Eurowings bietet auch auf Strecken innerhalb Deutschlands und auf ausgewählten Europa Strecken die sogenannte BIZclass an. Die Eurowings BIZclass soll einer Business Class auf der Kurzstrecke nahekommen und bietet Euch einige Vorteile vor und während des Fluges. Wir haben uns ein Bild vom Eurowings BIZclass Erlebnis gemacht und wollen Euch in diesem Review von den Vor- und Nachteilen berichten. Zum Zeitpunkt des Fluges hieß die entsprechende Reiseklasse bei Eurowings noch BEST Class. Im Rahmen der Einführung einer “echten” Business Class auf der Langstrecke, wird dieses Produkt auf der Kurzstrecke allerdings von Eurowings mit marginalen Verbesserung unter BIZclass geführt.
Eurowings BIZclass – die Buchung
Den Flug von Berlin nach Stuttgart hatte ich ursprünglich im günstigsten Basic Tarif gebucht. Dieser kommt ohne Sitzplatzreservierung, Gepäck oder Verpflegung daher und entspricht am ehesten dem Produkt einer Billigairline wie Ryanair.
Allerdings ist bei Eurowings auch nach Buchung noch ein Upgrade in eine höhere Tarifklasse möglich. So könnt Ihr auch nachträglich noch die Tarifdifferenz zum Smart-Tarif nachzahlen. Vom Smart Tarif ist dann wiederum ein Upgrade in die BIZclass möglich. Letzteres funktioniert bei Eurowings, wie auch bei Lufthansa myoffers, über ein Bietsystem. Das Mindestgebot für meinen innerdeutschen Flug lag dabei bei lediglich 30 Euro. Dieses Gebot war schlussendlich auch erfolgreich. Ingesamt habe ich also gegenüber dem Smart Tarif lediglich einen Aufpreis von 30 Euro für den BIZclass Tarif gezahlt.
Das Upgrade ist allerdings nicht der einzige Weg zu einem günstigen Eurowings BIZclass Flug. Auch die Direktbuchung ist mittlerweile sehr erschwinglich geworden.
Der BIZclass Tarif kommt am Boden, genauso wie ein Flug in der Lufthansa Business Class, mit Business Class Check-In, Security Fast Lane Nutzung und Loungezugang daher. In Berlin-Tegel hatte ich daher Zugang zur dortigen Lufthansa Business Lounge. Ein Priority Boarding gibt es bei Eurowings Flügen leider nur vereinzelt. Mit den im ersten Jahr beitragsfreien Eurowings Kreditkarten profitiert Ihr übrigens am Boden von ähnlichen Vorteilen, wie bei einer Buchung im BIZclass Tarif (außer Lounge-Zugang)
Eurowings BIZclass Kurzstrecke – der Sitz
Bei einem Eurowings BIZclass Flug ist ein Sitzplatz in den Reihen 1 bis 3 mit freiem Nebenplatz inklusive. Dieser entspricht weitestgehend dem der Lufthansa Business Class auf der Kurz- und Mittelstrecke. Positiv hervorzuheben ist aber der Sitzabstand. Dieser beträgt marktführende 32 Zoll, mehr als bei Lufthansa oder British Airways. So konnte auch ich mit über zwei Metern Körpergröße vergleichsweise komfortabel sitzen. Den gleichen Sitzabstand findet man übrigens auch in den Reihen hinter dem Eurowings BIZclass Bereich bis zu den Notausgängen.
Als Sitz ist der bekannte, konzernweit installierte Slimline Sitz von Recaro verbaut. Besonders komfortabel ist dieser nicht, für einen Flug von unter einer Stunde aber definitiv aushaltbar. Im Gegensatz zu Lufthansa wird der freie Mittelplatz aber nicht zur Ablagemöglichkeit, was mich persönlich aber nicht großartig gestört hat.
Eurowings BIZclass – das Catering
Beim Thema Catering unterscheidet sich die Eurowings BIZclass dann doch recht deutlich von einer Business Class der großen Airlines. Hier bietet man einfach freie Wahl aus der (in meinen Augen unterdurchschnittlichen) Menükarte an, ähnlich dem früheren Angebot der airberlin Business Class auf der Kurzstrecke. Ein spezielles BIZclass Menü gibt es auf der Kurzstrecke nicht, auch werden vor Start keine Getränke ausgeschenkt. Ihr könnt dafür frei aus den verfügbaren Optionen bestellen. Offiziell zwar nur einen Snack, diese Regelung wurde aber wohl eingeführt, um den “Maximierern” Einheit zu gebieten, die gleich den heimischen Snack-Vorrat aus dem Eurowings Segment aufgefüllt haben. In meinem Fall hat die Flugbegleiterin gleich proaktiv zwei Sorten Chips angeboten und auch mehrere Getränke waren kein Thema.
Besonders gelungen finde ich die Auswahl in der Bestellkarte allerdings nicht. So fehlen neben Gin Tonic & Co. auch warme Snacks. Die Auswahl besteht aus ein paar Sandwiches sowie süßen und salzigen Knabbereien. Ryanair und easyJet bieten da deutlich mehr Auswahl an Bord.
Für einen kurzen Flug ist das Angebot durchaus in Ordnung, in meinen Augen aber nicht mit der Business Class Verpflegung bei Lufthansa gleichzusetzen. Die Auswahl an Bord ist bei Eurowings im Vergleich zu anderen Airlines eher ausbaufähig.
Eurowings BIZclass – das Entertainment
Besondere Unterhaltungsangebote gibt es während des Eurowings BIZclass Fluges nicht. Genauso wie für die Passagiere im Basic und Smart Tarif, gibt es die Möglichkeit, über Wings Entertain kostenpflichtige Entertainmentangebote auf Eurem mobilen Endgerät abrufen. Einzelne Flugzeuge sind zudem mit WLAN ausgestattet, auch das jedoch immer kostenpflichtig. Zeitungen gibt es bei Eurowings generell nicht. Lediglich das Bordmagazin kann kurzweilige Unterhaltung bieten.
Insgesamt überzeugt Eurowings beim Thema Entertainment in meinen Augen nicht. Mitbewerber wie Norwegian bieten kostenfreies WLAN auf Kurzstreckenflügen. Ich hoffe, dass dies in den nächsten Jahren auch bei anderen Airlines Einzug finden wird, nachdem die Bordlektüre bereits gestrichen wurde.
Eurowings BIZclass – Fazit
Ein Eurowings BIZclass Flug entspricht nicht ganz dem üblichen Business Class Erlebnis auf der Kurzstrecke. Dafür ist das Catering zu rudimentär. In der Luft besteht der Unterschied praktisch nur noch aus dem garantiert freien Nebenplatz und kostenfreier Verpflegung aus dem gesamten Sortiment. Dennoch bietet man hier für einen moderaten Aufpreis ein in meinen Augen deutlich differenziertes und aufgewertetes Produkt. Besonders wenn Ihr die Bodenleistungen, wie zum Beispiel Zugang zu Lufthansa Business Lounges und Security Fast Lane berücksichtigt, bietet Eurowings BIZclass doch ein deutlich verbessertes Reiseerlebnis.
Auf unseren Übersichtsseiten findet Ihr viele weitere Airline Reviews, Hotel Reviews und Lounge Reviews!
Eurowings in der Premium Economy bzw. Business Class von Hamburg nach Amsterdam über Stuttgart und Amsterdam nach Hamburg…
Ein einziger Alptraum !
1. Buchung am 05.04.2019 Hinflug von Hamburg nach Amsterdam über Stuttgart
Einmal abgesehen davon, dass der Check In Ablauf in Hamburg mehr als unfreundlich und das Personal auf Grund des Ferienbeginns absolut überlastet war, sind beide Flüge eine einzige, absolut kundenunfreundliche Leistung gewesen !
– auf dem Flug von Hamburg nach Stuttgart wurde mir weder ein Snack noch ein Getränk angeboten, dieses sei angeblich in meinem Tarif nicht enthalten ? dabei habe ich den Smart Tarif gebucht und im Gegensatz zu anderen Passagieren mein Gepäckstück aufgegeben, hierfür im Smart Tarif auch extra dafür bezahlt ! während andere Passagiere diese Leistung dann auf Grund der Auslastung der Maschine sogar noch auf Hinweis als Extraleistung kostenfrei bekommen ? vielleicht sollte ich meinen Koffer künftig auch mit in die Kabine schleppen und dann auch noch Platz dafür in einem Fach einfordern, an dessen Platz ich gar nicht sitze ? zum Thema Gepäck später noch einmal mehr…
– der Flug von Stuttgart nach Amsterdam hatte dann fast eine Stunde Verspätung, hier nicht einmal eine Information dazu am Gate über die Dauer der Verspätung; die Maschine sah dann auf den Sitzplätzen auch entsprechend aus: verklebt und verschmiert… tolle Leistung für einen XL Sitzplatz, für den man dann auch noch extra bezahlt ! wiederum habe ich weder einen Snack noch ein Getränk angeboten bekommen, entweder stimmen die Daten Ihrer PAX Liste nicht oder die Sitzplatzzuordnungen sind fehlerhaft !
Schade, dass angeblich keine Plätze mehr in der Bizz frei waren, diese hätte ich gerne auf beiden Flügen gebucht, dann wären die Sitze wahrscheinlich sauber gewesen und zumindest Snack und Getränk hätte ich bekommen. Doch oh Wunder: in der Bizz waren noch freie Plätze ! Warum gehen diese dann nicht in den Verkauf ?
2. Buchung am 07.04.2019 Rückflug von Amsterdam nach Hamburg
Oh Wunder, es gibt sie also doch, die Bizz Sitzplätze, hier durfte ich dann auch auf dem Rückflug als einziger Platz nehmen. Als Business Class Passagier der Eurowings durfte ich in Amsterdam zwar nicht in die Lounge, aber zumindest habe ich diesmal in der Maschine einen Snack und ein Getränk erhalten ! Eine tolle Auswahl aus der Bistro Karte: dieses haben wir leider nicht, jenes haben wir leider nicht, also war ich bereits mit ein paar Caramelnüssen zufrieden… Rotwein und Bier gab es leider angeblich auch nicht mehr, nur merkwürdig, dass andere Passagiere dieses käuflich erwerben konnten ? Verstehe: in der Bizz ist das ja inclusive, da kann man das ja nicht verkaufen, denn man hat ja bereits das wesentlich teurere Ticket gekauft und somit sein Geschäft gemacht ! Tolle Leistung für eine Business Class, sehr zu empfehlen… und dann gibt es noch Fluggäste, die sich einfach eigenmächtig umsetzen und ständig zwischen den Business Class Sitzen herumturnen, ohne dass dieses von den Flugbegleitern beachtet wird…
– der Flug von Amsterdam nach Hamburg hatte dann auch noch, wen wundert es, mehr als eine Stunde Verspätung ! wiederum keine Informationen am Gate…
– die Ankunft in Hamburg erfolgte dann gegen 22:50 Uhr am Gepäckband, nach längerem Warten auf den Bus und Ausgabe des Gepäcks
Ich durfte mich dann gleich zweimalig freuen:
1. meinen neuen Rimowa Koffer auf Erstreise Hamburg – Amsterdam – Hamburg mit der Eurowings durfte ich stark beschädigt wieder in Empfang nehmen; ebenfalls kein Wunder, konnte man in Amsterdam ja bestens am Gate beobachten, wie die Gepäckstücke vom dortigen Personal behandelt und verladen wurden !
2. durch die Verspätung des Fluges konnte ich in der Nacht meinen Heimweg nicht mehr antreten, da die letzte Zugverbindung nicht mehr erreicht werden konnte; ich war daher sehr erfreut, in Hamburg kurzfristig eine Übernachtung buchen zu dürfen statt nach Hause zu fahren und meine für den nächsten Tag geplanten Termine zu realisieren;
– Mehrkosten durch die Übernachtung: ca. 115,- €
– Kosten für einen neuen, beschädigten, und laut Dolfi1920 nicht mehr reparablen Rimowa Lufthansa Collection Hartschalentrolley: ca. 750,- €
Der freundliche “Kundendienst” von Eurowings schmettert Regressansprüche bzw. Schadenersatz jedoch mehr als grosszügig und überaus kundenfreundlich ab: keiner der Flüge hatte mehr als drei Stunden Verspätung, also steht einem auch nichts zu… wie man dann nach einer durch Eurowings verspäteten Ankunft am Flughafen weiter nach Hause kommt, ist völlig uninteressant… und ich war sicherlich nicht der einzige Fluggast, den das betraf, denn die “Repräsentanten” von Eurowings am Gate und im Ankunftsbereich waren, oh Wunder, blitzschnell verschwunden, als nach ihnen gesucht wurde… also nicht einmal ein Ansprechpartner vor Ort, die haben pünktlich Feierabend gemacht !
Schlussfolgerung: nie wieder Flüge mit Eurowings ! Der Preis des Tickets ist nicht ausschlaggebend, denn in diesem Fall legt man ungefähr 900,- € drauf durch die Übernachtung und den Kofferschaden. Dann lieber auf eine reguläre Fluggesellschaft wie z.B. KLM ausserhalb der Star Alliance ausweichen, die sind wesentlich kundenfreundlicher…
Daher ist es meiner Meinung nach auf manchen innerdeutschen schlauer direkt den Best Tarif zu buchen. Denn nach Upgrade auf Smart und dem erfolgreichen Gebot ist man schon fast beim ursprünglichen Preis für den Best Tarif angelangt. Doch dann erhält man auch die entsprechende Meilengutschrift.
Das kommt sicher drauf an, bei tendenziell teureren Tickets macht dies aber oftmals Sinn. In diesem Fall hat mein Basic Ticket aber 24,99 Euro gekostet, Best lag bei 99 Euro. Da war das Upgrade dann günstiger. Teilweise ist der Best Tarif aber direkt gebucht sogar günstiger als Smart.
Tja, so richtig toll ist das wohl nicht…
Bekommt man eigentlich bei dem Bietsystem trotzdem eine erhöhte Meilengutschrift für den Best Tarif?
Hallo Ulli,
nein, es bleibt (zumindest für Miles and More) bei der Meilengutschrift des ursprünglich gebuchten Tarifs.