Eine neue Airline namens Connect Airlines will noch im Oktober dieses Jahres den regulären Flugbetrieb aufnehmen und mit einem gewagten Geschäftsmodell den Markt erobern.

Obwohl die Coronakrise noch im vollen Gange ist, plant eine neue Startup-Airline namens Connect Airlines USA mit Kanada zu verbinden, wie onemileatatime berichtet. Damit ist sie nicht die einzige, denn Airlines wie Avelo Airlines und Breeze Airways haben bereits dasselbe getan. Allerdings könnte deren Geschäftsmodell wahrscheinlich durchschlagender sein, als das von Connect Airlines.

Neue Airline mit gebrauchten Flugzeugen

Eine neue Fluggesellschaft namens Connect Airlines will ab Oktober 2021 den kleinen Billy Bishop Toronto City Airport mit Flughäfen im Nordosten und Mittleren Westen der USA verbinden. Dafür wurden bereits zwei Q400-Turboprop-Flugzeuge von der insolventen Airline Flybe übernommen. Etwas bizarr ist an dieser Stelle bereits, dass das Unternehmen, welches Flybe retten wollte, auch Connect Airlines hieß. Allerdings haben beide Unternehmen namens Connect Airlines nichts miteinander zu tun, es handelt sich hier einfach nur zwei unabhängige Firmen mit gleichem Namen.

Die neue Fluggesellschaft ist ein Projekt von Waltzing Matilda Aviation, einem in Boston niedergelassenen Unternehmen. Trotz des Firmensitzes in den USA wird Connect Airlines ihr einziges Drehkreuz am City Airport in Toronto besitzen. Der CEO von Waltzing Matilda Aviation, John Thomas, zeigt sich hinsichtlich des Projektes optimistisch und äußerte sich zum geplanten Start wie folgt:

We are passionate about how aviation brings people, cultures and business together. Especially in these challenging times, we are committed to delivering the world’s most rewarding premium travel experience with safety, service, convenience and reliability.

John Thomas, CEO von Waltzing Matilda Aviation

Dementsprechend scheint man bei Waltzing Matilda Aviation trotz der aktuellen Pandemie große Chancen zu sehen – doch Zweifel am Geschäftsmodell sind durchaus berechtigt.

Ein fragwürdiges Geschäftsmodell?

Betrachtet man das Geschäftsmodell der neuen Airline etwas genauer, fallen zu Beginn ein paar Dinge auf, bei denen man sich schnell die Frage stellt, ob die neue Airline inmitten der Pandemie erfolgreich starten wird. Hauptgrund dafür ist, dass das Geschäftdsmodell mit dem von Porter Airline – einer anderen kanadischen Airline – fast identisch ist. Ebendiese Airline hat auch aufgrund der anhaltenden Pandemie ihre Flüge im März 2020 einstellen müssen. Es scheint also so, als wenn Connect Airlines entweder davon ausgeht, dass Porter die Krise nicht überlebt oder einen Markt sieht, der groß genug ist für beide Airlines.

Turboprop Flugzeug Walter airberlin

Gehen wir mal von der besten Ausgangslage für Connect Airlines aus, nämlich der, dass Porter Airlines den Flugbetrieb nicht wieder aufnehmen wird und dass die Reisebeschränkungen bis Oktober aufgehoben werden: Flüge können zwar stattfinden, die Anzahl an tagestouristischen Geschäftsreisen, auf diese sich Connect Airlines fokussiert, wird jedoch voraussichtlich nicht so schnell das Niveau von vor der Pandemie erreichen. Dementsprechend kann gerade der Start für die neue Airline schwierig werden, um so gewinnbringend zu arbeiten. Bleibt PorterAirline weiter bestehen gibt es zudem eine weitere Hürde, denn der City Airport in Toronto hat eine Slot-Beschränkung. Das heißt, dass Connect Airlines gar nicht mit dem Netzwerk von Porter konkurrieren könnte, weil schlichtweg die benötigten Slots nicht zur Verfügung stehen.

Fazit zur neu geplanten Airline aus den USA

Eine neue Fluggesellschaft aus den USA will Geschäftsreisende zwischen USA und Kanada befördern. Dementsprechend wurden bereits zwei Flugzeuge des insolventen Low-Cost-Carriers Flybe geleast. Die Fluggesellschaft will noch im Oktober dieses Jahres an den Start gehen, was aufgrund der Coronakrise zumindest von außen betrachtet keinen idealen Zeitpunkt darstellt. Zudem sehe ich das Geschäftsmodell aus mehreren Punkten kritisch, ich bin aber sehr gespannt, worauf Connect Airlines hier pokert und ob deren Strategie aufgehen wird.

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Autor

Genauso wie den Schwarzwald, liebt David es neue Orte und Kulturen zu entdecken. Am liebsten kombiniert er einen Städtetrip mit anschließendem relaxen am Strand. Er studiert Tourismusmanagement in Wernigerode und macht ein Praktikum bei reisetopia. Er hält euch mit den neuesten Deals und News auf dem Laufenden!

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