Nach den Kürzungen im Bundeshaushalt für den Ausbau des Schienennetzes muss sich die Deutsche Bahn nach Sparmöglichkeiten umsehen.
Die Deutsche Bahn (DB) steht vor einem Geldproblem – nachdem die Förderungen aus dem Bundeshaushalt deutlich gekürzt wurden, muss sich die Bahn nach alternativen Möglichkeiten umschauen. Dazu werden Bauprojekte nach hinten verschoben, wie FVW berichtet. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft bangt zudem um neue ICE.
Angst um neue ICE
Eigentlich hatte die Bahn große Sanierungs- und Ausbaupläne. Als umweltfreundliche Alternative zum Fliegen soll die Schiene attraktiver werden. Dafür hatte die Bahn zuletzt angekündigt, Highspeed Internet auf einer Teststrecke zu implementieren. Die große Generalsanierung soll bis 2030 das Schienennetz auf Vordermann bringen. Auf dem verbesserten Netz sollen bis dahin 450 ICE unterwegs sein – in der Vergangenheit hat die Bahn durchschnittlich drei neue Schnellzüge monatlich in die Flotte aufgenommen. Werden diese Pläne bald stagnieren?
Denn all die großen Vorhaben der Bahn kosten ordentlich Geld. Wovon die DB aufgrund von Kürzungen des Bundeshaushalts aktuell nicht genug hat. Denn von den ursprünglich vom Bund zugesagten 45 Milliarden Euro verblieben lediglich 27 Milliarden Euro. Eine Liste mit Sparmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens soll bis Ende März dem Aufsichtsrat aufzeigen, wo Gelder eingespart werden können – eventuell auch bei neuen Zügen?
Bei den Sparbemühungen stehen womöglich auch die weiteren ICE-Bestellungen zur Disposition.
Martin Burkert, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Chef der Bahngewerkschaft EVG
Bei den neuen ICE der Bahn, die in den vergangenen Monaten dazugestoßen sind, handelt es sich um Züge der Baureihe ICE 4 sowie ICE 3neo. Durch eine neuere und altersmäßig jüngere Zug-Flotte erhofft sich die Bahn weniger Probleme auf der Schiene. Denn davon hat die DB genug – im Dezember wurde ein neuer Pünktlichkeits-Tiefpunkt erreicht. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft bangt um neue ICE, doch ein DB-Sprecher gibt eine Entwarnung.
Es gibt keine Kürzungspläne bei der Beschaffung von Fernverkehrszügen. Richtig ist: Bis 2030 fließen rund zwölf Milliarden Euro in neue Fernverkehrszüge.
DB-Sprecher
Die Bahn muss priorisieren
Wie bereits beschrieben, waren die Ambitionen der Bahn vorerst groß. Doch nun muss auch bei Erneuerungs-Projekten ein Gang heruntergefahren werden. Aktuell sieht es so aus, dass der Konzern eher auf die Sanierung bestehender Infrastrukturen setzt als auf Neubauprojekte. Dabei werden bereits geplante Vorhaben aus der nahen Zukunft den entfernter liegenden Maßnahmen vorgezogen.
Die Bauprojekte für 2024 und 2025 halte ich für weitgehend gesichert. Schwieriger wird es bei den Projekten für 2026 und die weiteren Jahre.
Martin Burkert, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und Chef der Bahngewerkschaft EVG
Eine Priorisierungsliste der Infrastruktur-Gesellschaft “InfraGo” zeigt, wo Gelder zunächst eingespart werden. Darunter fallen Projekte aus dem Güterverkehr, aber auch Vorhaben, die Reisende zu spüren bekommen werden. Die Digitalisierung der Hamburger S-Bahn, um die Kapazität zu erhöhen, muss erst einmal warten. Es handelt sich nicht um ein endgültiges Aus für diese Projekte, doch es wird zu einer deutlichen Verzögerung aufgrund von fehlenden Mitteln kommen.
Das Logistik-Tochterunternehmen Schenker soll zudem verkauft werden, das steht schon länger zur Diskussion. Die Erlöse daraus müssen allerdings zuerst Schulden tilgen – somit kann das Geld nicht in die Infrastruktur investiert werden. Strategie der Bahn ist es offenzulegen, welche Einsparungen auf alle Beteiligten zukommen. Darauf könne die Politik entsprechend reagieren.
Fazit zu Sparmaßnahmen der Bahn
Nachdem die Mittel aus dem Bundeshaushalt von 45 Milliarden Euro auf 27 Milliarden Euro gekürzt wurden, muss die Bahn ordentlich sparen. Die Angst, es könnte weniger neue ICE geben, scheint bisher allerdings unbegründet zu sein. Stattdessen werden weiter entfernte Projekte pausiert, bis mehr Mittel zur Verfügung stehen. Es bleibt abzuwarten, wie diese Sparmaßnahmen der Bahn anlaufen, und ob die Politik doch noch Förderungen bereitstellen wird.
Man wundert sich mittlerweile über nichts mehr. Unter einer grünen Regierung werden der Bahn die Mittel gekürzt, die Förderung von E-Autos gestrichen, dafür Verbrenner mit Milliarden für günstigeren Sprit unterstützt. Als Ausrede kommt dann bestimmt wieder die FDP. Das ist dann aber leider die grüne Politik in echt.
‘Die Angst, es könnte weniger neue ICE geben, scheint bisher allerdings unbegründet zu sein.’
Warum stellt ihr es in der Überschrift dann trotzdem so dar?
Gruß
Hallo Hans, vielen Dank für deinen Kommentar. Im Artikel geht es allgemein um die Sparmöglichkeiten der DB. In diesem Zuge wird auch die Sorge um weniger neue ICE geäußert. Da die Überschrift als Frage formuliert ist, sehe ich da keine Falschinformation in Bezug auf den Artikel. Beste Grüße!
Wenn du jahrelang nur das nötigste machst um den Laden am laufen zu halten, musst Dich nicht wundern, wenn auf einmal ein Riesen Berg von Problemen vor dir hast. 😂 Typisch für Unternehmen vom Bund. Jetzt fehlt nur noch, dass jemand auf die Idee kommt die Bahn für kleines Geld und Steuergeldern zu verkaufen.