Immer mehr Menschen sind im vergangenen Jahr mit Privatjets geflogen. Mehr als 94.000 Starts wurden in Deutschland registriert.

Wie fvw.de berichtet, ist die Anzahl der Flüge mit Privatjets enorm gestiegen. Im Gegensatz zum Jahr 2021 wurden fast 8.000 Flüge mehr aufgezeichnet. Klima-Forscher Stefan Gössling äußert sich kritisch zu dieser Situation.

Immer mehr Treibhausgas-Emissionen

Der Rechercheverbund von NDR und Süddeutscher Zeitung hat unter Berufung auf die Europäische Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol einen Bericht herausgebracht, indem festgestellt wurde, dass Privatjets im Jahr 2022 europaweit für ungefähr zehn Millionen Tonnen CO₂ Treibhausgas-Emissionen verantwortlich waren. Dabei sollen etwa drei Viertel der Flüge, die von Deutschland aus gestartet sind, weniger als 500 Kilometer geflogen sein. Die beliebtesten Strecken hierbei waren vor allem die Verbindungen von Hamburg-Sylt als auch Berlin-München.

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Viele Personen reisten letztes Jahr mit dem Privatjet nach Sylt

Aber auch die beliebte Reisedestination Mallorca wurde letztes Jahr häufiger mit dem Privatjet angeflogen. Vor allem viele Freizeittouristen flogen mit dem Privatjet auf beide Inseln. Geschäftsreisende nutzen den Privatjet dafür weniger.

Kritik vom Klima-Forscher

Die Nutzung von Privatjets findet der Klima-Forscher Stefan Gössling unnötig.

Wir können aus Klima-Perspektive nicht länger zuschauen, dass viele Reisen mit dem Flugzeug gemacht werden, gerade mit Privat-Flugzeugen, die auch genauso gut mit der Bahn absolvierbar wären oder meinetwegen mit dem Privatwagen

Klima-Forscher Stefan Gössling

Kleinere Inhaber von Privatjets sind zudem nicht von dem europäischen Emissionshandel betroffen, was wiederum für die Luftverkehrsunternehmen notwendig ist. Um die Nutzung mit Privatjets unattraktiver zu machen, plädiert Frankreich zu Beispiel für strengere Regeln. Auch Belgien möchte Maßnahmen ergreifen und Kurzflüge mit Privatjets höher besteuern.

Fazit zu der Entwicklung der Privatjet-Flüge

Mit dem Privatjet zu fliegen ist natürlich in vielerlei Hinsicht sehr vorteilhaft. Aber für kürzere Strecken, wie etwa von Berlin nach München, kann man meiner Meinung nach auch den Zug nehmen. Zwar dauert es dann etwas länger, jedoch kann man die Zugfahrt ja auch sinnvoll nutzen, sodass man bei der Ankunft gleich doppelt so Gutes getan hat.

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Autor

Ihre Reiselust begann bereits in jungem Alter, wo sie sich immer sehr auf die Ferien gefreut hat. Egal ob Städtetrips, Urlaube am Meer oder auf den Bergen – Acelya ist für jedes Abenteuer bereit. Mit ihrer Neugierde und ihrer großen Leidenschaft zum Schreiben, entschied sie sich für ein Publizistikstudium. Bei reisetopia kann sie ihre Lust für Reisen und das Schreiben perfekt miteinander verbinden.

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  • Ich kann es verstehen, dass Menschen im Privatjet fliegen. Das würde ich auch gerne tun. Da kann man 100 Mal mit Argumenten kommen, dass manche Strecken per Bahn möglich wären, doch ihr vergesst dabei, dass man ja aus bestimmten Gründen privat fliegt: Man möchte keine Menschenmassen um sich, etc. Ich kann diese ganzen Klimadiskussionen nicht mehr ertragen. Auch da stecken so viele Lügen dahinter.

  • Es mag für Klimaaktivisten wie diesen “Wissenschaftler” vielleicht nicht nachvollziehbar sein, aber für Personen ab einem bestimmten “Stundensatz”, bei denen Zeit = Geld ist, ist der Privatflieger die optimale Reisemöglichkeit, ein fixes Zeitkontingent bestmöglich zu nutzen.

    Ob die nun dem Emissionshandel unterliegen oder nicht (meiner Meinung nach eine Beutelschneiderei, die perspektivisch mehr zur Deindustralisierung und Verarmung des “Westens” beiträgt als tatsächlich der Umwelt oder dem Klima zugutezukommen – die Chinesen wird es freuen, dass wir uns so ins Knie schießen)…

    Privatfliegerei wird alleine schon durch die damit verbundenen Kosten auf einen derart geringen Anteil an der Gesamtbelastung gehalten, dass sie unterm Strich völlig zu vernachlässigen ist.

    Jetzt mal von Aspekten wie Neid und Missgunst gegenüber “den Eliten” abgesehen (der ich mich übrigens überhaupt nicht zugehörig fühle).

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