Die Asiana First Class im Airbus A380 ist ein äußerst exklusiver Weg zu reisen und konnte mich auf meinem Flug von Frankfurt nach Seoul auf ganzer Linie überzeugen. Was Euch an Bord erwartet und ob das Produkt auch Schwächen hat, lest Ihr in diesem Review!
Flüge in der First Class sind immer ein Erlebnis, wenn es sich um einen Airbus A380 handelt, noch einmal mehr. Warum? Das größte Passierflugzeug der Welt bietet einen Komfort, den man bei anderen Flugzeugen vergeblich sucht. Wie üblich war ich vor dem Flug enorm gespannt, was mich erwartet und auch etwas aufgeregt. Enttäuscht wurde ich, wie man sich vorstellen kann, nicht!
Asiana First Class Airbus A380 – Check- in & Boarding
Ein Star Alliance First Class Flug ab Frankfurt startet immer mit einer gewissen Ernüchterung. So werden die genialen First Class Services, die die Lufthansa an Ihrem Heimatflughafen anbietet, den Partnern aus der eigenen Luftfahrtallianz nämlich leider vorbehalten. Das bedeutet, es gib einen ganz normalen First Class Check-in Schalter, der natürlich eher wenig besucht ist. Anschließend hat man die Wahl zwischen allen Lufthansa Senator Lounges, die in Frankfurt vorhanden sind. Das liegt daran, dass die Lufthansa die Senator Lounges als Star Alliance First Class Lounges bewertet. Ich entschied mich für die Air Canada Maple Leaf Lounge, die ich nicht nur deutlich schicker finde, sondern die auch noch ein wesentlich besseres Angebot in Sachen Speisen und Getränke bietet. Ich habe allerdings nur einen kleinen Snack genossen, um noch genügend Hunger mit ins Flugzeug zu nehmen!
Das Boarding verlief dann völlig normal und problemlos. Es wurden einzelne Eingänge für die unterschiedlichen Reiseklassen geformt und als First Class Passagier ging es als einer der ersten in das Flugzeug.
Asiana First Class Airbus A380 – Kabine & Sitz
Die Asiana First Class befindet sich im Unterdeck des Airbus A380 im vorderen Teil der Kabine. Die 12 Suiten der First Class sind in einer 1-2-1 Bestuhlung angeordnet. Es handelt sich bei den Sitzen um private Suiten, die mit einer Tür verschlossen werden können.
Dies war meine erste Erfahrung mit solchen Sitzen, wobei ich sagen muss, dass ich nicht so ganz verstehen kann, was daran so genial sein soll. Vielfach werden diese Türen oder geschlossene Suiten in der First Class als das Nonplus-Ultra dargestellt und als Schwäche offener First Class Produkte wie bei Cathay Pacific oder Lufthansa.
Die Türen sind allerdings bei allen Produkten außer der neuen Emirates First Class nur etwa schulterhoch, sodass die zusätzliche Privatsphäre doch eher begrenzt ist. Ich halte die offenen Suiten wie man sie etwa bei Lufthansa oder auch Japan Airlines findet, auch so für privat genug, da der persönliche Platz auch ohne Türen schon enorm ist.
Der Sitz selbst ist wie ich finde etwas skurril designed, die Farbgebung erinnert doch eher an eine nicht mehr ganz zeitgemäße Wohnzimmer-Einrichtung und nicht an einen modernen Flugzeugsitz, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Ansonsten ist mir der Sitz als sehr bequem in Erinnerung, wohlgefühlt habe ich mich in der Asiana First Class auf jeden Fall!
Darüber hinaus verfügt über eine sehr intuitive Steuerung. Zur rechten findet sich ein kleines Display mit dem die Neigung der einzelnen Bestandteile des Sitzes eingestellt werden kann.
Auf der linken Seite sind neben dem Tisch, der sich ausfahren lässt noch zwei größere Fächer sowie die Steuerung für das Unterhaltungssystem untergebracht.
Gegenüber des Sitzes ist natürlich auch eine große Ottomane zu finden, die beim Essen auch für eine zweite Person geeignet ist, sodass zusammen gegessen werden kann.
Als sehr praktisch empfand ich auch den kleinen Schrank, der auf der rechten Seite der Suite in die Tür integriert ist, sodass man nach dem Anziehen des Pyjama hier seine Kleidung aufbewahren kann.
Wie üblich sind am Sitz auch noch USB und Stromanschlüsse zu finden, die überraschenderweise auch sehr gut funktioniert haben (vor allem der USB Anschluss ist im Flugzeug oftmals eher schwach).
Asiana First Class Airbus A380 – der Schlafkomfort
Ebenso gut wie der Sitz zum “Loungen” in verschiedenen Positionen geeignet ist, genau so angenehm ist auch der Schlaf. Direkt nach dem Start wurde mir von der Crew mitgeteilt, dass ich in jedem Fall Bescheid geben sollte, wenn ich Schlafen wollte, sodass man das Bett bereiten könnte. Der Sitz wird dabei zu einem komplett flachen Bett heruntergefahren und anschließend mit einer Unterlage ausgestattet. Darauf kommen dann wiederum die Decke und ein Kissen.
Ein cooles Feature der Asiana First Class Suite ist in Bezug auf den Schlafkomfort auch die Steuerung der Beleuchtung. Wie man auf dem Foto sieht, kann diese in verschiedensten Bereichen einzeln ein- und wieder ausgeschaltet werden, sodass man wenn man etwas verloren hat oder nur gewisse Bereiche des Sitzes beleuchtet haben möchte, dies einfach tun kann. Auf dem Foto ist etwa der Bereich am Fußende des Bettes beleuchtet.
Gut gefallen hat mir, dass die Matratzenauflage mit einem Laken überzogen wurde, sodass man im Gegensatz zu etwa Japan Airlines nicht Angst haben musste, dass dieses schon mehrmals zuvor genutzt wurde. Die Decke selbst hat mir gut gefallen, das Kissen dagegen war etwas klein, auf Nachfrage gab es aber direkt ein zweites. Genial und zugleich auch der größte Vorteil in Sachen Komfort der First Class ist natürlich die Länge und Breite des Bettes. Ich konnte mich hier wirklich komplett ausstrecken, drehen und wenden ohne irgendwo anzustoßen. Insgesamt habe ich hier knapp fünf Stunden tief geschlafen und fühlte mich auch entsprechend ausgeruht, als wir mittags in Seoul gelandet sind. Insgesamt kann ich den Schlafkomfort der Asiana First Class also nur loben.
Asiana First Class Airbus A380 – Essen & Trinken
Kommen wir zu einem Bereich, bei dem mich die Asiana First Class wirklich komplett begeistert hat: Die Verpflegung. Ich habe im Vorfeld schon häufiger gehört, dass Asiana in dieser Hinsicht zu den besten gehört, habe mich aber auf meinem Flug auch davon überzeugen können. Man bietet in der First Class ein komplett flexibles Essenskonzept an, also jeder Gast kann entscheiden wann er essen möchte. Ich entschied mich für ein Abendessen direkt nach dem Start, das mit einem Glas Champagner und einem Gruß aus der Küche begann.
Daraufhin konnte ich mir mein Abendessen von der Speisekarte zusammenstellen. Da ich gerne koreanisches Essen ausprobieren wollte, die Vorspeisen aber nicht unbedingt meinem Geschmack entsprachen, fragte ich ob ich die westliche Vorspeise und die koreanische Hauptspeise erhalten könnte.
Das war auch kein Problem, wobei ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, dass die Gerichte jeweils in Sachen Menge aufeinander abgestimmt waren. Während die westliche Vorspeise sehr umfangreich war und die koreanische etwas kleiner, war es bei den Hauptgerichten genau andersherum. So hatte ich am Ende als die beiden großen Optionen und somit fünf Vorspeisen und eine riesige Hauptspeise, die mich insgesamt etwas überforderten. Los ging es dabei mit einem Salat, gefolgt von einer Suppe.
Darauf folgte dann direkt der Kaviar Service, der wie zu erwarten sehr schick angerichtet war.
Daraufhin gab es dann noch ein Hummer-Gericht, das mich nicht so richtig überzeugen konnte. Das lag aber wahrscheinlich zum Großteil daran, dass ich nicht der größte Fan von Hummer noch dazu Aspik und Gelee bin.
Als das Hauptgericht dann kam, war ich schon ziemlich satt und war so vor allem mit der Menge etwas überfordert.
Als Dessert gab es dann noch ein Eis, das ebenfalls sehr lecker war.
Kurz vor der Landung in Seoul wurde dann das Frühstück serviert, das zwar prinzipiell lecker war, für mich allerdings nicht so richtig als Frühstück passte. Neben den frischen Früchten und dem genialen Cappuccino gab es ein Gericht mit gebratenem Lachs, wonach mir direkt nach dem Aufstehen nicht so ganz war.
Probiert habe ich es trotzdem und das Gericht war auch lecker, allerdings für mich eher ein gutes Mittag- oder Abendessen.
Asiana First Class Airbus A380 – Service & Annehmlichkeiten
Der Service in der Asiana First Class hat mich ein wenig an Cathay Pacific erinnert. So waren die Flugbegleiter zu jedem Zeitpunkt extrem aufmerksam und freundlich, haben sich dabei aber sehr strikt an die vorgesehenen Prozesse gehalten und diese durchgezogen. So wirkte der Service zeitweise ein wenig starr und gezwungen und nicht wie etwa bei Singapore Airlines herzlich und eher “aufgeregt”.
Der Fokus auf Details war allerdings bemerkenswert und hat mir mehrmals ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Wenn jemand das Badezimmer benutzt hat, wurde dies direkt von einer Flugbegleiterin gereinigt. Als ich dann wieder an meinem Sitz ankam, fand sich dort eine volle Flasche Wasser und die Decke war neu aufgeschüttelt. Diese Details haben mich wirklich beeindruckt. Auch die Rose, die man beim Abendessen vor dem Kaviar Service auf dem Tisch platziert hat, war ein nettes Gimmick.
Ähnlich gut haben mir auch die einzelnen Annehmlichkeiten gefallen, die es auf dem Flug gab. Neben dem Amenity Kit, das alle nötigen Dinge enthielt, gab es sehr gute Noise Cancelling Kopfhörer und einen Pyjama.
Vom Pyjama habe ich leider versäumt ein Foto zu machen, dieser ist aber sehr hochwertig und auch weiterhin bei mir im Einsatz! Wi-Fi sucht man im Asiana Airbus A380 leider vergebens, was zunehmend zu einem wichtigeren Aspekt im Flugzeug wird.
Asiana First Class Airbus A380 – die Unterhaltung
Das Unterhaltungssystem fällt in der Asiana First Class zunächst einmal durch den riesigen Fernseher auf, der in der Suite angebracht ist. Das System wird über den Controller in der Seitenleiste des Sitzes gesteuert und ist sehr schnell und intuitiv. Die Auswahl ist recht gut, allerdings nicht auf einem Niveau mit den Top Airlines in dieser Hinsicht, wie Singapore Airlines und Emirates.
Die Flugkarte, die ich eigentlich meistens offen habe, ist ebenfalls schick und auch die Kameras, über die der A380 verfügt, machen einiges her. Neben dem Entertainment-System wurden auch noch verschiedene Zeitungen und Magazine angeboten, allen voran internationale. Durch den Abflug in Frankfurt gab es aber auch eine Auswahl an deutschen Tageszeitungen und Magazinen.
Asiana First Class Airbus A380 – Fazit
Mein Flug in der Asiana First Class war so komfortabel wie Fliegen sein kann. Insgesamt bietet das Produkt einen außerordentlichen Komfort mit einem bequemen Sitz und sehr guten Bett. Die einzige echte Schwachstelle ist meiner Meinung nach das Aussehen der Sitze, das man man sicherlich schöner gestalten könnte, sowie je nach Geschmack der Stil des Service. Das sind aber wirklich nur kleine Kritikpunkte, denn insgesamt gibt es bei Asiana wirklich wenig zu meckern.
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Danke Jan. Toller Bericht. Schade das du den Pyjama nicht fotografiert hast, der hätte mich persönlich interessiert, da ich hiervon bisher noch kein Foto gefunden habe.
Hey David,
hast du heute Galileo geguckt, da hat es der Pyjama nämlich reingeschafft.
Lieben Gruß
Leo
Nee. Mist. Ich habe es verpasst. Meinst du die setzen den Beitrag noch online?
Ja der Beitrag kommt bestimmt in den nächsten 1-2 Tagen. Wir geben es auf jeden Fall bekannt!
Danke
Hallo Leo und Jan. Habe mir gerade den Bericht angesehen und muß sagen ich stimme euch in allen Punkten zu. Bezüglich des Pyjamas, der hätte etwas moderner und in einer Farbe sicherlich besser ausgesehen.