Nur noch 23 Prozent des Gesamtpassagieraufkommens sind ausländische Fluggäste, die Deutschland als Reiseziel wählen.
Zwar erholt sich der globale Tourismus rapide von der Corona-Pandemie und die Reisenachfrage steigt, dennoch sinkt der Anteil von ausländischen Passagieren – den sogenannten Incoming-Passsagieren – die nach Deutschland mit dem Flugzeug reisen. Das geht aus einer Befragung von etwa 100.000 Fluggästen im Auftrag des Flughafen-Verbands ADV im vergangenen Jahr hervor. Nach Angaben von fvw sei der Anteil ausländischer Reisende dabei um elf Prozent gesunken.
Deutschland als Reiseziel zu teuer?
Im vergangenen Jahr stellte die Bundesregierung noch neue Maßnahmen vor, um den Tourismus in Deutschland nach der Corona-Pandemie klimafreundlich, sozial gerecht und innovativ wieder aufleben zu lassen. Bis zur Pandemie wuchs der Anteil der Incoming-Touristen noch, im Jahr 2022 hingegen war nur noch jeder fünfte Passagier aus dem Ausland nach Deutschland gereist. Im Verglich zu 2017 fällt der Anteil allerdings von 34 auf 23 Prozent, wie aus der Befragung vom ADV hervorgeht. Die Befragung wurde bei abfliegenden Passagieren aus der ganzen Welt an 21 internationalen Verkehrsflughäfen Deutschlands durchgeführt.
Gäste aus Europa und aus dem interkontinentalen Ausland sind eine wichtige Grundlage für die deutsche Tourismusbranche und Wirtschaft. Insbesondere die attraktiven Tourismus- und Metropolregionen in unserem Land profitieren normalerweise von einer guten Luftverkehrsanbindung. In dem starken Rückgang der Incoming-Passagiere zeigt sich das Dilemma im deutschen Luftverkehr.
Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer Flughafen-Verbands ADV
Auch der Grund für die fehlenden Incoming-Touristen wurde untersucht. Dabei kam raus, dass Deutschland zu teuer ist und es an Low Cost Carrier fehlt, die Passagiere nach Deutschland bringen. Wegen hoher Flughafen- und Sicherheitsgebühren sowie der Luftverkehrssteuer in Deutschland bleibt der Wettbewerb bei den Billigfliegern aktuell eher gering. In keinem anderen europäischen Land seien die Kosten von Abgaben und Gebühren so stark gestiegen wie in Deutschland.
Um eine Wettbewerbsgleichheit mit unseren europäischen Nachbarn zu erreichen, ist eine signifikante Reduzierung der Standortkosten erforderlich. Die negative Entwicklung bestärkt uns, eine Deckelung der Luftsicherheitskosten und der Flugsicherungsgebühren von der Bundesregierung einzufordern.
Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer Flughafen-Verbands ADV
Fazit zum Rückgang von Incoming-Touristen
Die Anzahl der Fluggäste, die weltweit unterwegs sind, steigt in diesem Jahr weiterhin an und könnte sich schon bald vollständig von der Pandemie erholt haben. Durch die andauernde hohe Nachfrage an Flugreisen konnte sich der Inlandsverkehr bereits diesen Sommer wieder vollkommen erholen. Eine Fluggastbefragung im Auftrag des Flughafen-Verbands ADV für das Jahr 2022 zeigt jedoch, dass die Beliebtheit Deutschlands als Reiseziel für ausländische Gäste gesunken ist. Dies ist vor allem auf das Fehlen von Low-Cost-Airlines wegen hoher Betriebskosten an deutschen Flughäfen zurückzuführen.
Tourismus klimafreundlich, sozial gerecht und innovativ… ja nee ist klar, wer wollte das noch mal haben? So lange die Ideologen das Sagen haben, wird das nichts.