Dass die Lufthansa Group 40 Prozent von ITA Airways kaufen möchte, ist schon länger bekannt. Nächste Woche könnte es bereits zu einer finalen Vereinbarung kommen.

Schon als der italienische Flag Carrier noch unter der Marke Alitalia operierte, zeigte der Kranich immer wieder Interesse an einem Einstieg in den italienischen Markt. In den letzten Wochen verdichteten sich die Hinweise darauf, dass die Lufthansa 40 Prozent der Anteile an der noch jungen ITA Airways erwerben möchte. Zwischenzeitlich hatte auch Delta Air Lines immer wieder ähnliches angekündigt, doch vor wenigen Tagen dann bekannt gegeben, kein Interesse mehr an einer Übernahme zu hegen. Es wurde immer wahrscheinlicher, dass die Lufthansa das Rennen macht – schon nächste Woche könnte es nun so weit sein, wie italienische Medien berichten.

Abschluss des Kaufes ist nur noch eine Frage von wenigen Tagen

Aktuell gibt es viele Neuigkeiten aus dem Hause ITA Airways: Neue Business Class Tarife, neue ITA Lounges, eine mögliche Rückkehr des Markennamens Alitalia. Über alledem stehen schon seit Längerem die Überlegungen verschiedener Airline Gruppen, Anteile von der italienischen Airline zu übernehmen. Allen voran die Lufthansa Group. Hier wurde in den vergangenen Wochen allem Anschein nach viel diskutiert und verhandelt – mit Erfolg. Denn nach Informationen der italienischen Zeitung Il Foglio könnte eine Vereinbarung zwischen der Lufthansa und ITA Airways bereits nächste Woche bekannt gegeben werden, es sei nur noch eine “Frage von Tagen”.

Ita Airways Formation Flight Rendering Cropped
Schon in wenigen Tagen könnten 40 Prozent von ITA Airways zur Lufthansa gehören.

Punkte, die in der letzten Zeit diskutiert wurden, waren vor allem die finanzielle Ausstattung, sowie die Rolle des Flughafens Fiumicino, der das Drehkreuz für Flüge nach Afrika sowie für einen Teil der Routen nach Amerika werden könnte.

Lufthansas Interesse am italienischen Markt

Die Lufthansa ist schon seit längerem an einem Einstieg in den italienischen Markt interessiert, obwohl dieser, wie man am Beispiel Alitalia schmerzlich hat miterleben müssen, eher weniger Gewinnpotenzial mit sich bringt. Auch für ITA Airways endeten die ersten Monate nach der Betriebsaufnahme mit einem negativen Ergebnis von etwa 170 Millionen Euro. Doch darum geht es der Lufthansa nicht nur. Denn die Wichtigkeit des italienischen Marktes ist anderweitig begründet. Wie OMAAT berichtet, ist Italien nach den USA der zweitwichtigste internationale Markt für die Lufthansa. Die Lufthansa hat mit Air Dolomiti bereits eine italienische Fluggesellschaft, bei der sie 100 Prozent der Anteile kontrolliert, jedoch bringt die kleine Regionalfluggesellschaft wenig Vorteile, wenn es um eine größere internationale Konnektivität geht.

Air Dolomiti
Die italienische Regionalfluggesellschaft Air Dolomiti gehört bereits zu 100 Prozent zur Lufthansa Gruppe.

Um ihre Position auch international weiter auszubauen und sich gegen die Skyteam-Konkurrenz Air France-KLM durchzusetzen – gerade nachdem sich auch ITA Airways genau wie vorher Alitalia der Allianz angeschlossen hat – erhofft sich die Lufthansa durch den Anteilskauf ihre Zukunftsfähigkeit zu stärken und Marktanteile in Italien zu sichern.

Interessant ist in der ganzen Debatte auch noch ein Rückblick auf die Nachrichtenlage aus dem November, als die Lufthansa früher als geplant die gesamte Staatshilfe zurückgezahlt hat. Damit hat sie einen großen Schritt zurück in Richtung Eigenständigkeit gemacht, da während der Zeit der Unterstützung durch den Bund keine Übernahmen anderer Airlines möglich gewesen wäre. Damals wurde immer wieder betont, dass die Übernahme anderer Airlines vorerst nicht geplant sei. Nun, wenige Wochen später steht die Übernahme von 40 Prozent der Anteile an ITA Airways schon kurz bevor.

Fazit zu Lufthansas Anteilskauf von ITA Airways

In wenigen Tagen könnte bereits vollkommene Gewissheit bestehen, ob die Lufthansa 40 Prozent der Anteile von ITA Airways kaufen wird. Wenn es zu diesem Deal kommt, bedeutet das für die Lufthansa einen wichtigen Schritt hin zu einer Vergrößerung des Marktanteils – gerade auf internationalen Langstreckenrouten. Die Frage, die sich dabei natürlich direkt stellt, ist, wie sich die Lufthansa die Profitabilität dieses Unterfangens vorstellt, da die italienischen Flag Carrier bislang immer eher Verluste eingeflogen haben. Der Ausblick auf die Stärkung der Marktposition scheint in diesem Fall aber scheinbar zu überwiegen. Wir werden in der nächsten Woche auf jeden Fall über die weiteren Entwicklungen berichten.

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Autorin

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt auf reisetopia.ch ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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  • hat lufthansa nicht bereits genug probleme, dass sie sich auch noch diese gewerkschaftsstarke pleite-airline einverleiben muss?! diese strategie des managements wird wahrscheinlich nur von diesem verstanden…

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