Gestern Abend gab die afrikanische Fluggesellschaft kurzfristig bekannt, den Flugbetrieb mit dem heutigen Tag einzustellen.
Air Namibia flog bislang regelmäßig nach Deutschland, genauer gesagt von Namibia nach Frankfurt. Doch gestern Abend verkündete die Fluggesellschaft über Twitter den Betrieb einzustellen und alle Flugzeuge zum Hauptsitz der Fluggesellschaft zurückzubringen, wie aus übereinstimmenden Medienberichten hervorgeht.
Mitarbeiter erhalten Abfindungspaket
Alles Aus bei Air Namibia. Von Windhoek aus flog die afrikanische Fluggesellschaft regelmäßig nach Deutschland und zurück. Nun endet die Luftfahrtgeschichte der 1947 gegründeten Airline, die seit 1991 unter dem Namen Air Namibia flog. Gestern Abend gab die Fluggesellschaft überraschend ihr Ende via Twitter bekannt und stornierte umgehend alle Flüge.
Auch Buchungen sind ab sofort nicht mehr möglich. Alle Flugzeuge der Airline werden umgehend zum Hauptsitz zurückgebracht. Darunter befinden sich zwei Airbus A330, drei Airbus A319 und vier Embraer ERJ135. Mit einem der Airbus A330 flog Air Namibia auch regelmäßig von Windhoek nach Frankfurt. Insgesamt beschäftigte die Airline 636 Mitarbeiter, die nun eine zwölfmonatige Abfindung erhalten, vom Dienst aber umgehend freigestellt wurden. Das Ende kam zwar wenig überraschend, doch die Coronakrise beschleunigte das der staatlichen Fluggesellschaft. In den letzten Jahren war sie immer wieder auf Geld aus der Staatskasse angewiesen. Insgesamt gab Namibia 8,4 Milliarden Namibia-Dollar – oder umgerechnet 465 Millionen Euro – aus, um die Fluggesellschaft am Leben zu erhalten. Doch die Coronakrise und die damit verbunden Flug-Kürzungen brachen der Airline nun das Genick.
Mit dem Ende des Flugbetriebes gab die Regierung heute auch die Liquidierung von Air Namibia bekannt. Als einziger Aktionär will sie somit ausstehende Zahlungen an den Leasinggeber Challenge Air verhindern. Hier hat Air Namibia Schulden von rund sechs Millionen Euro.
Die Vermögenswerte von Air Namibia müssen geschützt werden.
Leon Jooste, Minister für Staatsunternehmen
Betroffene Passagiere sollen sich nun telefonisch bei der Airline melden und eine Rückerstattung ihrer Flugtickets anfordern.
Fazit zum Aus von Air Namibia
Die afrikanische Fluggesellschaft ist nicht die erste, die der Coronakrise zum Opfer fällt. Zahlreiche Airlines sind derzeit auf finanzielle Hilfen und Staatskredite angewiesen, doch Air Namibia befand sich schon seit Jahren in einer Abwärtsspirale. Neben hohen Schulden bei Leasingspartnern, war die Airline auch vor dem Zusammenbruch des Flugverkehrs auf finanzielle Unterstützung vom Staat angewiesen. Vor wenigen Tagen verkündete auch LATAM Argentinia die Einstellung ihres Flugbetriebes. Da ein Ende der Coronakirse und eine Rückkehr zur Normalität noch immer nicht in Sicht ist, wird es wohl noch weitere Fluggesellschaften treffen!
