Trotz großer Kritik soll Marabu im Winter ab mehreren deutschen Städten für Condor fliegen.
Im Dezember 2022 kündigte Condor mit der Veröffentlichung des Winterflugplans 2023/24 einen Ausbau der Strecke an. In den letzten Wochen rudert die Airline aber immer weiter zurück und streicht Flüge ab Köln/Bonn, Wien und Berlin. Wie touristik aktuell nun berichtet, sollen die übrigen Verbindungen zum Teil von der umstrittenen Airline Marabu geflogen werden. Grund für die Änderungen seien Kapazitätsengpässe bei Condor.
Betroffene Flüge werden umgebucht
Erst wurde die einzige Condor-Flugverbindung von Deutschland nach Dubai ab Berlin gestrichen, dann wurden zahlreiche Flüge ab Köln/Bonn und Wien zum ägyptischen Badeort Hurghada abgesagt. Um trotz der Kapazitätsengpässe während der Flottenerneuerung einen stabilen Flugplan anbieten zu können, greift Condor nun auf die Unterstützung durch Wetleasing-Partner zurück. Beim Wetleasing wird ein Flugzeug mitsamt der Crew an eine andere Airline vermietet. Von den Änderungen sind auch Flüge ab München, Hamburg, Nürnberg und Stuttgart betroffen. Passagiere müssen sich also darauf einstellen, statt in einem Condor-Flugzeug mit Wetleasing-Partnern, wie Marabu, zu fliegen.
Erst Ende 2022 hat der Mehrheitseigentümer der Condor Attestor Condors Schwersterairline Marabu aufgebaut. Seit ihrem Start im April machte Marabu aber immer wieder Schlagzeilen mit Flugverspätungen durch technische Probleme und Unzufriedenheit der Kunden. Auch die Belegschaft ist teilweise unzufrieden, so legte ein Pilot Beschwerde beim Luftfahrtbundesamt ein. Zuletzt weigerten sich Kunden aufgrund von Sicherheitsbedenken mit Marabu zu fliegen. Nach dem Rücktritt von Marabu-CEO Paul Schwaiger will sein Nachfolger Axel Schefe nun die Airline wieder auf Kurs bringen. Eigentlich wollte auch Marabu deshalb in diesem Winter kürzertreten, nun fliegt sie aber für Condor.
Verzögerung bei neuer A330neo-Flotte
Grund für die Streichungen und Auslagerung der Flüge sind Engpässe bei Condor. Derzeit erneuert die Airline ihre Flugzeuge. So will die Airline auf der Langstrecke weiter wachsen. Vor zwei Jahren gab Condor bekannt, mit 16 Airbus A330neo ihre Boeing 767-Flugzeuge ersetzen zu wollen. Im vergangenen Oktober wurde dann auf 18 Exemplare aufgestockt. Bisher wurde aber nur die Hälfte der bestellten Airbus geliefert.
Auch bei den Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen verzögern sich die Auslieferungen der bestellten Airbus A320neo und Airbus A321neo Maschinen. Grund dafür sind die starke Nachfrage und die Folgen der Lieferkettenprobleme während der Pandemie. Insgesamt 41 neue Flugzeuge für die Kurz- und Mittelstrecke hat Condor bereits im vergangenen Jahr bestellt.
Fazit zum geänderten Winterflugplan bei Condor
Wurde Ende letzten Jahres noch ein attraktiver Winterflugplan mit neuen Flugverbindungen angekündigt, muss Condor nun zurückrudern. Um noch mehr Streichungen zu verhindern, ist die Airline nun auf Wetleasing-Partner angewiesen. Gerade die Zusammenarbeit mit der vielfach kritisierten Airline Marabu dürfte den Kunden nicht gefallen.