Lufthansa-Chef Carsten Spohr sagt in einem Interview Billigflügen den Kampf an.
In einem Interview mit dem Magazin “Stern” übt der Chef der Lufthansa scharfe Kritik am Low-Cost-Fliegen und erklärt die Zeiten in denen Ultra-Billigtickets verkauft wurden als vorüber.
Das Ende der Ultra-Billigtickets
Zukünftig möchte Lufthansa-Chef Carsten Spohr keine Flugtickets mehr zu Kampfpreisen verkaufen. Spohr hält Billigfliegen für “ökologisch verantwortungslos und ökonomisch unsinnig”, da der erzielte Gewinn nur marginal ist. Pro One-Way-Ticket liegt der durchschnittliche Gewinn bei der Lufthansa noch immer unter zehn Euro und das, obwohl die Durchschnittserlöse seit 2019 bereits um 23 Prozent gestiegen sind. In Zeiten vor der Pandemie waren es demnach sogar nur acht Euro je Ticket. Das liegt unter anderem daran, dass die Kosten für Treibstoff, Personal und für die Abwicklung an den Flughäfen drastisch gestiegen sind. Bereits 2021 hatte sich die Lufthansa offen für die Idee von gesetzlich festgelegter Mindestflugpreise gezeigt.
Im Interview betont Carsten Spohr, dass die Lufthansa mit den erhöhten Ticketpreisen definitiv nicht die derzeitige Lage ausnutzen will. Im Gegenteil, wie schon zuvor erwähnt, mache die Airline auch jetzt noch immer kaum Gewinn. Nichtsdestotrotz ist der Wettbewerb enorm hart und die Preise werden vom Markt festgesetzt. Auf den Hinweis, dass es in Deutschland für die Lufthansa keinen Wettbewerb gäbe, erwiderte Spohr, dass nur weniger als fünf Prozent des innerdeutschen Verkehrs das Geschäft ausmachen und sie in Deutschland durchaus mit der Bahn konkurrieren würden.
Trotzdem volle Flieger
Trotz der Inflation und gestiegener Gas- und Strompreise ist die Nachfrage nach dem Fliegen wieder gestiegen und die Flugzeuge sind voll. Doch das Vor-Corona-Niveau ist noch nicht erreicht, sagte Spohr. Ein Anstieg ist dennoch sowohl bei Privat- wie Ferien- und auch Geschäftsreisen verzeichnet worden. Dabei werden inzwischen drei von vier Tickets im Ausland verkauft.
Vor allem auf dem US-Markt ist die Lufthansa stark nachgefragt, sodass sie dort sogar weltweit auf Platz vier hinter United, American Airlines und Delta landet. Und trotz der gestiegenen Preise bleibt das Reisen für viele Menschen ein wertvolles Gut, für das sie auch bereits sind, mehr zu zahlen. “Unsere Kunden buchen dabei immer öfter die Premiumklassen – Premium-Economy oder Business. Und wer es sich leisten kann, sogar First“, berichtet der Lufthansa-Chef.
Fazit zur Kritik am Low-Cost-Fliegen
Carsten Spohr kündigt in einem Interview mit dem Magazin “Stern” das Ende von Billigflügen an. Der Lufthansa-Chef hält es für “ökologisch verantwortungslos und ökonomisch unsinnig” Tickets zu Kampfpreisen zu verkaufen. In allen Bereichen sind die Kosten gestiegen, wie beispielsweise für Treibstoff, Personal und für die Abwicklung an den Flughäfen und auch diese Kosten müssen sie abdecken können. Derzeit erzielt die Fluggesellschaft gerade mal einen Erlös von durchschnittlich knapp zehn Euro pro Ticket.
Jetzt muss die Ökologie herhalten, um Preise zu erhöhen. Um es klar zu sagen, Reisen alleine im Auto ist ökologisch schlechter, als mit dem Flugzeug. Und wer staatliche Mindestpreise möchte, hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Wenn die LH bessere Reisebedingungen anbieten würde, könnte sie auch mehr für die Tickets verlangen.
Herr Spohr sollte sich lieber überlegen, ob es ökologisch sinnvoll ist, einen Passagier nach Kolumbien (LH Angebot heute) erst nach Amsterdam reisen zu lassen und dann wieder nach Deutschland bevor es nach Kolumbien geht. Das ist ökologisch der allergrößte Unsinn und hier sollte mal der Staat eingreifen, um den Quatsch zu verbieten (gesetzliche Erlaubnis, Teilflüge verfallen lassen zu können!)
Stimme voll zu:-)
Einen Teilflug verfallen zu lassen ist aber ökologisch gesehen kein Stück besser als mitzufliegen, da der Sitzplatz ja nicht anderweitig verkauft werden kann und somit der Passagier, ob er nun im Flieger sitzt oder nicht, für ebenjene Emissionen verantwortlich ist. Somit ist auch jeder Flug den man verpasst für die Umwelt genauso schädlich wie jeder angetretene Flug! (Das Flugzeug fliegt ja aufgrund einer Berechnung die anhand der verkauften Plätze stattfindet, nicht anhand der tatsächlich beanspruchten Plätze)
Was du schreibst ist wenig durchdacht. Dann könnte man auch sagen, ich bin immer CO2-neutral, wenn ich fliege, weil ja der Sitz meines Flugzeugs sowieso fliegt. Später bestätigst du ja auch das Gegenteil. Wenn also diese nutzlosen Zubringerflüge entfallen, könnten entweder sinnvoll Reisende befördert werden oder im Extremfall würde der Flug ganz ausfallen.
Journalistisch optimaler aufbereitet müsste der Artikel anders überschrieben sein.. Ökonomie siegt über und im Sinne der Umweltschutzforderungen.
Zumindest bis die Energiepreise wieder gesunken sein werden.
auch hieran sieht man wie man die Flieger voll kriegt:
“Dabei werden inzwischen drei von vier Tickets im Ausland verkauft” – genau das dem Spohr sein Problem! Er will deutsche Kunden, die den “Premiumairline”-Preis bezahlen, nicht die vom Konkurrenzmarkt:
Vor allem auf Langstrecken werden auf den von AF/KL/BA dominierten Auslandsmärkten Umsteiger (nachhaltige? LOL!) zu Preisen verkauft, von denen der deutsche Heimatkunde nur träumen kann. Der Deutsche wiederum kauft dann sein Ticket von AF/KL/BA mit Umsteigern zum fairen Preis.
Deshalb dieses Interview – den Wettbewerb mit den LCC hat die LH längst verloren. die merken es nur noch nicht…
Wieder mal ein herrliches Beispiel von absichtlich eingebauten click-bate:
– im newsletter ganz vorne ” Ende der Billigtickets bei Lufthansa” – aha Ende der LH-“billig”-Tickets?
– weiter unten dann schon “Lufthansa-Chef übt scharfe Kritik am Low-Cost-Fliegen” – da geht’s nicht mehr um die “billigtickets bei Lufthansa” sondern an der Konkurrenz – betone “low cost” = ungleiche “billig” (in meinen Augen jedenfalls
– im Artikel dann geht’s “Ultra-Billigtickets” von den Low-cost carriern. Aha also jetzt klar?
Das muss der “highcost”-Airline Chef doch sagen, würde ich auch machen, wenn ich meine völlig überteuerten Tickets verkaufen will.
Es gibt bei der highcost Airlines Lufthansa keine “Ultra-Billigtickets” –
wenn man was für return 95€ angeboten wird, sind das 4 Sitze pro Maschine, mittlerweile nur noch auf direkten Strecken, Umsteiger starten bei 150-180€. Wie gesagt 4 Plätze im Alibi-Angebot, damit man auch dabei sein darf.
Das Problem vom Spohr ist, dass er meint, er könne sein hohen Kosten und desahlb hohe Preise mit allerellei Ethik und Firmenphiliosophie verteidigen. Dabei gründet LHG fleissig Auslandsgesellschaften, wo die Kosten um ein Vielfaches niedriger sind.
Der Beitrag ist heuchlerischer Lobbyismus, der nichts anderes im Sinn hat, als die Deutschen dazu zu erziehen, dass man doch bitte nicht diese bösen Billigtickets kaufen solle, sondern besser die ethisch korrekten Ticket des Deutschen Vorzeige Airline. Er soll sich schämen!
“
Genau, das ist schließlich das Furchtbare an Billigfliegern: sie sind billig
Schlechte Arbeitsverträge, Service-Abbau? Damit wiederum hat Herr Spohr keinerlei Probleme.
Der härteste Wettbewerb in der Branche ist das Fernduell zwischen Spohr, O’Leary und Al Bakr – Most hated CEO in Aviation.
CS gehört inzwischen zu meine Lieblings-Stand-Up-Comedians! LH ist was Service und auch teilweise den Umgang mit den zahlenden Kunden angeht auf dem exakt selben Niveau angekommen, wie die hier von ihm kritisierten Low-Cost-Airlines. Der einzige Unterschied: Premium-Preise!
Lieber CS, kleiner Geheimtipp von mir zum Zero-Cost-Price: Vllt. endlich wieder einen Service anbieten der zumindest ganz grob in Richtung der 4 Sterne geht, dann wird der eine oder andere dann doch lieber etwas mehr zahlen. Wenn aber Ryanair den identischen Service bietet, warum dann LH fliegen?
Schon witzig,
das sagt Einer der tausende Leerflüge machen läßt, nur um slots zu behalten….
Einfach das Añgebot künstlich verknappen, dann steigen die Preise. Nichts neues.
Einen schlechten Service bieten, das Angebot künstlich verknappen und dann Mindestpreise fordern, dass hört man gerne. Zudem die Herren Piloten bei der Kernmarke deutlich besser bezahlt sind als viele ihre europäischen und asiatischen Kollegen. Hinsichtlich Verlässlichkeit hat Lufthansa einiges zu tun bevor meines Erachtens mehr Geld verlangt werden sollte.