Reiseverrückt: airberlin Platinum Maximierung

In einer der letzten Ausgaben von Reiseverrückt hatte Euch Moritz L. schon von seinen Erfahrungen mit dem airberlin Platinum Status in Tokio Narita geschildert. Als oneworld Emerald Status  brachte der Status nämlich einen entscheidenden Vorteil im Vergleich zu anderen Statusleveln, wie etwa dem Star Alliance Gold Status oder dem SkyTeam Elite Plus Status: Zugang zu First Class Lounges.

Als Moritz S. und ich Ende 2016 den airberlin Platinum Status erreichten, wurde es also Zeit alle Vorteile in vollen Zügen zu genießen! Was wir mit diesem genialen Status so alles anfangen konnten, lest Ihr in dieser Ausgabe von Reiseverrückt. Man muss bei dieser Ausgabe fast von einem Nachruf sprechen. Immerhin aber ist all das auch weiterhin mit einem oneworld Emerald Status möglich.

Los Angeles und die wohl beste Airline-Lounge in Nordamerika

Man muss in diesem Zusammenhang zweifellos anerkennen, dass Moritz und ich beide große Fans von Flughafen-Lounges sind. Ob es die Tatsache ist, dass es Speisen und Getränke ‚umsonst’ gibt oder dass einfach nicht jeder dieses Privileg hat, ich weiß es nicht. Jedenfalls sind wir normalerweise diejenigen, die einige Stunden vor dem Abflug zum Flughafen fahren, nur um in der Lounge zu sitzen, zu arbeiten oder den einen oder anderen Cocktail zu genießen.

So auch in Los Angeles, denn unser Wochenende in der kalifornischen Stadt endete am Flughafen, den wir bereits einige Stunden vor dem Abflug in Richtung Düsseldorf mit airberlin erreichten. Als oneworld Emerald mit einem oneworld Abflug am selben Tag konnten wir die Qantas First Class Lounge besuchen, die nicht nur in den USA Maßstäbe setzt. Man muss hierzu sagen, dass der First Class Lounge Zugang für oneworld Emeralds ein wirklich enormes Benefit ist, denn in vielen Fällen handelt es sich dabei um das beste was Airlines in Sachen Lounges bieten. So auch bei Qantas, denn hier gibt es nicht nur eine grandiose Bar mit so ziemlich allem an Getränken was man sich vorstellen kann, sondern auch ein Restaurant auf Sterne-Niveau (soweit ich das beurteilen kann). Wir genossen also mehrere Stunden bei feinstem Essen und Champagner, während wir auf unseren Abflug warten – absolut genial.

Der geplante Asien Trip und die Lounge-Optimierung

Ein halbes Jahr nach unserem Trip nach Kalifornien stand eine Reise nach Asien an. Diese musste natürlich auch in Sachen Lounges optimiert werden (als hätten wir geahnt, was mit airberlin passiert ;)). Wir hatten geplant nach Vietnam zu fliegen und wollten unbedingt einige Meilen bei Singapore Airlines für einen Flug in der Suites Class einlösen. Dabei war schnell klar, dass es nach Hongkong gehen sollte, denn hier betreibt das oneworld Mitglied Cathay Pacific ein wahres Emerald Paradies am Flughafen.

Zwei Weltklasse First Class Lounges – eine davon ganz neu – warteten auf uns. Zu unserem Rückflug mussten wir von Hongkong nach Singapur, was erneutes Potenzial eröffnete. Denn Malaysia Airlines, ein weiteres oneworld Mitglied betreibt mit der Golden First Class Lounge ebenfalls eine tolle Option für Emerald Mitglieder. Mit einer Nacht Aufenthalt ging es also von Hongkong über Kuala Lumpur nach Singapur, wo wir weitere fünf Stunden Aufenthalt hatten, bevor unser Flug nach Doha ging. Genug Zeit um sich die beiden oneworld Lounges von Qantas und British Airways anzuschauen. Insgesamt führte uns dieser Trip also in zwei Cathay Pacific First Class Lounges, in denen wir private Badezimmer mit Badewannen, eine Massage und beste Verpflegung im Restaurant genossen, eine Malaysia Airlines First Class Lounge sowie zwei Qantas und eine British Airways Lounge.

Eine solide Auswahl für eine Woche Aufenthalt, wie ich finde. Man könnte meinen, wir hätten geahnt, dass sich airberlin und topbonus nicht mehr lange in der damaligen Situation halten würden, denn bis auf Australien (Qantas First Class Lounge Sydney) und Japan (JAL First Class Lounge) hatten wir so ziemlich alle Highlights der Allianz in Sachen Lounges begutachten können. Die genannten Lounges durfte dafür unser Kollege Moritz L. besuchen.

Ein letztes Mal in die Lounge kurz vor dem Ende von airberlin

Im Oktober 2017 entschieden sich Severin und ich einen LATAM Flug zu buchen, um den Status Match nutzen zu können. In der Hoffnung mit dem Nachweis eines Fluges den oneworld Emerald Status auch über die airberlin Pleite hinaus nutzen zu können, buchten wir also einen Hin- und Rückflug von Frankfurt nach Madrid. Unsere Flüge waren terminlich optimal gelegt, denn nur zwei Tage nach unserem Rückflug aus Madrid verließ airberlin die oneworld Allianz, womit der Status in der Allianz wertlos wurde. Nachdem bereits einige Vertragslounges keinen Lounge Zugang mehr für airberlin Statusgäste gewährt hatten, waren wir uns nicht sicher, ob man uns in die Air Canada Maple Leaf Lounge Frankfurt lassen würde, die LATAM in Frankfurt nutzt.

Diese war allerdings, genau wie die Iberia Lounge in Madrid auf dem Rückflug kein Problem. Hier wies mich die Dame am Eingang der Lounge sogar noch darauf hin, dass die Vorteile von airberlin Vielfliegern bereits am nächsten Tag enden würden. Darauf folgten die Worte “it’s a shame what happend to airberlin”. Da kann ich nicht widersprechen!

Status Matches und die persönliche oneworld-Zukunft

Nachdem sich langsam herauskristallisierte, dass airberlin wohl nicht mehr allzu lange in der oneworld Allianz verbleiben würde, stand auch die Zukunft dieses genialen Status für uns etwas auf der Kippe. Zum Glück bieten sowohl LATAM als auch S7 Airlines einen Status Match bis zur höchsten Stufe an, sodass wir mit etwas Glück auch noch weiterhin die Privilegien des Emerald Status genießen können. Wer also nach einem Weg sucht First Class Lounges ohne First Class Ticket zu nutzen, sollte sich um einen oneworld Emerald Status bemühen. Sobald Ihr in Hongkong in der The Pier Lounge Eure kostenfreie Massage genießt, war es das zweifelsohne wert!