Schon vor einigen Tagen kündigte die Gewerkschaft ver.di Streiks an deutschen Flughäfen an. Der Düsseldorfer Flughafen vermeldete zahlreichen Flugausfälle am Freitag.
Streiks in Deutschland sind für Reisende leider keine Seltenheit. Erst kürzlich klebten sich Aktivisten auf die Zufahrtsstraßen zum Flughafen Berlin-Brandenburg. Dann, am Mittwoch, rief die Gewerkschaft ver.di zu Streiks am Flughafen Köln/Bonn auf. Die Beschäftigten fordern vor allem mehr Lohn, wobei die Forderungen für 25.000 Sicherheitskräfte deutschlandweit gelten. Dem folgte am Freitag der Flughafen Düsseldorf mit einem ver.di Aufruf. Zudem wurde auch der Frankfurter Flughafen wurde von privaten Luftsicherheitskräften bestreikt. Wie die Lage an den Flughäfen aktuell aussieht, verrät der Nachrichtensender RND.
Düsseldorf strich 160 Flüge
Am Freitag kam es zu einem großen Streikaufgebot am Düsseldorfer Flughafen. Die Gewerkschaft ver.di rief die Luftsicherheitskräfte auf, die Arbeit zwischen 3 Uhr morgens und 24 Uhr abends niederzulegen. Dort werden etwa 500 Angestellte für die Kontrolle der Fluggäste in Düsseldorf benötigt. Die Forderungen nach mehr Lohn zielen auf die etwa 25.000 Beschäftigten in ganz Deutschland ab. Grund für den erneuten Aufruf sind gescheiterte Verhandlungen. In der ersten Runde konnte keine Einigkeit erzielen werden. Konkret geht es um eine Lohnerhöhung von mindestens einem Euro pro Stunde, bei einer Mindestlaufzeit von zwölf Monaten.
Eine zweite Verhandlungsrunde soll am 1. und 2. März in Berlin erfolgen. Während es auch am Flughafen Frankfurt am Main zu Streiks von privaten Luftsicherheitskräften kam, blieben diese, anders als in Düsseldorf, ohne große Auswirkungen. Der größte Flughafen Nordrhein-Westfalens vermeldete dagegen 160 gestrichene Flüge für den gestrigen Tag. Betroffen waren 90 Abflüge und 70 Ankünfte. Im Vorfeld hatte der Flughafen betroffene Passagiere bereits gebeten, sich bei der Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter zum aktuellen Flug-Status zu erkundigen. Auch wurden Passagiere aufgefordert, ihr Handgepäck zu reduzieren, um Kontrollen zu vereinfachen. Auch wenn es zu längeren Wartezeiten kam, blieb die Lage im Terminal weitestgehend ruhig.
Für Freitag waren hier eigentlich rund 280 Flugbewegungen geplant und ein Passagieraufkommen von rund 26.700 Personen.
Streiks auch am Flughafen Frankfurt am Main
Auch am größten deutschen Flughafen, Frankfurt am Main, kam es gestern zu Streiks. Hier von privaten Luftsicherheitskräften. Wie ein Fraport-Sprecher verlauten ließ, kam es hier allerdings zu keinen sichtbaren Auswirkungen auf den Flugverkehr. Hier startete ver.di die Aktion um 6 Uhr morgens, konzentrierte sich dabei aber auf Bereich außerhalb der Passagierkontrollen. Auch die Frachtkontrollen wurden am Freitagnachmittag bestreikt.
Der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen, kurz BDLS, kritisierte bereits das Vorgehen von ver.di und verwies auf die Coronakrise und ihre massiven Auswirkungen für die Luftfahrtbranche in den vergangenen zwei Jahren. Auch mit Blick auf den Ukraine-Krieg kann mit weiteren, massiven Einschränkungen im Luftverkehr zu rechnen sein.
Fazit zum ver.di Streik an deutschen Flughäfen
Gestern mussten Passagieren an deutschen Flughäfen mal wieder Geduld beweisen. Besonders hart von den aktuellen Tarifverhandlungen und dem dazu geführten Streik der Luftsicherheitsbranche betroffen, war der Flughafen Düsseldorf. Hier kam es gestern zu insgesamt 160 Flugausfällen. Betroffen waren sowohl Abflüge als auch Ankünfte. Derzeit steckt die Gewerkschaft mit der BDLS in Verhandlungen für etwa 25.000 Branchenbeschäftigte. An den anderen deutschen Flughäfen Köln/Bonn und Frankfurt am Main wurde ebenfalls gestreikt – hier kam es glücklicherweise zu keinen spürbaren Auswirkungen. Ob dieser Streik der letzte war, wird sich am 1. und 2. März in Berlin zeigen.