Vor einiger Zeit kam die Schreckensnachricht der Germania Insolvenz. Der Flugbetrieb war seitdem eingestellt. Nach Aussage des Insolvenzverwalters gab es zwischenzeitlich 30 Interessenten, die den profitablen Teil der Airline übernehmen wollten. Eine Rettung der Airline erschien wieder möglich.

Nun jedoch die Ernüchterung. Die deutsche Germania wird nicht mehr am Himmel zu sehen sein. Mit keinem der Bieter sei eine Einigung zustande gekommen. Damit ist die Stilllegung quasi besiegelt.

Zwischenzeitliche Hoffnung nach dem Insolvenzantrag

Germania steckte bereits seit längerer Zeit in finanziellen Schwierigkeiten. Obwohl man Anfang des Jahres bekanntgegeben hatte, einen Investor gefunden zu haben, der die Zukunft der Airline sichern sollte, kam es anders. Die Mitarbeiter bekamen kein Gehalt mehr, schließlich musste man Insolvenz anmelden und den Flugbetrieb einstellen. Besonders an kleineren Flughäfen ist es seitdem recht leer. Für viele Regionalflughäfen war Germania der Hauptkunde.

germania airbus a319 start

Für die deutsche Luftfahrt war dies der nächste schwere Schlag. Nach der airberlin Insolvenz im Jahr 2017 stürzt mit Germania nun erneut eine der größten Airlines des Landes in die Insolvenz. Die Fluggesellschaft hatte in der Nacht auf den 5. Februar 2019 einen Insolvenzantrag gestellt und bekanntgegeben, dass der Flugbetrieb mit sofortiger Wirkung eingestellt wird, wie die Airline auf ihrer Webseite mitgeteilt hat. Der Flug ST3711, der in der Nacht am Nürnberger Flughafen gelandet ist, war der letzte der Airline.

Seitdem sind die Flugzeuge der Airline am Boden. Und dort werden sie nun auch bleiben. Nach langen Verhandlungen konnte man sich mit keinem der ernsthaften Bieter auf eine Übernahme einigen, das gab die Insolvenzverwaltung von Germania nun bekannt. Für die Airline bedeutet das damit die endgültige Stilllegung. Die Hoffnung aller Angestellten ist damit dahin.

Keine Chance auf Erstattung bei ausgefallenen Flügen

Und auch für Passagiere sind diese Entwicklungen weniger erfreulich. Alle Passagiere, die über einen Reiseveranstalter auf einen Germania-Flug gebucht waren, sind mittlerweile vermutlich schon seitens des Veranstalters umgebucht. Wer direkt bei Germania gebucht hat, kann sich nur wenig Hoffnung auf eine Erstattung oder Umbuchung machen. Theoretisch stehen natürlich Entschädigungen aus der Insolvenzmasse in Aussicht, leider ist dies aber wie bei Airline-Insolvenzen üblich ein wenig hoffnungsvolles Szenario. Zudem wird es hier vermutlich wenn überhaupt erst in Jahren begrenzte Auszahlungen geben. Die Insolvenzquote wird dabei wohl kaum bei mehr als 10 Prozent liegen.

Aber auch grundsätzlich bedeutet der Wegfall einer weiteren Airline in Deutschland eine zunehmende Konzentration des Geschäfts auf den Lufthansa-Konzern. Die monopolähnliche Stellung des Konzerns dürfte insbesondere auf weniger stark frequentierten Strecken zu starken Preisanstiegen führen, wenngleich es keine direkten Konkurrenzstrecken zwischen Germania und der Lufthansa gab. Die Lufthansa ist allerdings nun mehr die einzige Airline, die einige der früheren Germania-Ziele ab Deutschland überhaupt direkt ansteuert und wird die gute Stellung auf dem Markt sicherlich für Preiserhöhungen nutzen.

Fazit zum endgültigen Ende von Germania

Mit Germania trifft es nun die nächste deutsche Airline, die wir künftig nicht mehr am Himmel sehen werden. Auch wenn eine Rettung unwahrscheinlich schien, gab es immer noch ein kleines bisschen Hoffnung durch den Insolvenzverwalter und einige Interessenten. Dass sich nun keine Einigung ergeben hat, ist zwar nicht überraschend, aber dennoch sehr schade und vor allem für den deutschen Luftfahrtmarkt alles andere als positiv.

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