Erneuter Streik bei Eurowings gefährdet Arbeitsplätze?

Eine weitere Arbeitskampfmaßnahme wurde vor Kurzem für die Lufthansa-Tochter Eurowings angekündigt.

Innerhalb der Lufthansa-Group kommt es schon bald wieder zu einer weiteren Arbeitsniederlegung. Die Eurowings-Piloten rufen zu einer zweiten Streikrunde auf, wie das rnd berichtet. Warum es allerdings dieses Mal nicht um das Gehalt geht, was anstatt dessen gefordert wird und warum die Fluggesellschaft der Meinung ist, dass durch die Forderungen Arbeitsplätze gefährdet werden, zeigen wir Euch im Folgenden.

Wann wird gestreikt?

Die neue Streikmaßnahme der Eurowings, welche täglich rund 500 Flüge innerhalb von Europa, aber auch in Deutschland durchführt, soll bereits in der nächsten Woche stattfinden. Die Arbeit der Piloten soll laut der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit beginnend ab Montag um Mitternacht bis einschließlich Mittwoch niedergelegt werden. Als Grund dafür wird das unzureichende Angebot vonseiten des Arbeitgebers zum Manteltarifvertrag genannt. Dies geht aus einer Erklärung der Gewerkschaft am Freitagabend hervor.

Schon vor zwei Wochen, am 6. Oktober, hatten die Piloten gestreikt und dementsprechend waren rund die Hälfte aller Flüge ausgefallen. Zehntausende Passagiere waren davon betroffen und mussten entweder auf alternative Flugverbindungen oder auf die Bahn umgebucht werden. Der Arbeitskampf der Eurowings-Piloten stellt bereits die dritte groß angelegte Aktion zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Lufthansa-Group in diesem Jahr dar.

Wer ist vom Streik betroffen?

Der Streik dürfte allerdings keine allzu große Anzahl an Passagieren treffen, denn viele Teile des Unternehmens sind nicht an der Aktion beteiligt. Der Aufruf gilt nur für die deutsche Teilgesellschaft – die in der Österreich gemeldete Eurowings Europe sowie Eurowings Discover sind nicht vom Arbeitskampf betroffen. Vor allem werden aber wohl in den Drehkreuzen der Fluggesellschaft außerhalb von München und Frankfurt die Auswirkungen der Arbeitsniederlegung zu spüren sein.

Dieser Streik wäre nicht notwendig, wenn Eurowings mit uns auf Augenhöhe verhandeln würde.

Matthias Baier, Gewerkschaftssprecher

Eurowings selbst bezeichnete bereits den letzten Streik als unverhältnismäßig. Dem widerspricht Mathias Baier, ein Pressesprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit. Ihm zufolge betreibe Eurowings Augenwischerei und spiele auf Zeit, das letzte Angebot, das vom Konzern gemacht wurde, sei unzureichend gewesen. Der Belegschaft im Cockpit gehe es nicht um mehr Geld, sondern um die Reduzierung der Arbeitsbelastung. Demnach wird gefordert, die maximalen Flugzeiten zu begrenzen und die Ruhezeiten zu verlängern.

Zukunft von Eurowings gefährdet?

Die Fluggesellschaft zeigt sich von der Ankündigung wenig begeistert. Laut Personalchef Kai Duve gefährdet man mit der erneuten Androhung von Streikmaßnahmen mutwillig die Zukunft von Eurwings Deutschland.

Wir fordern die Vereinigung Cockpit unverzüglich auf, ihrer Verantwortung für Fluggäste sowie für das Unternehmen und das eigene Personal gerecht zu werden.

Kai Duve, Personalchef Eurowings

Laut ihm stelle es eine Bedrohung für Arbeitsplätze im Cockpit und anderswo bei Eurowings dar, wenn die Piloten ihre Pläne auf diese Weise verfolgen. Diese zwingen Duve zufolge die Airline nämlich unausweichlich in die Schrumpfung des deutschen Flugbetriebs. Die Tatsache, dass die Gewerkschaft kein verhandlungsfähiges Angebot sehen wolle, sei zeige dass man jedes Mas und Mittel verloren habe.

Fazit zum erneuten Pilotenstreik bei Eurowings

Ein erneuter Pilotenstreik ist für den Beginn der nächsten Woche angekündigt, nachdem die Verhandlungen zwischen den Piloten und der Eurowings nicht geglückt sind. Man erhofft sich dadurch noch immer die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Voraussichtlich werden aber bereits nächste Woche einige Passagiere von Flugausfällen und Verspätungen betroffen sein.