Der Ferienflieger schlechthin innerhalb der Lufthansa Gruppe ist die Swiss-Schwester Edelweiss. Die Airline fliegt einige Europastrecken für Swiss und vermarktet den grössten Teil ihrer Strecken aber selber. Dabei gilt sie als Ferienflieger, welche zunehmend Sonnenziele anfliegt. In diesem Review wollen wir Euch zeigen, was Euch dabei erwartet.
Zwar kann man Flüge mit Edelweiss über die Airlines des Lufthansa-Gruppe buchen, bei der Meilenvergütung wird es allerdings kompliziert. Edelweiss ist keine Star Alliance-Airline und deshalb auch nicht bei Miles&More-Airline mit dabei: Meilen sammelt man also nur, wenn man den Flug über Swiss, Lufthansa oder Austrian bucht.
Danke an unseren Gastautoren Luca für diesen Beitrag!
In meinem Fall wählte ich Edelweiss für einen spontanen Kurztrip nach Italien. Ich wollte einfach nur weg und als Italiener wollte ich irgendwo gen Süden. Überraschenderweise waren die Flüge Ende Juni (Beginn Ferienzeit) sehr günstig, weshalb ich mich für Lamezia Terme in Kalabrien als Destination entschied. In Italien beginnen die Ferien für die Einheimischen erst Ende Juli – bis dahin ist es angenehm ruhig. Da mir auch der Rückflug egal war, buchte ich die Flüge als Gabelflug und flog somit von Catania (Sizilien) zurück nach Zürich. Für die rund 300 Kilometer Entfernung der beiden kleinen Flughäfen reiste ich mit einem Mietwagen von Strand zu Strand.
Edelweiss Business Class Kurz- und Mittelstrecke – die Buchung
Gebucht habe ich meinen Flug in der Edelweiss Business Class auf einem kleinen Umweg. Der Hin- und Rückflug kostete pro Person rund 130 Euro in Economy. Dank des innerhalb des Swiss-Konzerns angebotenen “Comfort Package” konnte ich noch während der Buchung für 50 Euro Fixpreis pro Weg in die Business Klasse upgraden. Selbst mit FTL-Status (hier ist die Business Lounge sowieso inbegriffen) ist dies ein guter Deal. Zudem erhaltet Ihr bei einem Upgrade über das Comfort Package die vollen Meilen der Business Class. In diesem Fall 750 Prämien- und Statusmeilen. Insgesamt habe ich für den rund zweistündigen Flug retour also 230 Euro bezahlt. Ein guter Preis, für eine spontane Juni-Buchung zwei Tage vor der Reise.
Edelweiss Business Class Kurz- und Mittelstrecke – der Sitz
Trotz Ferienstimmung fliegt Edelweiss die Strecke mit einer Maschine des Typ Airbus A320. Die Business Class ist dabei vergleichbar mit der Economy Class, der einzige Unterschied sind ein minimal größer Fußraum sowie ein freier Mittelplatz. Immerhin war die Business Class auf meinem Flug allerdings recht leer, sodass ich eine komplette Reihe für mich hatte. Die Business Class war dabei nicht durch einen Vorhang von der Economy Class getrennt, sondern lediglich durch ein kleines Hinweisschild auf dem mittleren Business-Sitz der letzten von insgesamt vier Reihen.
Der Sitzabstand ist bei Edelweiss in der Business Class recht gut, aber nicht herausragend.
Auf dem Rückflug von Catania traf ich ebenfalls einen Airbus A320 an, der allerdings schon sehr in die Jahre gekommen war. Die alten Ledersitze sahen schmuddelig aus und die blaue Farbe wirkte verblasst. Dafür gab es hier einen Vorhang zwischen Economy und Business Class. Jeder Business Class Stuhl ist generell mit einem separaten Kissen ausgestattet, das man beliebig positionieren kann.
Dadurch, dass die Business Class fast leer war, sammelte ich mir die Kissen zusammen und konnte so einen erhöhten Weichheits-Komfort geniessen.
Edelweiss Business Class Kurz- und Mittelstrecke – das Catering
Da der Flug einer der ersten war an diesem Morgen vom Zürich Flughafen, war ich gespannt, was ich um 06:10 Uhr aufgetischt bekommen würde. Es gab ein Birchermüsli, eine kleine Schinken-Käse-Auswahl und dazu Brot und eine Butterzopf. Ein klassisches Schweizer Frühstück eben, mit welchem ich zufrieden war. Das Brot war warm und das Müsli schmeckte sehr frisch.
Einzig die kalte Platte wirkte ein bisschen lieblos angerichtet. Insgesamt gab es hier drei Getränkerunden. Die Purserin mischte mir sogar einen Beutel-Eistee zusammen. Schon vor dem Start gibt es zudem immer ein Tuch und eine Flasche Wasser am Sitz, genauso wie in der Swiss Business Class.
Auf dem Rückflug, der spätabends stattfand, erwartete ich eigentlich eine warme Mahlzeit. Stattdessen wurde fast exakt das gleiche Menu wie auf dem Hinflug angeboten: “Kalte Platte”. Nach einer Woche Pizza und Pasta war ich dementsprechend auch ein wenig enttäuscht ob der Auswahl. Trotzdem schmeckte das kleine Nachtessen mit den Schweizer Fleischspezialitäten gut. Dazu gab es warmes Brot und einen kleinen Beilagensalat.
Die Sauce dazu wurde in einem kleinen Glas gereicht. Als Nachtisch gab es Caramel-Creme. Zeit, um Getränke zu bestellen gab es genug. Die Business Class war auch auf dem Rückflug spärlich besetzt, weshalb es für gut vier Runden Getränke reichte.
Beide Essen wurden auf einem Tablett serviert. Zum Schluss wurden auf beiden Flügen “Biberli” verteilt, eine Lebkuchenspezialität.
Edelweiss Business Class Kurz- und Mittelstrecke – das Entertainment
Edelweiss verzichtet, wie derzeit auch noch die Swiss, auf ihren Kurz- und Mittelstreckenflügen auf Internet im Flugzeug. In der Business Class wurden aber tagesaktuelle Zeitungen und Magazine angeboten, was mich immerhin auf dem frühen Morgenflug schon positiv erstaunt hat. Für weitere Unterhaltung muss man sich selber mit Material eindecken.
Edelweiss Business Class Kurz- und Mittelstrecke – Fazit
Edelweiss vermittelt das Image des Ferienfliegers – die Passagiere sind in der Regel entspannt und in privater Mission unterwegs. Dies spürt man auch an der Umgangsart der Besatzung. Die Purserin war frühmorgens äußert freundlich und der Kapitän begrüsste die Fluggäste persönlich und hielt die lange Fluginformationsansage sogar selber vorne im Gang. Von der Edelweiss Business Class auf der Mittelstrecke sollte man aber nicht zu viel erwarten. Die Kleinraumflugzeuge sind genauso wie auf der Kurzstrecke und bieten keine “echte” Business Class Bestuhlung. Gut gefallen haben mir dagegen sowohl der freundliche und flotte Service als auch das Essen. Für einen günstigen Upgradepreis oder ein nur etwas teureres Ticket, kann sich die Business Class also schon lohnen. Den Start in die Ferien hat diese Reise aber allemal ein wenig versüßt. Auf der Rückreise war zudem viel los in Catania, der Flughafen war extrem voll. Der Lounge-Zugang schaffte hier eine erholsame Abhilfe.
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