Auch Lufthansa musste in den letzten Wochen erhebliche Einbußen hinnehmen. Nach Streichungen mehrerer tausend Flüge durch Stornierungen und der allgemein gesunkene Nachfrage, müssen nun weitere Flüge durch die neuen Einreisebeschränkungen ausgesetzt werden. Aus diesem Grund spricht Lufthansa gerade mit der Regierung über eine etwaige Staatshilfe.
UPDATE 16. Januar: Damit Lufthansa die Krise übersteht, wurden zum einen die Dividende gestrichen, zum anderen werden Kredite in Höhe von 600 Millionen Euro aufgenommen. Als letzte Option gäbe es die Möglichkeit, dass die Bundesregierung im Rahmen eines Rettungsplans eine Beteiligung an der Fluggesellschaft erwirbt.
rUPDATE 15. Januar: Der Koordinatior der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt hat bekannt gegeben, dass die Fluggesellschaft auf Staatshilfe hoffen kann. Ein Krisengespräch zu diesem Thema wird schon am Montag, 16. März stattfinden. Inhalt davon sollen die möglichen Liquiditätshilfen und die Ausgestaltung des Kurzarbeitergeldes sein.
Lufthansa stellt einen Großteil des Flugbetriebs ein
Aufgrund der neuen Einreisebeschränkungen für Reisen aus Deutschland muss Lufthansa einen Großteil ihrer Flüge einstellen. Besonders getroffen hat das Unternehmen die 30-tägige Einreisesperre für Reisende aus dem Schengen-Raum in die USA. Statt 70 täglichen Flügen in die USA gibt es nun, in Zusammenarbeit mit den anderen Airlines der Lufthansa Group, nur noch einen sog. “Rumpfflugplan” mit 4 Flügen am Tag ab Deutschland, Österreich, der Schweiz und Belgien. Ab den nächsten Tagen stehen so fast zwei Drittel der fast 800 Flugzeuge am Boden, davon 150 Langstreckenflugzeuge.
Da immer mehr Länder die Einreise von Passagieren aus Deutschland verbieten oder Flugstopps verhängen, scheint es so, als müsse Lufthansa in Zukunft noch mehr Flüge streichen. Zuletzt hat zum Beispiel Argentinien einen Flugstopp erlassen, weswegen Flüge nach Buenos Aires wohl nicht mehr stattfinden werden. Zudem gab es in den letzten Tagen neue Einreiseverbote für Reisende aus Deutschland in die Türkei, Polen oder Singapur. Inwiefern diese Routen weiter bedient werden, ist fraglich. Eine Übersicht über alle Neuigkeiten zur Corona-Situation und zu den aktuellen Einreisebestimmungen für Deutsche haben wir für Euch in separaten Artikeln zusammengefasst.
Krisenmaßnahmen der Lufthansa
Um so viel Kosten wie möglich einzusparen, prüft die Lufthansa aktuell verschiedene Möglichkeiten. Dazu zählen Schließungen von Flugbetrieben oder einzelner Hubs. In der Vergangenheit gab es einen offiziellen Einstellungsstopp, außerdem wurden mehrere Lounges der Lufthansa Group in Frankfurt, München, Zürich und Genf geschlossen. Zudem wurde am Freitag laut einer Sprecherin ein Antrag für Kurzarbeit für die Flugbegleiter in Frankfurt und München und ebenso für die Mitarbeiter der Bodendienste.
Fazit zur Prüfung der Staatshilfe für Lufthansa
In einem Statement von Carsten Spohr eröffnet er das Gespräch mit der Aussage, dass die Lufthansa Group täglich mehr Stornierungen als Buchungen erhält. Man merkt schnell, dass die Situation besonders ernst ist und Maßnahmen zum Erhalt der Airline getroffen werden müssen. Es bleibt also spannend, wie die Lufthansa Group in den nächsten Tagen und Wochen operieren wird und ob es eventuell sogar einen kompletten Stopp des Flugbetriebs geben wird. Wofür die angedachte Staatshilfe genau verwendet werden soll, ist derzeit noch unklar, es liegt aber nahe, dass diese für etwaige Kurzarbeiten verwendet wird. Ich für meinen Teil hoffe, dass durch diese getroffenen Maßnahmen und eine Hilfe vom Staat die Lufthansa Group diese Krise überwinden wird und eventuell sogar gestärkt daraus hervorgehen kann.