Der Deal zwischen Condor und LOT-Mutter PGL droht zu scheitern, weshalb die Bundesregierung nun prüft, Condor zeitweise zu verstaatlichen.

Durch die Corona-Krise könnte der viel beachtete Deal zur Übernahme des deutschen Ferienfliegers Condor durch die LOT-Muttergesellschaft PGL doch noch platzen. Da ein Scheitern des Deals für Condor jedoch verheerend wäre, prüft die Bundesregierung aktuell, die Airline zu verstaatlichen.

LOT Mutter stellt absichtlich horrende Forderungen

Das Coronavirus rüttelt die gesamte Luftfahrtbranche gehörig durcheinander. Das trifft nun auch die geplante und eigentlich schon beschlossene Übernahme der Condor durch die polnische PGL Gruppe, der Dachgesellschaft des polnisches Flag-Carriers LOT. In diesem Monat sollte es denn auch soweit sein und der deutsche Ferienflieger in die neuen Hände wandern. Doch nach Medieninformationen soll PGL nun plötzlich mit horrenden Forderungen an die Bundesregierung herangetreten sein, auf die diese jedoch nicht eingehen möchte. Das wird dabei vor allem als Versuch PGLs gewertet, aus dem Deal aussteigen zu wollen.

Condor Boeing 767-300
Bild: Condor

Sollte der Kauf nun kurz vorher tatsächlich noch platzen, könnte dies durchaus das Ende von Condor bedeuten, die vor dem Zustandekommen des Deals durch die Pleite der vorigen Muttergesellschaft, Thomas Cook, stark angeschlagen war. Um das zu verhindern, plant die Bundesregierung laut den berichtenden Medien nun, Condor vorübergehend zu verstaatlichen. Damit soll es dem Ferienflieger ermöglicht werden, nach der Corona-Krise einen neuen Interessenten zu finden, der die Airline übernehmen könnte.

Staatliche Übernahme nun denkbar

Eigentlich hatte PGL mit Condor Großes vor und so sollte mithilfe des unbekannten Kaufpreises auch der Überbrückungskredit in Höhe von 380 Millionen Euro, den der Ferienflieger vom Bund und vom Land Hessen erhalten hatte, zurückzuzahlen. Des Weiteren sollte besonders die in die Jahre gekommene Langstreckenflotte nicht nur modernisiert – sprich mit neuen Jets ausgestattet werden –, sondern außerdem noch kräftig wachsen.

Die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtete dazu, dass die Bundesregierung wohl eine vorübergehende staatliche Beteiligung an Condor über die KfW erwäge, falls der Deal mit PGL aufgrund der horrenden Forderungen wirklich platzen sollte.

Aktuell arbeiten Condor und die Bundesregierung bereits eng zusammen, da der Ferienflieger Teil der großen Rückholaktionen der deutschen Regierung ist und unter anderem zusammen mit der Lufthansa, zahlreiche gestrandete Staatsbürger zurück ins Land holt. So flog Condor erst vor kurzem mit vier Boeing 767 von Deutschland nach Australien. Daneben liegt aber auch bei Condor nahezu der gesamte Flugverkehr brach und Mitarbeiter werden auch hier in die Kurzarbeit geschickt. Wie “Reuters” berichtet, soll die Airline in der letzten Woche außerdem zusätzliche 200 Millionen Euro an Hilfskrediten bei der KfW beantragt haben.

Fazit zur möglichen Verstaatlichung Condors

Der viel beachtete und eigentlich nahezu vollzogene Deal zwischen PGL und Condor steht nun plötzlich vor dem Aus. Natürlich hat diese Situation niemand kommen sehen und stellt auch für LOTs Muttergesellschaft eine nie dagewesene Situation dar. Dennoch ist das Vorgehen PGLs, offensichtlich bewusst übertriebene Forderungen an den Bund zu stellen, ein absolut unprofessionelles Verhalten. Nun muss also womöglich der deutsche Staat einschreiten und sich an Condor beteiligen, bis ein neuer und vielversprechenderer Interessent gefunden wurde.

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Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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  • Ob das sinnvoll erscheint in der jetzigen Situation? Es wird lange Zeit weniger Luftverkehr geben ob man dann unbedingt Condor mit ihrer alten Flotte verstaatlichen muss? Evt. Ist ein andere Lösung die bessere Alternative.

  • Nachdem die Lufthansa gegenwärtig über eine Staatsbeteiligung der Bundesregierung verhandelt, könnte ich mir gut vorstellen, dass es einmal mehr im Interesse der Bundesregierung sein könnte auch die Condor in die Unternehmesngruppe der Lufthansa (insbesondere vor dem Hintergrund der staatsbeteiligungen an beiden Unternehmen) einzugliedern.

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