Die indonesische Nationalairline kämpft noch immer gegen die Insolvenz. Nun soll ein Fälligkeitstermin für Anleihezinsen im Juni geplatzt sein – und auch die Regierung soll Auszahlungen aus einem Rettungspaket zurückhalten.
Letzten Sommer gab Garuda Indonesia noch bekannt, Direktflüge nach Bali ab Europa, den USA und Indien anbieten zu wollen. Nun scheint es allerdings immer schlechter um die indonesische Airline zu stehen. Denn die Luftfahrtkrise scheint die Fluggesellschaft hart getroffen zu haben: Ganze 2,4 Milliarden US-Dollar Verlust bilanziert die Airline für 2020. Ein Fälligkeitstermin für Anleihezinsen sei im Juni geplatzt. Zudem soll der indonesische Staat Auszahlungen aus einem Rettungspaket zurückhalten. Wirtschaftsprüfer äußerten infolgedessen Bedenken über den Fortbestand der Airline, wie aero.de berichtet.
Umsatzrückgang um 68 Prozent
Sturzflug in die roten Zahlen: Die Corona-Krise hat vielen Airlines herbe Verluste beschert. Die Lufthansa Group etwa schloss 2020 mit einem konzernweiten Minus von 6,7 Milliarden Euro ab und auch die Swiss beispielsweise musste einem Rekordverlust von 654 Millionen Franken bilanzieren. Auch Airlines wie Garuda Indonesia blieben von den Auswirkungen der Pandemie nicht verschont. Die Nationalairline des asiatischen Inselstaates verzeichnete 2020 einen Reinverlust von 2,4 Milliarden Dollar.
Zum Vergleich: Im Vorjahr hatte das Minus noch 38,9 Millionen Dollar betragen. Auch der Umsatz von Garuda Indonesia ging im Vergleich zu 2019 um 68 Prozent zurück. Auch wenn Wirtschaftsprüferunternehmen PWC dem Management nicht bestätigen will, dass der Jahresabschluss die tatsächliche wirtschaftliche Lage exakt und vollständig beschreibt. Die Prüfer sollen im Testat auf „wesentliche Unsicherheiten” hingewiesen haben, die im Ergebnis „erhebliche Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens zur Fortführung seiner Geschäftstätigkeit aufwerfen könnten”.
Regierung lässt Garuda im Stich
Derzeit soll sich Garuda Indonesia in Verhandlung mit Gläubigern befinden. Am 18. Juni fällige Zinsen auf eine 500 Millionen US-Dollar schwere Anleihe soll die indonesische Airline einbehalten haben. Seither sind Aktien von Garuda Indonesia vom Handel ausgesetzt.
Auch Frachtpartner PT My Indo Airlines soll Geld von Garuda Indonesia fordern – und bereits ein Gerichtsverfahren gegen die Airline eingeleitet haben. Das Management will Kreditgeber und Gläubiger um Aufschub bitten – und hofft auf zugesagte staatliche Hilfen. Weil die Airline in der Coronakrise betriebswirtschaftliche Etappenziele verfehlt habe, soll der Staat aus einem Rettungspaket über 580 Millionen US-Dollar bisher nur einen geringen Bruchteil an die Airline ausgezahlt haben.
Fazit zum möglichen Aus von Garuda Indonesia
Die Fluglinie Garuda Indonesia soll im letzten Jahr einen Reinverlust von 2,4 Milliarden Dollar eingefahren haben, nachdem es im gleichen Zeitraum des Jahres 2019 38,9 Millionen Dollar waren. Nachdem nun fällige Zinsen auf eine 500 Millionen US-Dollar schwere Anleihe einbehalten wurden und auch der Staat die Airline Auszahlungen aus einem Rettungspaket zurückhält, steht der Airline das Wasser nun bis zum Hals. Ob die Airline noch zu retten ist, ist ungewiss. Eins ist allerdings sicher: Es steht nicht gut um die marode Fluggesellschaft.
Hier wird mehrfach „eingefahrenen Verlusten“ geschrieben. Würde in dem Zusammenhang nicht von „eingeflogene Verlusten“ besser klingen?