Swiss CEO Dieter Vranckx äußerte sich in einem Sonntagsinterview zu den Herausforderungen der nächsten Zeit und deutete an, dass einige Auswirkungen der Pandemie noch lange zu spüren sein werden.
Massenentlassungen, trotzdem weitergeführte Wet-Lease-Verträge und eine Reduktion der Flotte – bei der Swiss gibt es im Moment, wie bei vielen anderen Airlines auch, einige Baustellen. Der Swiss CEO Dieter Vranckx hat über einige dieser Punkte mit dem Tagesanzeiger gesprochen. Gleichzeitig hat er einen Ausblick gegeben, dass das Fliegen für lange Zeit nicht mehr so sein wird wie noch vor zwei Jahren.
“Die Maskenpflicht wird uns wohl noch einige Jahre begleiten”
Im Interview mit dem Tagesanzeiger äußerte sich Swiss CEO Vranckx über diverse Themen, die die Swiss und die Luftfahrt aktuell beschäftigen. Dabei machte er deutlich, dass die Branche die Pandemie zunächst unterschätzt hat.
Am Anfang der Krise sagte mal ein Epidemiologe: «Normalerweise dauert eine solche Situation zwei Jahre.» Wir dachten, das sei wirklich das Worst-Case-Szenario, aber Tatsache ist, dass es wohl genau richtig war. Viele haben diese Krise unterschätzt – es war also wahrscheinlich eine Mischung aus Unterschätzung und Hoffnung, dass sie schnell vorbeigeht. Wir haben aber immer so kommuniziert, wie wir es eingeschätzt haben.
Dieter Vranckx, Swiss CEO
Nun weiß man, dass die zunächst optimistischen Aussichten nicht realistisch waren und dass sich die Auswirkungen der Krise noch eine Weile auf das Geschäft auswirken werden. Neben den bereits angekündigten Umstrukturierungen und Massenentlassungen wird es auch im Flugalltag der Passagiere zu einigen Änderungen kommen. Das Fliegen wird in Zukunft ein anderes bleiben. Insbesondere “die Maskenpflicht wird uns wohl noch einige Jahre begleiten”. Auch andere Maßnahmen, die im Zuge der Pandemie eingeführt wurden, werden bleiben – wie etwa die strikten Regeln beim Ein- und Aussteigen. Außerdem werden Gäste sich auch auf lange Sicht vom gedruckten Bordmagazin verabschieden müssen. Dieses werde in Zukunft nur noch digital angeboten, so Vranckx.
Werden sich Swiss Passagiere von Destinationen verabschieden müssen?
Ein weiterer Diskussionspunkt des Interviews war eine mögliche Reduktion des Swiss Streckennetzes. Nachdem Lufthansa-Chef Carsten Spohr sich kürzlich dazu geäußert hat, in Zukunft mehr Umsteigeverbindungen als Direktflüge zu erwarten, steht die Frage im Raum, dass auch die Swiss einige ihrer Direktverbindungen aufgeben muss. Hier sei laut Vranckx noch keine finale Entscheidung getroffen worden. Er gehe aber davon aus, dass eher die Frequenzen verringert werden, als dass viele Destinationen aus dem Programm fliegen. Vor allem die Aufrechterhaltung der Konnektivität der Schweiz an alle wichtigen Metropolen der Welt werde weiterhin gewährleistet sein.
Auch wenn es in Zukunft vermutlich weniger Geschäftsreisende geben wird, ist die Swiss froh, mit ihrem Premium-Economy Angebot auch die anspruchsvolleren Freizeitreisenden ansprechen zu können. Gleichzeitig prüfe man aber ob die jetzige Größe der First und Business Class noch auf allen Strecken sinnvoll ist.
Fazit zu den Aussichten des Swiss CEO
Die Luftfahrt wird noch einige Zeit mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu tun haben und bekannte Strukturen werden sich grundlegend verändern. Zwar gehen viele in der Branche davon aus, dass sich die Situation ab Sommer dieses Jahres wieder anfangen könnte zu bessern, auf Maßnahmen wie die Maskenpflicht oder das Wegbleiben der gedruckten Bordmedien muss man sich allerdings wohl noch eine Weile einstellen.
…Außerdem werden Gäste sich auch auf lange Sicht vom gedruckten Bordmagazin verabschieden müssen….
Das ist nun wirklich hart 😉
Klare Ansage: Eine Airline, welche mich nach überwiegender Durchimpfung der Bevölkerung zwingt, so einen Kaffeefilter aufzusetzen, wird nicht gebucht. Alternativen gibt es immer, es muss nicht Swiss sein.
Die Airlines machen alles, damit geflogen werden kann. Und wenn es unnötiger Mundschutz im Flugzeug im voraus eilenden Gehorsam einer Regierung oder Institution gegenüber ist.
Dabei haben die CEOs doch die ganze Zeit von OP reiner Luft im Flugzeug geschwärmt. Analog zum ÖPNV, der so sicher ist, dass es fast Frevel erscheint, diese als Virenschleuder generell zu bezeichnen.
Maskenpflicht!? – Was bringt die, wenn nur noch Geimpfte/Genesene und allenfalls noch negativ Getestete in den Flieger dürfen?
Die “gedruckten Boardmagazine” sind jawohl das unwichtigste überhaupt. Im Gegensatz zur Maskenpflicht, die einen bei längeren Reisen ja schon beeinträchtigt (für mich aber kein Ausschluss Kriterium).
Eher wäre interessant wie in Zukunft Service und Gastronomie gelöst wird.
Die Frage habe ich mir auch gestellt! Das ist doch dann nur noch Symbolpolitik ohne Sinn…
Man munkelt (bzw ist das die offizielle Spezifikation), dass die Impfung nicht 100% schützt, sondern je nach Impfstoff nur um die 80 %; eine überstandene Erkrankung schützt auch nur begrenzt. Nicht zu sprechen von resistenten Erregerstämmen und hirnlosen Impfverweigerern, denen man nach offiziellem Ende der Pandemie die alten Freiheiten nicht länger vorenthalten kann.
Im Nachhinein betrachtet wundere ich mich eher, dass man VORHER nicht daran gedacht hat nur mit Maske zu fliegen, gewisse asiatische Volksstämme, die dafür ausgelacht worden sind, waren offenbar weiter, intelligenter als wir.
Ein weiteres Mal das der Swiss Chef sich verschätzt. Es ist ganz easy: diese Regeln werden genauso lange bleiben bis sie gesetzlich nicht mehr vorgeschrieben sind. So werden die USA am 13.9. die Maskenpflicht beim fliegen wohl auflösen. Keine Airline wird das freiwillig länger machen als nötig. Natürlich wird es je nach Region unterschiedlich lang dauern. In Asien wohl bis 2022.
Träumen Sie weiter😆
oh, da wette ich sogar drauf. In USA ab 14.9. keine Maskenpflicht mehr auf Inlandsflügen. Das wird sich dann peu a peu überall durchsetzen. In Asien als letztes – dort würde ich noch keinen Zeitpunkt nennen. Aber Transatlantik wird das spätestens am 1.1.2022 soweit sein. Es liegt auch daran, das keiner diese wirklich will. In USA spaltet sie noch mehr die Gesellschaft als hier. Mir ist es ziemlich egal, war für mich auch kein Problem in Dubai draussen überall mit Maske rumzulaufen. In UK fallen jetzt schon die Abstandsregeln für geimpfte. Dann ist der nächste Schritt auch nicht mehr fern.
Und was bringt die Maskenpflicht? Ich habe Jahre ohne Maske überlebt. Und Zeitung nehme ich dann so mit an Bord. Also Swiss buche ich nicht mehr.
Dann wünsche ich dir von Herzen, dass du auch die nächsten Jahre überlebst^^
Deine eigene Zeitung haben vorher sicherlich nicht beliebig viele Menschen angefasst… Wobei ich sicherlich nicht widerspreche, wenn jemand sagt, dass dadurch und mit weiteren Maßnahmen vor allem Kosten ohne großen Widerspruch reduziert werden sollen.
Die Boarding-Regeln (Sitzreihe nach Sitzreihe) habe ich als durchaus angenehm empfunden.