Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister fordert in Hinblick auf das steigende Interesse an USA-Flügen eine vorsichtige Öffnungsperspektive und Lockerungen der Reisebestimmungen für die USA.
Die Tourismusindustrie befindet sich nach der langen Flaute langsam aber sicher auf Erholungskurs. Die Buchungsanfragen steigen und eine Vielzahl an Airlines weltweit verzeichnet steigende Passagierzahlen. Auch die Lufthansa AG erholt sich langsam und hat bereits die Hälfte der Flotte reaktiviert. Diesen Sommer will die Fluggesellschaft bis zu 100 Destinationen anfliegen, einige davon in den USA. Aus diesem Grund fordert der Vorstand nun eine Öffnungsperspektive für den Tourismus in Nordamerika, wie FVW und Simple Flying berichten.
Strikte Einreisebestimmungen für Deutsche
Lufthansa weitet derzeit das Flugangebot massiv aus. Im Juli rechnet die deutsche Airline mit einem größeren Flugangebot nach Südafrika und auf die Balearen und Kanaren – Orte, die wieder für deutsche Touristen geöffnet haben. Die Vereinigten Staaten hingegen, halten ihre Grenzen für Touristen aus den Schengen-Staaten weiterhin geschlossen. Generell gilt zwar kein Einreiseverbot für EU-Bürger, allerdings verwehrt die US-Regierung Personen, die sich innerhalb eines Zeitraumes von 14 Tagen vor Einreise in einem Land des Schengenraums, beispielsweise Deutschland, aufgehalten haben, die Einreise. Dasselbe gilt auch bei Voraufenthalten im Vereinigten Königreich, Irland, Brasilien und Südafrika. Und das, obwohl die Nachfrage nach Flügen in die USA in letzter Zeit im Vergleich zu den Vormonaten drastisch gestiegen ist. In den vergangenen zwei Wochen sei das Interesse an Flügen nach New York, Miami und Los Angeles um bis zu 300 Prozent gestiegen.
Um Reisen in die USA künftig realisierbar zu machen, fordert der Lufthansa-Vorgesetzte Harry Hohmeister eine baldige Öffnung mit Lockerungen für Einreisende nach Nordamerika sowie gelockerte Regelungen hinsichtlich Auslandsreisen in die USA in Deutschland. Das Auswärtige Amt rät derzeit nämlich ebenfalls von nicht notwendigen, touristischen Reisen in die USA ab.
Angesichts der großen Bedeutung des transatlantischen Flugverkehrs für die Weltwirtschaft brauchen wir jetzt eine Perspektive, wie Reisen zwischen den USA und Europa wieder in größerem Umfang möglich werden können. Bei sinkenden Infektionszahlen und steigender Impfquote ist eine vorsichtige Öffnung möglich.
Harry Hohmeister, Lufthansa-Vorstand
Die Lufthansa blickt optimistisch in die Zukunft und hat das Flugangebot in die USA für die kommenden Sommermonate bereits um Ziele wie Orlando und Atlanta ausgeweitet.
Umstellung auf kleinere Maschinen
Im Jahr 2019 wurden über sieben von zehn Lufthansa-Flügen nach Nordamerika mit vierstrahligen Flugzeugen durchgeführt. Zwei Jahre und eine globale Pandemie später, sind es nur noch weniger als vier von zehn Flügen und der Trend zu kleineren Flugzeugen hält an: der Airbus A350-900 ist zur Nummer eins der Airline geworden und hat die Boeing B747-8 abgelöst.
Der Anteil an vierstrahligen Flugzeugen der Lufthansa an den Nordamerika-Flügen ist von 71 Prozent in 2019 auf nur 36 Prozent in 2021 gesunken und die Fluggesellschaft verabschiedet sich zunehmend von den beliebten A380. Zwar besitzt Lufthansa noch vierzehn Exemplare des Super-Jumbos, hat diese allerdings traurigerweise derzeit statt in die Höhe, zum Langzeit-Parken auf das Rollfeld geschickt. In 2019 wurden acht der Großraum-Langstreckenflugzeuge auf verschiedensten Flügen ab München und Frankfurt in die USA (Houston, New York JFK, Los Angeles, Miami und San Francisco) eingesetzt. Ob Touristen auch diesen Sommer mit dem Airbus A380 nach Nordamerika transportiert werden, bleibt abzuwarten.
Derzeit sind fünf verschiedene Flugzeugtypen für die Langstreckenflüge nach Nordamerika geplant:
- Airbus A350-900 mit rund 4.750 Hin- und Rückflügen
- Airbus A330-300
- Boeing B747-8
- Airbus A340-300
- Boeing B747-400
Insgesamt bietet die Airline dieses Jahr 36 Routen von Deutschland in die USA und nach Kanada an, darunter 23 von Frankfurt und die restlichen 13 von München aus, jedoch nur bis zu drei Mal wöchentlich zwischen August und Oktober 2021. Von Frankfurt aus können Passagiere folgende Ziele erreichen:
- Chicago
- New York JFK
- Los Angeles
- Houston
- Washington
- Toronto
- Miami
- Boston
- New York Newark
- San Francisco
Derzeit wird spekuliert, ob die Lufthansa im Sommer mit einem Airbus A350 von Malta nach New York Newark fliegen wird – ein außergewöhnlicher Flug. Doch was ist in Pandemiezeiten schon noch gewöhnlich?
Fazit zu den Forderungen der Lufthansa
Lufthansa erholt sich derzeit von dem langanhaltenden Tief und den millionenschweren Verlusten – mit Erfolg! Beispielsweise in Richtung Palma de Mallorca, Ibiza oder Barcelona befinden sich die Buchungszahlen sogar über dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Nun sollen aber auch die Langstreckenflugzeuge in die USA wieder in Betrieb gehen, weshalb Lufthansa an beide Parteien, Deutschland und Nordamerika, hinsichtlich Öffnungsperspektiven appelliert. Sollte das Vorhaben gelingen, ist die Lufthansa definitiv gut für die Nachfrage nach USA-Flügen aufgestellt und kann die Kapazitäten weiter erhöhen.
Ich habe voraussetzlich eine Reise für mich und meinen Mann nach New York gebucht, bin schon mal gespannt, ob wir dann im September wirklich wie erwünscht unsere Reise erzielen könnten.
Orlando wird auch von Frankfurt weiterhin angeflogen und angeboten.
Es gibt kein Einreiseverbot für EU-Bürger! Esgibt nur eines, wenn man die letzten 14 Tage im SChengenraum/UK/SA war.
Hallo Katha, da hast du recht! Ich habe diese Information noch ergänzt.
Viele Grüße, Emily
New York nach Malta ist geplant, AFAIK,hauptsächlich als Charter für Viking Kreuzfahrt Passagiere.
Guten Abend Sharon,
richtig, darüber haben wir neulich auch geschrieben. 🙂 Den Beitrag findest du hier: https://reisetopia.de/news/lufthansa-airbus-a350-malta-new-york/
Liebe Grüße,
Tobi
“Mit nur drei wöchentlichen Flügen zwischen August und Oktober 2021 wird München am wenigsten angeflogen”
Wie passt das denn zu den 13 Transatlantikzielen, die ab MUC geflogen werden sollen?