Obwohl Lufthansa vom Erreichen des Vorkrisenniveaus noch weit entfernt scheint, vergrößert die Airline derzeit die Flotte und reaktiviert täglich wieder geparkte Flugzeuge.

Infolge der Coronakrise sahen sich einige Fluggesellschaften weltweit dazu gezwungen, ihre Flotten auf ein Minimum zu reduzieren und schickten deshalb nicht genutzte Maschinen zum Langzeitparken. Während einige Flugzeuge in Deutschland stationiert blieben, verteilte Lufthansa die restlichen Maschinen im spanischen Teruel, in Malta, im irischen Shannon oder im philippinischen Manila. Die Töchter-Airlines, darunter beispielsweise Eurowings oder Austrian Airlines schickten ihre Flugzeuge sogar auf Flugzeugfriedhöfe in Litauen, Frankreich, in der Slowakei sowie nach Südafrika. Nun werden die Flugzeuge der Lufthansa-Flotte jedoch nach und nach reaktiviert, wie aerotelegraph berichtet.

Ein neuer Tag – eine neue Lufthansa-Maschine bereit zur Reaktivierung

Die größte deutsche Fluggesellschaft verzeichnet nach der langen Flaute endlich wieder ein erhöhtes Passagieraufkommen mit steigenden Buchungszahlen. Zwar ist das Vorkrisenniveau damit noch lange nicht erreicht, der Aufwärtstrend ist jedoch deutlich sichtbar – Tendenz steigend.

Abflugtafel Airport München
Bild: Munich Airport

Nun tut es die Lufthansa der Swiss gleich und reaktiviert Dutzende Flugzeuge aufgrund des Nachfrageaufschwungs seitens Reiseliebhabern. Swiss hatte erst vergangene Woche drei Maschinen aus Amman in Jordanien zurückgeholt. Im Laufe dieser Woche sollen noch zwei weitere Flugzeuge folgen, sodass Swiss insgesamt fünf Maschinen für die bevorstehenden Sommerflüge reaktiviert – ein gutes Zeichen für die Luftfahrtbranche.

Bei dem Kranich ist dieser Vorgang schon zur Routine geworden, denn der Konzern reaktiviert pro Tag mindestens eine Maschine und befreit dadurch eine Vielzahl an Flugzeugen vom Langzeitparken auf den Flugzeugfriedhöfen. Im Juni sollen demnach bereits 33 Jets an die deutschen Heimatflughäfen zurückgekehrt sein. Insgesamt sollen 50 Maschinen wieder in Betrieb gehen, darunter hauptsächlich Kurz- und Mittelstreckenflieger, die hauptsächlich aus München, Frankfurt, Berlin, Sofia und Budapest sowie aus Hamburg zurückgeholt werden. Durch eine parallele Reaktivierung beschleunigt die Airline den Reaktivierungsprozess, da ein Team dadurch gleichzeitig an mehreren Flugzeugen arbeiten könne.

Wir haben die parkenden Flugzeuge bewusst über mehrere Standorte verteilt, sodass eine parallele Reaktivierung möglich ist.

Eine Sprecherin der Lufthansa AG

Die Airline blickt hoffnungsvoll in die Zukunft und erwartet im Juni eine Passagieranzahl von etwa 30 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019. Für Juli ist dann eine Kapazitätsauslastung von 45 Prozent und im August von rund 55 Prozent vorgesehen. Insgesamt prognostiziert die Lufthansa für das Geschäftsjahr 2021 durchschnittlich 40 Prozent des Kapazitätsniveaus von vor Pandemiezeiten. Ob dieses Ziel erreichbar scheint, bleibt insbesondere in Hinblick auf die sich weiter verbreitendende Delta-Variante abzuwarten.

Fazit zu Lufthansas Flottenreaktivierung

Auf den ersten Blick wirkt es so, als hätte die Lufthansa AG die größten Hürden der Corona-Pandemie überstanden und sich augenscheinlich erholt. Doch die Reaktivierung der vielen Maschinen täuscht, denn trotz der steigenden Passagierabfertigungen geht es der Airline bei Betrachtung der Geschäftszahlen finanziell weiterhin schlecht. Natürlich ist ein Aufwärtstrend nicht zu leugnen, doch von Erholung darf in diesem Zusammenhang noch nicht gesprochen werden. Demnach bleibt zu hoffen, dass die Airline mit der vergrößerten Flotte zunehmend mehr Fluggäste befördern und dadurch Einnahmen generieren kann, um die prognostizierten Ziele für das Gesamtjahr 2021 zu erreichen.

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Autor

Emily reist schon seit sie denken kann und ist fasziniert von der Luftfahrt. Den Traum, Flugbegleiterin zu werden, hat sie erst einmal hinten angestellt und studiert derzeit Internationales Tourismusmanagement an der Nordseeküste. Sie freut sich darauf, Euch auf ihrem Weg mitzunehmen!

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