Ab Mai wird die Luftverkehrsabgabe erneut erhöht und von Airlines an die Fluggäste weitergegeben. Also werden Tickets teurer.

Reisende aufgepasst: Ab Mai wird Fliegen wahrscheinlich deutlich teurer. Denn wie das Handelsblatt berichtet, steigt die Luftverkehrsabgabe und wirkt sich auf die Ticketpreise der Fluggäste aus. Damit beabsichtigt die Bundesregierung, das fehlende Geld im Haushalt auszugleichen. Es bleiben noch einige Monate, um Tickets ohne die Steuer zu erwerben – die Zeit läuft. Wir zeigen Euch alles, was ihr ab Mai wissen müsst.

Höhere Ticketpreise ab Mai

Die schlechte Nachricht ist: Fliegen wird absehbar teurer werden. Die gute Nachricht: Die Bundesregierung hat wenigstens einen Vorlauf gewährt. Denn eigentlich sollte die Steuer schon zu Beginn des Jahres 2024 anfallen. Nun bleiben Reisenden knapp vier Monate Zeit, Tickets noch zum aktuellen Preis zu erwerben. Denn eine Steuer im Nachgang auf bereits gekaufte Tickets zu erheben, wird rechtlich brenzlich und ist aus dem Grund sehr unwahrscheinlich.

Flugtickets
Flugtickets werden absehbar teurer

Am heutigen Montag erwartet Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) die Zustimmung des Kabinetts bezüglich dieses Haushaltsfinanzierungsgesetzes. Aus dem geht auch die erhöhte Ticketsteuer hervor, welche abhängig von der Flugstrecke 15,53 Euro bis 70,83 Euro betragen soll. Das besagt die sogenannte Formulierungshilfe des Bundesfinanzministeriums. Aktuell liegt der Maximalwert bei 59,43 Euro. In der Branche wurde bereits mit der Erhöhung der Steuer gerechnet. Es hatte schon viele kritische Stimmen zu diesem Thema gegeben.

Festgeld Finanzen
Der neue Maximalbetrag liegt bei 70,83 Euro

Die Auswirkungen dieser Steuer werden die Passagiere beim Ticketkauf bemerken. Denn Fluggesellschaften werden höchstwahrscheinlich die Erhöhungen an die Reisenden weitergeben und damit die Ticketpreise anziehen.

Insbesondere im Bereich der sogenannten Billigflüge kann die Steuer so einen erheblichen Anteil des Gesamtflugpreises ausmachen.

Formulierungshilfe der Bundesregierung
Flughafen Duesseldorf Terminal
Reisende sollten den Zeitraum bis Mai noch für Buchungen nutzen

Steigender Preis – sinkende Auslastung

Durch die steigende Preise wird mit weiteren Auswirkungen für die Luftfahrt gerechnet. Denn bei hohen Ticketpreisen bleibt zu erwarten, dass die Nachfrage sinkt und die Flieger weniger ausgelastet bleiben. Auf Dauer könnte das zu einer negativen Veränderung des Flugangebots innerhalb Deutschlands und Europa führen.

Wenn wir von kleineren Flughäfen nur noch mit halb vollen Maschinen fliegen, müssen wir überlegen, ob wir bestimmte Flüge noch anbieten.

Harry Hohmeister, Lufthansa-Vorstand
EasyJet A320neo
Besonders günstige Fluggesellschaften sind betroffen

Die Gelder von dieser Ticketsteuer fließen dem Staat zu. Im vergangenen Jahr 2023 waren es 1,6 Milliarden Euro. Durch die Änderungen und einer weiteren Anpassung im Luftverkehrssteuergesetz sollen so dieses Jahr weitere 445 Millionen Euro hinzukommen. Eine Erhöhung hatte es schon einmal zum 1. April 2020 gegeben.

Anzeige Flughafen
Besonders innerdeutsche Flüge gehen zurück

Von der Steuer betroffen sind alle Luftverkehrsunternehmen, die von deutschen Flughäfen starten. Das hat nach Meinung von Verkehrsminister Volker Wissing Vorteile im Vergleich zur Kerosinsteuer, die zuerst im Raum stand. Denn diese hätte den “Tanktourismus” unterstützt und die Dekarbonisierung der Branche erschwert.

Auswirkungen der erhöhten Ticketsteuer

Auch wenn einige Flughäfen auf eine positive Bilanz schauen, entwickeln deutsche Flughäfen sich langsamer zurück zum Vor-Corona-Niveau als andere Länder in Europa. Die aktuellen Veränderungen werden dafür auch nicht förderlich sein. Gerade, was die von der Steuer bedrohten innerdeutschen Flüge angeht, sieht es hier generell mau aus: eine Erhebung des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) rechnet zwischen Januar und Juni 2024 mit einem Angebot von 53 Prozent im Vergleich zu 2019.

Steuern Tagesgeldkonto
Die Ticketsteuer wird nicht die einzige finanzielle Bürde der Branche sein

Dass schon eine einzige Steuer-Erhöhung zu erheblichen Problemen führen kann, wird hier deutlich. Doch das bleiben nicht die einzigen Ausgaben der Luftfahrtbranche. Gestiegen sind die Kosten für Flugsicherung und hohe Ausgaben für Emissionsrechtezertifikate auf europäischen Strecken. Ab 2025 sind weitere Kostenpunkte zu erwarten: weiter steigende Gebühren für die Flugsicherung sowie die vorgeschriebene Beimischung von Sustainable Aviation Fuels (SAF).

Fazit zur erhöhten Ticketsteuer ab Mai

In ein paar Monaten werden Flugtickets wahrscheinlich sehr teuer. Denn ab Mai greift die angehobene Ticketsteuer, welche die Fluggesellschaften an die Passagiere weitergeben werden. Somit sind alle gut beraten, ihre Tickets möglichst in den nächsten Monaten zu kaufen. Diese neue Regelung wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch negativ auf die innerdeutschen und innereuropäischen Fluglinien auswirken. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Ticketpreise im Mai entwickeln.

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Autor

Wenn Ricarda auf Reisen ist, fühlt sie sich am lebendigsten. Infiziert vom Reisefieber wurde sie im Jugendalter durch ein Auslandsjahr in den USA. Egal ob mit dem Van, Backpack, Boot oder im Hotel: Sie ist immer bereit für ein neues Abenteuer, gerne auch mit viel Adrenalin. Nach ihrem Journalismus-Studium kann sie bei reisetopia ihre beiden Leidenschaften voll ausleben und versorgt Euch mit spannenden News.

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  • “sehr teuer” – ist das Bildzeitung hier? für mich wäre sehr teuer, wenn z.B. Mindestpreise eingeführt werden würden, also EU Strecken mindestens 500€ Langstrecke mindestens 2000€ – das wäre “sehr teuer” – die Erhöhungen pro Ticket dürften allenfalls bei den günstigsten Tickets “merkbar” sein.

    welche abhängig von der Flugstrecke 15,53 Euro bis 70,83 Euro betragen soll. Aktuell liegt der Maximalwert bei 59,43 Euro

    20€ Aufpreis für Langstrecke sind “sehr teuer”? Lächerliche Diskussion

  • Durch die Änderungen und einer weiteren Anpassung im Luftverkehrssteuergesetz sollen so dieses Jahr weitere 445 Millionen Euro hinzukommen.
    Gleichzeitig gehen 50 Mrd. pro Jahr in die Flüchtlingshilfe.
    Die haben jedes Maß verloren.

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