Es ist keine Neuigkeit, dass sich der Luftverkehr in Deutschland langsamer erholt als in anderen Teilen der Welt, doch im Januar sind die Zahlen sogar rückläufig.

Im November letzten Jahres hatte sich der globale Luftverkehr bereits fast vollständig erholt. Der Wert lag bei über 99 Prozent, verglichen zu den Zahlen aus 2019. Prognosen des Branchenverbands Airports Council International (ACI) zufolge soll der Rekord aus 2019 sogar noch in diesem Jahr gebrochen werden. Was global der Fall ist, gilt nicht für Deutschland, denn im Januar ging die Zahl der Flugreisende verglichen mit Dezember zurück, darüber informiert Airliners.

Rückgang im Vergleich zum Vormonat

Auch wenn nach Aussage des Flughafenverband ADV im Januar etwa 12,3 Millionen Fluggäste an deutschen Airports gezählt wurden, bedeutet dies ein Rückgang um 1,28 Millionen im Vergleich zum Dezember 2023. Der Wert im Januar dieses Jahres liegt dennoch 11,8 Prozent über dem vom Januar 2023, wenn auch noch 22 Prozent unter dem aus Januar 2019. Hierzulande erholt sich der Flugverkehr langsamer als anderswo. Im Jahr 2023 lagen die Fluggastzahlen in Deutschland immer noch deutlich unter dem Vorkrisenniveau.

Terminal 3 Flughafen Frankfurt
Terminal 3 Flughafen Frankfurt

In anderen Teilen Europas liegt die Zunahme deutlich höher, einige Länder haben das Vorkrisenniveau bereits erreicht. Auch insgesamt betrachtet für Europa, bedeuten 7,66 Millionen Passagiere eine Abnahme um 12,7 Prozent verglichen mit Dezember, aber einen Anstieg um 10,8 Prozent gegenüber Januar 2023. Um die Zahlen aus 2019 zu erreichen, fehlen allerdings noch 17,4 Prozent.

Frankfurt Flughafen

Start- und Landbewegungen wurden in Deutschland im Januar 117.659 gezählt, das sind 4,9 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2023, jedoch 28,3 Prozent weniger als im Januar 2019. Die Anzahl der Flüge innerhalb Deutschlands dezimierte sich im Vergleich zu Dezember 2023 ein wenig, wuchs aber um 14,7 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Dennoch liegt die Zahl der Flugreisenden innerhalb der Republik noch unter 50 Prozent im Vergleich zu vor der Pandemie. Die Zahl der international Reisenden nahm im ersten Monat dieses Jahres ebenfalls etwas ab, 20 Prozent der Reisenden waren jedoch interkontinental unterwegs. Dieser Sektor hat sich mit 92,1 Prozent des Vorkrisenniveaus fast vollständig erholt hat.

Fazit zum Rückgang der Passagierzahlen

Die Zahl der Flugreisende in Deutschland ist im Januar verglichen mit Dezember 2023 rückläufig, liegt aber dennoch über dem Niveau von Januar 2022, aber noch weit unter dem von 2019. Während sich immer mehr Reisende auf den Weg in die Ferne machen, erreicht der innerdeutsche Luftverkehr weniger als 50 Prozent des Wertes von vor der Pandemie. In anderen Regionen Europas erholt sich der Flugverkehr deutlich schneller als in Deutschland. Manche Länder haben bereits die Zahlen aus 2019 überschritten. Ich frage mich, ob der innerdeutsche Flugverkehr jemals wieder auf das alte Niveau kommen wird, wenn immer mehr Menschen versuchen nachhaltig zu reisen und diese Strecken eher mit der Bahn zurücklegen.

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Autor

Wenn Simone unterwegs ist ist sie glücklich. Das Reisen selbst, aber auch die Planung dazu, sind Dinge, die für sie unter anderem das Leben so lebenswert machen. Ganz nach dem Motto: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.

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  • Was einige hier schon geschrieben haben trifft auch für mich zu: Wer die Preise ständig rauf- und die Leistungen runterfährt darf sich nicht wundern. Wer will sich schon von der mit Rekordgewinn fliegenden “Streikhansa” “über den Tisch ziehen lassen”? Die LH hätte wahrlich genug Geld sich mit dem Personal auf “vernünftige” Löhne/Arbeitszeiten etc zu einigen und müsste ihren “Geschäftssinn” nicht auf dem Rücken der Kunden ausleben.
    Und wer sich beschweren will kann erleben was “Kundenservice” bei Lufthansa heiisst – wann hat man zuletzt eine Antwort erhalten?

  • Das hat eher damit zu tun das Easyjet, Ryanair, etc Flugzeuge aus Deutschland abgezogen haben weil die Gebühren in Deutschland über die Jahre erhöht wurden und sie in anderen Ländern mehr Geld verdienen können mit diesen Flugzeugen. Und statt einer korrekten Analyse warum das so ist gibt es ab Mai wieder neue Steuern auf Flüge. Mit jedem eingesparten Flug gehen Jobs flöten sowohl direkt als auch indirekt. Nichts gegen einsparungen von Flügen im Inland aber Deutschland verschafft sich auch hier wieder ein riesen Standortnachteil in Europa und auf der Langstrecke. Die Anzahl der Firmenpleiten steigt und die Neugründungen gehen steil nach Unten. Das ist alles miteinander verbunden. Aber wenn man das mit einem bewusstsein der “Nachhaltigkeit” erklärt fühlen die Leute sich vielleicht besser das ihr Land langsam aber stetig absteigt. Nicht wundern wenn z.B. Polen in ein paar Jahren Deutschland wirtschaflich abgehängt hat.

  • Wer möchte noch mit der Lufthansa fliegen, immer wieder Streiks und stornierte Flüge.
    Bin früher oft mit Lufthansa geflogen, jetzt nur noch mit der Swiss ab Zürich auf die ist verlass -:(

  • Ich glaube nicht, dass jeder mögliche Fluggast Tag und Nacht nur an die Umwelt und Nachhaltigkeit denkt. Fakt ist : Die Preise sind einfach zu hoch im Vergleich vor der Pandemie.
    Durchschnittliche Economy-Tickets nach Asien und Amerika- ab 1500 Euro pro Person. Von Business möchte ich gar nicht sprechen. …..Vielen Dank-bleib zu Haus und nähre dich redlich!!

  • Die meisten Strecken in Deutschalnd sind eben so kurz, dass sich fliegen D2D im Vergleich sogar zur Bahn und zum KFZ einfach zeitlich nicht lohnt. Dazu hat sich während Corona gezeigt, dass die Masse der Kurzdienstreisen problemlos durch Videokonferenzen ersetzbar sind. Und als drittes kommt noch das gewachsene Unweltbewusstsein dazu. Der innerdeutsche Flugverkehr wird auf absehbare Zeit nicht mehr als alte Niveau erreichen

  • Jedenfalls wenn man aus Düsseldorf reisen möchte, liegt das auch schlicht daran, dass es außer nach München viel weniger Verbindungen als früher gibt und die Tickets extrem teuer sind. Früher habe ich regelmäßig Tagestermine in Hamburg und Berlin mit dem Flugzeug gemacht. Heute ist das wegen schlechter Flugzeiten von Eurowings häufig nicht oder nur unpraktisch möglich. Hinzu kommt: Der Service (auch als LH Senator) ist bei EW unterirdisch. Dafür kostet der Hin- und Rückflug nach Berlin oder Hamburg Smart dann gerne mal 500€. Da muss man sich nicht wundern, wenn weniger Leute fliegen als früher.

  • Wenn ich nicht in Deutschland zu tun habe, fliege ich nur noch über Amsterdam und Paris. Früher flog ich alles mit LX/LH. Bis der Service von LX auf Billigflieger-Niveau zurückgefahren und Luft- zu Streikhansa wurde. Dazu die zahlreichen Streiks an deutschen Flughäfen z.B. bei der SiKo, und das alles garniert mit steigenden Steuern und Gebühren haben mir Deutschland nachhaltig verleidet.

    Bei AF-KLM habe ich bald Platinum Status auf Lebenszeit, der Lufthansa ist es erst auf dieses Jahr eingefallen, so etwas überhaupt anzubieten.

    In meiner Wahrnehmung ist Deutschland für längerfristige Reiseplanungen ein zu grosses Risiko geworden. Nur bei den Streiks ist es in die Champions League aufgestiegen, ansonsten sehe ich nur Abstieg.

    Die Bahn ist in Deutschland leider keine Alternative, da viel zu unzuverlässig und ebenfalls streikanfällig. Aber klar, wie soll man vernünftige Löhne bezahlen, wenn man Krethi und Plethi für noch keine 50 Euro im Monat durchs ganze Land fahren lässt? Diese Rechnung kann nicht aufgehen in einem Land, in welchem die Bahninfrastruktur derart rückständig und marode ist wie in Deutschland. Da bräuchte man sehr viel Geld für Modernisierung und Ausbau. Das Deutschlandticket bringt aber noch mehr Belastung für die Infrastruktur bei unzureichenden Einnahmen. Eine Schnapsidee von Politikern, die gut dastehen wollen, aber höchstens auf vier Jahre hinaus denken.

    Wenn Deutschland, dann am besten mit dem Auto, denn damit umfährt man die meisten Streiks, und von Mängeln im öffentlichen Verkehr ist man auch nicht betroffen.

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