Von Hauptstadt zur Hauptstadt in nur wenigen Stunden? Seit heute können Passagiere die neue Bahnverbindung zwischen Paris und Berlin nutzen.
Bereits vor drei Jahren berichteten wir über die geplante direkte Zugverbindung von Berlin nach Paris. Damals hatte der Verkehrsausschuss der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung (DFPV) sogar betont, dass ein „Ultra-Rapid-Zug“ die Strecke in nur vier Stunden bedienen soll. Nun ist es so weit: Am Montag, dem 16. Dezember 2024 startete die erste Direktverbindung von Berlin nach Paris, wie die Deutsche Bahn in einer Pressemitteilung berichtet. Allerdings benötigt man für eine Fahrt nicht vier, sondern etwa acht Stunden.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach mehreren Verschiebungen, gibt es seit Montag nun eine direkte Zugverbindung von Berlin nach Paris
- Die Fahrt dauert etwa acht Stunden
- Seit Dezember 2023 gibt es bereits eine Nachtzugverbindung von Berlin nach Paris
Ohne Umstieg in die französische Hauptstadt
Eigentlich sollten die beiden Hauptstädte Berlin und Paris schon im vergangenen Jahr über eine direkte Zugverbindung miteinander verbunden werden, doch dann wurde Ende 2024 als Starttermin angegeben. Das lange Warten hat nun ein Ende, denn am Montag, dem 16. Dezember 2024 fuhr der erste direkte ICE in Richtung Paris los. Normalerweise müssen Passagiere bei einer Zugreise von Berlin nach Paris mindestens einmal umsteigen und die Reisezeit beträgt dabei etwa achteinhalb bis neun Stunden. Die neue Verbindung ermöglicht es Reisenden, in acht Stunden die französische Hauptstadt zu erreichen. Die Direktverbindung startet täglich um 12:02 Uhr am Berliner Hauptbahnhof und erreicht Paris über Frankfurt, Karlsruhe und Straßburg um 19:55 Uhr. Vor zwei Jahren sprachen die Bahn und SNCF allerdings noch von einer Fahrtzeit von sieben Stunden.
Dass sich die Inbetriebnahme der Strecke verzögert hat, hat zwei Gründe. Zum einen mussten zunächst geeignete Fahrplantrassen gefunden werden, denn in vielen stark frequentierten Regionen ist es für Regionalzüge schwierig, den Schnellzügen, die zwischen Berlin und Paris verkehren sollen, Platz zu machen. Zweitens gab es Diskussionen über die Streckenführung. Bereits seit 2007 arbeiten DB und SNCF zusammen. Schon im März 2012 wurde eine tägliche Direktverbindung zwischen Frankfurt und Marseille aufgenommen. Seit 2023 gibt es zudem auch samstags im Sommer durchgehende Züge zwischen Frankfurt und Bordeaux. Ende letzten Jahres wurde auch die Nachtzugverbindung zwischen Berlin und Paris aufgenommen.
Wer passend zur Weihnachtszeit die neue Direktverbindung in die Stadt der Liebe nutzen möchte und noch nach einer passenden Unterkunft sucht, der kann über reisetopia Hotels diverse Luxushotels in Paris finden. Bei einer Buchung könnt Ihr unter anderem mit exklusiven Vorteilen rechnen.
Die Preise sind wieder DB-typisch. Auf die Verspätungen darf man schon gespannt sein.
Noch ein Hinweis:
Überschrift:
Ohne Zwischenstopp in die französische Hauptstadt
Text:
Die Direktverbindung startet täglich um 12:02 Uhr am Berliner Hauptbahnhof und erreicht Paris über Frankfurt, Karlsruhe und Straßburg um 19:55 Uhr.
Also laut Plan hält der ICE in Berlin-Spandau, Frankfurt(Main)Süd, Karlsruhe und Strasbourg. Damit zähle ich vier Zwischenstopps.
Hallo Egon, da hast du recht. Die Überschrift sollte sich natürlich auf die Umstiege beziehen und wurde dementsprechend angepasst! Liebe Grüße
“Am Montag, dem 16. Dezember 2024 startete die erste Direktverbindung von Berlin nach Paris, wie die Deutsche Bahn in einer Pressemitteilung berichtet. Allerdings benötigt man für eine Fahrt nicht vier, sondern etwa acht Stunden.”
Ist der ICE schon in Paris angekommen, oder gibt es Verzögerungen im Betriebsablauf?
Hallo BR, der Zug kam gestern pünktlich um 20 Uhr in Paris an. Liebe Grüße
wie sehen denn die Züge von innen aus ?
Guten Morgen Marcus, auf der Strecke wird ein ICE 3 der Baureihe 407 eingesetzt. Den genauen Plan des Zuges kannst du dir direkt auf der Website der Deutschen Bahn ansehen 🙂 Liebe Grüße!
Was für eine Glanzleistung von der Bahn im Jahr 2024 – ich bin begeistert
Vielen Dank für diesen Beitrag.
Dazu mag es noch hilfreich sein zu wissen, dass sich der Fahrweg des ICE von Berlin nach Paris in Deutschland sehr von dem des ICE in der Gegenrichtung unterscheidet.
Von Berlin aus geht es über Hannover nach Frankfurt/M, von Paris aus fährt der ICE nach Frankfurt/M über Erfurt und die Neubaustrecke nach Berlin.
Die sehr zu begrüßende durchgehende Verbindung Berlin – Paris (mit einem ICE-Zugpaar täglich) soll allerdings nicht davon ablenken, dass es jenseits der Züge mit Ziel (und Sackbahnhof) in Paris als Endhaltestelle täglich praktisch KEINE Fernzugverbindungen von Deutschland nach Frankreich gibt.
Lediglich den genannten TGV täglich nach Marseille und (im Sommer) einmal die Woche am Samstag den TGV nach Bordeaux. Das ist jämmerlich, um die 80 mio deutschen und die fast 70 mio französischen Staatsbürger klimafreundlich zusammenbringen zu können.
Da ist viel mehr nötig, etwa ein Europatakt*. Also ein Netz von Fernverkehrszügen in Europa, die mindestens dreimal täglich pro Richtung verkehren.
* vgl. z.B. https://www.germanwatch.org/de/91595
“Das ist jämmerlich, um die 80 mio deutschen und die fast 70 mio französischen Staatsbürger klimafreundlich zusammenbringen zu können.”
Klimafreundlich wäre es, wenn alle zu Hause bleiben. Das Fahren mit einem ICE oder TGV ist niemals klimafreundlich.
Das passt nicht in den Zeitgeist (und ist nicht gesund). Von den Auswirkungen auf die Wirtschaft ganz zu schweigen.
Zu COVID-Zeiten blieben die Menschen zu Hause, und das bekam ihnen nicht gut. Am meisten haben die Kinder gelitten, aber auch die Erwachsenen.
Ich fürchte, ich muss meine Aussage zum Zuglauf des ersten ICE von Paris nach Berlin korrigieren.
Der Abbildung aus der DB Reiseauskunft konnte ich entnehmen, dass über Erfurt gefahren wird.
Doch dann hielt dieser ICE später in Berlin-Spandau, wurde vermeldet. Dies ist nur möglich, wenn über [Hannover -] Wolfsburg gefahren wird.