Eurowings konnte bereits deutlich früher vom Aufschwung der vergangenen Monate profitieren. Um die neuesten Ziele für das kommende Jahr realisieren zu können, sucht die Airline nach Fachpersonal aus den konzerneigenen Reihen.
Schon zu Beginn der Sommerferien standen die Vorzeichen gut. Die Eurowings plante nahezu die gesamte aktuelle Flotte im Laufe dieser Wochen und Monate wieder zu reaktivieren. Mit Erfolg! Die Nachfrage für Auslandsreisen zu klassischen Urlaubsdestinationen, aber auch für Geschäftsreisen, ist überdurchschnittlich hoch. Um der Nachfrage gerecht werden zu können, ist die Lufthansa-Tochter auf der Suche nach Personal und wird dabei bei der Lufthansa selbst fündig, wie aero.de berichtet.
Boeing 737-Piloten gehen leer aus
Die Anteilseigner der SunExpress, welche sich im gemeinsamen Besitz von Lufthansa und Turkish Airlines befand, haben sich bereits im Sommer 2020 dazu entschieden, den Betrieb mit dem deutschen Zweig von SunExpress einzustellen. Ein ähnliches Schicksal ereilte der alleinigen Lufthansa-Tochter Germanwings. Kurze Zeit später musste die Eurowings auch ihre Langstrecken abgeben, die nun mittlerweile von der neuen Lufthansa-Tochter Eurowings Discover bedient werden. Als weitere Folge traf diese Umstrukturierung aber vor allem das Personal. Die Lufthansa verwies schon damals darauf, sich bei der neuen Airline (damals noch bekannt als Projekt Ocean) oder bei der Eurowings zu bewerben. Die Aussichten in den Hochzeiten der Krise waren düster. Doch die Empfehlung wiederholt sich auch in diesem Jahr, dürfte aber weitaus nachhaltiger sein.
Die Eurowings scheint von der aktuellen Situation beflügelt und kann deutlich besser mit den neuen Gegebenheiten umgehen als viele andere Airlines. Daher ist es wenig überraschend, dass die Eurowings bereits jetzt wieder die komplette verbliebene Flotte zurück im Einsatz hat und für das nächste Jahr die ursprüngliche Größe der Flotte von über 100 Flugzeugen anstrebt. Zudem will Eurowings mit Stockholm eine weitere Basis im Ausland eröffnen. Ähnlich wie hierzulande soll das Interesse vom Fachpersonal vor Ort enorm gewesen sein. Ein unbefristeter Vertrag wird den Piloten aktuell in Aussicht gestellt. Das Interesse ist also groß, auch bei ehemaligen Lufthansa-Piloten, die noch im vergangenen Jahr betriebsbedingt gekündigt wurden.
Gesucht wird nach Piloten und Kapitänen an den Eurowings-Drehkreuzen Düsseldorf, Hamburg und Köln-Bonn. Zudem werden in Stuttgart ebenfalls Piloten gesucht. Als Voraussetzung wird Erfahrung auf den Mustern Airbus A320 und A330 beschrieben. Damit sind vor allem ehemalige Lufthansa- und Germanwings-Piloten im Vorteil wie auch Piloten, die für SunExpress Deutschland auf der Langstrecke unterwegs waren. Leer hingegen gehen ehemalige Piloten der SunExpress Deutschland aus, die auf der Boeing 737 unterwegs waren. Sie werden nicht direkt angesprochen. Dennoch konnte die Eurowings bisher bereits 400 neue Mitarbeiter für das fliegende Personal gewinnen. Wie viele noch folgen sollen, ist bisher unklar. Bis zum nächsten Jahr wird die Flotte um mindestens 20 Flugzeuge wachsen.
Fazit zur Stellenausschreibung der Eurowings
Eurowings setzt weiterhin auf Wachstum. Die Flotte soll bereits im kommenden Jahr wieder auf eine dreistellige Anzahl wachsen. Piloten und Personal für die Kabine werden wieder dringend benötigt und bereits erfolgreich eingestellt. Vor allem konzernintern stößt man auf großes Interesse und gleichzeitig viel Erfahrung. Auch die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit empfiehlt ein Wechsel zur Eurowings in der aktuellen Situation.
Wenn die Nachfrage so groß ist, werden die doch hoffentlich auch gutes Gehalt bieten… Oder als (im Vergleich zur LH) Billigfluglinie doch nur Dumpinglöhne?
Hallo Ralf, laut Empfehlung von Cockpit sollen wohl Tarifverträge geboten werden. Ob die auf Niveau der Lufthansa sind, bezweifle ich zwar, werden aber denke ich dennoch nicht allzu schlecht aussehen.