Der anstehende Verkauf der portugiesischen Airline scheint ins Stocken zu kommen. Bei den Fortschritten stellt sich der Präsident Portugals nun quer.

Der Flag Carrier Portugals soll privatisiert werden. Große Airlines stehen für eine potenzielle Übernahme schon in den Startlöchern, darunter die Lufthansa und Air France-KLM, aber auch die International Airlines Group (IAG), zu der auch British Airways und Iberia gehören, hat Interesse bekundet. Doch die Privatisierung des Star Alliance Mitglieds scheint sich indessen noch etwas hinzuziehen, denn die portugiesische Regierung äußert jetzt Bedenken. Grund dafür sind laut Reuters Unstimmigkeiten in Bezug auf die zukünftige Rolle des portugiesischen Staates.

Bedenken aufgrund von fehlender Transparenz

Eigentlich sollte TAP Air Portgual schon mitten im Privatisierungsprozess stecken, doch am Freitag zeigte sich der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo de Sousanun skeptisch. Dafür blockierte er einen Regierungserlass, der die Privatisierung der Airline anstoßen sollte. Zwar wurde eine Veräußerung von 51 Prozent der TAP-Anteile seitens der Regierung längst genehmigt, der Privatisierungsprozess wird aber voraussichtlich nicht vor 2024 abgeschlossen. Eine weitere Hürde stellt nun die Regierung dar, der eine Weiterentwicklung des Drehkreuzes Lissabon durch einen neuen Eigentümer sehr wichtig ist.

TAP Air Portugal

Rebelo de Sousanun äußerte nun, dass es Zweifel an der künftigen Position des Staates bei TAP gibt. Des Weiteren kritisiert er die fehlende Transparenz, die im Prozess vorherrschen soll. Der Präsident begründet, dass TAP von Steuerzahlern aus der Krise gerettet wurde und die Airline somit einen großen strategischen Wert für das Land hat. Da der Regierungserlass zur Privatisierung wohl viele Fragen aufgeworfen hat, fordert Rebelo de Sousanun nun umgehend Klarheit, damit sich der Prozess nicht weiter verzögert. Zum einen seien keine Verwaltungsentscheidungen der portugiesischen Regierung vorgesehen, außerdem sei bei der Verkaufsentscheidung keine völlige Transparenz gewährt.

TAP Air Portugal hatte erst in dieser Woche Rekordgewinne im vergangenen Quartal gemeldet, zudem baut die Fluggesellschaft aktuell ihr Langstreckenangebot nach Nord- und Südamerika aus.

Fazit zur stockenden Privatisierung von TAP

Aufgrund fehlender Transparenz im Prozess könnte sich die Privatisierung des Star Alliance Mitglieds noch etwas hinziehen. Dabei kommt es ganz darauf an, wie schnell die portugiesische Regierung Antworten auf ihre Fragen erhält. Gerade mit Hinblick auf den wahrscheinlichen Wechsel von Scandinavian Airlines zu SkyTeam ist die Übernahme von TAP Air Portugal mit Interessenten wie Air France-KLM besonders spannend.

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Autor

Amélie Margout ist Search Marketing Managerin und seit August 2020 bei reisetopia tätig. Nach ihrem Bachelorstudium in Medien und Kommunikation in England zog sie nach Berlin und schreibt seither Ratgeber mit Fokus auf Finanzen, Luxushotels und suchmaschinenrelevante Inhalte.

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