Wer im kommenden Jahr eine Flugreise plant, sollte sich auf höhere Kosten einstellen, denn die Gebühren für Sicherheitskontrollen sollen steigen.
Mit den Worten “Fliegen muss bezahlbar bleiben” hatte sich der Chef des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, Jens Bischof, bereits im Oktober gegen die Erhöhung der Ticketsteuer ausgesprochen. Doch trotz der Kritik des BDL-Chefs müssen sich Flugreisende in Deutschland erneut auf deutlich höhere Ticketpreise einstellen, wie die Tagesschau berichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Ab Januar 2025 soll der Gebührendeckel für die Sicherheitskontrollen an Flughäfen von zehn auf 15 Euro pro Fluggast steigen
- Die Kosten für die Flugsicherung könnten im kommenden Jahr ebenfalls steigen
- Der Chef des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft plädiert deshalb für eine Rücknahme der Gebührenerhöhung bei den Sicherheitskontrollen
Mit der Politik bereits im Gespräch
Seit dem 1. Mai 2024 gilt für Fluggesellschaften, die von deutschen Flughäfen starten, eine höhere Luftverkehrssteuer. Diese Mehrkosten werden in der Regel an die Passagiere weitergegeben, so dass pro Flugticket zwischen 15,53 und 70,83 Euro Steuern anfallen können. Laut BDL-Hauptgeschäftsführer Jens Bischof steht eine weitere Verteuerung des Fliegens bevor. Insbesondere Starts und Landungen in Deutschland sollen signifikant teurer werden. Demnach sollen ab Januar 2025 die Gebühren für Sicherheitskontrollen an Flughäfen von zehn auf 15 Euro pro Passagier steigen. Zusätzlich wird eine deutliche Erhöhung der Flugsicherungsgebühren erwartet. Diese zusätzlichen Kosten dürften ebenfalls in Form höherer Ticketpreise an die Reisenden weitergegeben werden.
Angesichts steigender Flugpreise fordert der BDL-Präsident die nächste Bundesregierung auf, die Luftverkehrssteuer ersatzlos zu streichen. Zudem müsse der nationale Alleingang bei der E-Kerosinquote beendet werden. Diese sieht vor, dass Flugzeuge an deutschen Flughäfen ab 2026 0,5 Prozent und ab 2030 zwei Prozent E-Kerosin tanken müssen. Außerdem solle die Erhöhung der Gebühren für Sicherheitskontrollen zurückgenommen werden. Über kostendeckende Effekte sei man bereits mit der Politik im Gespräch. Der BDL hatte bereits im August vor den hohen Standortkosten gewarnt, die den deutschen Luftverkehr zunehmend belasten. Condor hat aus diesem Grund bereits angekündigt, künftig auf 13 Prozent ihrer Kapazitäten in Hamburg zu verzichten.
Rückgang des Gewinns pro Passagier
Nach Angaben der International Air Transport Association (IATA) erwarten die Fluggesellschaften für das Jahr 2024 weltweit einen Rückgang des Gewinns pro Passagier auf durchschnittlich 6,40 US-Dollar (circa sechs Euro). In Europa lag dieser Wert in diesem Jahr bei 8,20 US-Dollar (rund acht Euro), in den USA bei 10,30 US-Dollar und im Nahen Osten bei 23,10 US-Dollar. Bis zum Jahr 2025 soll der Gewinn jedoch weltweit steigen, in Europa auf 9,20 (etwa neun Euro) US-Dollar pro Passagier. Trotz eines erwarteten Gesamtnettogewinns der Branche von 31,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 (plus 15 Prozent im Vergleich zu 2023) steht die Luftfahrtbranche unter starkem Preisdruck, sowohl durch hohe Kosten für Flughafengebühren und Zulieferer als auch durch den intensiven Wettbewerb.