Die Deutsche Bahn zwischen den Fronten: EVG und GDL fordern innerhalb der Tarifverhandlungen bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter.

Die Zustimmung zum neuen Tarifangebot der Bahn wurde bereits erwartet, doch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte auch das vierte Angebot abgelehnt und neue Verhandlungen gefordert. Während beide Parteien noch die neuen Konditionen für rund 180.000 Beschäftigte ausloten, bahnen sich laut des RedaktionsNetzwerks Deutschland bereits neue Tarifverhandlungen mit Streikpotenzial an – diesmal mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Heute starten die Verhandlungen zwischen GDL und DB. Bedeutet das bald erneut deutschlandweite Warnstreiks?

Von einer Tarifverhandlung in die nächste

Die vierte Verhandlungsrunde zwischen DB und EVG ist ergebnislos verstrichen. Ein Szenario, das an die Tarifverhandlung von vor zwei Jahren erinnert – allerdings zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer. Auch hier waren die Forderungen seitens der Gewerkschaft durch mehrere Streiks der Lokführer bei DB untermauert worden.

Deutsche Bahn Tarifverhandlungen mit Streikpotenzial

Wiederholt sich bald die Geschichte? Die langersehnte Streikentwarnung bei einer Einigung zwischen der Deutschen Bahn und der EVG könnte nicht von langer Dauer sein, denn: In diesem Herbst laufen auch die Tarifverträge der Lokomotivführer aus und die GDL hat bereits in Aussicht gestellt, dass sie mit neuen Forderungen an die Bahn herantreten wird.

Tarifverhandlungen mit der GDL – die Forderungen

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat ihre Mitglieder nach Berlin eingeladen. Heute stellt der Geschäftsführer der Tarifkommission, Thomas Gelling, die Forderungen innerhalb der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn vor. Über den folgenden Link könnt Ihr die Verhandlungseröffnung streamen:

Die GDL stellt fünf zentrale Forderungen für die Tarifrunde 2023 vor

Die GDL stellt in Berlin unter anderem die fünf zentralen Forderungen für die Tarifrunde 2023 vor, die darauf abzielen, fünf verschiedene Beschäftigtengruppen zu berücksichtigen. Darunter die Arbeitnehmer im Netzbetrieb, in der Netzinstandhaltung, in der Fahrzeuginstandhaltung, im Zugpersonal sowie Auszubildende. Die fünf Kernforderungen umfassen bei einer Laufzeit von zwölf Monaten (zumindest für die Entgelttabellen):

  1. 555 Euro allgemeine Entgelterhöhung; Erhöhung der Zulagen um 25 Prozent
  2. 35-Stunden-Woche als neue Arbeitszeitreferenz für Schichtarbeiter; Wahlrecht für Arbeitnehmer, zwischen 35 und 40 Stunden pro Woche mit entsprechendem Entgeltausgleich zu arbeiten
  3. Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro
  4. 5 Prozent betriebliche Altersvorsorge, wenn keine Ansprüche nach dem ZVersTV (Zusatzversorgungstarifvertrag) bestehen (auch für Wettbewerbsunternehmen)
  5. 5-Schichten-Woche; nach fünf Schichten oder spätestens nach 120 Stunden muss der nächste Ruhetag beginnen

Zu den weiteren Forderungen gehört unter anderem die volle Kostenübernahme seitens des Arbeitgebers für das Deutschlandticket. Der aktuelle Tarifvertrag zwischen beiden Parteien läuft im Oktober dieses Jahres aus.

Fazit zu der Aussicht auf weitere Bahnstreiks

Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der EVG sind noch nicht abgeschlossen, da bahnen sich bereits neue Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer an. Heute stellt die GDL in Berlin die fünf Kernforderungen für die Tarifrunde 2023 vor. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass auch die GDL nicht davor zurückschreckt, die Arbeitsniederlegung als valides Mittel zur Durchsetzung der Forderungen gegen die Deutsche Bahn einzusetzen. Sollten die Tarifverhandlungen zwischen DB und GDL also für die Gewerkschaft unzufriedenstellend verlaufen, kann auch vonseiten der Lokführer bei der Deutschen Bahn in diesem Jahr wieder mit Streiks gerechnet werden. Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der EVG werden heute ebenfalls weitergeführt.

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Autor

Unstillbare Abenteuerlust und chronisches Fernweh treiben Anja seit jeher raus in die weite Welt. Die Berlinerin nennt jeden Ort, an dem sie mehr als zwei Tage verbringt, ihr temporäres Zuhause und ist am glücklichsten, wenn ihr Tag nur aus neuen Wegen besteht.

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