Die neue Strategie der Bundesregierung – höhere Luftverkehrsabgaben anstelle einer Kerosinsteuer einzuführen – trifft auch bei der Gewerkschaft Verdi auf Unmut.

Verdi befürchtet, dass durch die Einführung der Ticketsteuer ab Mai 2024, besonders kleinere Flughäfen in Deutschland leiden würden. Überdies beklagen Betriebsräte, dass zusätzliche Ticketkosten nicht alleine den deutschen Luftverkehr schwächen, sondern auch Arbeitsplätze gefährden und das Klima weiter belasten würden, wie aero berichtet.

Klimaabgabe statt Ticketsteuer

Ab Mai 2024 soll die Luftverkehrsabgabe erhöht werden. Auswirken wird sich dies in erster Linie auf die Passagiere, da Fluggesellschaften die Abgaben in der Regel an die Konsumenten weitergehen. Die logische Schlussfolgerung lautet demnach: Flugtickets werden wieder teurer.

Flugtickets

Dass diese Herangehensweise vornehmlich auf Ablehnung stößt, ist keine allzu große Überraschung. Nun äußert sich auch die Gewerkschaft Verdi zur geplanten Erhöhung der deutschen Ticketsteuer. Christine Behle, Vorsitzende der Gewerkschaft, spricht sich diesbezüglich für eine Klimaabgabe aus, die anstelle der Ticketsteuer erhoben werden solle. Folglich sollen die Einnahmen zweckgebunden für Klimaschutz-Investitionen der Branche eingesetzt werden, so Behle.

Luftverkehrsstandort Deutschland könnte geschwächt werden

Zudem wird befürchtet, dass die erhöhten Ticketkosten den deutschen Luftverkehr schwächen könnten. Mit Verweis auf subventionierte Gesellschaften aus dem arabischen Raum und der Türkei wird angenommen, dass künftige Routen statt über Frankfurt und München, über Drehkreuze in Doha, Dubai oder Istanbul abgewickelt werden, was wiederum einen erhöhten CO₂-Ausstoß zur Folge hätte.

Nachhaltigkeit beim Fliegen

Demgegenüber sprach sich vormals Bundesverkehrsminister Volker Wissing für die Erhöhung der Ticketsteuer aus. Er argumentierte, dass die Ticketsteuer der innerdeutschen Kerosinsteuer gegenüber wettbewerbsneutral sei, da diese die Flüge aller Luftverkehrsunternehmen, die ab Deutschland fliegen, erfasse. Im Falle einer deutschlandweiten Kerosinsteuer auf Inlandsflügen könnten Airlines einfach an ihren ausländischen Drehkreuzen unbesteuertes Kerosin tanken.

Flugzeug Landung Sonnenuntergang Flughafen Landebahn

Die Tarife der Ticketsteuer werden gestaffelt entsprechend der Entfernung verrechnet. Im Schnitt haben Reisende zwischen 12,73 und 58,23 Euro Luftverkehrsabgabe pro Ticket abzugeben. Die genauen Tarife sind auf der Seite des Deutschen Bundesfinanzministeriums zu finden.

Fazit zu Verdis Kritik gegenüber der erhöhten Ticketsteuer

Schon bald werden Flugticketpreis abermals in die Höhe gehen, denn ab Mai 2024 sollen höhere Luftverkehrsabgaben erhoben werden, welche die Airlines wiederum an ihre Passagiere weitergeben. Diese Strategie wird auch von der Gewerkschaft Verdi scharf kritisiert. Es bleibt spannend, wie sich die Erhöhung der Ticketsteuer schlussendlich auf den deutschen Luftverkehr auswirken wird.

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Autorin

Bereits zu ihrer Schulzeit an der Kärntner Tourismus Schule hat Beate das Reisen für sich entdeckt. So verbrachte sie jeden Sommer im Ausland. Auch während ihres Tourismusmanagement-Studiums in Wien war Beate viel unterwegs. Bei reisetopia kann sie nun ihre Leidenschaft zum Schreiben und Reisen perfekt miteinander kombinieren.

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  • Die Höhe der Ticketsteuer hängt ja von der Entfernung ab. Orientiert sich diese an der gesamten Entfernung oder nur an der Entfernung des Fluges aus Deutschland? Also anders gefragt, bezahle ich mehr Steuern wenn ich FRA-LAX fliege als wenn ich FRA-AMS-LAX fliege?

    • Lieber Lucas, vielen Dank für Deinen Kommentar! Grundsätzlich werden alle Abflüge von einem deutschen Flughafen besteuert – eben je nach Länge des Fluges. Ausschlaggebend dabei ist immer der Zielort. Umsteiger in Deutschland sind von der Regelung befreit. Amsterdam plant beispielsweise eine höhere Abgabe für Transitpassagieren. Diese wurde allerdings noch nicht beschlossen. Ein Flug über Amsterdam wäre daher – zumindest in Zukunft – steuerlich noch teurer. Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen. Liebe Grüße, Beate

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