Auch nach dem 3. Juni sollen Miles & More Tickets zu alten Konditionen umbuchbar sein. Dieser Sonderweg kann für Kunden eine interessante Option sein, wie unsere Beispiele zeigen!

Es ist eher ungewöhnlich, dass nach einer Programmumstellung eine Umbuchung zu den Konditionen des alten Programms möglich ist. Miles & More geht allerdings genau diesen Weg, wie reisetopia exklusiv berichtet hat. In der Praxis kann es sich für Miles & More Mitglieder dadurch lohnen, spekulativ gleich mehrere Tickets zu buchen. Warum das so aussieht, zeige ich Euch in diesem Guide!

50 Euro Gebühr für bessere Konditionen

Da bislang nicht klar ist, wie oft eine Umbuchung nach den bestehenden Konditionen möglich sein wird und insbesondere auch wie weit in die Zukunft, gibt es zwar noch einige Fragezeichen. Fakt ist allerdings, dass man sich jetzt beliebig viele Tickets zu den alten Konditionen sichern und diese dann für ein anderes Datum oder einen späteren Zeitraum umbuchen kann und dafür gerade einmal 50 Euro Gebühr bezahlen muss.

Swiss First Class Sitz
Bis 3. Juni gebuchte Tickets können gegen 50 Euro Gebühr umgebucht werden

Nun klingt es nicht gerade attraktiv, dass man 50 Euro einfach so bezahlt, wenn man ein Ticket ohnehin umbuchen muss, doch lohnen kann sich das allemal. Rechnet man mit einem Wert pro Meile von 1 Cent, kommt man auf 5.000 Miles & More Meilen, die man mindestens sparen müsste, damit sich eine Umbuchung lohnt.

Blickt man indessen auf einige andere Entwertungen in der Vergangenheit, kann man mit einem gewissen Realismus erwarten, dass diese Marke in vielen Fällen gerissen wird. Das gilt umso mehr dann, wenn man vorhat, in Zukunft Flüge in der Hauptsaison mit Meilen zu buchen. Gerade in der Business Class und First Class dürften die zusätzlichen 50 Euro hier fast immer der bessere Deal sein als der zukünftig höhere Preis in Meilen.

Spekulativ die Flex Plus Prämie buchen

Ein hervorragendes Beispiel für eine Prämienart, die man besser erst einmal spekulativ bucht, ist die Flex Plus Prämie. Zwar soll diese laut Angaben von Miles & More zurückkehren, allerdings ist noch komplett offen, wann. Aus technischen Gründen soll eine Nutzung im neuen Programm vorerst nicht möglich sein, sodass man etwa nach Nordamerika generell in den sauren Apfel beißen und besonders hohe Zuschläge bezahlen muss, wenn man zu den neuen Konditionen bucht – mindestens für eine Übergangszeit.

Miles More Praemienflugsuche Screenshot Berlin New York Flex Plus Praemie
Mit der Flex Plus Prämie lassen sich hunderte Euro Zuschläge spare

Wer also die Meilen hat und noch in diesem oder im kommenden Jahr einen Trip nach Nordamerika plant, sollte darüber nachdenken, jetzt noch die Flex Plus Prämie zu buchen. Bei einer späteren Umbuchung zahlt man dann gerade einmal 50 Euro, um weiterhin von dem Tarif mit reduzierten Zuschlägen zu profitieren. Denkt man im Verhältnis an Zuschläge von über 500 Euro pro Richtung, dürfte sich das fast immer lohnen. Zu bedenken ist nur, dass die Ticketgültigkeit maximal 365 Tage beträgt, sodass die Umbuchung nur bis spätestens 2. Juni 2026 (vorausgesetzt das Ticket wird am 2. Juni 2025 ausgestellt) möglich ist.

Zu bedenken ist gleichzeitig, dass die Flex Plus Prämie nur nach Nordamerika ein “Selbstläufer” ist. Auf anderen Routen, etwa nach Asien oder Afrika, zahlt man im Grunde grob eine Meile je Cent Ersparnis, was je nach eigener Kalkulation nicht zwingend attraktiver ist. Grundsätzlich empfehlenswert ist die spekulative Buchung auch in diesem Fall allerdings für den Companion Award, der in Kombination mit der Flex Plus Prämie, letztlich immer attraktiv ist.

Flüge mit Partnern zu den alten Konditionen vielfach attraktiver

Ebenfalls lohnt sich mit Blick auf die Umbuchung zu alten Konditionen eine Buchung von Partner-Awards, die auch zukünftig noch einen Award Chart aufweisen werden. Wie man unserem Überblick zu den neuen Werten entnehmen kann, werden etwa Business Class und First Class Einlösungen nach Südostasien knapp 40 Prozent teurer. Bei einem Aufpreis pro Richtung von beispielsweise 30.000 Miles & More in der Business Class, dürfte eine spekulative Buchung und spätere Umbuchung sich fast immer lohnen.

Miles And More Award Chart Alt Bis 2. Juni Vs Neu Ab 3. Juni 2025
In der Business und First Class werden Prämientickets großenteils teurer

Mag Südostasien in diesem Kontext ein extremes Beispiel sein, dürfte sich die Buchung zu alten Konditionen mit einer späteren Umbuchung in nahezu allen Fällen lohnen. Nach Nordamerika mag der Unterschied etwa in der Business Class zwar “nur” 6.500 Miles & More Meilen pro Richtung betragen, nach Südamerika 9.000 Miles & More Meilen, doch im Verhältnis zu einer Umbuchungsgebühr von 50 Euro erhält man dennoch einen relativ guten Gegenwert in Meilen.

Noch krasser ist der Unterschied bei Verbindungen nach Ozeanien, wo in der Business Class zukünftig pro Richtung 34.000 Meilen mehr fällig werden, in der First Class sogar 46.500 Meilen. Im Grunde kann man zusammenfassen: Eine spekulative Buchung zu den alten Konditionen dürfte sich in der First Class eigentlich immer lohnen, sofern sich Verfügbarkeiten finden lassen, in der Business Class gilt dies generell für die Destinationen Hawaii, Südostasien, Fernost und Ozeanien.

Die Ersparnisse nach Weltregion im Überblick (Business Class):

  • Nordamerika: 6.500 Meilen pro Richtung
  • Hawaii: 11.500 Meilen pro Richtung
  • Mittelamerika: 6.500 Meilen pro Richtung
  • Südamerika: 9.000 Meilen pro Richtung
  • Nahost und Nord- und Zentralafrika: 2.500 Meilen pro Richtung
  • Südliches Afrika: 6.500 Meilen pro Richtung
  • Indien: 6.500 Meilen pro Richtung
  • Südostasien: 29.000 Meilen pro Richtung
  • Zentralasien und Fernost: 14.000 Meilen pro Richtung
  • Ozeanien: 34.000 Meilen pro Richtung

Die Ersparnisse nach Weltregion im Überblick (First Class):

  • Nordamerika: 16.500 Meilen pro Richtung
  • Hawaii: 14.000 Meilen pro Richtung
  • Mittelamerika: 11.500 Meilen pro Richtung
  • Südamerika: 10.500 Meilen pro Richtung
  • Nahost und Nord- und Zentralafrika: 5.000 Meilen pro Richtung
  • Südliches Afrika: 16.500 Meilen pro Richtung
  • Indien: 16.500 Meilen pro Richtung
  • Südostasien: 19.000 Meilen pro Richtung
  • Zentralasien und Fernost: 19.000 Meilen pro Richtung
  • Ozeanien: 46.500 Meilen pro Richtung

Spannend ist das auch im Kontext dessen, dass dieser neue Award Chart auch für einige Miles & More Airlines gelten wird, darunter etwa Brussels Airlines, ITA Airways oder LOT Polish Airlines. Hier kann man entsprechend bei einer Einlösung vor dem 3. Juni 2025 auch ganz konkret die Aufpreise berechnen, die bei einer späteren Einlösung fällig werden würden, und entsprechend entscheiden.

Altes System für flexible Tickets fast immer attraktiver

Die Ironie der Sonderregelung zur Umbuchung alter Tickets ist, dass eben jene flexiblen Tickets im alten System fast immer attraktiver sein dürften. Nun ist trotz einiger genannter Beispiele von Miles & More bislang völlig unklar, wie viele Miles & More Prämienflüge zukünftig kosten werden. Gerade besonders beliebte Einlösungen auf der Business Class und First Class auf der Langstrecke dürften mit großer Wahrscheinlichkeit teurer werden.

Lufthansa Business Class Airbus A380 2 2 2 Konfiguration
Prämienflüge zu beliebten Reisezeiten dürften generell teurer werden

Das gilt umso mehr, als die Tarife zukünftig aufgefächert werden und es mehrere Tarifgruppen pro Reiseklasse geben wird. Die günstigsten Einlösungen werden dann keine flexiblen Tickets mehr sein und in der Economy Class wird etwa das inkludierte Gepäck wegfallen. Ziemlich sicher dürfte es entsprechend lohnen, trotz der Umbuchungsgebühr von 50 Euro, jetzt noch flexible Tickets nach dem alten System zu buchen, sofern man eben jene Flexibilität später noch brauchen sollte.

Spekulative Buchungen für die Hauptsaison klar empfehlenswert

Doch auch abseits der konkreten Tarifausgestaltung dürften sich spekulative Buchungen nach dem alten System mit einer späteren Umbuchungsgebühr von 50 Euro in vielen Fällen auch generell für Lufthansa, Austrian und Swiss lohnen. Das gilt insbesondere dann, wenn man ohnehin plant, in der Hochsaison zu verreisen.

Lufthansa First Class A340 Sitze 3
Prämienflüge zu Ferienbeginn dürften generell teurer werden

Wer etwa am ersten Tag der Osterferien eine Einlösung nach Florida plant oder zum Weihnachtsshopping nach New York fliegen möchte, wird mit großer Sicherheit im neuen System mehr für den Flug bezahlen als im alten System. Bedenkt man nun, wie schon die generellen Anstiege bei Partner Awards ausfallen, dürften sie für solch besonders attraktive Awards im flexiblen System noch höher sein.

Das heißt konkret: Wann immer eine Einlösung für besonders gefragte Zeiträume oder besonders beliebte Strecken, etwa nach Bangkok, Singapur oder Kapstadt, geplant sind, sollte man idealerweise auch schon jetzt buchen und die spätere Umbuchungsgebühr von 50 Euro akzeptieren. Das dürfte sich selbst dann lohnen, wenn die Reisepläne noch ziemlich vage sind. In diesem Kontext könnte es sich sogar lohnen, noch benötigte Meilen mit der aktuellen Aktion zum Miles & More Meilen kaufen zu erwerben.

Möglicherweise winken sogar bessere Verfügbarkeiten

Kurios mutet fast schon an, dass es sich sogar lohnen kann, jetzt ein unbeliebtes Datum weit in der Zukunft zu buchen, wenn die Verfügbarkeiten nichts anderes hergeben. Denn mit dem neuen System verspricht Miles & More zumindest in der Theorie bessere Verfügbarkeiten. Ob das wirklich so sein wird, dürfte sich noch zeigen. Sollte es aber so kommen, könnten gerade diejenigen profitieren, die spekulativ noch zu den alten Konditionen gebucht haben.

Lufthansa Allegris Business Class Sitz 2
Bei einer späteren Umbuchung könnten soar die Verfügbarkeiten besser sein

Logisch erscheint nämlich nur, dass diese Tickets zukünftig dann auch auf alle Flüge umgebucht werden können, auf denen es Verfügbarkeit mit Meilen gibt. Ergo auch denen, die im neuen flexiblen System besonders teuer sind. Man würde also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und zu den günstigeren Konditionen des alten Systems buchen und gleichzeitig von den besseren Verfügbarkeiten des neuen Systems profitieren.

Und wenn all das nicht so funktioniert, wie man sich das vorgestellt hat, bleibt immer noch eine Stornierung gegen eine Gebühr von 50 Euro und eine Neubuchung zu den neuen Konditionen, sollten diese in einem Fall dann tatsächlich einmal günstiger sein. Dieses Risiko dürfte verkraftbar sein, wenn man die vielen Chancen bedenkt, die sich durch diesen spekulativen Weg ergeben.

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Autor

Moritz hat sich über die Jahre ein enormes Wissen über Finanzprodukte und Luxusreisen angeeignet. Für Luxushotels, First Class Flüge sowie die Details von Kreditkarten, Tagesgeldkonten und mehr ist Moritz genau der richtige Ansprechpartner!

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  • @Moritz: Muss die Umbuchung innerhalb der Ticketgültigkeit stattfinden oder muss das Ticket auch innerhalb der Ticketgültigkeit abgeflogen werden d.h. kann ich ein Ticket welches ich jetzt buche z.B. für Mai 2026 später noch auf Oktober 2026 umbuchen?

    • Hallo Sandra, das vermag ich an der Stelle nicht sicher zu sagen. Ich würde dir dazu raten, so zu planen, dass das Ticket bis dahin abgeflogen sein muss. Ich kann mir vorstellen, dass bei einer Neu-Ausstellung über die Ticketgültigkeit hinaus dann die neuen Bedingungen gelten.

  • Kommen zu den 50 € Gebühr dann auch noch weitere Kosten hinzu: falls z. B. die Zuschläge wegen anderer Gesellschaft (z. B. ITA statt LH) beim neuen Flug teurer sind?

    • Hallo Markus, die Differenz bei den Zuschlägen muss in der Tat auch noch eingepreist werden. Allerdings erwarte ich hier zumindest innerhalb der Lufthansa Group keine größeren Unterschiede, sobald die ITA vollständig integriert ist.

  • Ich dachte immer, dass bei M&M eine Umbuchung technisch gesehen eine Stornierung mit gleichzeitiger Neubuchung ist. Wenn das stimmt, dann nutzt es überhaupt nichts, spekulativ zu buchen. Was meint Ihr?

  • Ich gehe davon aus, dass man ein Flex Plus Ticket innerhalb der 12 Monate nach den heute gültigen Bedingungen umbuchen kann (Start/Ziel unverändert). Allerdings verlängert das nicht die Gültigkeit.

  • Ich glaube, dass da jmd in der Pressestelle ne Antwort rausgegeben hat (wahrscheinlich irgendein Werkstudent) -> die nicht abgesegnet wurde.

    Ansonsten: M&M müsste ja sonst 2 Arten von Verfügbarkeiten anzeigen..
    Verfügbarkeit Ja/nein nach dem neuen System, und ja/nein nach dem alten System

    Dementsprechend wird M&M im Zweifel einfach jegliche Verfügbarkeiten aus dem alten System komplett einstellen.. man hat also die Möglichkeit zur Umbuchung -> es gibt aber keinen einzigen Flug auf den man praktisch umbuchen kann..

    und schon ist der ganze Text von oben sinnlos

  • Gute Gedanken. Wir wollen im Juli 2026 nach Australien. Eigentlich direkt Sydney. Ich finde jetzt ab Hamburg (und auch anderen Flughäfen) keine Verfügbarkeiten – egal wann. Hab was im April 25 nach Perth gefunden. Mit 500€ Zuzahlung pro Person. Vor einigen Wochen gab es Sydney mit Air India für 350€ Zuzahlung. Ich bin sehr unsicher und brauche Hilfe. Buche ich jetzt für 97k Meilen und 500€ pp Flüge nach Perth und buche später um und schaue, ob Perth oder Sydney oder so verfügbar sind, oder buche ich später mit mehr Meilen? Oder wird auch die Zuzahlung massiv steigen? Eigentlich jetzt buchen und dann umbuchen, oder? Risiko 50€. Bekomme ich bei Stornierung die 500€ zurück?

    • An der Stelle vielleicht einmal der nett gemeinte Hinweis, dass eine Umbuchung keine Streckenänderung zulässt. Somit kann man nicht in der Zukunft auf einen anderen Zielflughafen für nur 50€ umbuchen. Man würde für 50€ das Ticket stornieren und dann ein zu den neuen Konditionen geltendes Ticket buchen.

      • Hi JN, Danke für den Hinweis. Das war mir nie so bewusst. Musste sowas noch nie in Anspruch nehmen…

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