Ende April schließt das Kulthotel Hecker’s in Berlin nach über 50 Jahren Betrieb für immer – alle Mitarbeiter müssen nun inmitten der Pandemie auf Jobsuche gehen.

Die Corona-Pandemie hält die Reisebranche nun seit rund einem Jahr in Atem und trifft das Hotelgewerbe sicherlich mit am härtesten. Aufgrund des aktuellen Lockdowns und der Reisebeschränkungen bleiben die Hotelbetten in Deutschland schon seit Monaten leer. Trotzdem sind die Inhaber gezwungen, die laufenden Kosten auch ohne Gästeeinnahmen weiterhin zu decken. Diese Situation lässt sich nicht auf Dauer aushalten – viele Unternehmen erwägen daher eine Geschäftsaufgabe. Diesen Schritt gegangen ist nun das Traditionshotel Hecker’s am Berliner Kurfürstendamm, das am 30. April die Türen schließen wird, wie rbb24.de berichtet.

Ku’damm ohne das Hecker’s

Das inhabergeführte Boutique-Hotel “Hecker’s” zählt seit über fünf Jahrzehnten zu den traditionsreichsten Hotels in unmittelbarer Nähe zum Kurfürstendamm in Berlin. Das Vier-Sterne-Hotel ist seit der Eröffnung im Jahr 1965 ein Familienbetrieb und bot den internationalen Gästen seither alle Annehmlichkeiten in 69 individuell ausgestatteten Zimmern und Suiten. Die so belebte Umgebung des Hotels, inmitten unzähliger Designerboutiquen, dem berühmten KaDeWe, Restaurants und Cafés sowie Theatern und Museen, wird schon bald ohne das Hecker’s auskommen müssen. Am 30. April 2021 schließen die Türen des Hotels – für immer. Die Eigentümer des Hauses haben diesen Entschluss vor wenigen Tagen gefasst.

Das ist eine schwere unternehmerische Entscheidung, die jeder Einzelne trifft.

Markus Luthe, DEHOGA zum Ende des Hecker’s

Die Corona-Pandemie als Grund der Schließung wurde von den Eigentümern bisher gegenüber dem rbb nicht bestätigt. Dennoch ist es naheliegend, dass dies der ausschlaggebende Punkt war. Aufgrund von Lockdowns und Reisebeschränkungen blieben dem Hotel seit Monaten die Gäste aus. Als Folge musste das Hotel drastische Einnahmeeinbußen in Kauf nehmen, ohne diesen entgegenwirken zu können. Die Einnahmen des Hecker’s gingen demnach um 80 bis 90 Prozent zurück, wie einer Aussage des Hotelleiters Matthias Kiesel gegenüber dem rbb entnommen werden kann.

Einzig der Restaurantbetrieb soll weiterlaufen, in diesem Bereich ist auch deutlich eher mit einer Erholung der Lage zu rechnen als in der Hotellerie.

Hotels im Kampf gegen Corona

Doch nicht nur im Hecker’s ist die Lage angespannt. Die Corona-Pandemie zwingt aktuell jedes Hotel in Deutschland die Türen für touristische Reisen geschlossen zu halten. Eine alternative Einkommensmöglichkeit, wie etwa die “to-go-Alternative” von Cafés und Restaurants, ist für die Hotellerie keine mögliche Option. Hotelinhaber bleiben also weiterhin ohne nennenswerte Einkünfte auf den laufenden Kosten sitzen. Mitte Februar ergab eine Umfrage von knapp 3.000 Hotelbetrieben des Deutschen-Hotel- und Gaststättenverbandes e.V. sogar, dass rund 62,5 Prozent um ihre Exitenz fürchten und bereits jedes vierte Hotel über Schließungen nachdenkt.

Grund für diese drastischen Maßnahmen sind die Umsatzrückgänge pro Hotelzimmer. Im Vergleich zu 2019 sind diese Umsätze um rund 63,8 Prozent gesunken. Aufgrund der andauernd schlechten Umsatzentwicklung über das gesamte Jahr, startete das Hotelgewerbe auch im Januar 2021 mit Umsatzverlusten von 85,9 Prozent. Für die Hotellerie bleibt eine baldige Wiederaufnahme des Betriebs zu hoffen, um diese vor den Folgen dieser Entwicklungen schützen zu können.

Jobsuche inmitten einer Pandemie

Auch bleibt das Hotelgewerbe neben Kurzarbeit von zwangsmäßigen, coronabedingten Kündigungen nicht verschont. Die internationale Branche steht schweren Zeiten gegenüber. Die verkündete Schließung des Hecker’s in Berlin zeigt als aktuellstes Beispiel wie viele Existenzen durch die Pandemie vor eine große Herausforderung gestellt werden. Die rund 30 Mitarbeitenden des Hotels müssen sich nun in einem hart umkämpften Markt nach einer neuen Option umsehen. Dass die Jobsuche zu Corona-Zeiten für das ehemalige Personal des Hecker’s nicht einfach wird, steht außer Frage und zeigt lediglich eine beispielhafte Anzahl betroffener Existenzen durch Folgen der Pandemie.

Fazit zur Schließung des Hecker’s

Die Schließung des Hecker’s bedeutet für die Angestellten des Hotels auf Jobsuche zu Corona-Zeiten gehen zu müssen, was in dieser Branche zu diesen Zeiten alles andere als leicht fallen wird. Aufgrund der fehlenden Bestätigung seitens des Hecker’s inwieweit die Schließung des Hotels mit coronabedingten Umsatzeinbußen zusammenhängt lassen sich nur Mutmaßungen aufstellen. Fest steht jedoch, das der Großteil der deutschen Hotellerie auf jeden Fall schwer von der Pandemie getroffen wurde und weitere Hotelschließungen keine Überraschung mehr sein werden.

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Autor

Seit Ann-Cathrin ihr erstes Praktikum in der Reisebranche absolviert hat stand fest, dass sie beruflich in die Welt des Reisens eintauchen möchte. Ihr Tourismusstudium und viele Kurztrips während der Semesterferien haben ihr bereits viele Einblicke in die Hintergründe und Abläufe und genauso die wunderschönsten Orte in den verschiedensten Ländern gezeigt.

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