Das Gründungsmitglied der Star Alliance Scandinavian Airlines könnte schon bald die Luftfahrtallianz verlassen und der Luftfahrtallianz SkyTeam beitreten.

Die Fluggesellschaft Scandinavian Airlines, kurz SAS, befindet sich seit Jahren in einer finanziellen Schieflage. Deshalb hat die Fluggesellschaft Mitte des vergangenen Jahres bei einem US-amerikanischen Gericht ein Insolvenzverfahren nach Chapter 11 – dem sogenannten Chapter 11 Verfahren – beantragt. Diesem Verfahren unterzogen sich bereits Fluggesellschaften wie LATAM und Avianca. Im Zuge dessen hat die Fluggesellschaft nun neue Investoren gefunden, die die Zukunft der Airline sichern sollen. In einem Bieterverfahren hat nun ein Konsortium gewonnen, das ein spannendes Mitglied bereithält, wie aus einer Pressemitteilung von Scandinavian Airlines hervorgeht.

Air France-KLM steigt mit 19,9 Prozent bei SAS ein

SAS hat einen wichtigen Meilenstein in seinem laufenden Chapter 11-Verfahren in den USA erreicht. Im Rahmen eines Bieterverfahrens wurde nun die Gewinner und damit die neuen Investoren bekanntgegeben. Gewonnen hat ein Konsortium bestehend aus mehreren Mitgliedern, das insgesamt 1,175 Milliarden US-Dollar in SAS investiert. Die Gesamtinvestition teilt sich in 475 Million US-Dollar neuem, nicht börsennotiertem Eigenkapital sowie 700 Millionen US-Dollar in Form von gesicherten Wandelschuldverschreibungen auf. Zu den Investoren gehören unter anderem der US-Finanzinvestor Castlelake, die sich Anteile in Höhe von 32,0 Prozent sicherten, der dänische Staat mit 25,8 Prozent sowie der Finanzinvestor Lind Invest mit 8,6 Prozent. Darüber hinaus sicherte sich Air France-KLM 19,9 Prozent der Anteile von SAS. Mit dem Einstieg von Air France-KLM geht wohl auch ein Wechsel der Allianz-Zugehörigkeit von Star Alliance zu SkyTeam einher. Dies kündigte Anko van der Werff, CEO der Fluggesellschaft, an:

The agreed investment is a key milestone in our SAS FORWARD plan, and it shows that our new investors believe in SAS and our potential to remain at the forefront of the airline industry for years to come. Further, our move towards a partnership withSkyTeam determines a clear path forward for the company. Through the completion of this process and the opportunities presented by being part of SkyTeam, we will be able to further enhance SAS’ offerings for the benefit of our colleagues, customers and communities. We look forward to building a bright future for SAS together.

Anko van der Werff – Präsident und CEO von SAS
Air France und KLM

Benjamin Smith, CEO von Air France-KLM, sieht in diesem Investment ein großes Potenzial. Durch Kooperation mit Scandinavian Airlines stärkt Air France-KLM zukünftig ihre Position in den nordischen Ländern und verbessert gleichzeitig die Konnektivität für skandinavische und europäische Reisende:

This is an important day for SAS and for Air France-KLM. We are pleased to be part of the winning bidding consortium selected by the board of SAS. Air France-KLM looks forward to establishing strong commercial ties with SAS. With its well-established position in Scandinavia and strong brand, SAS offers tremendous potential to Air France-KLM. This cooperation will allow Air France-KLM to enhance its position in the Nordics and improve connectivity for Scandinavian and European travellers. We look forward to being a part of this new chapter in SAS’ history and thank the board of SAS for their trust.

Benjamin Smith – CEO von Air France-KLM

Großer Verlust für die Star Alliance und deutsche Reisende

Für Reisende aus Deutschland bedeutet der Wechsel der Allianz-Zugehörigkeit auf dem ersten Blick nicht sonderlich viel. Aller Voraussicht nach wird SAS auch weiterhin die gewohnten Ziele in Deutschland anfliegen. Der Austritt stellt jedoch die Lufthansa vor Herausforderungen, denn die Lufthansa bietet zahlreiche Umsteigeverbindungen zu kleineren skandinavischen Flughäfen an, die ausschließlich von SAS angeflogen werden. Ein möglicher Wegfall dieser Flugverbindungen hätte dann direkte Auswirkungen auf Reisende. Zukünftig müsste die Lufthansa jene Ziele entweder selbst anfliegen oder sich schleunigst nach einem neuen Partner im hohen Norden umsehen. Die Auswahl ist jedoch begrenzt. Sehr begrenzt. Alternativ lassen sich die Ziele ausschließlich mit SAS erreichen – beispielsweise mit Umstieg in Kopenhagen, Oslo oder Stockholm.

Für Meilensammler bedeutet der Austritt aus der Star Alliance ebenfalls verschiedenste Umstellungen. Auf Flügen mit SAS können Reisende keine Miles and More Meilen mehr sammeln. Darüber hinaus entfällt die Einlösung von Miles and More Meilen auf Flügen von SAS. Gleichwohl entfällt auch die Möglichkeit SAS Eurobonus Punkte für Prämienflüge von Star Alliance Mitgliedern einzulösen. Ob SAS EuroBonus auch weiterhin Transferpartner von American Express Membership Rewards bleiben wird ist ebenfalls unklar.

Fazit zum bevorstehenden SkyTeam-Beitritt von SAS

Ein genauer Zeitpunkt für den Austritt aus der Star Alliance ist noch nicht bekannt. Fakt ist, dass SAS mit dem Einstieg von Air France-KLM die Allianz wechseln wird. Damit verlässt ein Gründungsmitglied der Star Alliance die Luftfahrtallianz – nach über 26 Jahren. Ob und wie sich der Wechsel der Allianz für Reisende auswirken wird ist derzeit noch nicht absehbar. Hier hilft auch kein Blick in die Glaskugel. Bis dato bleibt uns nur das Warten auf den tatsächlichen Austritt übrig.

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Autor

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  • was ein Desaster. Eine der wirklichen Premium 5 Sterne Airlines bei Star Alliance welche Transatlantik und Asien-Flüge zu guten Preisen und in Top Qualität anbieten. die Business Class ist mit ihrer 1-2-1 mega gut und auch die Lounges suchen in der S* ihres Gleichen.

    • SAS auf Europastrecken mit Mittelsitzen in der BusinessClass war die größte Folter, die selbst das LH-Konsortium als Premium Airline darstellte.
      Die Lounges in Stockholm verdienen den Namen Lounge auch nicht wirklich. Sehr bescheidenes Angebot, da freut man sich direkt auf die LH-Konsortium Lounges

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