Highspeed Internet ab 2025? Die Deutsche Bahn leitet das Projekt “Gigabit Innovation Track” ein.
Bereits im vergangenen Jahr forderte der Bundesverkehrsminister besseres Internet im ICE. Nun hat Volker Wissing für das flächendeckende 5G-Projekt 6,4 Millionen Euro Fördergeld vom Bund zur Verfügung gestellt, wie die Frankfurter Allgemeine berichtet. In den nächsten zwei Jahren wollen Bahn- und Telekomunternehmen innerhalb des Vorhabens “Gigabit Innovation Track” (GINT) die Bedingungen für schnelles Internet in den Zügen und am Gleis schaffen.
Hohe Investitionen für besseren Empfang
Wackelige Internetverbindungen und Empfangsverlust im Tunnel – wer in den Zügen der Deutschen Bahn auf eine stabile Verbindung mit der Außenwelt angewiesen ist, sieht sich häufig mit Problemen bezüglich der Konnektivität konfrontiert. Der WLAN-Service steht im Fernverkehr der Deutschen Bahn zwar schon seit 2021 überall kostenfrei zur Verfügung, allerdings oftmals nicht störungsfrei. Der großen zu ladenden Datenmenge, die bei dem Streamen eines Filmes oder einem Zoom-Meeting anfallen, sind die Verbindungen meist nicht gewachsen.
Dies soll sich in den kommenden Jahren ändern. Schon im April 2022 stellte die Bahn schnelles Internet in allen Zügen ab 2025 in Aussicht. Um die Netzqualität und das Internet in den Zügen der DB zu verbessern, investieren die Deutsche Bahn und Telekomunternehmen bereits seit 2021 jeweils mehrstellige Millionenbeträge. Nun werden die Pläne konkreter und die Bahn verspricht: “Gigabit am Gleis rückt näher”.
Gemeinsam mit dem Netzbetreiber Telefónica KG, dem Netzwerkausstatter Ericsson und das Funkmastbetreiber Vantage Towers wird nun die Umsetzbarkeit eines 5G-basierten Gigabitkorridors am Gleis geprüft.
Zehn Kilometer mit 5G
Für Projekt GINT wurde bereits die erste Teststrecke festgelegt, auf der das Highspeed Internet zuerst umgesetzt werden soll. Bis Ende 2024 werden auf einem etwa zehn Kilometer langen Streckenabschnitt in Mecklenburg-Vorpommern zehn unterschiedliche Masten errichtet, deren Antennen ein hohes Frequenzband nutzen.
Die 5G-Teststrecke wird sich zwischen Malchow und Karow befinden. Ihr Ausbau wird zu gleichen Teilen von dem Bund, Telefónica KG, Ericsson, Vintage Towers und der Deutschen Bahn finanziert.
20.000 neue Masten für eine stabile Verbindung
Hinsichtlich der immer weiter steigenden Anforderung an das zu ladende Datenvolumen könnten ab 2030 Datenraten von bis zu fünf Gigabit je Sekunde pro Zug notwendig sein, damit Bahnreisende sich auf eine gute Verbindung verlassen können.
Es gibt allerdings einen Haken an den Antennen der Hochfrequenzmasten: Sie weisen nur eine Reichweite von etwa einem Kilometer auf. Ersten Schätzungen zufolge würde das für eine flächendeckend stabile Verbindung in 5G-Qualität bedeuten, dass rund 20.000 neue Funkmasten entstehen müssten. Bislang offen bleibt die Frage, zu welchen Teilen dieses Großprojekt schlussendlich finanziert werden soll.
Fazit zu dem Ausbau von 5G bei der Bahn
Schnelles Internet und eine stabile Verbindung – daran arbeitet die Deutsche Bahn mit ihren Partnern seit Jahren. Nun soll der erste Highspeed Korridor unter Zuschuss von Fördergeldern des Bundes auf einer Strecke in Mecklenburg-Vorpommern entstehen. Das Projekt “Gigabit Innovation Track” soll zeitnah beginnen und Ende 2024 finalisiert werden. Um deutschlandweit in 5G-Qualität mit der Bahn unterwegs zu sein, könnte allerdings der Neubau von 20.000 Funkmasten nötig sein. Ein Mammutprojekt, dessen Finanzierung noch in den Sternen steht.