Ich gehöre seit rund neun Monaten dem Team von reisetopia an und möchte mich und meinen Weg zum Reisen vorstellen. Obwohl ich ein wahrer Spätstarter in Sachen Meilen und Punkten bin, kann ich auf eine lange Reisevergangenheit blicken. Diese ist zwar nicht ganz so spektakulär wie die von den Gründern, dennoch schaue ich gern auf meinen Weg in die Reisewelt zurück. Zudem erfahrt Ihr, wie ich unglücklicherweise genau durch eine Handverletzung dem Thema Meilen näher gekommen bin.
Das Reisen wurde mir in die Wiege gelegt
Die Besessenheit zum Reisen habe ich meinen Eltern zu verdanken. Bevor ich das Licht der Welt erblickte, waren meine Eltern dreimal im Jahr weltweit am Reisen. Schon als kleines Kind konnte ich das Privileg von niemals langweiligen Ferien genießen. Ob im Urlaub auf den Nordseeinseln mit meinen Großeltern, einem Urlaub auf einem Bauernhof in Bayern oder die unzähligen Besuche der Kanarischen Inseln – schon in jungen Jahren durfte ich bereits mehrere Länder Europas bereisen. Dazu kamen unzählige Wanderurlaube in den Alpen, ob Italien oder Österreich, kein Weg war mir zu weit und auch kein Berg war mir zu hoch. Für diese Prägung bin ich bis heute meinen Eltern sehr dankbar.
Städtetrip über Städtetrip
Irgendwann war ich alt genug und konnte auch allein oder mit Freunden reisen. Aufgrund meiner Finesse zum Fußball verbrachte ich viele Stunden in Zügen, um quer durch Deutschlands Nachbarländer zu reisen. Fortan sollte es immer weiter weg von zu Hause sein. Ein Wochenendtrip in Madrid für ein Fußballspiel von Real Madrid, ein 24-Stunden-Trip nach London für ein Fußballspiel der englischen Nationalmannschaft im legendären Wembley Stadium oder einem eher gemütlicherem Trip in die Hauptstadt Dänemarks, um dort in einem halb leeren Stadion den FC Kopenhagen zu sehen – genau das war meine Welt. Dabei ging es mir zum einen darum, einfach weg von zu Hause zu sein, zum anderen aber auch, um neue Städte kennenzulernen. Und so zog es mich weiter in etliche Fußballstadien Europas – nur so konnte ich meine damalige Reisesucht stillen.
Natürlich bin ich nicht nur aufgrund von Fußball umhergereist. Gemeinsame Städtetrips mit meiner Freundin oder in Begleitung gemeinsamer Freunde standen mehrmals im Jahr auf dem Plan. Ob Amsterdam, Barcelona oder Budapest, Europas Städte haben enorm viel zu bieten.
Meilen und Punkte – was bringt mir das?
Meilen und Punkte waren mir bis nach meinem Abitur Fremdwörter. Ich hatte keine Meilen, keinen Status bei einer Airline oder einem Hotel. Während andere nach ihrem Abitur Work and Travel machten, wie etwa Jan und Moritz S., zog es mich auf die See. Ich bin ein Jahr zur See gefahren und konnte weltweit einige Häfen ansteuern, wie Victoria auf den Seychellen, Salalah im Oman, aber auch weniger schöne Häfen wie Djibouti. Durch eine größere Handverletzung wurde ich für drei Monate krankgeschrieben. Die Zeit der Langeweile begann. In diesem Zeitraum wurden YouTube und Serien meine besten Freunde. Auf YouTube fand ich ein Video über Emirates und deren Business Class. “So etwas gibt es?” – schnell war ich angefixt und schaute fortan immer mehr Flightreports, um Business und First Class Produkte zu sehen, die ich mir wohl nie leisten kann. Zum ersten Mal fing ich mich mit dem Thema Meilen und Punkte zu beschäftigen.
Es muss also nicht immer die Economy Class sein, wenn man doch auch die Vorzüge einer Business Class genießen kann. Seitdem war ich in einer Parallelwelt gefangen. Jeder Einkauf wurde mit Payback durchgeplant und ich flog häufiger mit der Lufthansa über Frankfurt, als mit der Billigkonkurrenz direkt zu meinem Ziel zu fliegen. Mein Meilenkonto bei Miles and More füllte sich relativ schnell. Meilen sammeln machte mir Spaß.
Der Durchbruch in die Welt der (vermeintlich) Schönen und Reichen
Trotz einiger Meilen auf dem Konto, hatte ich noch nicht an Business Class Flüge gedacht. Anfang 20 entdeckte ich meine Leidenschaft für das Backpacking in Südostasien, so war meine erste Destination dort tatsächlich Singapur – ich verliebte mich sofort. In Singapur war ein Aufenthalt im Marina Bay Sands, das ich verhältnismäßig günstig buchen konnte, Pflicht. Heute rate ich jedem davon ab, das vermeintliche Luxushotel in Singapur zu buchen, wenngleich der Aussicht vom Infinity Pool seinesgleichen sucht. Nach drei Tagen in Singapur reisten wir, meine Freundin und ich, quer durch Bali und landeten irgendwann auf den Gili Inseln. Wir führten den ganz normalen Backpacker Lifestyle, nur, dass wir nicht in Hostels schlafen wollten!
Vor etwas über zwei Jahren wurde ich als stiller Mitlesen auf den Blog reisetopia aufmerksam. Günstige Business Class Flüge, Mileage Runs, einen Hotelstatus für unter 50 Euro erhalten, all das faszinierte mich. Die Jungs, Studenten, haben es mir vorgemacht. Luxuriös reisen, ohne wahnsinnig viel Geld auszugeben, ist möglich. Und so fand auch ich mich relativ schnell in Luxushotels wie dem Conrad Koh Samui oder dem Conrad Singapur, in einer Poolvilla oder eine Suite wieder. Auch erste Business Class Flüge konnte ich mir dank Meilen oder aufgrund interessanter Angebote kostengünstig buchen.
Ein verrückter Trip über Silvester nach Shanghai war früher undenkbar, mittlerweile bedarf es lediglich ein wenig Planung und schon steht man wenige Monate später bereits am anderen Ufer der wohl beeindruckendsten Skyline der Welt.
Mir hat die Geschichte von reisetopia, von der ich nun selbst ein Teil bin, gezeigt, dass luxuriös reisen nicht teuer sein muss und ich mir diesen Luxus auch bereits zu Schulzeiten hätte leisten können. Ich bin allerdings nicht weniger stolz auf meine Reisevergangenheit. Ich hoffe, dass ich Euch einen kleinen Einblick geben konnte, wie ich zum Reisen gekommen bin und wie sich meine Reisepräferenzen im Laufe der Jahre verändert haben.
Was Ihr von mir zukünftig erwarten könnt
Als Autor versorge ich Euch täglich mit den wichtigsten News aus der Hotellerie und der Fliegerei . In Zukunft möchte ich weiterhin persönliche Artikel über mich und meine Reiseerlebnisse veröffentlichen, sodass Ihr noch näher am Team dran sein könnt. Ich freue mich auf eine spannende Zeit mit Euch allen und hoffe weiterhin, dass ich Euch zukünftig weitere tolle Deals wie den Singapore Airlines Suites Class Deal vorstellen kann.
Eine Story ähnlich wie bei mir, wo auch eine Begeisterung fürs Reisen und Fliegen dazu geführt hat, mich mal mit dem Thema Meilen und Punkte zu beschäftigen. Leider habe auch ich erst vor zwei Jahren mit dem Thema angefangen, weil ich dachte, “sowas gibt es nicht”. Reisetopia und die anderen Seiten/Blogs im Internet haben mich eines besseren belehrt. Schade, früher hätte es sicher mehr Meilen, Punkte und bessere Sammelmöglichkeiten gegeben. Na ja, was soll’s … Freuen wir uns, dass es die Möglichkeit mit Miles+More/Payback überhaupt gibt.
Persönlich würde mich noch interessieren, wo/wie du deine Meilen sammelst und wie viel du im Jahr fliegst.
Hallo Marcel, vielen Dank für deinen Kommentar.
Ich habe den anfänglichen Fehler gemacht sowohl bei Eurobonus als auch bei Miles and More zu sammeln, bis ich verstanden habe was eine Allianz ist. 😀 Mittlerweile sammel’ ich meine Meilen bei Miles and More und bei oneworld sammele ich Avios im British Executive Clubvariabel mit meinen American Express Membership Rewards Punkten. Dazu habe ich meine Familie beispielsweise mit der Amex Gold ausgestattet.
Pro Jahr komme ich auf ca. 30 Flüge innerhalb Europas (vermehrt Städetrips oder Umsteigeverbindungen) sowie ein paar innerdeutsche Flüge, wobei ich die Bahn bevorzuge. Dazu kommen circa 2-3 Fernreisen im Jahr. Für einen Gold Status bei Star Alliance reicht es dafür allerdings nicht 🙂
Liebe Grüße,
Tobias
Hallo Tobias,
danke für deine schnelle und vor allem ausführliche Antwort. Es ist interessant und vor allem hilfreich für das eigene Sammelverhalten zu wissen, wie andere sammeln.
Das ist wirklich mal eine Maßnahme, “die Familie mit der Amex Gold auszustatten”. Finde ich gut, dass deine Familie da mitzieht. Membership Rewards Punkte sind wirklich goldwert, weil sie so flexibel zu nutzen sind, da man damit sehr viele Meilenprogramme nur durch bloße Geldumsätze anfüttern kann. Leider haben meine kleine Familie und ich zu wenig Umsätze, denn es würde mich schon reizen, z.B. mal Qatar Q-Suite zu fliegen. Na ja, ist halt so. Also gucke ich, was mir Payback und Miles and More bieten können, immerhin.
Habe jetzt zwei Mal nacheinander eine Fernreise gemacht; die letzte ging nach Südostasien und hier habe ich von der sehr guten Gabelflugregelung profitieren und mir vier Städte ansehen können, nachdem ich anderthalb Jahre gesammelt habe.
Mehr als noch 1-2 Kurzreisen/innerdeutsche Flüge zusätzlich mache ich auch nicht. Daher finde ich es umso besser, dass man auch auf dem Boden Meilen sammeln kann und vielleicht ab und zu ein Business-Class-Flug bei rausspringt.
Viele Grüße
Marcel