Bisher dauert es etwa eine Woche den Kilimandscharo, den höchsten Berg Afrikas, zu besteigen. Künftig könnte es schneller gehen, denn das Land setzt die Planung für eine Seilbahn in Gang. Die Investorengespräche laufen.
Tourismus könnte um 50 Prozent wachsen
Bisher ist ein Aufstieg auf den Kilimandscharo auch deshalb so teuer, weil auf dem rund achttägigen Trip zahlreiche einheimische Helfer mitwandern. Bis zu 13 Menschen folgen einem zahlenden Bergsteiger demnach. Darunter sind Köche, Guides, Gepäckträger. „Alle diese Jobs würden von einer Seilbahn beeinflusst werden“, sagt Loishiye Mollel, Chef der Träger-Gemeinschaft in Tansania.
Er kritisiert das Vorhaben deshalb. Zwar hätten Menschen, die physisch nicht in der Lage seien, den Kilimandscharo zu erklimmen, einen Vorteil, etwa Kinder und Gehbehinderte, aber er sorgt sich um die Arbeiter. „Wir finden, dass der Kilimandscharo bleiben sollte, wie er ist.“
Fazit zur Seilbahn auf den Kilimandscharo
Ich persönlich kann beide Seiten verstehen. Es ist toll, dass Menschen, die nicht mehr so fit sind oder schlicht und einfach nicht wanderaffin sind, die Möglichkeit haben auf die Spitze des Kilimandscharos zu kommen. Die Jobs die die die Einwohner derzeit erledigen, könnte man sicher transformieren und an die neue Situation anpassen. Allerdings wäre das wieder mit mehr Kosten verbunden. Dass es eine Seilbahn geben wird, heißt ja aber wiederum auch nicht zwangsläufig, dass den Berg niemand mehr zu Fuß erklimmen wird. Möglicherweise werden so also sogar mehr Jobs geschaffen als weggenommen.
Das ist absolut gegen den nachhaltigen Tourismus und als Wirtschaftssinologin sehe ich den chinesischen Investor nicht als eine gute Lösung für Tansania. Sehr traurig, dass die Natur nicht einfach mal in Ruhe gelassen werden kann.
Dem letzten Abschnitt würde ich auch zustimmen, eine bergbesteigung ist etwas anderes als mit einer Seilbahn hinaufzufahren. Die meisten der Leute, die so einen Berg besteigen haben vermutlich gar kein Interesse an einer touristifizierten Seilbahn;)
Die wird nur ein ganz neues, fauleres Publikum (z.b. mich) anziehen.