Die wirtschaftliche Bedrohung durch die globale Coronakrise zeigt ihre Auswirkungen nun auch immer deutlicher in der Hotellerie. Die InterContinental Hotel Group PLC (IHG) verzeichnet aufgrund der einstürzenden Reisebranche durch COVID-19 derzeit so wenige Hotelanfragen wie nie zuvor. Dies gab die britische Gruppe vergangenen Freitag (20.03.2020) in einem Statement bekannt.

Während die COVID-19-Epidemie nationale und internationale Fluggesellschaften immer weiter in den Ruin treibt, kämpft nun auch die globale Hotelbranche zunehmend um ihr Überleben. Wie die britische Hotelgruppe mit Sitz in Denham nun in einem Business-Statement bekannt gab, verzeichnet das Unternehmen aktuell eine so geringe Nachfrage nach Hotelübernachtungen wie niemals zuvor. Demnach seien die weltweiten Einnahmen – nach der Anzahl verfügbarer Zimmer gerechnet – im Januar und Februar insgesamt um sechs Prozent gesunken. Allein im Großraum China wurde offenbar ein Rückgang von fast 90 Prozent aller Anfragen verzeichnet.

Gehaltskürzungen bis in die Chefetage als Antwort auf die Krise

Die InterContinental Hotel Group (IHG) gehe zudem davon aus, dass die Zahlen in den kommenden Wochen und Monaten auf bis zu 60 Prozent weiter sinken werden. Hinzu komme die explodierende Anzahl von Stornierungen im April und Mai, mit denen die Gruppe unweigerlich rechnen müsse. Um diese Krise zu bekämpfen werde man gewisse Maßnahmen zur Kostenminimierung ergreifen, hieß es vonseiten IHGs. CEO Keith Barr äußerte sich hierzu in einem Statement:

“Die Nachfrage nach Hotels ist derzeit auf dem niedrigsten Stand, den wir je gesehen haben. IHG hat ein robustes Geschäftsmodell, und die Maßnahmen, die wir heute ankündigen, um Kosten zu senken und Barmittel zu sparen, geben uns die Möglichkeit, das Unternehmen in diesem einzigartigen Umfeld zu führen und unsere Eigentümer in dieser unglaublich schwierigen Zeit zu unterstützen.”

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Konkret werde man bereits seit Langem geplante Renovierungsarbeiten verzögern und etliche Gehaltskürzungen vornehmen müssen, um die Firmenkosten in Krisenzeiten bestmöglich zu senken. Insgesamt sollen diese Maßnahmen rund 150 Millionen US-Dollar einsparen, und auch vor der Vorstands- und Geschäftsführungsebene keinen haltmachen. Zudem plane man eine Senkung der Investitionsausgaben um 100 Millionen US-Dollar für 2020 sowie eine Streichung der zuvor im Februar angekündigten Dividende von ebenfalls 150 Millionen US-Dollar.

Beleuchtung leerer Hotelzimmer als Hoffnungsschimmer

Trotz der aktuell sehr bedrohlichen Situation verbreitete die Gruppe am späten Donnerstagabend (19.03.2020) eine herzliche Nachricht an ihre Kunden. Verschiedene Hotels hatten an internationalen Standorten wie Berlin, Davos oder Amsterdam leer stehende Hotelzimmer-Fenster ausgeleuchtet, sodass von außen eine Herzform entstand. Hierdurch wolle die Gruppe offenbar einen Hoffnungsschimmer an ihre Kunden weitergeben – eine liebevolle Geste in diesen schwierigen Zeiten. Ursprünglich hatte das Crowne Plaza Hotel Belgrad diese Aktion bereits vor einigen Nächten auf Facebook gestartet, und seitdem viele andere europäische Hotels dazu inspiriert, diesem Beispiel zu folgen.

Crowne Plaza Belgrade

Fazit zur gesunkenen Nachfrage nach Hotelbuchungen bei IHG

Dass die Auswirkungen der aktuellen Coronakrise die Reisebranche allgemein mit am härtesten trifft, dürfte zum aktuellen Zeitpunkt niemanden mehr überraschen. Die Nachfrage nach Hotelübernachtungen und Flugreisen wird auch in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin weltweit einstürzen. IHG zumindest scheint bereits ein konkretes Konzept für den Umgang mit dieser schwierigen Situation ausgearbeitet zu haben – und findet nebenbei noch Zeit, seinen Kunden ein wenig Hoffnung zu schicken. Bleibt abzuwarten wie sich die Dinge in naher Zukunft entwickeln. Im chinesischen Raum zumindest konnte IHG zuletzt bereits wieder leicht zunehmende Nachfrage verzeichnen. Wir drücken die Daumen!

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Autorin

Lilli ist am liebsten in den Wolken - und das nicht nur mit ihrem Kopf. Schon als Kind tourte sie mit einer Tanzgruppe durch Europa, heute ist Fernweh ihr ständiger Begleiter. Wenn sie sich nicht gerade mit ihrem Studium in Berlin beschäftigt, sitzt sie irgendwo auf der Welt hinter ihrem Laptop und berichtet für Euch über die angesagtesten Travel News rund um den Globus - direkt hier auf reisetopia.de!

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