war und einige der Gäste sichtlich aufgeregt waren, was immer für kostenlose Upgrades spricht.
Emirates First Class Boeing 777 – der Service
Beim Thema Service war ich am Ende des Fluges etwas unsicher. Einige Aspekte waren sogar deutlich besser als bei meinem Flug im Airbus A380, andere dafür aber deutlich schlechter. Nicht besonders gut startete der Flug in Sachen Service, denn es herrschte ein wahres Chaos in der Kabine. Zunächst einmal flitzten dauerhaft Flugbegleiter von einem Gang zum anderen, eine klare Einteilung, wer welchen Gang betreut gab es eigentlich nicht. Dazu kam, dass die Passagiere der Economy und Business Class komplett durch die First Class boardeten, was natürlich für zusätzliches Treiben auf den Gängen sorgte.
Dieser Eindruck ging auch über den Verlauf des Fluge so weiter, dazu kam, dass die Zeit, bis etwas bestelltes am Sitz ankam, hin und wieder einfach zu groß war. Was die Freundlichkeit angeht, gab es hier große Unterschiede zwischen den Flugbegleitern. Einige waren außerordentlich angenehm, andere leider das komplette Gegenteil.
Das positive Service-Erlebnis war nämlich tatsächlich einer der Flugbegleiter, der extrem motiviert und freundlich war. Wann immer er am Sitz auftauchte, war ein großes Grinsen zu sehen und wir wurden freundlich nach unseren Wünschen gefragt. Zuletzt durfte natürlich auch der Foto-Trick, den wir schon auf dem vorigen Flug erlebt hatten, nicht fehlen. Dieses mal aber mit einem noch persönlicheren Touch der Crew.
Die gesamte Crew hatte unterschrieben und Marieke zu Ihrem Geburtstag gratuliert – jeweils in ihrer eigenen Sprache. Wie üblich kamen die Crew Mitglieder allesamt aus verschiedenen Ländern. Alles in allem also ein durchwachsenes Service-Erlebnis mit einem tollen Abschluss!
Emirates First Class Boeing 777 – Entertainment & Annehmlichkeiten
Das Unterhaltungssystem an Bord der Boeing 777 von Emirates steht dem in den Airbus A380 in keinem Punkt nach. Eine unglaubliche Anzahl an Filmen und Serien sollten für ausreichende Unterhaltung sorgen. Darüber hinaus ist auch in den meisten Boeing 777 das selbe WLAN System verbaut, wie auch in den anderen Flugzeugen von Emirates. Dieses ist unendlich langsam, kann dafür aber von so gut wie jedem genutzt werden.
Die restlichen Annehmlichkeiten ließen wieder darauf schließen, dass diese Route nicht in dem Maße First Class ist, wie etwa die zwischen Frankfurt und Dubai. Es gab keine Bose Kopfhörer, sondern nur eine günstigere Version von Noise Cancelling Kopfhörern.
Darüber hinaus wurde kein Amenity Kit verteilt, auch Pyjamas gab es nicht. Ich habe interessehalber nachgefragt, ob das Bett denn gemacht werden könne, dies ist aber ebenfalls nicht möglich auf diesen kurzen Flügen. Wer hier schlafen möchte, kann sich aber natürlich den Sitz selbst herunterfahren.
Emirates First Class Boeing 777 – Fazit
Alles in allem war mein Flug in der Emirates First Class in der Boeing 777 bei weitem nicht so gut, wie der im Airbus A380. Das liegt weniger an der Kabine und dem Sitz, diese Aspekte des Fluges waren sehr gut. Der Service und die Annehmlichkeiten, die man hier im Vergleich zu den besten Routen von Emirates bekommt, sind allerdings schon eher schwach. Das ist nicht falsch zu verstehen, der Komfort, den man hier erhält ist extrem und viel luxuriöser kann man nicht fliegen. Dennoch ist der Unterschied zum Airbus A380 etwas verblüffend.
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