Ab dem morgigen Samstag dürfen Passagiere aus vielen Ländern nicht mehr in Deutschland einreisen – betroffen sind von der Maßnahme auch zwei Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

Die Bundesregierung macht Ernst und hat sich unilateral für einen Einreisestopp für Bürger aus sieben Nationen entschieden, nachdem es bereits vor zwei Tagen erste Hinweise in diese Richtung gegeben hatte. Abbringen hat sich die Regierung davon auch nicht dadurch, dass sich die EU-Staaten heute auf schärfere Reisebeschränkungen geeinigt haben. In der Folge gilt bereits ab Samstag ein Einreisestopp für sieben Länder, in denen sich die Mutationen des Coronavirus in den letzten Wochen besonders stark ausgebreitet haben. Es soll allerdings auch viele Ausnahmen geben, wie unter anderem die Tagesschau berichtet.

Einreisestopp für Irland, Portugal, Großbritannien und weitere Länder

Das neue Einreiseverbot gilt ab Mitternacht für insgesamt sieben Länder, davon zwei Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Besonders drastisch ist die Maßnahme entsprechend mit Blick auf Irland und Portugal, die beide gemeinsam mit Deutschland noch vor wenigen Stunden schärferen Reisebeschränkungen innerhalb der Europäischen Union zugestimmt hatten. Ebenfalls auf der Liste der sieben Länder ist Großbritannien. Ansonsten finden sich mit Brasilien, Südafrika sowie den beiden Zwergstaaten Lesotho und Eswatini vier Länder außerhalb von Europa auf der Liste. Grundlegend gilt das Einreiseverbot für all die Länder, die vom Robert-Koch-Institut als Virusvarianten-Gebiet ausgewiesen werden, erst heute waren die beiden afrikanischen Länder dazugekommen. Nicht von dem Einreisestopp betroffen sind Staaten, die als Hochinzidenzgebiet gelten, wozu unter anderem Spanien, Tschechien oder auch die Vereinigten Arabischen Emirate gehören.

England, London

Generell soll es im Rahmen des Verbots allerdings auch viele Ausnahmen geben. So soll der Transit für Passagiere aus den sieben Ländern anders als im ursprünglichen Entwurf vorgesehen, auch weiterhin möglich sein. Darüber hinaus können deutsche Staatsbürger und diejenigen mit festem Wohnsitz in Deutschland jederzeit weiter einreisen, auch wenn sie aus einem der sieben Länder nach Deutschland fliegen – es gelten allerdings natürlich die sonstigen Test- und Quarantäneregeln. Ausnahmen gibt es ansonsten für den Fracht- und Warenverkehr sowie medizinische Notfälle. Das Einreiseverbot ist vorerst bis zum 17. Februar 2021 begrenzt, eine Verlängerung der Maßnahme erscheint allerdings mit Blick auf die jeweilige Entwicklung denkbar. Sollten weitere Virusvarianten-Gebiete ausgewiesen werden, wird das Einreiseverbot zudem auf diese ausgeweitet. Das hauptsächliche Ziel des neuen Verbots ist die Verlangsamung des sogenannten Eintrags der Virusvarianten nach Deutschland. Die Verbreitung der Mutationen in den sieben betroffenen Ländern sei “besorgniserregend”, heißt es von der Bundesregierung.

Drastische Flugstreichungen bei Lufthansa zu erwarten

Wenngleich es kein Beförderungsverbot für die sieben Länder gibt und in Ausnahmefällen sowie für deutsche Staatsbürger auch weiterhin eine Einreise möglich ist, dürfte es in der Folge des Einreisestopps zu drastischen Flugstreichungen kommen. Im Januar gab es im Schnitt bislang fast 60 Flüge am Tag in fünf der sieben Virusvarianten-Gebiete. Besonders nach Großbritannien, Irland und Portugal gibt es den aktuellen Quarantäne- und Einreisebestimmungen zum Trotz immer noch einen relativ regen Reise- und Warenverkehr. Von den 60 täglichen Flügen wird ein relevanter Teil von der Lufthansa durchgeführt, die in der Folge des neuen Einreisestopps sicherlich zahlreiche Verbindungen kappen wird und nur noch ein kleines Angebot an Flügen aufrechterhalten wird.

lufthansa airbus a320 landeanflug

Für die Airline dürfte das in sowieso schon schweren Zeiten ein weiterer harter Schlag sein, hatte die Lufthansa doch bis zuletzt sogar an den Verbindungen nach Südafrika festgehalten, während andere Airlines das Land schon seit wenigen Wochen nicht mehr anfliegen. Immerhin gelten für Crews im Rahmen des neuen Einreisestopps keine verschärften Maßnahmen, sodass der Flugverkehr wohl grundlegend aufrechterhalten wird. Zumindest nach Portugal, Großbritannien und Irland dürfte es entsprechend auch weiterhin Flüge geben, wenn auch noch einmal deutlich weniger als in den letzten Wochen. Ob sogenannte Rückholflüge, über die im Laufe des Tages bereits diskutiert wurde, notwendig sein werden, darf man entsprechend auch infrage stellen.

Fazit zum Einreisestopp für sieben Länder

Deutschland geht mit Blick auf die Einschränkungen von Reisen aus Ländern mit starker Ausbreitung der Virusmutationen einen eigenen Weg und setzt bereits ab Mitternacht auf einen Einreisestopp für insgesamt sieben Länder. Es gibt zwar weiterhin einige Ausnahmen, doch gravierende Flugstreichungen in den nächsten Tagen und Wochen wird es zweifelsfrei dennoch geben. Für den Moment ist die Maßnahme bis zum 17. Februar 2021 befristet.

Ihr habt spannende Informationen, Euch fehlen wichtige Themen oder Ihr habt einfach eine Anregung für neue Content Ideen? Dann sendet sie uns über dieses Formular!

Autor

Moritz liebt nicht nur Reisen, sondern auch Luxushotels auf der ganzen Welt. Mittlerweile konnte er über 500 verschiedene Hotels testen und dabei mehr als 100 Städte auf allen Kontinenten kennenlernen. Auf reisetopia lässt er Euch an seinen besonderen Erlebnissen teilhaben!

Fragen? In der reisetopia Club Lounge auf Facebook beantworten wir Eure Fragen.