Die aktuelle Lage bei den Airlines ist angespannt und im Hause Lufthansa rechnet man erst wieder im Jahr 2023 mit einer Normalisierung.
Die letzten Tage in der Luftfahrt kann man wohl gut mit einem Wort zusammenfassen: Chaos. Etliche Flüge müssen gestrichen werden, es bilden sich lange Warteschlangen und es kommt zu Verspätungen. Die Lufthansa geht davon aus, dass dieser Zustand noch bis zum nächsten Jahr anhalten wird, so die Süddeutsche Zeitung. Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass die Kranich-Airline wohl nicht nur die kürzlich angekündigten Flüge innerhalb Deutschlands und Europas streichen muss, sondern auch erste Interkontinentalflüge der aktuellen Situation zum Opfer fallen, wie aero.de berichtet.
Keine Verbesserung in diesem Sommer zu erwarten
Vor zwei Tagen wurde bekannt, dass die Lufthansa neben den sowieso schon gestrichenen Flügen für diesen Sommer noch 2.200 weitere Flüge canceln muss. Der Hauptgrund des Chaos in den letzten Wochen, was nicht nur die Lufthansa, sondern viele Airlines und Flughäfen betrifft, ist der Personalmangel. Während der Pandemiejahre wurden viele Stellen gekürzt oder Mitarbeitende haben sich umorientiert. Nun kam die Nachfrage später als geplant, aber umso stärker zurück – und es gibt nicht genügend Personal, das den Andrang auffangen kann. Zudem kommen gerade bei den Crews hohe Krankheitsquoten hinzu, denn die Corona-Fallzahlen steigen mittlerweile wieder exponentiell an. Der einzige Ausweg: Flüge müssen reduziert werden.
Wer gehofft hatte, dass dies ein kurzfristiges Problem sein würde, der wird nun enttäuscht. Der Lufthansa-Vorstand gibt bekannt, dass man noch das ganze Jahr über mit ähnlichen Situationen rechnen muss.
Eine kurzfristige Verbesserung jetzt im Sommer werden wir realistisch leider kaum erreichen können. […] Wir rechnen damit, dass sich die Lage 2023 insgesamt wieder normalisiert.
Detlef Kayser, Lufthansa-Vorstand
Die Lufthansa will bei ihren Streichungen vor allem auf innerdeutsche Verbindungen setzen, bei denen es auch eine Alternative mit der Bahn gibt. Auch einige europäische Strecken sollen betroffen sein, weniger aber Urlaubsdestinationen.
Interkontflüge von den Streichungen ebenfalls betroffen
Doch auch auf der Langstrecke sollte man sich aktuell nicht in Planungssicherheit wägen. Wie aero.de herausgefunden hat, müssen auch Dutzende Interkontinentalflüge im Juni gestrichen werden. Insgesamt werden bis Ende des Monats 38 Interkontflüge ab Frankfurt nicht stattfinden können.
Fazit zur Aussicht der Normalisierung des Flugverkehrs
Zwei Jahre zu wenig Passagiere, nun zu viele. Airlines weltweit können dem Andrang nicht mehr gerecht werden und müssen etliche Verbindungen streichen. Das Problem hat sich angebahnt, doch die Rekrutierung von neuem Personal hat sich als langwieriger herausgestellt als gewünscht. Laut der Lufthansa sollte man sich noch für den Rest des Jahres auf diese Situation einstellen, bis sich die Lage 2023 dann hoffentlich etwas erholt hat.
Kein Wunder bei dieser “4*” Airline und diesem Chef. Wahrscheinlich wird es dann bis 2024 oder noch länger dauern.