Eurowings ringt, wie auch die Muttergesellschaft Lufthansa, um verfügbare Mitarbeitende. Für die nächsten Tage kommt es deswegen kurzfristig zu einigen Flugausfällen.
Die sowieso schon angeschlagene Personalsituation bei Eurowings wurde nun wohl zusätzlich von der Corona-Sommerwelle getroffen. Zahlreiche Mitarbeitende fallen krankheitsbedingt aus. Darauf folgen neben den bereits angekündigten Flugstreichungen im Sommer jetzt auch zahlreiche kurzfristige Annullierungen, so aero.de.
Zwei größten Flughäfen Nordrhein-Westfalens sind besonders stark betroffen
Die Ausfälle betreffen besonders den Flughafen Düsseldorf sowie Köln/Bonn. Ersterer streicht zum jetzigen Zeitpunkt zehn Flüge innerhalb der nächsten Tage – alles Ziele innerhalb Europas. Und auch Köln/Bonn annulliert Flüge unter anderem nach München, Zagreb und Zürich.
Wie wir bereits vor kurzem berichteten, sieht sich die Muttergesellschaft Lufthansa mit einer ähnlichen Situation konfrontiert. Fast 90 Flüge wurden deutschlandweit für den Rest der Woche gestrichen – Tendenz steigend. Trotz offiziell gemeldeter Krankheitsfälle – die Probleme beider Airlines gehen im Kern auf den Personalmangel seit Anfang der Corona-Pandemie zurück.
Situation an Flughäfen wird angespannter
Um sich besser auf die Sommermonate vorzubereiten und eine angespannte Lage an den Flughäfen sowie unzufriedene Kunden weitgehend zu vermeiden, hatten die Airlines bereits den Flugplan für die Hauptsaison ausgedünnt.
Der Plan, durch einen längeren Vorlauf bei Flugausfällen besser für Alternativen sorgen und den Schaden möglichst kleinhalten zu können, geht jedoch anscheinend nicht ganz auf. Seit Anfang der Woche kommt es vermehrt zu kurzfristigen Annullierungen. Die Kunden sind sauer, die Stimmung an den Flughäfen wird angespannter. Um eine Eskalation zu vermeiden, wurde an einigen Stellen sogar die Bundespolizei als Verstärkung geschickt.
Die überraschenden Abmeldungen überstiegen für kurze Zeit unsere vorgehaltenen Reserven, weshalb wir einige Flüge bedauerlicherweise nicht durchführen konnten.
Ein Unternehmenssprecher von Eurowings zur aktuellen Lage
Nach eigenen Aussagen bemüht sich Eurowings mit aller Kraft, die Ausfälle zu kompensieren und schnellstmöglich angemessene Alternativen oder Entschädigungen für die betroffenen Reisenden zu finden. Dennoch muss damit gerechnet werden, dass sich im Laufe dieser Woche noch weitere Flugstreichungen ereignen werden.
Fazit zu den kurzfristigen Flugausfällen von Eurowings
Die Lage an den deutschen Flughäfen wird immer angespannter. Dass so viele Mitarbeitende wegen einer Corona-Infektion ausfallen, stellt Eurowings momentan vor eine noch größere Herausforderung. Wer also innerhalb der nächsten Tage eine Flugreise geplant hat, sollte sich – auch bei Buchungen mit einer anderen Airline – auf mögliche Komplikationen und volle Flüghäfen einstellen.
“Dass so viele Mitarbeitende wegen einer Corona-Infektion ausfallen…” ist doch mal wieder nur ein Ausrede. Krankmeldungen gabs schon immer und wird’s immer geben.
Auf den Punkt gebracht: Man plant und verkauft ins Blaue, sieht sich aber nicht in der Lage, die eingegangenen Verträge auch tatsächlich zu erfüllen und ruft nun nach der Staatsmacht, um sich vor dem berechtigten Zorn der Leidtragenden zu schützen (soll aber nicht heißen, das Gewalt berechtigt oder eine Lösung wäre).
Mittlerweile gibt es auch auf der Strecke München-Dortmund einige Flugstreichungen. Darüber hinaus ist eine Flugbuchung erst wieder ab 5.9.22 möglich. Damit ist davon auszugehen, dass bis zu diesem Zeitpunkt weitere Flugstreichungen auf dieser Strecke vorgenommen werden.
Kleine Anmerkung am nicht unwesentlichen Rande: Die Bundespolizei kann Eskalationen nur bedingt verhindern, wenn die Airlines aufgrund Management Fehler nicht in der Lage sind ihre verkauften und bezahlten Flüge auszuführen.
Im übrigen eskaliert es vor Ort nur, wenn keine Ansprechpartner auch wirklich helfend vor Ort anwesend sind und Reisende irgendwie an ihre Grenzen kommen.
Die Bundespolizei ist dann keine Lösung oder Unterstützung, sondern nur ein Rettungsanker verzweifelt erscheinenden Managements, das auch noch vom Steuerzahler bezahlt wird.
Die Tatsache, daß die Buchungssysteme mehr schlecht als recht funktionieren und miteinander interagieren, macht es nicht besser.
Die Formulierung im Text erscheint mir daher unglücklich gewählt:”Um eine Eskalation zu vermeiden, wurde an einigen Stellen sogar die Bundespolizei als Verstärkung geschickt.”
Lieber Stefan,
du hast natürlich recht mit all deinen Anmerkungen. Dennoch ändert das nichts an der Tatsache, dass die Bundespolizei eben tatsächlich vorbeugend als Verstärkung geschickt wurde. Die Formulierung gibt also lediglich die Tatsache wieder.
Liebe Grüße,
Sonja
Stimmt. So hast Du natürlich Recht. Aber eine unnötige Verstärkung von staatlicher Seite Schlägereien und ähnliches im Zweifel zurück zu drängen. Da wird niemand am checkin, bei der Gepäck Ausgabe verstärkt und Nein, die Bundespolizei wird verzweifelten Eltern und Kindern, die nach drei Stunden ihre Koffer noch immer nicht haben, auch nicht mit Rat und Tat, Essen und Getränken zur Seite stehen. Im Zweifel nehmen die nur einen in Gewahrsam, bei dem die Sicherungen irgendwann früher durch brennen als bei einem anderen.
Verstärkung ja, aber nur für Wahrung der körperlichen Sicherheit und Ordnung, aber nicht für Unterstützung von Airlines und Handling Unternehmen, die nicht auf die Vielzahl der verkauften Flug Tickets zahlen mäßig angepasst sind.
Und ob Mitarbeiter jetzt wegen corona 1 Woche ausfallen oder früher in Herbst und Winter wegen Grippaler Infekte, Influenza etc, ist ebenso ein zu kalkulieren.