Die Deutsche Bahn hält sich auch weiterhin an die politischen Vorgaben und spricht sich gegen Vorteile für geimpfte Personen in ihren Zügen aus.
Derzeit werden in der Politik und auch anderswo Stimmen laut, dass es für geimpfte Personen künftig mehr Freiheiten geben soll. Doch die Meinungen darüber sind gespalten. Vor wenigen Tagen erst verabschiedete die Regierung die neue Muster-Quarantäneverordnung, welche deutlich schärfere Regeln für die Einreise nach Deutschland vorsieht. Auch hier gibt es schlussendlich keine Vorteile für Geimpfte, weshalb sich auch die Deutsche Bahn hinter diesen Beschluss stellt.
Weiterhin Maskenpflicht in allen Zügen
Es wird aktuell wieder viel diskutiert, in den Medien, in den Branchen und der Politik. Kommen sie oder kommen sie nicht, die Vorteile für Geimpfte. Aktuell sieht es nicht danach aus, auch wenn sich Außenminister Heiko Maas zuletzt für solche Vorteile aussprach. Doch viele sind dagegen, zumal noch nicht klar ist, ob eine Impfung vor einer Infektion und Übertragung des Virus schützt oder nur vor einer schweren Erkrankung. Dennoch halten die Diskussionen an, denn es geht auch um die Frage nach einer allgemeinen Impfpflicht, auch wenn sie hier in Deutschland derzeit verneint wird. Andere Länder dagegen wollen eine solche Pflicht einführen, allen voran Australien, was auch von Flag-Carrier Qantas befürwortet wird.
Nachdem sich die Lufthansa unmittelbar nach der Ankündigung von Qantas gegen eine Impfpflicht oder anderweitige Vorteile für Geimpfte aussprach und sich für die Einreise- und Transportbestimmungen an die Vorgaben der Regierung hält, bezieht nun die Deutsche Bahn als zweites großes Transportunternehmen Stellung zur Impfdebatte. Gegenüber der Süddeutschen Zeitung gab Konzernchef Richard Lutz bekannt, dass es für geimpfte Personen vorerst keine Vorteile in den Zügen gibt:
Niemand wird deshalb vorerst auf eine Maske verzichten können, nur weil er einen Impfausweis hochhält.
Richard Lutz, CEO Deutsche Bahn
Konkret heißt das, dass weiterhin eine strenge Maskenpflicht für alle Reisenden der Deutschen Bahn gilt, unabhängig davon, ob sie geimpft sind oder nicht. Damit hält sich auch Richard Lutz an die politischen Vorgaben.
2020 mit hohen Fahrgastverlusten
Auch die Deutsche Bahn schloss das Coronajahr mit hohen Verlusten ab. Sind die Zahlen zu Beginn des vergangenen Jahres noch gestiegen, so beförderte die Deutsche Bahn am Ende nur insgesamt 80 Millionen Menschen. Ein deutlicher Verlust gegenüber den Rekordjahr 2019, wo unterm Strich eine Beförderungszahl von mehr als 150 Millionen Menschen im Fernverkehr stand. Dennoch war die Bahn im vergangenen Jahr so pünktlich wie nie, die Quote lag nach Angaben von Richard Lutz bei 81,8 Prozent und damit sechs Prozent höher als noch 2019. Weniger Verkehr und weniger Stau auf den Schienen waren dafür ausschlaggebend.
Und mit immer mehr Kapazität werden wir ab dem Jahr 2025 die Zielmarke von 85 Prozent in Angriff nehmen.
Richard Lutz, CEO Deutsche Bahn
Dementsprechend hoch fallen natürlich auch die Verluste aus. Bis 2024 rechnet der Konzernchef mit Verlusten von zehn Milliarden Euro und auch in diesem Jahr wird die Bahn Einbußen einfahren. Dagegen soll nun eine Eigenkapitalerhöhung des Bundes in Höhe von fünf Milliarden Euro helfen. Doch vorerst muss die EU-Kommission grünes Licht geben.
Fazit zur generellen Maskenpflicht bei der Deutschen Bahn
Ob es nun Vorteile für Geimpfte geben wird oder nicht, ist derzeit wieder ein stark diskutiertes Thema. Angefacht hatte die Diskussion kürzlich auch wieder Außenminister Heiko Maas. Jedoch sehen viele Branchenvertreter oder Politiker hier große Schwierigkeiten. Denn auch der Impfstart begann nur äußerst zögerlich und weiterhin gibt es viel zu wenig Impfstoff. Darüber hinaus gibt es noch viele ungeklärte Fragen und solange diese nicht hinreichend geklärt sind, raten viele von solchen Schritten ab. Auch die Deutsche Bahn stellt sich hinter die aktuellen Vorgaben der Regierung und spricht sich gegen Vorteile für Geimpfte aus. Geimpft oder nicht, wer aktuell mit der Deutschen Bahn fährt, muss Maske tragen.